Passt ein Hund zu uns?

Jetzt stellt sich mir aber noch eine andere Frage: wie definiert man bei Hunden den "Jagdtrieb"?
Also wissenschaftlich korrekt gibt es keinen Jagdtrieb.
Der Hund "zeigt Jagdverhalten" ;)

Mal laienhaft ausgedrückt,.. du gehst mit deinem unangeleinten Hund spazieren, ein Hase hüpft hob und Hund und Hase sind auf und davon -> Jagdtrieb.
oder: Dein Hund bekommt eine Wildspur in die Nase und ist auf und davon -> Jagdtrieb ;)
 
Meine Hunde sind 13 Jahre und 14 Jahre alt. Klar muss ich mir da nicht mehr groß Gedanken machen dass die wie wild losgehen die Rehe hetzen. ( zumal der Rüde auch taubblind ist)
Aber bei meiner hündin sieht man das noch deutlich. "Uuuh, Vogel auf dem Weg". Da wird der ganze Hund aufmerksam, die Öhrchen gehen hoch (so hoch die Schlappohren eben gehen) und dann macht man man auch drei, vier Hopser hinter dem Vogel her.
Häufig lasse ich ihr diesen kleinen Spaß sogar, denn ich kenne sie, kann die Situation einschätzen. Mehr passiert da nicht.
Aber wenn du dir anguckst wie, zb in unseren Videos in unserem Thread, wie intensiv und aufmerksam sie den Dummy sucht, mit welchem Finderwillen, da merkt man das auch der alte Hund noch Jagdtrieb hat.

Mit dem Jagen ist halt so ne Sache. Es gibt die Hunde die auf Sicht jagen, @Hermelin s Whipphets zb oder Hunde die eher Fährten aufstöbern. Meine Cocker zb.
Du kannst einen Mischling haben der bei jedem bewegungsreiz total am Rad dreht. Oder auch einen Malteser der in jedem Mauseloch steckt und am liebsten darin verschwinden würde.
Grundsätzlich ist es möglich auch Jagdhunderassen abzuleinen. Ich bin mir ziemlich sicher das zb die Hounds von @Julia1 ziemliche Jagdschweine wären, wenn man sie ließe.
Dir muss klar sein was du dir ins Haus holst und das du Gene nicht "wegtrainieren"kannst. Nur mit den Anlagen deines Hunden arbeiten kannst du.
Deswegen bietet sich für meine Cocker "jagdlich" angehauchte Fährten oder Sportfährten an und Dummytraining. Ich glaube Hermelin macht mit ihren Sicht- und Hetzjägern Flyball und Frisbee ( und noch ein dutzend anderen Sachen).

Es ist klar wann wir arbeiten/jagen. Fährten dann wenn ich meinem Hund die Fährtenwesete anziehe und die Schleppleine. Dummy wenn ich die Dummys vorzeige und den Hund nackig mache, also ohne Halsband ohne alles.
Mache ich das nicht, hat der Hund frei. Dann gibts nur einen schönen Spaziergang und auf dem wird nicht gejagt. Auch nicht Mäuse oder Kaninchen oder sonst was. Natürlich dürfen alle interessanten Grashalme ausgiebig beschnüffelt werden aber es wird nicht ins Gebüsch verschwunden ( was beim Dummytraining durchaus vorkommt). Schnüffelt sie sich fest, hole ich sie ab und wir gehen weiter.

Und ich glaube wenn ihr euch einen Springer holt und du der Züchterin irgendwann erzählst du bürstest den Hund täglich, dann haut sie dich.
Optimalerweise sollte der Springer zwar ein recht langes aber nicht allzu pflegeintensives Haarkleid haben. Also bei Herbst/Wintermatsche Wetter wirst du schon mehr Aufwand haben als Pinscherhalter.
Und du solltest regelmäßig zum trimmen gehen. So 2-4 mal im Jahr. Oder es halt selber lernen.
ich möchte es nicht selber machen.in der Wohnung eh nicht und ich habe keinen Garten. Also gehe ich zu einer Züchterin und lasse meine Cocker alle 3-4 Monate durchtrimmen
 
Mit dem Jagen ist halt so ne Sache. Es gibt die Hunde die auf Sicht jagen, @Hermelin s Whipphets zb oder Hunde die eher Fährten aufstöbern. Meine Cocker zb.
Du kannst einen Mischling haben der bei jedem bewegungsreiz total am Rad dreht. Oder auch einen Malteser der in jedem Mauseloch steckt und am liebsten darin verschwinden würde.
Grundsätzlich ist es möglich auch Jagdhunderassen abzuleinen. Ich bin mir ziemlich sicher das zb die Hounds von @Julia1 ziemliche Jagdschweine wären, wenn man sie ließe.
Dir muss klar sein was du dir ins Haus holst und das du Gene nicht "wegtrainieren"kannst. Nur mit den Anlagen deines Hunden arbeiten kannst du.
Deswegen bietet sich für meine Cocker "jagdlich" angehauchte Fährten oder Sportfährten an und Dummytraining. Ich glaube Hermelin macht mit ihren Sicht- und Hetzjägern Flyball und Frisbee ( und noch ein dutzend anderen Sachen).

Es ist klar wann wir arbeiten/jagen. Fährten dann wenn ich meinem Hund die Fährtenwesete anziehe und die Schleppleine. Dummy wenn ich die Dummys vorzeige und den Hund nackig mache, also ohne Halsband ohne alles.
Mache ich das nicht, hat der Hund frei. Dann gibts nur einen schönen Spaziergang und auf dem wird nicht gejagt. Auch nicht Mäuse oder Kaninchen oder sonst was. Natürlich dürfen alle interessanten Grashalme ausgiebig beschnüffelt werden aber es wird nicht ins Gebüsch verschwunden ( was beim Dummytraining durchaus vorkommt). Schnüffelt sie sich fest, hole ich sie ab und wir gehen weiter.

Ja genau, also meine Hounds sind beide SEHR stark an der Jagd interessiert, was bei den Rassen, die in ihnen stecken (Pointer, DK, Alaskan Husky und Greyhound) auch nicht weiter verwunderlich ist, denoch kann Toshi zu jeder Zeit frei laufen, Heavy darf von der Leine, wenn ich das Gebiet gut überblicken kann.

Das wichtige mMn ist, dass die Hunde diese Veranlagung auch ausleben dürfen, aber halt in kontrollierbare Bahnen gelenkt.

Toshi bspw hat gelernt, vor zu stehen, wenn er Wild sieht oder riecht, außerdem bilde ich ihn hobbymäßig in der Flächensuche aus, wodurch er der Veranlagung mit hoher Nase zu suchen, nachgehen darf.

Heavy ist beim Mantrailen aktiv und darf da ihrer Veranlagung, vor allem mit tiefer Nase zu suchen, nach gehen.

Außerdem ist der Zughundesport ja eigentlich nix anderes, als die Jagd nach dem imaginären Hasen.

Dadurch, dass sie diese Veranlagung gezielt ausleben dürfen und entsprechende Ersatzhandlungen (Vorstehen, statt hinterher hetzen) gelernt haben, können sie trotz des sehr ausgeprägten Jagdtriebs viel frei laufen.
 
Sagt mal, welche Hunde sind denn für Anfänger geeignet? Also wenn man die Größe mal ignoriert ... ? Weil irgendwie sind die, welche in Frage kämen, ganz oft einfach nicht für Anfänger geeignet - steht zumindest dann in der Beschreibung drin. Aber wie viel kann man darauf geben was im Internet steht? 🤔

Die Beschreibungen der Rassen sind für mein Empfinden sogar meistens zu "harmlos".
Es wird zu wenig deutlich gemacht, wie sich bestimmte Eigenschaften im Alltag auswirken.
Zum Beispiel weiße Schäferhunde, die als tolle Familienhunde bezeichnet werden.
Ich kenne mehrere Fälle, in denen Hundeanfänger aus ihrem Welpen einen Problemhund gemacht haben.
Die Kombination: Sensibler Hund mit Schutztrieb in unerfahrenen Händen ist brandgefährlich.

Während meiner Tierschutzarbeit habe ich unzählige Hunde vermittelt.
Ich rate Hundeanfängern dringend von einem Welpen ab. Die meisten Anfänger machen gravierende Fehler und ein Welpe wird schnell zum erwachsenen Problemhund.

Ich kann dir die Hunde aus Polen empfehlen, die von Tierschützern vermittelt werden.
Diese Hunde sind - bis auf sehr wenige Ausnahmen - durchgehend sehr gut geprägt und sozialisiert.
Polnische Mischlinge sind mit deutschen Hunden nicht vergleichbar. Sie sind sehr unkompliziert im Umgang, sehr verträglich mit anderen Tieren und sehr auf den Menschen bezogen. Sie sind zu 95 % für Anfänger geeignet.

Lies mal die vielen Berichte, sie bestätigen meine Erfahrung mit vielen hundert Hunden:

 
Wie viel Gewicht ich die Treppe noch gut schaffe müsste ich jetzt testen, aber ich schätze jetzt mal, so an die 15 bis 20 Kilo werden es schon sein. Mein Freund ist da schon kräftiger.

Unterschätze 20kg nicht. 😉

Meine Staffhündin wog knappe 20kg. Später dann nur noch so zwischen 17 und 18 kg. Als sie sehr alt war, konnte sie keine Treppen mehr steigen.
Ich habe sie dann immer die eine Treppe im Haus hochgetragen und auch wieder runter. Weil unser Schlafzimmer oben war und sie nicht allein unten bleiben wollte.
20kg können auf einer, auch noch recht steilen, Treppe ganz schön schwer sein.
 
Ich möchte keine Molosser-Gedenk-Sekunde bis der Hund sich entscheidet ob es ihm genehm ist das gegebene Kommando auszuführen oder nicht.

So unterschiedlich ist das. Ich habe kein Problem mit sowas. Dafür wäre ich wahrscheinlich irgenwann genervt von einem Hund, der ständig "fragt", was er denn nun machen kann.

Deswegen ist es halt wirklich wichtig, sich auch selbst einzuschätzen, mit welchen Eigenschaften eines Hundes man auf Dauer leben kann.
 
@Hermelin @Julia1 @Bananenhamster danke für eure ausführlichen Antworten. Jetzt kann ich mir schon eher was vorstellen unter "Jagdtrieb". :)

Und ich glaube wenn ihr euch einen Springer holt und du der Züchterin irgendwann erzählst du bürstest den Hund täglich, dann haut sie dich.
Optimalerweise sollte der Springer zwar ein recht langes aber nicht allzu pflegeintensives Haarkleid haben. Also bei Herbst/Wintermatsche Wetter wirst du schon mehr Aufwand haben als Pinscherhalter.
Und du solltest regelmäßig zum trimmen gehen. So 2-4 mal im Jahr. Oder es halt selber lernen.
ich möchte es nicht selber machen.in der Wohnung eh nicht und ich habe keinen Garten. Also gehe ich zu einer Züchterin und lasse meine Cocker alle 3-4 Monate durchtrimmen
Wie viel kostet denn sowas? Also das Trimmen? Ich denke mir halt so (hab aber keine Ahnung), Friseur ist schon so teuer - wie ist das dann erst beim Hundefriseur? ;)

Ich rate Hundeanfängern dringend von einem Welpen ab. Die meisten Anfänger machen gravierende Fehler und ein Welpe wird schnell zum erwachsenen Problemhund.
Mal ganz blöd gefragt: ist die Hundeerziehung so ein riesen Unterschied, wenn man jetzt einen Welpen oder einen erwachsenen Hund hat? Ich meine, irgendwann ist es für jeden Welpenhalter der erste Welpe oder nicht? Mir ist nicht so ganz klar, warum "dringend" davon abgeraten wird ... kannst du mir das bitte genauer erklären?
Das wäre für mich nämlich wichtig. Denn bei uns dürfte es schwierig werden, einen erwachsenen Hund zu uns zu holen, denn ich weiß nicht, wie Schwiegermama dann darauf reagiert..
 
Mal ganz blöd gefragt: ist die Hundeerziehung so ein riesen Unterschied, wenn man jetzt einen Welpen oder einen erwachsenen Hund hat? Ich meine, irgendwann ist es für jeden Welpenhalter der erste Welpe oder nicht?

Natürlich ist es ein Unterschied. Ein erwachsener Hund ist schon geprägt und sozialisiert.
Die wichtigste Zeit im Leben eines Hundes ist die Welpenzeit. In dieser Zeit entwickelt sich sein Wesen und seine Eigenschaften.
Ob der Hund ein entspannter Begleiter im Alltag wird oder ein Problemhund, entscheidet sich in der Welpenzeit.
Das kann man dann kaum noch korrigieren, wenn es schief gelaufen ist.

Die Wesensentwicklung des Welpen ist elementar von der Fürsorge des Hundehalters abhängig.
Wenn man zuerst einen erwachsenen Hund hat, dann hat man immerhin etwas Hundeerfahrung.
Als Hundeanfänger kann man nicht Erfahrungen in der Welpenzeit sammeln, das geht in der Regel zulasten des Welpen.
Man hat ja nur 4 Monate Zeit, dann ist diese wichtige Entwicklungsphase zu Ende.

In dieser Zeit würde ich nicht der Schwiegermutter die Betreuung anvertrauen, wenn sie mit Hunden nicht kann.
Was du unter Erziehung verstehst, sind wahrscheinlich Kommandos wie Sitz, Platz, Fuß.
Das kann ein Hund in jedem Alter lernen.
 
@Butterblume90
Lies dir mal die ganzen Probleme durch, die Hundeanfänger und auch etwas erfahrene Hundehalter mit ihren Welpen haben.


Das sind 145 Seiten.
Du wirst ständig Themen finden wie: Hilfe der Welpe dreht durch, Hilfe der Welpe beißt, Hilfe der Welpe macht alles kaputt, Hilfe der Welpe wird nicht stubenrein, Hilfe der Welpe knurrt jeden an usw.
Die Leute wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen und brauchen eigentlich ständig eine Anleitung.

Das sind überwiegend Hundehalter, die sogar vorher viel gelesen haben und in eine Welpenschule gehen.
Aber man kann seine Hundetrainerin nicht jede Stunde anrufen und um Rat fragen.
Viele Hundetrainerinnen geben auch noch schlechte Ratschläge und so werden Woche um Woche die Probleme verfestigt.
Die wichtigen 4 Monate sind schnell vorbei und die Pubertät bringt die Versäumnisse und Fehler an den Tag.
 
Ich finde das mal wieder übertrieben. Das ist als würde ich einem jungen Paar raten "bekommt kein Kind, holt euch lieber einen Jugendlichen aus dem Heim, der ist schon sozialisiert. Bei einem Baby macht ihr definitiv zu viele Fehler".

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade Menschen, die vorher nur erwachsene Hunde hatten, bei ihrem Ersten Welpen völlig falsche Maßstäbe ansetzen und so mit Pauken und Trompeten versagen.
Neuhundehalter mit Welpe gehen da viel unvoreingenommener an die Sache heran und stellen sich viel besser auf die Gegebenheiten ein.

Ich würde einem Neuhundehalter in den meisten Fällen zum gut sozialisierten Welpen vom seriösen Züchter raten. Da hat man einfach für alle beteiligten die besten Voraussetzungen.

Dass es so viele, ähnliche Threads gibt, liegt mMn einfach daran, dass man nunmal mit einem neuen Lebewesen unsicher ist und sich gerne mal Rat sucht und auch alles richtig machen möchte. Und natürlich sind es bei jedem Welpen dieselben Probleme die auftauchen.
Später, wenn man seinen Hund besser kennt, geht man einfach viel entspannter damit um.
Da wir im Verein einige Leute aus dem TS haben, landen auch viele "Adoptanten" mit ihren Hunden bei uns. Und glaube mir, auch die Menschen mit "Second Hand Hund" haben nicht weniger Probleme als Welpenhalter. Meisten sind die Probleme aber deutlich schwerwiegender.
Und die Situation, wenn der kleine Knirps die ersten Male das Sofa gegen Frauchen zu verteidigen versucht, ist in mMn deutlich unproblematischer zu lösen, als wenn das der frisch eingezogene 20kg Rumäne macht.... 🤷‍♀️
 



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