Silvester-Horror für Wiener Tierschutzverein

Dann helf ich mal der Anti-Böller-Fraktion etwas.

5000 Tonnen CO2 und damit 17% des Jahresausstoßes von ALLEN Autos in Deutschland.

Das es viel ist war mir schon klar. Das es 17% entspricht nicht. Das find ich schon echt viel.
 
Nein - so hat mein Kompromiss nicht ausgesehen. Lies nochmal nach, dann weißt Du, was für mich eine gute Lösung wäre. Das ist aber für andere User nicht machbar. So hat halt jeder seine Ansichten, und man wird niemals auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Wenn einer alles haben will und nicht bereit ist, einen Kompromiss einzugehen, wird entweder alles so bleiben, wie es ist - oder es gibt irgendwann mal ein totales Verbot.
Dann hat gar keiner mehr was.

Doch ich halte das für machbar. Man kann die entsprechenden Gesetze erlassen... ich glaube nur nicht, dass das das Problem lösen wird.

Ich übergehe das absichtlich, weil es ein völlig anderes Thema ist, und weil meine Meiunung dazu auch so manchem nicht gefallen würde.

Ja - ich finde, dass jeder Hundehalter die Verpflichtung hat, rücksichtsvoll umzugehen. Es geht gar nicht, dass Hundehaltung die Menschen beeinträchtigt, die keine Hunde mögen. Und wenn es in letzter Konsequenz zu einem Hundehaltungsverbot käme, würde ich das so akzeptieren.
Es nützt ja nichts. Man kan nicht seine Hobbys zu Lasten derer ausleben, welche einen Nachteil dadurch haben.

Das Mittel der Wahl wären für mich immer Kompromisslösungen, aber wenn damit keiner einverstanden ist - was soll man da noch machen?

Ich denke aber, dass man dafür - falls Bedarf besteht- ein eigenes Thema aufmacht und nicht hier vom Höckchen aufs Stöckchen kommt. Deshalb hab` ich auf das Thema nie geantwortet.

Dann hast du das Argument per se nicht verstanden :)

Es geht bei dem Argument, dass all diese Argumente rund um Feuerwerksverbote oder -einschränkungen, auch auf Hundehaltung umgelegt werden können, NICHT um die Frage, ob Hundehaltung verboten werden sollte. Es ging darum zu zeigen, dass es sehr, sehr viele Bereiche im Leben gibt, auch und vor allem im Hobbybereich, die problematisch sind, die man dann auch verbieten oder massiv einschränken müsste. Hundehaltung wurde nur deshalb vorwiegend plakativ genannt, weil wir hier in einem Hundeforum sind und sich somit alle User aus der Gegenposition in das Thema reinfühlen können. Würden wir alle Bereiche, die nicht nötig sind und dennoch vielen Menschen Freude machen aber eben auch Gefahren bei verantwortungslosem Umgang bergen, verbieten oder rigoros einschränken, würden wir in einer sehr tristen Welt mit sehr vielen Verboten leben. Und entweder würden wir dann mit soviel Exekutivgewalt auffahren müssen, um die Gesetze durchzusetzen, dass sich niemand mehr wohl in der eigenen Haut fühlen würde oder aber die Verbote würden ignoriert und sich in Bedeutungslosigkeit verlieren.

Es gibt übrigens schon viele, viele Einschränkungen und Kompromisse rund um Hundehaltung. Leinen- & Maulkorbpflichten, Hundeverbote in vielen Einrichtungen, Rasselisten, etc. ... denkst du, dass diese Regelungen die dazugehörigen Probleme zufriedenstellend gelöst haben?

Reden ist gut. Mit wieviel Leuten? 100, 200, noch mehr, allein hier bei uns, die Straße rauf und runter.

Das funktioniert teilweise nicht mal auf dem Dorf mit 200 Leutchen insgesamt. Ein HH mit panischem Hund hatte seine Nachbarn schon fast angefleht, die Knallerei direkt an seinem Gartenzaun doch zu unterlassen. Er hätte auch gegen eine Wand reden können - man will ja schließlich Spaß haben.
Er verbringt übrigens jedes Silvester fahrenderweise auf der Autobahn.

Und in der Stadt - ich lebe Rücksichtnahme vor. Mit den Hunden, mit Feuerwerk, überhaupt mit allem, was meinen Mitmenschen auf den Wecker fallen könnte. Habe auch meine Kinder zur Rücksichtnahme erzogen.
Trotzdem saufen Leute in meiner Wohnumgebung und fangen dann an, sich lautstark zu streiten. Stundenlang. Oder andere hören Heavy metal, dass ich in meiner Wohnung die Bässe dröhnen fühle.

Das ist mir schon bewusst. Deshalb sage ich auch, dass diese Dinge nicht über Nacht geändert werden, dass eine Person keine Stadt ändern wird, usw. Gesetze werden das auch nicht. Ich bringe dir zwei Beispiele aus einem anderen Themenbereich, der mir persönlich sehr wichtig ist. Seriöser Tierschutz...

1) Gesetze:
Wir haben hier seit April 2017 ein neues, überarbeitetes Tierschutzgesetz, welches ein paar recht interessante Neuerungen für Tierschutzvereine gebracht hat. Zum Einen müssen Tierschutzvereine nun eine gewerbliche Haltung bewilligen lassen, also quasi eine Betriebsstätte vorweisen, die kontrolliert werden kann. Gleichzeitig hat man diese Bewilligungspflicht an ein Verbot des öffentlichen Inserierens gebunden, wodurch nur noch jene Vereine/Personen Tiere öffentlich anpreisen dürfen, die über eine solche Bewilligung verfügen. Das ist zwar in Bezug auf seriösen Tierschutz nicht die Welt, es gibt durchaus ein paar Punkte, die man gut kritisieren kann, aber im Vergleich zu vorher gar kein sooooo schlechter Ansatz. Derzeit gibt es noch das praktische Problem, dass die Verordnung zu den Anforderungen einer Betriebsstätte noch nicht steht, aber das sollte sich in den nächsten Monaten lösen. Je nachdem, wie das aussieht, ist die Regelung als besser oder schlechter zu bewerten.

Weißt du was es gebracht hat? Zuerst hat mal große Empörung geherrscht. Das kam vor allem daher, dass die zwei großen Internetportale aus Furcht vor Strafen keine Inserate von Vereinen zugelassen haben, was die übliche Routine ordentlich durcheinander gewürfelt hat. Nach dem ersten großen Protest begannen sich die Leute nach neuen Optionen ihre Tiere öffentlich zu machen, umzusehen. Manche verlegten den Vereinssitz ins Ausland, andere haben einen kooperativen ATA und bekommen ihre Bewilligung - können dann weitermachen wie bisher, etc. Und es gibt ein paar neue Portale im Internet, die nun stärker genutzt werden und sich nicht um die Gesetze scheren. Nur wenige kleinere Vereine, vor allem jene, die sich gerne an Gesetze halten, inserieren derzeit nicht oder nur sehr eingeschränkt. Die Regelung wird vereinzelt ein bisschen was bringen... aber so wirklich was ändern wird sich dadurch nicht.

Wo das neue Tierschutzgesetz gar nichts geändert hat, ist dort, wo es wirklich eklig zugeht. Wir haben hier eine Privatperson, die seit ein paar Jahren auf sehr unseriöse Weise massenhaft Spendenbeiträge und Erlöse aus Flohmärkten mit gespendetem Material eintreibt - alles Geld, das auf ihr Privatkonto geht. Gleichzeitig fördert man massenhaft Vermittlungen aus dem Ausland heraus, bringt viele kupierte, kranke und verhaltensproblematische Hunde (primär Listenhunde) trotz Importverbot (für kupierte Hunde) nach Österreich, vermittelt mit einer nicht vorhandenen Seriosität, dass einem die Haare nur beim Lesen büschelweise vom Haupt fallen und treibt richtig, richtig viel Unfug. Der Inbegriff von Tierschmutz in der übelsten Form ist diese Person. Ich weiß nicht wieviele Screenshots da schon gesammelt wurden, an die entsprechenden Ämter weitergeleitet wurden (sowohl im Tierschutz-, als auch im Finanzsektor) und nichts passiert. Weißt du, wie diese Person auf die Änderungen im Tierschutzgesetz reagiert hat? Gar nicht... es wurde weitergemacht wie bisher, in derselben Intensität. Nur manche FB-Gruppen wurden von öffentlich auf geschlossen umgestellt... Das Einzige, das solche Personen stoppt, ist, wenn immer mehr Menschen begreifen, dass sie damit nichts Gutes unterstützen. Und der einzige sinnvolle Weg dorthin wird sein, Aufklärung zu betreiben und mit gutem Beispiel voran zu gehen.

2) Mit wievielen Leuten soll man reden?
Mit sovielen wie möglich. Es wird auch nicht reichen, wenn ein Mensch allein mit vielen Menschen spricht, sondern es braucht ein Schneeballsystem. Die Menschen müssen ihrerseits auch wieder darüber reden. Ja das ist mühsam. Ja das verläuft sich im Einzelnen oft in Frust. Aber die Einstellung der Menschen zu verändern, indem man ihnen sagt und zeigt, dass es anders geht, ist zumindest in meinen Augen der einzige sinnvolle, nachhaltige Weg um Dinge wirklich zu verändern.

Was ich tue? Ich halte mittlerweile Vorträge über seriösen und unseriösen Tierschutz. Ich rede gerne und wann immer möglich ohne jemanden zu belästigen über dieses Thema und versuche den Leuten zu erklären, was möglich und was sinnvoll ist. Wir haben vor über einem Jahr im Zuge eines größeren Projektes eine Arbeitsgruppe gebildet, in welcher wir versuchen ein freiwillig zu erlagendes Qualitätssiegel für Tierschutzvereine zu entwickeln, entsprechend Meinungsbildung zu betreiben und somit einen Beitrag zu seriösem Tierschutz zu leisten. Ich versuche selbst so guten und sauberen Tierschutz wie möglich zu betreiben, das zu kommunizieren und den Leuten zu zeigen, dass das geht. Und zwar gut geht. Damit werde ich nicht die Welt verändern. Aber ich werde meinen Beitrag leisten...

Ich bin tatsächlich der Überzeugung, dass man eingefahrenen Dingen, sei es nun die alltägliche Tierschutzpraxis, unsachgemäßes Geböller oder sonst was, nicht mit Gejammer, Protesten oder Verboten beikommt. Ich denke der einzige Weg ist diese Systeme von Innen zu bekämpfen, indem man den Menschen zeigt, dass es auch anders geht. Das ist ein langsamer Weg, ein mühsamer Weg und ein frustrierender Weg. Es ist ja auch viel leichter ein paar Gesetze zu erlassen, um sich danach darüber zu beschweren, dass sich ja doch keiner daran hält. Aber ich denke es ist der einzige sinnvolle Weg. Und natürlich wird nun nicht jeder gleich eine Arbeitsgruppe gründen. Wieviel der einzelne bereit ist sich für ein Thema einzusetzen, ist davon abhängig, wie wichtig einem das Thema ist. Man ist bereit sich lautstark über Böller aufzuregen und Verbote zu fordern aber sich aufzuraffen und wirklich was zu tun, das ist einem zu mühsam? Dann ist einem das Thema evtl. doch nicht so wichtig, wie man behauptet ;)
 
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Es wird auch nicht reichen, wenn ein Mensch allein mit vielen Menschen spricht, sondern es braucht ein Schneeballsystem. Die Menschen müssen ihrerseits auch wieder darüber reden. Ja das ist mühsam. Ja das verläuft sich im Einzelnen oft in Frust. Aber die Einstellung der Menschen zu verändern, indem man ihnen sagt und zeigt, dass es anders geht, ist zumindest in meinen Augen der einzige sinnvolle, nachhaltige Weg um Dinge wirklich zu verändern.

Jep.
Und für den übrigen Beitrag eine glatte Eins mit Sternchen.

Das Paradebeispiel für den o.a. erfolgversprechenden Lösungsweg - auch wenn es dauert - ist die Raucherei - vielmehr in der BRD mittlerweile die Nichtraucherei.
Vor 40 Jahren wurde wie selbstverständlich fast überall geraucht, allenfalls wurde aus Höflichkeit gefragt, ob man das dürfe. Die deutliche Mehrheit der Nichtraucher machte das mit, hatte riechende Klamotten, tränende Augen und das Gefühl von Unwohlsein. Die Raucher interessierte das nicht sonderlich.

Argumente - tödliche Krankheiten, Sucht - brachten wie fast üblich nichts, die Tabakindustrie projizierte Lebensgefühl, Lifestyle, Abenteuer und Romantik (z.B. Camel- oder Marlboro-Werbung).

Dann wurde Werbung verboten.
Dann wurde die Tabaksteuer erhöht.
Dann wurden die Automaten geändert.
Dann wurde Bestimmungen zum Arbeitsschutz erlassen, z.B. in öffentlichen Gebäuden, Gaststätten und Sporteinrichtungen darf nicht mehr geraucht werden.

Und somit änderte sich das Bewusstsein und Raucher kommen heute noch hinter den Hütchenspielern.

Ich selbst hab viele Jahrzehnte Kette geraucht, fragte mich aber eines Tages, ob ich ein verdammter Junkie sei, weil ich im Regen und bei starkem Wind vor der Tür des Dorfgemeinschaftshauses in meinem Dorf stand und mir frierend eine Zigarette einsaugte.
Ich bejahte das und das war die letzte Zigarette.
Es hatte also "Klack" gemacht bei mir und das führte zu Verhaltensänderungen. Und ich kenne viele Menschen, denen das ähnlich ging und die aufgehört haben.


Und mit der Räucherei aufhören ist eine schwerere Nummer als mit der Böllerei aufzuhören.

Oben hab ich bereits von kanalisierenden Maßnahmen des Staates geschrieben. Die sind der erfolgversprechende Weg, auch wenn es dauert und mühsam ist.
Es geht.

Verbote muss man entweder kontrollieren oder kann sie ganz lassen.
 
Oh mein Gott, wie theatralisch das ganze hier wird...
Die sind nicht Rücksichtsvoll nun bin ich es auch nicht mehr... ernsthaft? -,-
Ich frage mich manchmal ob man sowas ernst nehmen kann.
Wie oft ich schon nicht rücksichtsvoll behandelt wurde, Mutter Kind Parkplätze sind sowieso nur für Rentner...
Spielplätze mit freilaufenden „Tut Nix“ Hunden...
Zebrastreifen? Für was sind die..
Jugendliche die extrem laut feiern...
Fremde Katzen die meinen Garten voll Sch....
Zeugen Jehovas die meine Sonntagsruhe stören...
Katzeninteressenten die um 22;00 anrufen...
Das sind alles Dinge wo ich mich Frage.. aber deswegen würde ich nie! Niemals mich auf so niederes Niveau herab lassen und ebenso handeln.
Mehr hab ich dazu gar nicht mehr zu sagen. Ich schüttle nur noch den Kopf, sorry!

Aus welchem Beitrag schließt du, dass z.B. ich mich jetzt rücksichtslos gegenüber anderen verhalten will?
Wegen des Vorschlags, das Geknalle und Beleuchten auf einen öffentlichen Platz pro Landkreis zu verlegen?

Ich wüsste wirklich gerne wo du die Abgrenzung zur Hundehaltung siehst?
Jedes deiner Argumente ließe sich darauf übertragen

Warum sollte es weiterhin erlaubt sein Hunde außerhalb von Gehegen zu halten?
Es gibt Menschen, die haben panische Angst. Und die sind mit diesem Reiz konfrontiert - 365 Tage im Jahr und das in immer mehr Bereichen des öffentlichen Lebens (worum ich als Hundehalter wiederrum natürlich sehr froh bin)

Dein Vergleich hinkt, nach meiner Ansicht.
Denn keiner hier hat vorgeschlagen, die Silvesterknallerei komplett zu verbieten, sondern nur, sie kontrolliert auf einem öffentlichen Platz stattfinden zu lassen. Das wird, je nach Wohnlage, immer noch einige Tiere verängstigen, aber die Unfälle werden sich stark reduzieren und als Hundehalter eines wirklichen Angsthundes könnte man sich dann problemlos in ruhigere Gefilde zurückziehen.

Vergleichen würde ich das mit einer Anleinpflicht für Hunde auf öffentlichen Wegen, wenn andere Personen oder Tiere sich nähern.
Und damit hätte ich in keiner Weise ein Problem.

Wenn ein Mensch dann immer noch erhebliche Angst hat, obwohl rein objektiv nichts passieren kann, wäre es in seinem eigenen Interesse, an dieser Angst zu arbeiten. Ist dann genauso eine Phobie wie die Angst vor Spinnen oder gar Öffentlichkeit, man kann ja nun nicht auf jede irrationale Angst durch Reglementierungen reagieren.
Aber man kann diesen Menschen helfen, indem man die Hunde bei jedem Näherkommen anleint, habe ich heute z.B. mit Amy ständig praktiziert, weil wir auf einem viel frequentierten Weg unterwegs waren. Ich brauche dafür kein Gesetz, andere schon.

Und man kann Angsthunden, insbesondere Tierheimhunden, helfen, indem man die Knallerei reduziert und Ausweichmöglichkeiten schafft.

Davon abgesehen geht es nicht nur um Hunde, es sind alle Haustiere und ganz besonders die Wildtiere betroffen.
Das sollte schon Anlass sein, darüber mal nachzudenken.

Ich habe hier jetzt übrigens einen Hund, der Angst hat an Silvester, allerdings einigermaßen gut damit umgehen kann.
Und einen, den das gar nicht interessiert hat.

Heißt das, ich verhalte mich hysterisch bei Kira und gelassen bei Amy?:rolleyes:
 
Jetzt mal gesetzt die Petition die gerade läuft hat Erfolg. Auf Betreiben von Hundehaltern wird die private Knallerei abgeschafft.

Was glaubt ihr, wie der typische Gerne-Böllerer ohne Tierbezug (ist ja sicher keine Minderheit) zukünftig auf die Hundehaltung zu sprechen ist?
 
Marita das was du als Regelung für die Hundehaltung vorschlägst ist mMn nicht mit der Feuerwerksforderung zu vergleichen.
Sondern eher damit, dass eben überall das Freilaufen verboten ist außer auf räumlich begrenzten Auslaufflächen. Solche Wiesen gibt es ja bereits in manchen Kommunen.

Einfach nur den Hund anleinen, sobald jemand kommt entspricht dann doch eher dem, dass man eben sein Feuerwerk nicht so verwendet, dass es jemanden direkt/körperlich betrifft.


Und beide Forderungen sind wieder davon abhängig, dass sie so dann eben auch angewendet werden. Sprich: anleinen, wenn andere Menschen passieren wollen, Kot aufsammeln, etc bei der Hundehaltung und sein Feuerwerk nicht auf Mensch/Tier schmeißen, sich an die Uhrzeiten halten, seinen Kram aufräumen etc beim Feuerwerk. Das wären für mich die vergleichbaren Vorgehensweisen (und selbst da wäre der Hund vom zeitlichen Aspekt her noch der größere Störfaktor).

Dass man sich nicht darauf verlassen kann, dass alle nach den o.g. Vorgaben handeln ist uns wohl allen bekannt.

Ob man dann ein Verbot für die richtige Lösung hält (also Hundehaltung nur noch auf privatem Grund oder maximal freilaufend auf eingezäunten Flächen und Feuerwerk nur noch auf einem festen Platz) ist sicherlich eine Sache der subjektiven Wahrnehmung.
Mein Verständnis von Fairness, Rücksichtnahme und Empathie trifft das nicht.
 
Was ggf. zu vergleichen wäre, wäre eine Art Sachkundenachweis oder Feuerwerksführerschein.
Also dass man Privatpersonen über diesen ermöglicht auch privat an Silvester/Neujahr Feuerwerk zu zünden und der Erwerb nur gegen Vorlage des SKN möglich wäre.


Ob dies wirklich eine Besserung mit sich bringt bleibt offen. Dafür gibt es den Hundeführerschein noch nicht lange genug, um aus diesem zu schließen inwiefern das System als solches funktioniert.


Und Idioten, die sich nicht dran halten, wird es immer geben.
 
2) Mit wievielen Leuten soll man reden?
Mit sovielen wie möglich. Es wird auch nicht reichen, wenn ein Mensch allein mit vielen Menschen spricht, sondern es braucht ein Schneeballsystem. Die Menschen müssen ihrerseits auch wieder darüber reden. Ja das ist mühsam. Ja das verläuft sich im Einzelnen oft in Frust. Aber die Einstellung der Menschen zu verändern, indem man ihnen sagt und zeigt, dass es anders geht, ist zumindest in meinen Augen der einzige sinnvolle, nachhaltige Weg um Dinge wirklich zu verändern.

Was ich tue? Ich halte mittlerweile Vorträge über seriösen und unseriösen Tierschutz. Ich rede gerne und wann immer möglich ohne jemanden zu belästigen über dieses Thema und versuche den Leuten zu erklären, was möglich und was sinnvoll ist. Wir haben vor über einem Jahr im Zuge eines größeren Projektes eine Arbeitsgruppe gebildet, in welcher wir versuchen ein freiwillig zu erlagendes Qualitätssiegel für Tierschutzvereine zu entwickeln, entsprechend Meinungsbildung zu betreiben und somit einen Beitrag zu seriösem Tierschutz zu leisten. Ich versuche selbst so guten und sauberen Tierschutz wie möglich zu betreiben, das zu kommunizieren und den Leuten zu zeigen, dass das geht. Und zwar gut geht. Damit werde ich nicht die Welt verändern. Aber ich werde meinen Beitrag leisten...

Ich bin tatsächlich der Überzeugung, dass man eingefahrenen Dingen, sei es nun die alltägliche Tierschutzpraxis, unsachgemäßes Geböller oder sonst was, nicht mit Gejammer, Protesten oder Verboten beikommt. Ich denke der einzige Weg ist diese Systeme von Innen zu bekämpfen, indem man den Menschen zeigt, dass es auch anders geht. Das ist ein langsamer Weg, ein mühsamer Weg und ein frustrierender Weg. Es ist ja auch viel leichter ein paar Gesetze zu erlassen, um sich danach darüber zu beschweren, dass sich ja doch keiner daran hält. Aber ich denke es ist der einzige sinnvolle Weg. Und natürlich wird nun nicht jeder gleich eine Arbeitsgruppe gründen. Wieviel der einzelne bereit ist sich für ein Thema einzusetzen, ist davon abhängig, wie wichtig einem das Thema ist. Man ist bereit sich lautstark über Böller aufzuregen und Verbote zu fordern aber sich aufzuraffen und wirklich was zu tun, das ist einem zu mühsam? Dann ist einem das Thema evtl. doch nicht so wichtig, wie man behauptet ;)


Ich weiß jetzt nicht, wie Dein Privatleben aussieht, welche Verpflichtungen Du hast und inwieweit Du der Typ bist, dem es gegeben ist, Vorträge zu halten und Dinge auf den Weg zu bringen. Und wie viele Leute Du kennst, die Du zu einem Thema so aktivieren kannst, dass ein Schneeballsystem funktioniert?

Eine Bekannte von mir hat einen Angsthund. Sie wohnt in einer deutschen Großstadt in einem Mehrfamilienhaus, und bereits Tage vor und Tage nach Silvester wird dort geböllert. Diese Zeit ist für sie sehr schlimm, weil der Hund sich weigert, rauszugehen. Silvester selbst ist ein Fiasko.
Die Frau ist Vollzeit berufstätig und hat einen stark pflegebedürftigen Mann (Schlaganfall). Verwandte, die mithelfen könnten, sind nicht vorhanden. Der Hund wird mittags von einem Gassiservice ausgeführt, die restliche Zeit versorgt Frauchen Hund und Mann. Der Gassiservice hatte vor Silvester Angst, dass ihm der Hund bei der Knallerei abhanden kommt.
Es kann doch nicht sein, dass jemand, der sowieso keine freie Minute mehr hat, Vorträge hält und von Wohnung zu Wohnung pilgert, um Leute davon zu überzeugen sich seiner Sache anzuschließen? :rolleyes: Die Frau hat eine 40-Stunden-Woche plus Überstunden. Sie hat keine Zeit für einen riesigen Bekanntenkreis.

Ich finde es sehr unrealistisch, von Betroffenen sowas zu verlangen.:rolleyes:




Das Paradebeispiel für den o.a. erfolgversprechenden Lösungsweg - auch wenn es dauert - ist die Raucherei - vielmehr in der BRD mittlerweile die Nichtraucherei.
Vor 40 Jahren wurde wie selbstverständlich fast überall geraucht, allenfalls wurde aus Höflichkeit gefragt, ob man das dürfe. Die deutliche Mehrheit der Nichtraucher machte das mit, hatte riechende Klamotten, tränende Augen und das Gefühl von Unwohlsein. Die Raucher interessierte das nicht sonderlich.

Argumente - tödliche Krankheiten, Sucht - brachten wie fast üblich nichts, die Tabakindustrie projizierte Lebensgefühl, Lifestyle, Abenteuer und Romantik (z.B. Camel- oder Marlboro-Werbung).


Das ist doch ein ganz tolles Beispiel dafür, dass die von Blumenfee vorgeschlagene Vorgehensweise, dem Problem mit vernünftigen Argumenten zu Leibe zu rücken, nichts bringt!


Dann wurde Bestimmungen zum Arbeitsschutz erlassen, z.B. in öffentlichen Gebäuden, Gaststätten und Sporteinrichtungen darf nicht mehr geraucht werden.

Eben! Genau diese gesetzlichen Verbote hat es gebraucht, um die Nichtraucher zu schützen! Sonst hätten die Raucher sich ihren Spaß niemals aus Rücksichtnahme verkniffen.

Ein super Beispiel für das, was ich ja immer sage: Es braucht Verbote, damit die Betroffenen geschützt werden.
Ohne Verbot geht gar nichts - siehe Raucher.

Die positiven Auswirkungen, die ein öffentliches Feuerwerk hätte, hat Marita sehr schön beschrieben.
Es würde nicht alle Probleme lösen, aber Erleichterung bringen, und wer Freude am Feuerwerk hat, kann dieses weiterhin geniessen.
 
Martina, dich hab ich überhaupt mit gar nichts persönlich angesprochen, ich habe den Tread gelesen und das waren meine ersten Gedanken dazu!
Meine Gedanken hierzu darf ich ja zum Glück kunt tun, wenn du dich nun angesprochen fühlst kann ich nichts dafür.
 
Ich weiß jetzt nicht, wie Dein Privatleben aussieht, welche Verpflichtungen Du hast und inwieweit Du der Typ bist, dem es gegeben ist, Vorträge zu halten und Dinge auf den Weg zu bringen. Und wie viele Leute Du kennst, die Du zu einem Thema so aktivieren kannst, dass ein Schneeballsystem funktioniert?

Eine Bekannte von mir hat einen Angsthund. Sie wohnt in einer deutschen Großstadt in einem Mehrfamilienhaus, und bereits Tage vor und Tage nach Silvester wird dort geböllert. Diese Zeit ist für sie sehr schlimm, weil der Hund sich weigert, rauszugehen. Silvester selbst ist ein Fiasko.
Die Frau ist Vollzeit berufstätig und hat einen stark pflegebedürftigen Mann (Schlaganfall). Verwandte, die mithelfen könnten, sind nicht vorhanden. Der Hund wird mittags von einem Gassiservice ausgeführt, die restliche Zeit versorgt Frauchen Hund und Mann. Der Gassiservice hatte vor Silvester Angst, dass ihm der Hund bei der Knallerei abhanden kommt.
Es kann doch nicht sein, dass jemand, der sowieso keine freie Minute mehr hat, Vorträge hält und von Wohnung zu Wohnung pilgert, um Leute davon zu überzeugen sich seiner Sache anzuschließen? :rolleyes: Die Frau hat eine 40-Stunden-Woche plus Überstunden. Sie hat keine Zeit für einen riesigen Bekanntenkreis.

Ich finde es sehr unrealistisch, von Betroffenen sowas zu verlangen.:rolleyes:

Ich finde es ja recht spannend, mit welcher Vehemenz du in diesem Thread alle möglichen Beiträge überinterpretierst und Leuten Sachen in den Mund legst, die so nie gesagt wurden. Das ist mir bei dir echt sonst noch nicht aufgefallen.

Wo habe ich denn verlangt, dass jeder das tut? Habe ich nicht sogar geschrieben, dass es jedem freisteht, wieviel Energie und Zeit er in ein Thema stecken möchte?

Ich habe nur Möglichkeiten aufgezeigt, was man tun KANN, da wiederholt gesagt wurde, man könne ja nichts tun. Und um auf deine Frage nach meiner verfügbaren Zeit einzugehen... man kann mir ja Vieles unterstellen... aber dass ich zuviel Zeit habe und faul auf der Haut liege, gehört nicht dazu. Ich habe mein Leben bewusst flexibel gestaltet - das stimmt schon. Aber Müßiggang sieht anders aus.

Ich kenne auch das Leben mit Angsthund. Ich kenne es im Zusammenhang mit dem Leben in der Stadt und Geböller. Es muss mir keiner erklären, welche Belastung Böllerei für einen Halter eines ängstlichen Hundes darstellt.

Und was die Frage des "Typs für Vorträge" angeht... ich hatte lange Zeit massive Ängste beim Sprechen vor Menschen - das Resultat einer miserablen Lehrperson, die mein Selbstbewusstsein diesbezüglich ordentlich zertrümmert hat. Ich habe da draußen schon geheult, ich bin schon ****en gegangen, ich hatte schon Blackouts, ich hatte Zeiten, da konnte ich mich in einer Runde von 5 Menschen nicht normal vorstellen ohne mit hochrotem Gesicht und zitternden Händen dazusitzen. Ich habe viel Zeit und Energie investiert, um heute denke ich halbwegs vernünftig und ruhig vor Menschen sprechen zu können, auch wenn noch viel Luft nach Oben ist. Das hat mit Silvester aber nichts am Hut und ich habe das auch nicht mit dem Ziel getan, irgendwann Vorträge über Tierschutz zu halten. Und - nur damit man mir das jetzt nicht wieder in den Mund legt - natürlich verlange ich das von niemandem... :rolleyes:


Das ist doch ein ganz tolles Beispiel dafür, dass die von Blumenfee vorgeschlagene Vorgehensweise, dem Problem mit vernünftigen Argumenten zu Leibe zu rücken, nichts bringt!

Eben! Genau diese gesetzlichen Verbote hat es gebraucht, um die Nichtraucher zu schützen! Sonst hätten die Raucher sich ihren Spaß niemals aus Rücksichtnahme verkniffen.

Ein super Beispiel für das, was ich ja immer sage: Es braucht Verbote, damit die Betroffenen geschützt werden.
Ohne Verbot geht gar nichts - siehe Raucher.

Die positiven Auswirkungen, die ein öffentliches Feuerwerk hätte, hat Marita sehr schön beschrieben.
Es würde nicht alle Probleme lösen, aber Erleichterung bringen, und wer Freude am Feuerwerk hat, kann dieses weiterhin geniessen.

Du hast da bei deiner Interpretation die vorherigen 3 Maßnahmen vergessen, die nichts mit Rauchverboten zu tun hatten...

Verbot der Werbung = Meinungs- & Bewusstseinsbildende Maßnahme
Erhöhung der Tabaksteuer = Meinungs- & Bewusstseinsbildende Maßnahme
Umstellung der Automaten (ich denke damit ist Jugendschutz gemeint) = Bewusstseinsbildende Maßnahme

Diese drei Maßnahmen führen dazu, dass Zigarretten und Rauchen mit dem Verbot der Werbung a) nicht mehr als positiv romantisch wahrgenommen wird und mit erhöhter Tabaksteuer und strenger durchgezogenen Jugendschutzbestimmungen b) einen negativen Beigeschmack bekommen. Da hat aber noch niemand das Rauchen verboten. Das kam erst im nächsten Schritt, als eingeschränktes Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden, zu einem Zeitpunkt als die Gesellschaft schon darauf vorbereitet war. Dieses Rauchverbot soll so nebenbei bei uns in Österreich bald fallen, wenn es nach der neuen Bundesregierung geht :rolleyes:

Gesetze und die allgemeinen Ansichten und Moralvorstellungen in einer Gesellschaft stehen immer im Wechselspiel zueinander. Die Moralvorstellungen der Gesellschaft bilden Gesetze und die Gesetze beeinflussen die Moralvorstellungen in der Gesellschaft. Wenn ich ein Verbot erlasse, das für die meisten Teile der Gesellschaft unsinnig ist und das ich gleichzeitig nicht exekutieren kann, wird man sich nicht daran halten. Du bist jemand, der hier gerne bei jeder Gelegenheit darauf hinweist, dass Kastration ohne medizinischen Grund in Deutschland verboten ist. Wieviele Leute denkst du, lassen ihren Hund nicht kastrieren, nicht weil es ihrer Überzeugung entspricht, sondern nur weil es dieses Verbot gibt? Und wieviele tausende Hunde werden routinemäßig trotz des von dir so gerne zitierten Verbots kastriert?

Und auch wenn es dir und mir nicht gefällt, auch wenn Hunde Angst haben und diese Situation schwierig ist, die meisten Menschen finden Feuerwerke nicht nur in Ordnung, sondern denken, dass es zu Silvester dazu gehört. Viele zündeln gerne selbst und viele lieben es Feuerwerke anzusehen. Ohne hier vorher eine Änderung im Grundgedankengut der Menschen zu erwirken, wird dir ein Verbot nichts bringen.

Um das ein wenig praktischer anzusehen. Bei einem verbotenen Verkauf an Privatpersonen, stellt sich für mich die erste Frage: "Wer ist eine Privatperson?"... vor allem dann, wenn es dann ja öffentliche Feuerwerke geben soll. Der Handel ist also zulässig. Es stellt sich dann also die Frage, wer Feuerwerkskörper kaufen und zünden darf. Jeder Gemeindebedienstete? Nur der Bürgermeister? Wie ist das mit Hochzeiten - dort wird quasi immer geknallt... dürfen dann die Gastwirte auch? Wie sieht das in Städten aus..? Da würde es mehr öffentliche Feuerwerke brauchen, um die Gesellschaft zufrieden zu stellen. Das bedeutet zwangsläufig, dass auch die Zugänglichkeit entsprechend hoch sein muss, sonst lässt es sich praktisch nicht umsetzen. Man muss also nur jemanden kennen, der...

Ich kenne unser Pyrotechnikgesetz zugegeben nicht gut, da es mich nie interessiert hat. Ich weiß aber, dass man für den Erwerb bestimmter Feuerwerkskörper eine Zulassung braucht. Und hier kennt quasi jeder jemanden (nein nicht immer denselben), der diese Zulassung hat - an die Dinger zu kommen ist überhaupt nicht schwer. Auch der Verkauf von Schweizer-Krachern/Piraten - also besonders laute Böller - ist hier seit Jahren verboten. Glaubst du deshalb gibt es sie nicht mehr?
 



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