Läßt sich nicht wieder anleinen...Pubertät?

Du sagst man überschätzt die Hunde, ich sage du unterschätzt sie Schweizer Socke.

Ich sage nicht dass sie das machen um den Menschen zu provozieren. Das hast du wohl falsch verstanden. Ich bin der Meinung dass sie einfach austesten wollen, was passiert wenn sie nicht gehorchen. Denn Grenzen austesten ist für mich einfach das, was die Worte auch bedeuten.
Sie schauen wie weit sie gehen dürfen.
Wenn ein Hund genau weiß was ich von ihm will, und er tut es trotzdem nicht, dann ist es eben genau das. Er gehorcht nicht, weil er nicht will.

Einer meiner Hunde macht es auch sehr raffiniert, und da kann mir keiner erzählen, dass er das nicht absolut absichtlich und berechnend macht. Er wird auf seinen Platz geschickt, und geht dort hin, er weiß, dass er erst aufstehen darf, wenn ich es ihm erlaube. Sobald man jedoch abgelenkt ist, und darauf wartet er, steht er auf und geht.
Er wird wieder darauf geschickt.
Oder er fängt an sich auf den Rücken zu legen, dann legt er sich auf die Seite, streckt sich, und plötzlich macht er eine Rolle, und ist - wie der Zufall so will - nicht mehr auf seinen Platz.
Einmal hat er probiert den Platz mit weg zu ziehen. Und ein anderes Mal hat er sich Weg robbem wollen.
Er hat also tatsächlich einen Plan, wie er von dem "Platzgefängnis" weg kommt.
Obwohl keine seiner Methoden jemals funktioniert haben.
Ob er das jetzt macht, weil er provozieren will, Grenzen austesten will, oder weil er keinen Bock hat da liegen zu bleiben, ist doch egal wie man es nennt.
Fest steht, dass er ganz genau überlegt was er als nächstes probieren soll, und er entwickelt richtige Strategien.
Es wäre eine Beleidigung ihm zu unterstellen, dass er nicht in der Lage wäre Zusammenhänge zu begreifen, und das er nicht denken könnte.
 
Einer meiner Hunde macht es auch sehr raffiniert, und da kann mir keiner erzählen, dass er das nicht absolut absichtlich und berechnend macht. Er wird auf seinen Platz geschickt, und geht dort hin, er weiß, dass er erst aufstehen darf, wenn ich es ihm erlaube. Sobald man jedoch abgelenkt ist, und darauf wartet er, steht er auf und geht.
Er wird wieder darauf geschickt.


Ein Hund ist ein lebendes Wesen mit eigenen Wünschen und Bedürfnissen. Natürlich versucht er, seine Bedürfnisse zu verfolgen.
Berechnend ist das für mich noch lange nicht. Ich verlange von meinen Hunden keinen Kadavergehorsam.
Gehorsam erwarte ich, wenn es nötig ist. Darauf kann ich mich dann auch verlassen.

Das Liegen auf dem Platz sehe ich nicht als notwendig an.
Ich möchte mich auch bewegen können, wenn mir danach ist.
 
Ich habe ebenso mit meinem Post niemals was von "der Hund will dich einfach nur provuzieren" geschrieben.

Ich sagte frech und er testet seine Grenzen. Und dabei bleibe ich auch.

Wie in Wolken gewickelt man es auch ausdrücken will - es ändert nichts am Fakt.

Wer kennt es denn bitte nicht? Hund hört wochen- und monatelang super. Irgendwann tritt eben die Pubertät ein (was bei 5 Monaten aber wirklich etwas früh wäre, aber auch nicht komplett auszuschließen, Kernessenz liegt hier aber eher woanders: "wenn ich komme, muss ich an die Leine") und der Hund testet sehr wohl, wie weit er gehen darf oder kann. Klar, merkt man sowas in erster Linie draußen und beim Rückruf. Du hast recht damit, dass er eben in dem Moment auch abwägt, was besser ist - hier weiter schnuffeln oder zu Frauchen oder Herrchen kommen. Das ist natürlich keine Provokation gegenüber des Halters, wenn er aber gerade abwägt, dass es beim schnuffeln viel besser ist und somit beabsichtigt nicht kommt und merkt, es hat absolut keine Auswirkungen ob er nun kommt oder nicht, ist das eben für den Hund ein Punkt, an dem er beginnt, "Grenzen auszutesten". Er wird, je nachdem wie stark die Pubertät bei ihm eben eintritt, immer wieder Dinge tun, die er nicht soll und das auch bereits mal gelernt hat. Er wägt aber ab "was passiert denn, wenn ich eben nicht mache, was Frauchen will?". Genau damit haben viele Hundebesitzer doch ihren Kampf. Und falsches Handeln löst bei einigen Hunden immer mehr "Grenzen testen" aus. Das kannst jeder nennen wie er will - es kommt auf's selbe hinaus. Der Vergleich mit kleinen Kindern ist gar nicht mal so schlecht - Kind soll aufhören zu spielen und aufräumen. Normal macht Kind das, irgendwann spielt es aber weiter. Mama und Papa machen nichts, ermahnen höchstens, am Ende sagen sie aber "gut, noch 10 Minuten". Das ist dasselbe Prinzip und auch hier wird mehr oder weniger bewusst eine Grenze getestet. In diesen Fällen in Form von "Aufforderung nicht nachkommen". Und das Ausschlaggebende hierbei: damit durchkommen.

Ich weiß nicht wieso hier viele Leute so empfindlich sind, was hier die Wortwahl betrifft? Immerzu wird einem wegen jedem "falschen" Wort, was man sagt, irgendetwas von wegen Alpha-Theorien unterstellt. Manche Leute verpacken ihre Worte eben in eine wattige, zuckrige Weise aber am Ende, meinen wir alle das gleiche. Legt doch bitte nicht jeden, eurer Meinung nach, falschen Ausdruck, auf die Goldwaage.

Bezüglich des frech sein sieht es ähnlich aus: Hund spielt wilder, beißt und zwickt zu fest, springt einen unlieb an ect. Natürlich will der Hund uns niemals damit ärgern oder uns mit Absicht schlechtes antun! Das hat keiner hier behauptet, weiß nicht wie hier auf so etwas gekommen wird. Trotzdessen gibt es ein Wort dafür: frech. Kein bösartiges frech, aber frech.

Selbstverständlich würde der Hund das selbst niemals selbst als "Grenzen austesten und frech" titulieren. Weil Hunde gar nichts als irgendetwas titulieren. Es sind Hunde!
Das sind logischer Weise Worte, die Menschen dafür gefunden haben. Wie für alles. Und diese Worte treffen es eben - im menschlichen Verständnis. Wir sind hier ja auch in einem menschlichen Forum...
 
:zustimmung::zustimmung::zustimmung: finde, das ist aber ganz oft so, wenn man nur schreibt...und die ganze Gestik und Mimik fehlt, die ja da ist, wenn man sich ganz normal unterhält
 
Finde es ist schon ein großer Unterschied, ob ich davon ausgehe, dass mein Hund "Grenzen testet" oder dass er einfach was Besseres zu tun hat. Grenzen testen wird von Leuten, die das so formulieren, generell(!) dadurch gelöst, diese Grenzen durch milde oder auch nicht so milde Strafen "durchzusetzen". Während ich mir überlege "was kann ich machen, damit mein Hund Lust hat, das zu tun, was ich von ihm will". Beispiel auf Platz liegen, weil es aufkam - meine Kleine schleicht sich nicht aus ihrer Box, denn es passiert rein gar nix, wenn sie rausgeht, sie wird auch nicht wieder reingezwungen. Wenn sie keinen Bock hat, geht sie halt. Dann verpasst sie aber auch einen ganzen Haufen toller Leckerlies. Im Moment brauch ich es noch nicht, dass sie zuverlässig drin bleibt, sodass wir nicht viel üben, halt wenn mal Zeit ist. Wenn ich Essen auf dem Tisch hab, geht sie eher in die Box oder legt sich davor, als dass sie versucht, es sich zu nehmen, auch wenn ich mal kurz aus z.B. Vergesslichkeit aus dem Raum bin - weil liegen in Box oder neben meinem Stuhl für sie eine ziemlich lohnende Beschäftigung ist. Wenn sie aufsteht und sich wieder hinlegt, gibt's auch erst mal nix, da muss sie ein paar Sekunden warten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Er wird, je nachdem wie stark die Pubertät bei ihm eben eintritt, immer wieder Dinge tun, die er nicht soll und das auch bereits mal gelernt hat. Er wägt aber ab "was passiert denn, wenn ich eben nicht mache, was Frauchen will?". Genau damit haben viele Hundebesitzer doch ihren Kampf. Und falsches Handeln löst bei einigen Hunden immer mehr "Grenzen testen" aus.


Das genau sehe ich anders. Wie soll ein Hund erwachsen werden, wenn er sich nicht ausprobiert? Wenn man immer und überall Kadavergehorsam verlangt, dann kann der Hund nicht erwachsen werden.
Die möglichen Folgen sieht man immer wieder: Entweder lehnt sich der Hund gegen seine Halter auf und wird schwer erziehbar oder er bleibt immer ein unsicherer Hund, ein Leinenpöbler, ein Hund, der nicht gut alleine bleiben kann usw.


Hierzu mal ein Hundepsychologe:

Hunde in den „modernen“ Gesellschaften müssen Hunde „funktionieren“. Ihnen wird jegliche Freiheit abgesprochen, sie lernen nicht selbst zu entscheiden, jede ihrer Handlungen wird kommentiert – erlaubt oder verboten. Schaut man sich dann einmal die Ausführungen zu den infantilen Menschen an, stellt sich die Frage, ob eine Behandlung, die beim Menschen zu Infantilität führt, nicht auch bei Hunden zum gleichen Ergebnis führt.

http://klartexthund.blogspot.de/2014/08/dem-hund-das-erwachsensein-vorenthalten.html
 
Ich habe ebenso mit meinem Post niemals was von "der Hund will dich einfach nur provuzieren" geschrieben.

Ich sagte frech und er testet seine Grenzen. Und dabei bleibe ich auch.

Wie in Wolken gewickelt man es auch ausdrücken will - es ändert nichts am Fakt.

Wer kennt es denn bitte nicht? Hund hört wochen- und monatelang super. Irgendwann tritt eben die Pubertät ein (was bei 5 Monaten aber wirklich etwas früh wäre, aber auch nicht komplett auszuschließen, Kernessenz liegt hier aber eher woanders: "wenn ich komme, muss ich an die Leine") und der Hund testet sehr wohl, wie weit er gehen darf oder kann. Klar, merkt man sowas in erster Linie draußen und beim Rückruf. Du hast recht damit, dass er eben in dem Moment auch abwägt, was besser ist - hier weiter schnuffeln oder zu Frauchen oder Herrchen kommen. Das ist natürlich keine Provokation gegenüber des Halters, wenn er aber gerade abwägt, dass es beim schnuffeln viel besser ist und somit beabsichtigt nicht kommt und merkt, es hat absolut keine Auswirkungen ob er nun kommt oder nicht, ist das eben für den Hund ein Punkt, an dem er beginnt, "Grenzen auszutesten". Er wird, je nachdem wie stark die Pubertät bei ihm eben eintritt, immer wieder Dinge tun, die er nicht soll und das auch bereits mal gelernt hat. Er wägt aber ab "was passiert denn, wenn ich eben nicht mache, was Frauchen will?". Genau damit haben viele Hundebesitzer doch ihren Kampf. Und falsches Handeln löst bei einigen Hunden immer mehr "Grenzen testen" aus. Das kannst jeder nennen wie er will - es kommt auf's selbe hinaus. Der Vergleich mit kleinen Kindern ist gar nicht mal so schlecht - Kind soll aufhören zu spielen und aufräumen. Normal macht Kind das, irgendwann spielt es aber weiter. Mama und Papa machen nichts, ermahnen höchstens, am Ende sagen sie aber "gut, noch 10 Minuten". Das ist dasselbe Prinzip und auch hier wird mehr oder weniger bewusst eine Grenze getestet. In diesen Fällen in Form von "Aufforderung nicht nachkommen". Und das Ausschlaggebende hierbei: damit durchkommen.

Ich weiß nicht wieso hier viele Leute so empfindlich sind, was hier die Wortwahl betrifft? Immerzu wird einem wegen jedem "falschen" Wort, was man sagt, irgendetwas von wegen Alpha-Theorien unterstellt. Manche Leute verpacken ihre Worte eben in eine wattige, zuckrige Weise aber am Ende, meinen wir alle das gleiche. Legt doch bitte nicht jeden, eurer Meinung nach, falschen Ausdruck, auf die Goldwaage.

Bezüglich des frech sein sieht es ähnlich aus: Hund spielt wilder, beißt und zwickt zu fest, springt einen unlieb an ect. Natürlich will der Hund uns niemals damit ärgern oder uns mit Absicht schlechtes antun! Das hat keiner hier behauptet, weiß nicht wie hier auf so etwas gekommen wird. Trotzdessen gibt es ein Wort dafür: frech. Kein bösartiges frech, aber frech.

Selbstverständlich würde der Hund das selbst niemals selbst als "Grenzen austesten und frech" titulieren. Weil Hunde gar nichts als irgendetwas titulieren. Es sind Hunde!
Das sind logischer Weise Worte, die Menschen dafür gefunden haben. Wie für alles. Und diese Worte treffen es eben - im menschlichen Verständnis. Wir sind hier ja auch in einem menschlichen Forum...
:jawoll::jawoll:

Bubuka, hier schrieb niemand etwas von Kadavergehorsam.
Ich selbst bin die letzte die erwartet dass die Hunde alles stehen und liegen lassen weil ich es sage. Ich gebe sehr wenige Befehle im Alltag oder beim Gassi. Aber die die ich gebe haben ihren Grund, und haben auch befolgt zu werden.

Und ehrlich gesagt finde ich es eine Frechheit von dir, dir anzumaßen anhand zwei meiner Sätze ein Urteil zu fällen. Wenn ich meine Hunde auf ihre Plätze schicke, dann hat das seinen guten Grund. Und ob DU darin einen Sinn siehst oder nicht, ist dabei mehr als nur nebensächlich.
 
Und ehrlich gesagt finde ich es eine Frechheit von dir, dir anzumaßen anhand zwei meiner Sätze ein Urteil zu fällen. Wenn ich meine Hunde auf ihre Plätze schicke, dann hat das seinen guten Grund. Und ob DU darin einen Sinn siehst oder nicht, ist dabei mehr als nur nebensächlich.


Lies mal selbst Deinen Beitrag. Offenbar hat der Hund ein Problem damit, warum auch immer.

Einer meiner Hunde macht es auch sehr raffiniert, und da kann mir keiner erzählen, dass er das nicht absolut absichtlich und berechnend macht. Er wird auf seinen Platz geschickt, und geht dort hin, er weiß, dass er erst aufstehen darf, wenn ich es ihm erlaube. Sobald man jedoch abgelenkt ist, und darauf wartet er, steht er auf und geht.
Er wird wieder darauf geschickt.
Oder er fängt an sich auf den Rücken zu legen, dann legt er sich auf die Seite, streckt sich, und plötzlich macht er eine Rolle, und ist - wie der Zufall so will - nicht mehr auf seinen Platz.
Einmal hat er probiert den Platz mit weg zu ziehen. Und ein anderes Mal hat er sich Weg robbem wollen.
Er hat also tatsächlich einen Plan, wie er von dem "Platzgefängnis" weg kommt.


Wenn es einem Hund so schwer fällt, auf seinem Platz zu bleiben, würde ich mich fragen, ob er es richtig gelernt hat, ob er gerade dazu in der Lage ist, usw.
 
Wenn es einem Hund so schwer fällt, auf seinem Platz zu bleiben, würde ich mich fragen, ob er es richtig gelernt hat, ob er gerade dazu in der Lage ist, usw.

Wenn es deinen Welpen/Junghunden so schwer fällt in deinem Garten zu bleiben, würde ich mich ebenfalls fragen, was du falsch gemacht hast oder wie langweilig es bei dir ist. :denken24:
 
Klar hat er ein Problem damit. Er findet es stink langweilig, was aber nichts an der Notwenigkeit dieser Situation ändert.

Und er hat es gelernt wie die anderen 5 Hunde auch. Rein durch positive Verstärkung.

Das hat aber nur als ein Beispiel gedient, und du musst da jetzt nicht rum philosophieren.
 



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