Wie habt ihr euch vorbereitet?

Hallo zusammen,
ich zitiere mich zu Anfang einmal kurz selbst:
Immer wieder wird Usern die überlegen sich einen Hund anzuschaffen geraten diese bei Haltern und Züchter zu besuchen, kennenzulernen, Gruppenspaziergänge mitzumachen usw.
Und natürlich ist es richtig und wichtig mit den gewünschten/ angedachten Rassen auseinanderzusetzen. Sich Gedanken darüber zu machen was ich einem Hund bieten ann, was der Hund nach Möglichkeit mitbringen sollte und ob das gut zusammengeht.
keinesfalls ist die Anschaffung eines Hundes ein eine Blitzentscheidung die man über Knie brechen sollte.

Aber zunehmend klingt es so als müsste man als Ersthundehalter erstmal ein Semester allgemeine Kynologie studiert haben und anschließend ein Fachsemester zu den Hunderassen die für einen in Frage kämen.
Immer wieder auch gerne empfohlen: sich erstmal eine Zeit als Gassigänger im TH zu engagieren, damit man weiß ob man wirklich täglich Lust auf Hund hat und das bei jedem Wetter.
Mich würde interessieren ob die "alteingesessenen" User die Anschaffung und Rassewahl selbst so sorgfältig vorbereitet haben.
Ich für mich kann das ganz klar mit Nein beantworten. Meine Vorerfahrung mit Hunden im allgemeinen und Cocker Spanieln im speziellem beschränkten sich auf 1 Exemplar. Auf einen Cocker Spaniel der von Mitstudenten damals für ca 6 Monate illegal im Wohnheim gehalten wurde und viel Zeit bei und mit mir verbracht hat.
Ansonsten gab und gibt es in meiner Familie und meinem Freundeskreis keine Hunde. ( Mittlerweile hat man natürlich über die Haltung andere HH kennengelernt aber ich denke ihr wisst was ich meine)
Als dann über 10 Jahre später die Entscheidung stand das ein Hund einziehen soll war erstmal unur klar : Kein Welpe und bitte TS- Hund. Gerne Cocker Spaniel aber wenns dann der Mischling aus dem TH XY ist der am besten zu uns passt, dann ist das so.
Ich habe mich nicht als Gassgänger engagiert, ich habe keine Züchterbesuche gemacht um die Rasse kennzulernen, ich habe nicht geschaut das ich ,über Facebook zb, Cockergruppen mit Haltern in meiner Nähe finde wo ich mal mitgehen kann oder sonstiges.
Ich habe im Netz gestöbert, ein Cockerforum gefunden das es heute leider nicht mehr gibt und als klar war das es scheinbar genauso schwierig ist irgendeinen TS Hund in der Umgebung zu finden der kindertauglich ist wie wie einen TS Cocker der zu uns passt, habe ich irgendwann die rassespezifische Notvermittlung gefunden, mit zugehörigem Forum. Da habe ich dann auch noch mitgelesen.
Aber ansonsnten wars das.
Ich frage mich halt ob man mit den gutgemeinten und auch wirchtige ratschlägen sich zu informieren und vorzubereiten nicht mittlerweile etwas übers Ziel hinausschießt.

Hier in diesem Thread, auf @Hermelin Anregung hin, wollte ich mal hören wie ihr euch auf den ERSTEN Hund vorbeitet habt. Ob ihr im nachhinein das Empfinden hattet ihr wart gut, zu wenig oder übertrieben vorbereitet.
Hintergrund dabei war/ ist mein Gefühl dass das vorbereiten vor der Anschaffung des ersten Hundes immer strengere Formen annimmt und bald schon ein so heißes Eisen wie das Thema Futter oder Box ist.
Wie man oben meinem Zitat entnehmen kann befürworte ich eine Vorbereitung. Ich bin NICHT dafür einen Hund als spontane Idee so nebenbei anzuschaffen. Wenn es einen generellen Sachkundenachweis zur Haltung eines Hundes gäbe, für alle Interessenten/ Halter verpflichtend, fände ich das zb eine super Sache ( richtige Umsetzung vorrausgesetzt).
Für mein persönliches Empfinden nimmt das Ganze in letzter Zeit aber ziemliches Ausmaße an. Da reicht ein schlau lesen über Hundehaltung im allgemeinen und das Interesse für eine bestimmte Rasse nicht mehr als Grund. Da muss minutiös dargelegt werden warum exakt diese Rasse.
Ich hätte damals nicht so ausführlich begründen können warum ein Cocker.
Nicky war ein super Hund. Hätte ich auch gerne. Deswegen Cocker.
Ich hätte damals, als ich mich auf die Suche gemacht habe auch so ziemlich alles andere genommen ( so lange größer als 35 cm und kleiner als 60 cm), Hauptsache der Hund hätte charakterlich zu uns gepasst.


PS: diesen text habe ich vorhin schon in der Pause auf der Arbeit versucht zu posten. Da gings aber nicht. Mittlerweile ist im anderen Thread ja schon einiges gepostet worden.
@Torsten vielleicht kann man das hierher verschieben?
 
@Hermelin das was du im anderen Thread über das Gassigehen im TH geschrieben hast sind auch meine Gedanken dazu.
Ich spreche hier jetzt nur explizit von mir:
Ich wohne in einer großen Stadt, wir haben ein eigenes Tierheim. Sogar recht zentral gelegen. Mit den Öffis aber leider sehr schlecht zu erreiche. Von der nächstgelegenen Haltestellt muss man mind 15 min laufen. Das TH ist für schon fast auf "Sichtachse" gelegen. Wenn ich aus meiner Anliegerstrasse auf die Hauptstrasse gehe, muss man nur dem Strassenverlauf folgen und kommt am TH raus. ABER es gibt keine Verbindung mit den Öffis. Ich müsste also geschätzt entweder eine Stunde laufen oder ich fahre erst in die Stadt, steige um, fahre zur nächstgelegenen Haltestelle am TH Inund laufe dann auch nochmal 15 min.
Ein Auto habe ich erst seit letztem Sommer. Zu dem Zeitpunkt der Planung hatte ich kein Auto.
Gassigänger im TH zu werden hätte also in keinster Weise den Aufwand widergespiegelt den ich bei den Gassigängen zuhause mit meinem Hund.
Ein anderer gednake, da müsste ich aber erstmal im TH nachfragen ob das wirklich so wäre, kann ich im TH als Gassigänger die Kinder mitnehmen? Oder gibt das vielleicht Versicherungstechnische Probleme? Auch das ist ein Problem was ich Alltag nicht hätte. Ich kann ja nicht immer einen Babysitter suchen um im TH Gassi zu Gehen.

Wie gesagt, natürlich muss man sich informieren. Und vermutlich ist es grade jungen Leuten, die bisher nur für sich selbst tragen mussten, nicht bewusst wieviel Verantwortung ein Hund sein kann. Welche Einschränkungen es im Alltag bedeuten kann, wie fremdbestimmt man plötzlich ist.
Wenn man jetzt 1,2,3 Rassen in der engeren Auswahl hat ist ja auch der Tip nicht schlecht mal mit jemanden kontak aufzunehmen. Ne Mail an den Züchter zu schreiben den man vllt im Auge hat. Eine Ausstellung oder Messe zu besuchen und da mit Haltern oder Züchtern ins Gespräch zu kommen.
Über Facebook oder ähnliches Halter in der Nähe anzuschreiben wäre für mich persönlich zb nichts gewesen. Wäre etwas gewesen zu dem ich kaum hätte überwinden können. Auf der Austelluing im Oktober habe ich mich noch nicht mal getraut die Züchterin anzusprechen die ich vom trimmen kannte, weil ich mir nicht ganz sicher war ob sie es denn nun wirklich ist.

Ich möchte nochmal betonen das ich sehr dafür bin das die Leute sich mit der Anschaffung im allgemeinen und ihrer Wunschrasse im speziellen beschäftigen und einen hund nicht kaufen weil er so hübsch ist. Die Frage ist halt was ist gute Vorbereitung und was ist übertrieben.
Aber vielleciht sit das auch für jeden verschieden? So wie es Menschen gi´bt die alles zerdenken und immer wieder grübeln und nicht vorankommen und andere die nach dem Motto: "Et hät noch imma joot jegange" leben?
 
Wir haben uns schon gründlich vorbereitet.
Mein Freund kannte das Zusammenleben mit Hunden Schon durch die Familienhunde. Ich selbst hatte in meiner Jugend einen Gassihund, aber noch keinen in der Familie.
Als wir dann die Möglichkeit hatten, einen Hund zu uns zu nehmen, haben wir zunächst 2 Listen geschrieben: "was können wir unserem Hund bieten" und "was muss unser Hund mitbringen".
Und dann gingen wir auf Rassesuche.
Nach einigem Hin und Her kamen wir dann beim Whippet raus.
Dann haben wir uns erstmal intensiv mit dem Thema Windhund befasst. Allerdings hauptsächlich mit Galgos. Über die findet man einfach am meisten.
Dann hab ich eine Züchterin in der Nähe ausgemacht und wir sind extra als sie keine Welpen hatte, zum Kennenlernen gefahren.
Das war sehr spannend, da wir bis dahin diese Rasse noch nicht live erlebt hatten.
Wir waren über 3 Stunden dort und die Züchterin stand uns Rede und Antwort, informierte uns aber auch offen über die "Nachteile" der Rasse.
Nach diesem Besuch waren wir hin und weg von der Rasse und offensichtlich würden wir auch für tauglich befunden, denn wir bekamen einen Welpen aus dem nächsten Wurf.
In der Wartezeit waren wir dann als Gassigänger im TH, welches auch immer wieder Galgos hat und auch öfter mal noch mit dem Familienhund meines Freundes unterwegs.
Außerdem waren wir schon im Hundeverein und haben uns die Welpenstunde angeschaut.
Aus dem Reitstall kannte ich eine Hundetrainerin, mit der ich mich in der Zwischenzeit auch noch etwas ausgetauscht hatte. Die meinte eh, dassPferd und Hund garnicht so einen großen Unterschied machen würde ^^ insofern hatte ich wohl auch ganz gute Voraussetzungen.
Klar stießen wir trotzdem auf Schwierigkeiten und waren auch mal überfordert, aber alles in allem waren wir gut vorbereitet.
Welchen Sport wir letztendlich mit den Hunden machen und wie der Alltag im allgemeinen läuft, das hat sich aber alles erst ergeben.
 
Ich bin dann wohl das schlechte Beispiel, wie man es nicht machen sollte.

Ich mochte schon immer Hunde. Als ich Kind war, hatte meine Tante einen Kleinpudel. Meine Oma hat tagsüber mich und den Hund gehütet und ich bin quasi mit dem aufgewachsen.
Einen eigenen Hund durfte ich aber nie haben.

Endlich erwachsen, habe ich erstmal Kinder bekommen. Als die aus dem Gröbsten raus waren, so Kindergartenalter, wollte ich mir den Traum vom Hund erfüllen.
Und habe so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann.

Außer Welpe, kurzhaarig und nicht zu groß, hatte ich keine Vorstellungen. Und habe es fertig gebracht, auf einem Markt einen Welpen zu kaufen. Ist jetzt über 20 Jahre her. Das gibts, glaub ich, garnicht mehr, das auf einem Markt Hunde verkauft werden.

Der Hund war dann doch kein Dackel, sondern ein Dackel-Jagdterrier-Mix. Das allein wäre aber nicht schlimm gewesen.
Leider war er auch viel zu jung, vllt. grad 6 Wochen. Aus wahrscheinlich schlechter Aufzucht, Vermehrer.
Was sich wesensmäßig leider dann sehr bemerkbar machte.

Die Mischung, eh schon nicht der optimale Familienhund, fehlende Sozialisation und Anfängerfehler in der Erziehung waren schließlich ein Desaster.
Nach einem Beißvorfall hatte meine Tochter schließlich Angst vor dem Hund und wir haben ihm ein neues kinderloses Zuhause bei rüstigen Rentnern gesucht.

Dafür haben wir uns dann auf den 2. Hund um so gründlicher vorbereitet. Was Rasse und Züchter anging.
 
Ich wollte gar keinen Hund, ich dachte zu viel Arbeit und bla bla bla, was man halt immer so hört. Und dann stand da mein damaliger Fahrlehrer mit dem 9 Monate alten Hund unterm Arm. Er hatte gebellt, weil ich geklingelt hatte, aber sein Sohn war schon am schlafen. Jedenfalls sagte er "nimm mit oder er kommt ins Tierheim" und zack hatte ich einen Hund und das obwohl wir wussten, das wir in der Wohnung wo wir waren keine Hunde halten durften.
 
Wir wollten einen Hund, war aber nur so eine Überlegung.
Meine Eltern hatte bereits einen und irgendwann rief mich meine Mama an und sagte, dass im Nachbarhaus ein Hund wäre, der ins TH soll.
Er gehörte der Tochter der Nachbarn, die hatte ein Baby bekommen und der Hund mochte das Baby angeblich nicht.
Der Hund kam dann zu ihren Eltern hat sich da aber nicht mit den Katzen vertragen. Wir sollten schnell mal vorbeikommen und uns das Tier ansehen.
Wir also losgefahren, zu den Nachbarn gegangen uns schwups hatten wir ein Lunchen *gggg
Luna war der schönste Hund, den ich je gesehen hab. Spitz-Samojeden-Mix, ganz hell karamellbraun mit einem Wahnsinnsfell und schwarzen Knopfaugen. Sie soll so um die 2 Jahre gewesen sein.
Luna kam also ins Auto, wir zum Fressnapf und alles eingekauft, was so ein Hund braucht.
Zuhause angekommen hat sich Luna sofort wohlgefühlt. Meine Kinder fand sie toll, besonders meinen Sohn.
Mein damaliger LG blieb am nächsten Tag zuhause und ich musste arbeiten (der Hund war ja nicht geplant). Als ich nach Hause kam stand das Lunchen in der Wohnzimmertür und zeigte mir die Zähne, schwanzwedelnd............... Ich dachte: Warum fletscht sie dich an? Und war ein bisschen vorsichtig, als ich sie begrüßte. Nach ein paar Tagen merkten wir dann allerdings, dass Luna nicht die Zähne fletscht, sondern dass sie grinst wenn sie sich freut *ggggg. Das war zu niedlich.
Luna war, bis auf das Gekläffe (Spitz halt *g) ein tolles Mädchen. Sie hat gehorcht, konnte von Anfang an ohne Leine laufen, einfach ein klasse Hund.
Paco kam ca. 1,5 Jahre später überlegt dazu. Nach der Trennung vom meinem LG, den Umzug in eine kleinere Wohnung und einem Beinbruch meinerseits nahm mein Sohn (mittlerweile erwachsen und eigene Wohnung) Luna zu sich. Meine Eltern gingen mit ihrem Hund und mit Paco gassi, 3 Hunde wären da echt zuviel gewesen *g. Als ich wieder laufen konnte und Luna abholen wollte war sie gerade heiss. Paco war unkastriert, da konnte ich eine läufige Hündin in einer 3-Zimmer Wohnung nicht brauchen. Also blieb Luna bis zum Ende der Hitze weiter bei meinem Sohn.
Als dann auch das Thema durch war und mein Sohn Luna wieder bei mir abgeben wollte war das nicht mehr möglich. Sie hat irgendwie gemerkt, dass mein Sohn sie wieder bei mir lassen wollte und hat den ganzen Nachmittag auf seinem Schoss gesessen und wenn er Anstalten machte zu gehen hat sie geheult wie ein Wolf. Sie hat meinen Sohn vom ersten Tag geliebt. Sie wollte bei ihm bleiben........................
Also nahm er sie wieder mit und von da an hat sie bei ihm gelebt. Sie ist ca. 16 Jahre geworden. Als sie eingeschläfert wurde haben wir, besonders mein Sohn wahnsinnig gelitten. Er hat das kleine Vieh so sehr geliebt, dass er seit dem und auch in Zukunft keinen anderen Hund mehr haben möchte.

Unseren ersten Familiehund, als ich noch Kind war, hat mein Papa angebunden an einer Leitplanke auf der Autobahn gefunden. Mein Papa war LKW-Fahrer. Als er den Hund sah, stieg er aus um nachzusehen, was da los war. Mucki, so nannten wir ihn, war ein Bernadinerwelpe. Er konnte nicht aufstehen und war einfach ausgesetzt worden. Mein Papa hat ihn dann mitgebracht und es ging am gleichen Tag zum TA. Dort wurde festgestellt, dass der Welpe unter Osteomalazie (Knochenweiche) litt. Weil der TA so gut fand, dass mein Papa den Kleinen gerettet hat wurde die Versuchsbehandlung geteilt. Der TA beteiligte sich zu 50% an den Kosten. Mucki bekam Spritzen, musste zum Pipi rausgetragen werden, konnte nur kriechen, war aber sehr lebensfroh. Die Spritzen halfen allerdings nicht, die Krankheit war zu ausgeprägt und nach ein paar Wochen kamen große Schmerzen beim Tragen dazu. Gemeinsam mit dem TA besprachen meine Eltern dann, dass es besser wäre den Kleinen zu erlösen. Er würde nie laufen können und die Schmerzen würden immer schlimmer. Das war eine der schlimmsten Erlebnisse in meinem Leben, ich war damals ca. 10 Jahre.
Nach Mucki zog jahrelang kein neuer Hund bei uns ein.....................
 
Ich denke dieses Gefühl von dem du schreibst das man vor der Hundehaltung diese quasi studiert haben muss kommt auch daher das die Hundehaltung, meine Meinung, heute viel zu inflationär ist. Jeder glaubt das er unbedingt einen Hund halten muss und kann.

Zudem hat sich der Umgang zum und mit dem Hund geändert genauso wie die Anforderungen an den Hund. Die größte Mehrzahl der Hunde dürfte vor 100-200 Jahren noch, genau wie der Großteil der Menschen, im ländlichen Raum gelebt haben. Die Haltung dort war einerseits gestrenger, andererseits viel entspannter. Jeder von uns kennt doch eine Kindheitsgeschichte wo bei einer Attacke vom Hund gegenüber einem Kind die Schuld eigentlich immer beim Kind lag.


Bei mir persönlich war die Vorbereitung "eigentlich optimal". 😁🤪

2,5 Jahre lang Gassigeher im TH (dort sehr, sehr viele und extrem unterschiedliche Hundecharaktere kennen gelernt).
Danach 5 Jahre lang privat einen Gassihund "gehabt" (und natürlich behalten) und zwar keinen einfachen.

Meine Familie hatte, allerdings vor meiner Zeit, bereits 2 Hunde. Leider der zweite Hund musste ins TH als meine Schwester geboren und uns unser Haus zu klein wurde und wir im neuen keinen Hund halten durften.
Von daher dachte ich hätte mein Dad auch etwas Ahnung von Hunden (hat er nicht, kein kleinstes bisschen, immerhin die Sache mit der Nase ins Pipi hat er umgehend verstanden und gemeint das hat ihm damals schon kein Sinn gemacht).

Durch Lukes Mama hab ich auch viel gelernt, mich wegen ihr dann auch in einem Hundeforum angemeldet und mich mit vielen Themen beschäftigt. Erkannt das viele Dinge die ich jahrelang intuitiv gemacht habe einen Namen haben, manches überdacht, neue Dinge gelernt.
Nie wollte ich einen Welpen. Im TH hab ich sie gemocht, 2x im Jahr. Dann war ich wieder froh wenn ich wieder "richtige" Hunde hatte.

Als Luke kam wusste ich zu viel und zu wenig. Gleichzeitig. Grad so banale Alltagssachen haben mich irgendwie überfordert.
Beispielweise war Luke, vor Epi, weder ein großer Esser noch Trinker. Gerade das zweite war ein echtes Problem und ich wusste nicht wie ich damit umgehen soll.
Beispielweise wollte er nie von zuhause aus laufen. Das war von daher völlig irritiertend weil ist man wo hin gefahren oder war man ein Stück von zuhause weg kam die 180° Wendung. Dann konnte es gar nicht lang und weit genug sein und überhaupt Angst vor der Welt? Augenscheinlich unbekannt. Folgetrieb? Nö. Aber im Umkreis von 50m ums Haus gings nur in eine Richtung. Heim. Das passte für mich nicht zusammen.

100 Wiederholungen bis ein Kommando sitzt? 1-2x und das saß. 10x und es wurde ihm langweilig.
Und auch sonst immer Vollgas. Und das wo dieses 5min pro Monat/ 1Min pro Woche-Mantra von allen Seiten ertönte. Nur hatte das niemandem Luke gesagt. Damals hat auch noch niemand gesagt das dies nur für Menschenaktivitäten gilt. Also hab ichs halt nach der ersten Woche mit Absicht falsch gemacht (so dachte ich tatsächlich 😰).

Ich meldete uns quasi umgehend zur Welpengruppe an.
"Wie alt ist er"
"9 Wochen"
"Zu jung die jüngste Gruppe ist grad 16 Wochen alt, sie müssten noch 2 Wochen warten"
"NEIN das geht nicht"
"Was isser den für eine Rasse, eher was größeres?"
"Ähm, Appenzeller-Sennenhund-Berger-de-Pyrennes-Mix"
"Oha, herzlichen Glückwunsch, na dann kommen sie halt gleich bei der nächsten Stunde vorbei"
"😱"

Was soll ich sagen. Bei der ersten Stunde war nicht Luke zu jung für die Gruppe. Nein die Gruppe war zu jung für Luke.

Immerhin, fast die "entspanntesten" Tage waren die mit der Welpengruppe.
Irgendwann später haben wir angefangen uns vor der Welpengruppe mit seinem Bruder zu treffen. Das war für die anderen Welpen sonst einfach unfair. 30min laufen, Geschäfte machen, ersten Dampf ablassen.
Dann 45min Welpenkurs die beiden Brüder immer, nicht mitten drin, nein vorneweg. Wo die waren, war Leben.
Heim, Essen, dann aus, 1,5 - 2 Stunden, vielleicht auch 3 dann stand er da. Herausfordernd. Das waren die ruhigen Welpenstundentage. Eben weil er mal 2 Stunden gepennt hat. 😁

Gerade wenn man vorher so gar keinen Kontakt zu Hunden hatte, finde ich es wichtig wenn man diese Hürde nimmt bevor man sich einen Kopf um einen eigenen macht. Wäre es an mir, es wäre ein Gesetz. 12 Monate, 2-3x pro Woche Gassigehen.
Und einen Leitfaden wie den von Bubuka sollte es auch, am besten noch etwas ausführlicher, als Pflichtlektüre geben.
Und selbst dann wird man noch genügend oft vor unlösbar erscheinenden Problemen stehen.
 
Ich wollte schon immer einen eigenen Hund.

Meine Großeltern hatten einen Pekinesen. Gismo. Ein schreckliches Köterchen, ein kleiner Kläffer...
Als bei meiner Tante ein Cocker Spaniel einzig hat meine Mutter zum ersten Mal über einen Hund gesprochen.

Vor sechs Jahren haben wir dann zum ersten Mal richtig konkret über einen Hund gesprochen. Meine Mutter wollte unbedingt einen kleinen Hund, maximal Kniehoch, lieber kleiner (damit er überall dabei sein kann), kurzhaarige (wegen der Pflege und den Haaren überall), kinderlieb (4 Kinder im Haus), sportlich (obwohl wir alle gar nicht sportlich sind), gelehrig...
Zuerst waren wir im Tierheim und haben uns Welpen aus Rumänien angesehen, haben aber schnell festgestellt, dass man uns dort nie mit Sicherheit wird sagen können wie groß so ein rumänische Straßenwelpe mal wird... Erwachsener Hund sollte es keiner sein... Also haben wir angefangen und etliche Rassebeschreibung zu lesen. Havaneser stand mal zur Debatte...
Dann haben wir den ersten Zwergpinscher gesehen, also bewusst gesehen und irgendwie hat es gepasst. Wir haben dann in den folgenden Wochen alles über den Zwergpinschern gelesen was man irgendwie findet und beschlossen, dass das zu uns passt. Dann haben wir nach dem passenden Welpen gesucht. Möglichst nah an den Sommerferien, damit wir alle da sind und den Kleinen richtig kennenlernen können. Ein Rüde sollte es sein. Ich wollte gerne einen schwarzen Zwergpinscher, dem Rest war es egal. Dann war ein Wurf gefunden, einen schwarzen Welpen gab es nicht, also wurde es ein brauner.

Tja... Und dann ist uns zum ersten Mal bewusst geworden, dass wir zwar alles über die Rasse gelesen hatten, wir genau wussten was ein Zwergpinscher ist, aber nicht wie man einen Welpen soweit bekommt... Grundbedürfnisse, klar: Futter, Wasser, Schlaf.
Aber Spielzeug? Wie erzieht man so einen Hund? Das waren echt lustige Zeiten... 😂 Und trotz allem ist aus Flash ein wunderbarer Hund geworden!
Naja und unsere Liebe zur Rasse hat dafür gesorgt, dass drei Jahre später bei meinem Auszug von Zuhause auch bei mir ein Zwergpinscher einzog 😉 und vor einem Jahr der Zweite dazu!
 
Ich habe mich nie besonders für Hunde interessiert. Meine Eltern hatten immer nur Wellensittiche und die Hunde in meinem Umfeld waren eher nicht dafür geeignet sein Herz für Hunde zu entdecken. Der Nachbarshund lag immer vor seiner Haustür rum und hat mich verfolgt wenn ich von der Schule an ihm vorbeigegangen bin und bellend vor meiner Haustür gestellt. Ab und zu hat er ein Loch in den Zaun gebissen und lief dann in meinem Garten rum und hinter mir her wenn ich auch dort war. Sonst hat er die Katzen des Nachbarn totgebissen. Das war der Hund meiner Kindheit.

Als ich älter war zog bei der Cousine meines Mannes eine Golden Retriever-Hündin ein. Als Welpen fand ich sie natürlich total niedlich. Sie wurde zu einem Hund die Besucher angesprungen hat und knurrend das Fressen verteidigt. Also auch nicht für „sowas möchte ich auch“ geeignet. Als die Hündin verstorben war zog irgendwann ein Flat coated Retriever ein. Jake fand ich von Anfang an klasse und er ist immer noch ein toller Hund. Und weil Jake so klasse war entschieden mein Mann und ich: Wir möchten auch einen Hund. Jake war damals 12 Wochen alt und zwei Wochen im neuen Zuhause. Balou ist drei Tage älter als Jake.

Als Rasse hatte ich mir den Mops überlegt, da ich einen eher ruhigen Hund wollte. Die Tochter der Cousine arbeitete damals beim Tierarzt und hat mir vom Mops abgeraten.

Daher war auch ein Mischling für uns okay. Der Hund sollte maximal mittelgroß werden. Wir waren in den beiden Tierheimen in unserer Nähe, dort gab es aber zu dem Zeitpunkt keine mittelgroßen, anfängergeeigneten Hunde. Also sind wir zu zwei Pflegestellen gefahren. Bei einem Hund wurde uns die Leine in die Hand gedrückt nach dem Motto „Lauft mal los“. Der Hund war völlig überfordert und wir waren es auch denn wir hatten vorher noch nie eine Hundeleine in der Hand. Der Hund auf der anderen Pflegestelle wäre aus heutiger Sicht vermutlich geeignet aber ich habe mir damals keinen Hund mit Vergangenheit zugetraut. Daher sollte es ein Welpe werden.

Es gab eine Anzeige in der Zeitung „Mischlingswelpen zu verkaufen“ und wir sind zum „nur mal gucken“ hingefahren. Balou saß ganz allein in einem Schweinestall und freute sich wie verrückt als er uns gesehen hat. Er hätte sich natürlich über jeden Menschen so gefreut. Wir sind noch mal weggefahren um uns zu besprechen. Wir haben die Tierarzthelferin gefragt was sie davon hält, dass weder eine Mutter noch Geschwister des Hundes zu sehen waren. Sie meinte „Irgendein Zuhause braucht der Hund“. Also Geld geholt und Balou mitgenommen.

Meine Vorbereitung: Keine, weder theoretisch noch praktisch. Wir hatten nichts für den Hund zuhause und haben unterwegs bei Jakes Familie angehalten und Welpenfutter mitgenommen und Balou vorgestellt. Und am nächsten Tag sind wir dann ein Geschirr kaufen gefahren. Nach einer Woche war ich mit Balou in einer Welpengruppe.

Ich denke wir haben mit Balou viel Glück gehabt:

Er hätte Parovirose haben können und nicht „nur“ Würmer.

Er hätte jünger sein können als 12 Wochen und daher größer werden können als er geworden ist oder Verhaltensprobleme zeigen können weil er zu früh von der Mutter getrennt wurde.

Auch mit der Hundeschule hatten wir viel Glück und sie passte zu uns und zu Balou. Ich war auch mit Mogli und Hermann in der Hundeschule und habe erst gewechselt als der Hundeplatz verkauft wurde und beim Training unterwegs kein Freilauf möglich war. Mir war wichtig, dass die neue Hundeschule einen Hundeplatz hat denn Hermann sollte lernen, dass er das Spiel von anderen Hunden nicht splitten darf.

SO sollte man das natürlich nicht machen. Ich glaube aber, dass man sich auch zu viel informieren kann und dann zu „theoretisch“ an die Hundehaltung rangeht. Das sind dann m.E. die Welpenbesitzer die „5 Bücher über die Rassen/Welpen allgemein gelesen haben“ bei denen der Welpe „total lieb“ ist, die aber „überfordert sind und keine Bindung aufbauen können“ = Welpenblues.

Da alle Hunde die ich näher kannte als Hundevorbild nicht geeignet waren war klar, dass mein Hund so nicht werden solle und daher hatte ich immer hohe Ansprüche an Balou und später an Mogli und Hermann.

Balou war ein normaler Welpe: Er wollte von Zuhause nicht losgehen, kam schlecht zur Ruhe und war in der Hundeschule der letzte Hund der abgerufen werden konnte.

Mogli sollte, was Größe und Charakter angeht zu Balou passen und als dritten Hund wollte ich einen Hund der ein neues Zuhause braucht. Und Hermann hat uns gefunden.

Ich habe im Grunde alles falsch gemacht aber es ist alles gut gelaufen.

Falls hier kein Tierschutzhund einzieht werde ich Züchter besuchen wenn diese keine Welpen haben und möglichst viele Hundehalter mit meiner Wunschrasse kennenlernen damit ich die Rasse im allgemeinen und auch die Rassevertreter, die ihre Rassebeschreibung nicht gelesen haben kennenlernen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als mein erster Hund einzog war ich theoretisch vorbereitet,das was der Hund so brauchte war natürlich auch da. Auch Erfahrung mit Hunden allgemein und mit diesem Hund im speziellen. 😁 Ich und meine Tochter sind tatsächlich bis zu dreimal die Woche ins Tierheim gefahren-jedesmal 17 km.Das wurde aus"nur einmal" Gassi gehen.Und nicht wir haben den Hund ausgesucht,nein, Flecki hat uns erwählt..
Ein Hund war schon in der Planung, aber erst viel viel später.Und dann sollte es ein Altdeutscher Schäferhund werden, so wie der letzte Hund meiner Kindheit.🤭
 



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