Läßt sich nicht wieder anleinen...Pubertät?

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Hab mir natürlich auch Gedanken gemacht, hab ihn oft einfach laufen lassen...gerufen, er kommt. Ich kurz ans Geschirr gefaßt....und er ist wieder weg. Vielleicht sollte ich ihn während des Spazierganges immer mal wieder kurz an die Leine nehmen, oder was meint ihr?


Die Pubertät ist das nicht, dafür ist Dein Hund zu jung. Mit 5 Monaten werden die Grenzen erweitert, es ist eine normale Entwicklung.
Meine Welpen haben mit 5 Monaten das Grundstück verlassen, um die Nachbarschaft zu erkunden. Sie haben sich ein Loch in den Zaun gemacht.
Sie haben angefangen, Fremdes zu verbellen (die Nachbarn), sie haben im Spiel ihre Grenzen erweitert.

Ich würde einen Entwicklungsschub nicht durch mehr Strenge ausbremsen. Das habe ich auch in der Pubertät nicht gemacht.
Diese "Abnabelung" ist ja eigentlich ein gesunder Pozess. Wenn ich gerufen habe, sind meine Hunde gekommen, auch wenn sie 3 Grundstücke weiter waren. Trotzdem waren sie nächsten Tag wieder weg. Das hat sich von alleine gelegt, nachdem sie ihr Umfeld kennengelernt haben.

Wenn Du im Kopf behältst, dass Dein Hund sich normal verhält, dann kannst Du damit anders umgehen. Er läuft ja nicht weg, sondern umkreist Dich, probiert etwas Neues aus.

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Bubuka, meine Beiden waren ziemlich spät dran mit Beinchen heben und dann wurde es zumindest bei Balou auch „schwierig“ mit der Erziehung.

Bei Balou, der ja mein erster Hund ist, hatte ich mich noch gefreut dass er sein Beinchen hebt und ja dann kam die Pubertät. :denken3:

Aber klar, mit 10/12 Wochen sind Hunde natürlich noch nicht in der Pubertät.


Meine Rüden haben mit 8-9 Monaten auch manchmal noch auf 4 Beinen stehend gepinkelt, aber angefangen, das Bein zu heben, haben sie mit 10-12 Wochen.
 
"Egal woran es liegt – dem bedauernswerten Hund wird meist noch unterstellt, er würde „die Grenzen“ testen, so als wäre er besonders schwierig und aufmüpfig. Oder es wird gar gesagt, er würde „Grenzen einfordern“, so als machte ihm der ganze Stress, den er mit seinem Besitzer hat, auch noch Spaß."

http://www.sitzplatzfuss.com/grenzen-setzen/

Der Satz, Hunde würden ihre Grenzen (gegenüber dem Halter) testen, ist ein Mythos, der sich seit Jahrzehnten hält und eine Erklärung für unerwünschtes Verhalten darstellt, weil Menschen dazu neigen, für alles eine Erklärung haben zu müssen oder weil sie sich provoziert fühlen.
Wenn ich mich persönlich von meinem Hund nicht provoziert fühle, sondern eine realistische Erklärung für Hundeverhalten habe, macht es die Mensch-Hundbeziehung um einiges einfacher.
Wer sich provoziert fühlt, ärgert sich natürlich umso mehr.

In der Regel sind Hunde gerade in der Situation nicht zugänglich für Kommandos, da abgelenkt, anderwertig interessiert, haben Kommandos noch nicht wirklich verstanden bzw. sind noch nicht in der Lage, sie in jeder Situation umzusetzen oder es liegen Kommunikationsmissverständnisse im Allgemeinen vor.

Absicht, Willkür, Provokation, Protest, etc. sind menschliche Eigenschaften.

Woher sollten Hunde überhaupt wissen, was uns Menschen ärgert?
Woher will er wissen, dass es uns ärgert, wenn er auf Abruf nicht kommt?
Warum handeln alle "intelligenten" Hunde gleich, warum verwenden sie all die gleichen "Provokationen"?
Wenn ein Hund uns wirklich ärgern wollte, könnte er auch beim TV sehen stören, indem er die Glotze einfach ausschaltet, die Klobürste durch die Gegend trägt und in die Spüle legen, die Handtasche im Klo versenken, die teuren Boss-Schuhe in den Regen stellen.
All das würde uns viel mehr ärgern.

Nein, Hunde machen nichts, um zu testen, wie weit sie gehen können.
Der Gedanke erschwert einfach alles.
Macht euch bitte davon frei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Welpen haben mit 5 Monaten das Grundstück verlassen, um die Nachbarschaft zu erkunden. Sie haben sich ein Loch in den Zaun gemacht.

Wenn ich gerufen habe, sind meine Hunde gekommen, auch wenn sie 3 Grundstücke weiter waren. Trotzdem waren sie nächsten Tag wieder weg.


Nochmal zur Ergänzung: Die Kleinen waren weit entfernt davon, ein "schlechtes Gewissen" zu haben. Wenn sie durch das Loch wieder zurück aufs Grundstück gekommen sind, konnte ich ihnen ansehen, wie stolz sie waren, weil sie sich etwas getraut hatten.
Aus ihren Augen blitzte so etwas, wie: Frauchen, Du kannst Dir nicht vorstellen, was wir alles erlebt haben...

Nein, sie sind nicht weggelaufen, um mich zu ärgern, sondern um ihren Radius zu erweitern.
 
Die meisten Hundehalter halten, Gott sei Dank, heutzutage nicht mehr viel von der "Dominanz-Rudelführer-Alphatheorie" und die Hundeerziehung geht größtenteils in eine andere Richtung, aber gleichzeitig bleibt der Gedanke bestehen, dass Hunde uns testen/ärgern/provozieren/ihren Kopf durchsetzen wollen, um den Ärger des Halters auf sich zu ziehen.
Glaubt ihr wirklich, dass Hunde darauf aus sind, den ständigen Stress durch Ärger zu suchen? :denken3:
Und je mehr Ärger der Mensch zeigt, umso weniger unerwünschte Verhaltensweisen zeigt der Hund?
Umgekehrt je weniger Ärger der Mensch zeigt, umso mehr wird der Hund anstellen bzw. wird er die sogen. Provokationen deswegen einstellen?

Weder noch wird passieren, wenn man nicht daran arbeitet.
 
Nochmal zur Ergänzung: Die Kleinen waren weit entfernt davon, ein "schlechtes Gewissen" zu haben. Wenn sie durch das Loch wieder zurück aufs Grundstück gekommen sind, konnte ich ihnen ansehen, wie stolz sie waren, weil sie sich etwas getraut hatten.
Aus ihren Augen blitzte so etwas, wie: Frauchen, Du kannst Dir nicht vorstellen, was wir alles erlebt haben...

Nein, sie sind nicht weggelaufen, um mich zu ärgern, sondern um ihren Radius zu erweitern.

Das hat meine Hündin auch gemacht....zwar noch nicht mit 5 Monaten aber so mit 10 Monaten. Da hatte sie mal ne Phase, wo sie ein paar Mal hintereinander ausgebüchst ist. Auf meinen Pfiff hat sie dann auch nicht sofort reagiert, sondern erst noch kurz geschaut, noch ne Runde auf dem Nachbargrundstück (war zu der Zeit unbebaut und unbewohnt) gedreht und dann kam sie nach kurzer Zeit brav zu mir zurück.
Sie hat da auch keineswegs ausgesehen, als hätte sie ein "schlechtes Gewissen"....wozu auch? Sie ist ihrer ganz normalen Hundeentwicklung gefolgt und hat ihren Radius erweitert. Ich war da auch nie böse auf sie, hab mich gefreut wenn sie zurück kam und dann einfach besser aufgepasst, dass ich sie mit einem "Nein" stoppe bevor sie ausbüchst.

Das mit dem Anleinen kenne ich auch.....das war in dem Alter auch manchmal nicht so einfach. Besonders wenn sie grad im Spielen war, da klappt das auch heute noch nicht wirklich gut. Andere Hunde sind oft halt immer noch interessanter als das doofe Anleinen und Nach-Hause-gehen. Bei uns hat geholfen, wenn ich einfach wortlos weitergegangen bin....ab einer gewissen Entfernung war es ihr dann noch nicht mehr egal, dass Frauchen weg ist und sie kam angeflitzt.
Ich hab sie aber auch von anfang an im Freilauf immer mal wieder rangerufen, Leine dran, ein paar Meter gegangen und dann wieder laufen lassen.

Du kannst es auch mit einer Schleppleine versuchen. Die kriegt man eher zu fassen, als den Hund.
 
Und je mehr Ärger der Mensch zeigt, umso weniger unerwünschte Verhaltensweisen zeigt der Hund?
Umgekehrt je weniger Ärger der Mensch zeigt, umso mehr wird der Hund anstellen bzw. wird er die sogen. Provokationen deswegen einstellen?


Damit triffst Du den Nagel auf den Kopf. Um mal bei meinem Beispiel zu bleiben:
Nach der üblichen Denkweise hätten meine Welpen ihre Freiheit ausgenutzt und wären Streuner geworden. Hätte ich kein Vertrauen gehabt, dann hätte ich sie nur noch unter meiner Aufsicht in den Garten gelassen.

Da ich aber auch meine Arbeit am Schreibtisch machen musste, habe ich die 3 Jungspunde trotzdem wieder in den Garten gelassen. Ich wohne am Ende einer Sackgasse gleich an Feld und Wiesen, da ist man etwas gelassener.
Dieses Weglaufen in die Nachbarschaft hat sich von alleine gelegt, als sie circa 7 Monate alt waren.
 
Ich kann mich auch schließen, dass das mit freich sein nicht viel zu tun hat, nach Hause gehen ist ja auch öde. :zwinkern2:

Ich leine meine eigentlich nie "den Spaß beendend" an, nachdem ich sie gerufen habe und halte sie höchstens mal kurz fest. Ich glaube, das hat dazu beigetragen, dass ihr Rückruf quasi einwandfrei ist. Sie ist jetzt etwas über 6 Monate. Wenn ich sie anleinen muss, sage ich höchstens ihren Namen, aber eher werfe ich Leckerlies auf den Boden, wenn sie schon da ist oder greife sie einfach. Dann gibt es noch mal ihr Spielzeug und wir rennen zusammen an der Leine ein Stück, sie darf es mir auch öfter dann noch mal bringen und ich werfe es dann noch mal. Ich will dass der Rückruf immer etwas Tolles für sie bedeutet, aber ich will natürlich auch nicht, dass sie sich irgendwann ungern greifen lässt oder sich quasi veräppelt fühlt. (Erinnert mich dran, dass ich mehr Greifen-und-loslassen-Spiele mit ihr machen wollte.)

Würde mich auf jeden Fall nicht stressen und einfach gelassen aber vll. mit etwas extra Eifer und natürlich neuen "Techniken" weiterüben. Nimm es deinem Schatz nicht übel, ist doch verständlich, dass so ein junger Hund seinen Spaß haben will.
 
Hallo Limbo.

Ich würde das Anleinen nicht zwischendurch üben.
Das ist ja was, was du machst und nicht der Hund, er muss es also auch nicht üben.

Vielleicht kannst du Zuhause das kurzzeitige stillsitzen üben. Wir haben ein "Fokus" kommando. Dabei muss Arek uns angucken wenn wir um ihn rum hantieren. Lecherle auf den Boden falles lassen usw. Wenn ers Zuhause gut kann draußen üben. Innerhalb des Fokus kann man auch di Leine ran tun.
Das ist aber was, was lange dauert.

Fangen würde ich den Hund nicht und auch nicht bei jedem Rückruf an die Leine, dann klappt der Rückruf vielleicht nicht mehr weil ers mit dem negativen an die Leine gelegt wereden verknüft.

Ich würds erst mal so machen wie beschrieben, 3 Futterstücken ins Gras tun und dabei anleinen, dann kriegt ers gar nicht mit.

Wenn er mal kommt und sich gut anleinen lässt, würde ich an der Leine noch was tolles machen. Kurzes Spiel, was leckeres zu essen, ne Aufgabe die er gerne macht, ... irgendwas was toll ist. Dann verknüpft er das an die Leine gelegt werden positiv.

Was vielleicht auch funktioniert ist eine impulskontrollübung. Vielleicht hast du die schon zu hause gemacht. Leckerlie aif die Hand und nein sagen. Dann wird er gebannt drauf starren hoffentlich und warten bis er darf. In der Zeit kannst du ihn anleinen.

Wichtig ist aich das du selber keine hektischen Bewegungen machst, das fordert gerade einen Jungspund sicher noch mal zum spielen aur. Viel Erfolg.
 
Limbo,

bitte nicht gleich verzweifeln, wenn es mit dem Hund mal nicht so klappt, wie man sich das wünscht.
Vor allen Dingen versuche, nichts hineinzuinterpretieren, was gar nicht ist.
Du verunsicherst dich selbst damit und Unsicherheit überträgt sich auf den Hund.
Werde lockerer.

LG Leo
 
War gerade auf unserer "Hauswiese"
Alles wie vorher geklappt, machte ihn nur kurz am Feldweg an die Leine (um auf die weitere Wiese zukommen, müssen wir den Weg kreuzen), dann dürfte er wieder frei laufen, rennen...einfach Hund sein. Zwischendurch mal komm, Griff ans Geschirr, kurz schmussen (hätte ihn anleinen können) dann wieder Go und Spiel.
Aber Radius erweitern ist definitiv so...war bestimmt manchmal 50 m weg und auch paarmal ohne Sichtkontakt.

Das die Viecher das nicht machen um zu ärgern weiß ich....aber gestern war ich schon genervt. Das "locker bleiben" muss ich in manchen Situationen lernen...und es wurde gestern schlimmer, je mehr ich mich aufregte:zwinkern2:

Im Grunde weiß ich ja welch Schatz ich da habe:girllove:und wie toll er sich sonst benimmt
 



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