Luke war ja nicht meine 1. Wahl im Wurf, auch nicht meine 2. und nicht mal die 3.
Ich denke ich wusste das er bei uns richtig ist, als er sich in den Flur legte und schlief während um ihn herum der "ganz normale Großfamilienwahnsinn" tobte bei dem Besucher schon angefangen haben zu heulen.
Dafür braucht es einen bestimmten Charakter.
Er liebte es von Anfang an umso mehr um ihn herum passierte.
Egal ob 10 Menschen über ihn drüber steigen oder 30 Hunde sich auf der Wiese hallo sagen. Hauptsache er mitten drin.
Bei den Menschen ist das auch heute noch so. Sein Lieblingsplatz ist wenn alle am Tisch sitzen, unterm Tisch, wenn alle herum stehen oder laufen eben irgendwo mitten drin.
In Jack hab ich mich auch nicht sofort verknallt.
Seine erste positive Eigenschaft, außer das er ein Hund war natürlich. Er war schwarz. Das gefiel mir. Ansonsten war er groß, stark, stur, wollte nicht gestreichelt werden (und hatte auch nicht so das Fell für) mochte keine Spielzeuge, mochte keine anderen Hunde. Selbst beim Leckerlie. Nicht ich belohnte ihn wenn ich ihm ein Leckerchen gab. Er belohnte mich wenn er ein Leckerchen von mir nahm. So kam einem das als vor. Als müsste man ihn fast zu zwingen.
Und er testete mich auf Herz und Nieren ob ich ihm überhaupt ebenbürtig bin
(wobei Luke das auch macht, aber viel subtiler).
Grob gesagt testet Luke deine Intelligenz während Jack deine Stärke getestet hat. Die Körperliche wie die Geistige.
Bei Jack kann ich es auch nicht so genau sagen. Es war nämlich wirklich anstrengend. Vielleicht der Tag an dem er akzeptierte das ich mich durchsetzen kann. Situativ hatte er das durchaus vorher schon akzeptiert aber an einem Tag lief er auf mich zu, mit diesem Blick wie immer der eine Herausforderung war (ich weiß nicht mehr was gewesen war aber ich war sauer auf ihn
) aber während er auf mich zulief, dieses eine Mal, änderte sich der Blick. Er gab nicht klein bei aber..... Am selben Tag noch legte er sich neben mich, als ich im Gras saß, und zeigte mir wortwörtlich den Bauch (es dauerte noch bis ich ihn am Bauch anfassen durfte, was kein Wunder war, er war am Bauch furchtbar kitzelig
).
Vielleicht schon da.
Davor hätte er sich niemals überhaupt neben mich gelegt. Wenn dann legte er sich mit Abstand irgendwo hin. Was mir tatsächlich auch lieb war bis dahin. Auch danach legte er sich meist eher etwas abseits. Nur der Abstand war geringer und wurde im Laufe der Zeit immer geringer. Aber selbst ganz am Schluss mochte er es nicht wenn wir dicht aneinander saßen, er duldete es aber er bevorzugte mindestens ne Armlänge Abstand.
Danach gefiel es mir das er war wie er war. Seine Stärke und das er sich niemals einem anderen Hund unterordnete (und auch keinem Menschen) und das er es nicht brauchte getreichelt zu werden und das es dir, wenn du ihm ein Leckerchen gegeben hast, eher vorkam als wäre es eine Belohnung für dich wenn er eins genommen hat.
Vorher, wie gesagt, war er einfach nur anstrengend, danach kein bisschen weniger.