Neuer Hund mit kleinen Kindern

Hallo,

wir sind eine Familie aus Königswinter und denken über die Anschaffung eines Hundes nach. Meine Söhne sind 3 und 6 Jahre jung, und abgesehen von mir (Mama) hat bei uns noch keiner Erfahrung mit Hunden gemacht.
Am Samstag hatten wir einen Hund bei uns zu Besuch, den die derzeitige Besitzerin abgeben möchte. Es handelt sich um einen 4-jähringen Schweizer Sennenhund-Mix.
Der Hund war den ganzen Tag bei uns und wir konnten das Tier ein wenig kennenlernen. Er ist schon recht gut erzogen (manchmal ein wenig stur - dann überhört er auch schon mal ein Kommando), allerdings war er nur auf mich fixiert und hat den Rest der Familie komplett ignoriert. Die Kinder konnten seine Aufmerksamkeit nur mit größten Anstrengungen auf sich lenken.
Ich wüsste ganz gerne, ob sich diese 'Ignoranz' ändert, wenn er uns nach einer Eingewöhnung als sein Rudel akzeptiert, oder ob die Kinder immer so um seine Aufmerksamkeit buhlen müssen, wenn sie mit ihm Kontakt aufnehmen wollen.
Vielleicht haben sie Erfahrungen mit solchen Hunden und können mir dazu einen Rat geben.

Ich bedanke mich schon mal für die Antworten.
 
Hallo Arduian,

das ist schwer zu sagen. Es gibt natürlich ein paar Dinge, die man tun kann, damit der Hund auch die anderen Familienmitglieder wahr nimmt. Zb. dass du ihn nicht fütterst sondern andere Personen aus der Familie, dass sie mit ihm spielen etc. Aber ob das die gewünschte Veränderung bringt, ist fraglich.
Wir haben so einen Hund, der nur auf meinen Mann fixiert ist. Dabei war ich die ersten zwei Jahren immer mit ihr im Hundetraining, war hauptsächlich mit ihr Gassi usw. Aber das hat alles nix genützt. Sobald mein Mann da ist, hängt sie nur an ihm u. ignoriert den Rest der Familie völlig. Ist mein Mann bei der Arbeit, nimmt sie gnädigerweise auch mit mir oder den Kindern vorlieb. Sobald er zur Haustüre herein kommt, sind wir vergessen, egal was wir tun.
 
Ich sehe das ähnlich wie Snowflakes. Der Rest der Familie kann sicherlich versuchen, sich für den Hund interessanter zu machen aber es gibt nun mal Hunde die sich so eng an eine Person binden, dass diese für immer ihr Favorit sein wird.
Das ist auch häufig der Fall bei Hunden die bislang immer nur bei einer einzelnen Person gelebt haben, zumindest meiner Beobachtung nach.

Mein Hund findet meinen Opa toll, aber dennoch scheint er alle Familienmitglieder gleich sehr zu mögen und verteilt seine Zuneigung gerecht ;) Für mich macht ihn das zu einem guten Familienhund.

Ich würde mir an eurer Stelle nochmal genau überlegen was ihr vom Hund erwartet und ob es schlimm für euch wäre wenn der Hund dauerhaft so bleibt wie er sich am Probetag gezeigt hat. Mir wäre es als Kind sehr schwer gefallen zu akzeptieren dass ein Hund nicht meine Nähe sucht und sich eigentlich nicht für mich interessiert.
 
Wenn der Hund für einen Tag bei euch war kann man nicht viel über das weitere Verhalten des Hundes sagen.

Ich habe die Erfahrung mit meinen Hunden gemacht, dass sie jüngere Kinder ein bisschen „unheimlich“ finden und nicht viel mit ihnen anfangen können. Vermutlich weil ich selber keine Kinder habe und sie die Verhaltensweise von Kindern nicht kennen.

Balou hat ein achtjähriges Kind in der Familie als Welpe kennengelernt. Den Jungen findet er toll und freut sich immer wenn wir dort zu Besuch sind. Aber wenn wir mal fremde Kinder treffen die meine Hunde streicheln wollen schütteln sich meine Hunde immer die Anspannung ab wenn die Kinder wieder weg sind.

Ich persönlich würde mir zu kleinen Kindern eher einen Welpen holen der von Anfang an mit den Kindern aufwächst oder aber eventuell einen Hund der in einer Familie mit Kindern gelebt hat.
 
Ich würde mir an eurer Stelle nochmal genau überlegen was ihr vom Hund erwartet und ob es schlimm für euch wäre wenn der Hund dauerhaft so bleibt wie er sich am Probetag gezeigt hat. Mir wäre es als Kind sehr schwer gefallen zu akzeptieren dass ein Hund nicht meine Nähe sucht und sich eigentlich nicht für mich interessiert.

Genau das ist der Punkt. Mein Sohn zb. der hat dadurch komplett die Interesse am Hund verloren. Er macht kaum was mir ihr, weil es ihn frustiert, dass - sobald der Papa da ist - die Hündin ihn ignoriert. Meine Tochter ist da etwas ehrgeiziger u. macht trotzdem noch was mit ihr. Allerdings findet auch sie es schade, dass sie nur geduldet wird.

Ich weiß auch nicht, ob das Verhalten mit der Rasse zu tun hat. Es gibt ja bestimmte Rassen denen man es nachsagt, dass sie sich meist auf einen Menschen nur fixieren. Wir hatten vorher noch einen weißen Schäferhund, die war nicht so fixiert auf eine Person in der der Familie, sondern sie hat sich über jeden gefreut der was mit ihr gemach hat. Wir bekommen jetzt wieder einen weißen Schäferhund als Zweithund dazu u. hoffen, dass sich dann die Hunde in der Familie etwas "aufteilen" und auch wir anderen Familienmitgliedern was vom Hund haben. :)
 
Danke für die schnellen Antworten.

Also, zuuächst mal zum Abgabegrund. Die derzeitige Besitzerin hat sich einen neuen Hund zugelegt, weil sie sich mit ihrem alten Hund 'auseinander gelebt' hat. Der neue ist eine Border Collie und außerordentlich gut zu erziehen.
Ich höre bei Ihr zwischen den Zeilen, dass sie den alten Hund (der jetzt weg soll) zugunsten des neuen Hundes eher vernachlässigt. Daher hört er auch wohl nicht mehr so gut. Er pöbelt an der Leine (hat er jetzt bei uns nicht bemacht) und schlägt an, wenn jemand an ihrer Wohnung vorbei kommt.
Er ist voller Power und brauch viel Bewegung. Da bin ich mir auch nicht ganz sicher, ob wir dem Hund da gerecht werden können.
Der Hund tut mir schon ein bischen leid, auch wenn ich jetzt nicht den Eindruck habe, dass er aus total schlechter Haltung kommt.

Zu den Kindern: der Hund ist ein Wusch der Kinder. Mein Mann und ich wissen, dass wir dann die Verantwortung haben und würden die für unsere Jungs auch übernehmen. Aber die Erwartung der Kinder ist schon, dass sie mit dem Tier Spaß haben dürfen und bei gemeinsamen Spaziergängen auch mit dem Hund kleine 'Abenteuer' erleben können. So war es zumindest auch mit den Hunden aus meiner Kindheit. Die hatten wir aber ab Welpenalter.

Einen Welpen können wir aber nicht aufnehmen, da ich auch halbtags beschäftigt bin und den Welpen nicht versorgen könnte.

Kann sich denn ein ausgewachsenes Tier überhaubt einer Familie unterordnen? Es hat ja dann auch schon einen gewachsenen Charakter.
Gibt es da vielleicht auch Unterschiede zwischen Rüden und Weibchen?
 
Aber die Erwartung der Kinder ist schon, dass sie mit dem Tier Spaß haben dürfen und bei gemeinsamen Spaziergängen auch mit dem Hund kleine 'Abenteuer' erleben können.

Ich kann dir nur empfehlen, warte mit der Hundeanschaffung. Deine Kinder sind noch deutlich zu klein für sowas. Ich hatte von unseren Hunden (hatten immer große Hunde in der Familie) erst mit 8 Jahren was. Vorher liefen sie halt mit. Ab und an wurde ich mal von den Hunden gemaßregelt, durfte mal streicheln, oder mal in die Wurfkiste für Fotos. Spielen, "Abenteuer erleben" usw. war noch nicht drin. Meine Eltern (besonders mein Vater) hatten extrem viel Hundeerfahrung (mein Vater hat Hunde ausgebildet für Sport+Dienst), und züchteten auch Dobermänner. Er hat mir erzählt, dass er nichts gefährlicher findet, als Kinder die Hunde "zum Spielen" geschenkt bekommen.
Bei kleinen Schoßhunden mag es was anderes sein, aber große Hunde? Mit Wach-und Schutztrieb (wie ein Schweizer Sennenhund ihn nun mal hat) und unerfahrenen Eltern, keine besonders sichere Kombination...
 
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Also, zuuächst mal zum Abgabegrund. Die derzeitige Besitzerin hat sich einen neuen Hund zugelegt, weil sie sich mit ihrem alten Hund 'auseinander gelebt' hat. Der neue ist eine Border Collie und außerordentlich gut zu erziehen.
Ich höre bei Ihr zwischen den Zeilen, dass sie den alten Hund (der jetzt weg soll) zugunsten des neuen Hundes eher vernachlässigt.

Ich würde mich gegen diesen Hund entscheiden. Sorry, aber sowas geht gar nicht und würde ich auch nicht unterstützen. Zumal der Hund ja auch einige Probleme hat, mit denen du vielleicht überfordert bist. Ich habe vor einen Jahr eine "lebende Baustelle" ins Haus geholt. Und es handelt sich nur um einen Mops, der weder Wachtrieb hat oder sonst irgendwas, welches einen die Erziehung erschwert. Ich arbeite immer noch jeden Tag daran, diesen Hund zu einen alltagstauglichen Begleiter zu erziehen. Und die Wahrscheinlichkeit, dass sie jemals ein normaler Hund wird, ist nicht gerade hoch.
Wenn ich Kinder hätte und ein weiterer Hund soll einziehen, wird es kein Second-Hand Hund sondern ein Hund von einen seriösen Züchter, der die Hunde gut geprägt hat und den ich nach meinen Wünschen formen kann. Mit Kindern hätte ich Caro weitervermitteln müssen, da ich nicht die Zeit und Geduld für sie hätte.
 
Ja, vermutlich hast Du Recht.
Ich denke, wir sollten vielleicht noch etwas warten. Der Hund soll am Ende allen Spaß machen.

Danke für die offenen Worte.

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Zu: Wenn ich Kinder hätte und ein weiterer Hund soll einziehen, wird es kein Second-Hand Hund sondern ein Hund von einen seriösen Züchter, der die Hunde gut geprägt hat und den ich nach meinen Wünschen formen kann. Mit Kindern hätte ich Caro weitervermitteln müssen, da ich nicht die Zeit und Geduld für sie hätte.


Das ist natürlich genau das, was wir vermeiden möchten.
Für einen Welpen sind wir nicht bereit. Dann ist es vielleicht wirklich der falsche Zeitpunkt.
 



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