Nein - so hat mein Kompromiss nicht ausgesehen. Lies nochmal nach, dann weißt Du, was für mich eine gute Lösung wäre. Das ist aber für andere User nicht machbar. So hat halt jeder seine Ansichten, und man wird niemals auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Wenn einer alles haben will und nicht bereit ist, einen Kompromiss einzugehen, wird entweder alles so bleiben, wie es ist - oder es gibt irgendwann mal ein totales Verbot.
Dann hat gar keiner mehr was.
Doch ich halte das für machbar. Man kann die entsprechenden Gesetze erlassen... ich glaube nur nicht, dass das das Problem lösen wird.
Ich übergehe das absichtlich, weil es ein völlig anderes Thema ist, und weil meine Meiunung dazu auch so manchem nicht gefallen würde.
Ja - ich finde, dass jeder Hundehalter die Verpflichtung hat, rücksichtsvoll umzugehen. Es geht gar nicht, dass Hundehaltung die Menschen beeinträchtigt, die keine Hunde mögen. Und wenn es in letzter Konsequenz zu einem Hundehaltungsverbot käme, würde ich das so akzeptieren.
Es nützt ja nichts. Man kan nicht seine Hobbys zu Lasten derer ausleben, welche einen Nachteil dadurch haben.
Das Mittel der Wahl wären für mich immer Kompromisslösungen, aber wenn damit keiner einverstanden ist - was soll man da noch machen?
Ich denke aber, dass man dafür - falls Bedarf besteht- ein eigenes Thema aufmacht und nicht hier vom Höckchen aufs Stöckchen kommt. Deshalb hab` ich auf das Thema nie geantwortet.
Dann hast du das Argument per se nicht verstanden
Es geht bei dem Argument, dass all diese Argumente rund um Feuerwerksverbote oder -einschränkungen, auch auf Hundehaltung umgelegt werden können, NICHT um die Frage, ob Hundehaltung verboten werden sollte. Es ging darum zu zeigen, dass es sehr, sehr viele Bereiche im Leben gibt, auch und vor allem im Hobbybereich, die problematisch sind, die man dann auch verbieten oder massiv einschränken müsste. Hundehaltung wurde nur deshalb vorwiegend plakativ genannt, weil wir hier in einem Hundeforum sind und sich somit alle User aus der Gegenposition in das Thema reinfühlen können. Würden wir alle Bereiche, die nicht nötig sind und dennoch vielen Menschen Freude machen aber eben auch Gefahren bei verantwortungslosem Umgang bergen, verbieten oder rigoros einschränken, würden wir in einer sehr tristen Welt mit sehr vielen Verboten leben. Und entweder würden wir dann mit soviel Exekutivgewalt auffahren müssen, um die Gesetze durchzusetzen, dass sich niemand mehr wohl in der eigenen Haut fühlen würde oder aber die Verbote würden ignoriert und sich in Bedeutungslosigkeit verlieren.
Es gibt übrigens schon viele, viele Einschränkungen und Kompromisse rund um Hundehaltung. Leinen- & Maulkorbpflichten, Hundeverbote in vielen Einrichtungen, Rasselisten, etc. ... denkst du, dass diese Regelungen die dazugehörigen Probleme zufriedenstellend gelöst haben?
Reden ist gut. Mit wieviel Leuten? 100, 200, noch mehr, allein hier bei uns, die Straße rauf und runter.
Das funktioniert teilweise nicht mal auf dem Dorf mit 200 Leutchen insgesamt. Ein HH mit panischem Hund hatte seine Nachbarn schon fast angefleht, die Knallerei direkt an seinem Gartenzaun doch zu unterlassen. Er hätte auch gegen eine Wand reden können - man will ja schließlich Spaß haben.
Er verbringt übrigens jedes Silvester fahrenderweise auf der Autobahn.
Und in der Stadt - ich lebe Rücksichtnahme vor. Mit den Hunden, mit Feuerwerk, überhaupt mit allem, was meinen Mitmenschen auf den Wecker fallen könnte. Habe auch meine Kinder zur Rücksichtnahme erzogen.
Trotzdem saufen Leute in meiner Wohnumgebung und fangen dann an, sich lautstark zu streiten. Stundenlang. Oder andere hören Heavy metal, dass ich in meiner Wohnung die Bässe dröhnen fühle.
Das ist mir schon bewusst. Deshalb sage ich auch, dass diese Dinge nicht über Nacht geändert werden, dass eine Person keine Stadt ändern wird, usw. Gesetze werden das auch nicht. Ich bringe dir zwei Beispiele aus einem anderen Themenbereich, der mir persönlich sehr wichtig ist. Seriöser Tierschutz...
1) Gesetze:
Wir haben hier seit April 2017 ein neues, überarbeitetes Tierschutzgesetz, welches ein paar recht interessante Neuerungen für Tierschutzvereine gebracht hat. Zum Einen müssen Tierschutzvereine nun eine gewerbliche Haltung bewilligen lassen, also quasi eine Betriebsstätte vorweisen, die kontrolliert werden kann. Gleichzeitig hat man diese Bewilligungspflicht an ein Verbot des öffentlichen Inserierens gebunden, wodurch nur noch jene Vereine/Personen Tiere öffentlich anpreisen dürfen, die über eine solche Bewilligung verfügen. Das ist zwar in Bezug auf seriösen Tierschutz nicht die Welt, es gibt durchaus ein paar Punkte, die man gut kritisieren kann, aber im Vergleich zu vorher gar kein sooooo schlechter Ansatz. Derzeit gibt es noch das praktische Problem, dass die Verordnung zu den Anforderungen einer Betriebsstätte noch nicht steht, aber das sollte sich in den nächsten Monaten lösen. Je nachdem, wie das aussieht, ist die Regelung als besser oder schlechter zu bewerten.
Weißt du was es gebracht hat? Zuerst hat mal große Empörung geherrscht. Das kam vor allem daher, dass die zwei großen Internetportale aus Furcht vor Strafen keine Inserate von Vereinen zugelassen haben, was die übliche Routine ordentlich durcheinander gewürfelt hat. Nach dem ersten großen Protest begannen sich die Leute nach neuen Optionen ihre Tiere öffentlich zu machen, umzusehen. Manche verlegten den Vereinssitz ins Ausland, andere haben einen kooperativen ATA und bekommen ihre Bewilligung - können dann weitermachen wie bisher, etc. Und es gibt ein paar neue Portale im Internet, die nun stärker genutzt werden und sich nicht um die Gesetze scheren. Nur wenige kleinere Vereine, vor allem jene, die sich gerne an Gesetze halten, inserieren derzeit nicht oder nur sehr eingeschränkt. Die Regelung wird vereinzelt ein bisschen was bringen... aber so wirklich was ändern wird sich dadurch nicht.
Wo das neue Tierschutzgesetz gar nichts geändert hat, ist dort, wo es wirklich eklig zugeht. Wir haben hier eine Privatperson, die seit ein paar Jahren auf sehr unseriöse Weise massenhaft Spendenbeiträge und Erlöse aus Flohmärkten mit gespendetem Material eintreibt - alles Geld, das auf ihr Privatkonto geht. Gleichzeitig fördert man massenhaft Vermittlungen aus dem Ausland heraus, bringt viele kupierte, kranke und verhaltensproblematische Hunde (primär Listenhunde) trotz Importverbot (für kupierte Hunde) nach Österreich, vermittelt mit einer nicht vorhandenen Seriosität, dass einem die Haare nur beim Lesen büschelweise vom Haupt fallen und treibt richtig, richtig viel Unfug. Der Inbegriff von Tierschmutz in der übelsten Form ist diese Person. Ich weiß nicht wieviele Screenshots da schon gesammelt wurden, an die entsprechenden Ämter weitergeleitet wurden (sowohl im Tierschutz-, als auch im Finanzsektor) und nichts passiert. Weißt du, wie diese Person auf die Änderungen im Tierschutzgesetz reagiert hat? Gar nicht... es wurde weitergemacht wie bisher, in derselben Intensität. Nur manche FB-Gruppen wurden von öffentlich auf geschlossen umgestellt... Das Einzige, das solche Personen stoppt, ist, wenn immer mehr Menschen begreifen, dass sie damit nichts Gutes unterstützen. Und der einzige sinnvolle Weg dorthin wird sein, Aufklärung zu betreiben und mit gutem Beispiel voran zu gehen.
2) Mit wievielen Leuten soll man reden?
Mit sovielen wie möglich. Es wird auch nicht reichen, wenn ein Mensch allein mit vielen Menschen spricht, sondern es braucht ein Schneeballsystem. Die Menschen müssen ihrerseits auch wieder darüber reden. Ja das ist mühsam. Ja das verläuft sich im Einzelnen oft in Frust. Aber die Einstellung der Menschen zu verändern, indem man ihnen sagt und zeigt, dass es anders geht, ist zumindest in meinen Augen der einzige sinnvolle, nachhaltige Weg um Dinge wirklich zu verändern.
Was ich tue? Ich halte mittlerweile Vorträge über seriösen und unseriösen Tierschutz. Ich rede gerne und wann immer möglich ohne jemanden zu belästigen über dieses Thema und versuche den Leuten zu erklären, was möglich und was sinnvoll ist. Wir haben vor über einem Jahr im Zuge eines größeren Projektes eine Arbeitsgruppe gebildet, in welcher wir versuchen ein freiwillig zu erlagendes Qualitätssiegel für Tierschutzvereine zu entwickeln, entsprechend Meinungsbildung zu betreiben und somit einen Beitrag zu seriösem Tierschutz zu leisten. Ich versuche selbst so guten und sauberen Tierschutz wie möglich zu betreiben, das zu kommunizieren und den Leuten zu zeigen, dass das geht. Und zwar gut geht. Damit werde ich nicht die Welt verändern. Aber ich werde meinen Beitrag leisten...
Ich bin tatsächlich der Überzeugung, dass man eingefahrenen Dingen, sei es nun die alltägliche Tierschutzpraxis, unsachgemäßes Geböller oder sonst was, nicht mit Gejammer, Protesten oder Verboten beikommt. Ich denke der einzige Weg ist diese Systeme von Innen zu bekämpfen, indem man den Menschen zeigt, dass es auch anders geht. Das ist ein langsamer Weg, ein mühsamer Weg und ein frustrierender Weg. Es ist ja auch viel leichter ein paar Gesetze zu erlassen, um sich danach darüber zu beschweren, dass sich ja doch keiner daran hält. Aber ich denke es ist der einzige sinnvolle Weg. Und natürlich wird nun nicht jeder gleich eine Arbeitsgruppe gründen. Wieviel der einzelne bereit ist sich für ein Thema einzusetzen, ist davon abhängig, wie wichtig einem das Thema ist. Man ist bereit sich lautstark über Böller aufzuregen und Verbote zu fordern aber sich aufzuraffen und wirklich was zu tun, das ist einem zu mühsam? Dann ist einem das Thema evtl. doch nicht so wichtig, wie man behauptet