Kann jeder Hund alles lernen?

Ich denke gerade bei Hunden, die gezielt für Hundekämpfe derart selektiert wurden und werden, ist der fehlende Sozialkontakt im Alltag das geringste Übel, das den Hunden angetan wird. Wir reden hier nicht vom klassischen Breitschädeltierchen, das man so mal auf der Straße trifft ;)
Ich bin ganz ehrlich,würdest Du mich jetzt nach einer Definition vom Pitbull fragen,wäre ich auch eine der "Ahnungslosen",die vom klassischen Breitschädeltierchen ausgehen würde ...:oops:
Ich habe wie gesagt den APBT jetzt das erste mal gezielt gegoogelt,und weiss nur das was ich im Intenet auf die Schnelle gelesen habe.

Interessiert mich aber das Thema,was meinst Du genau mit Deiner Aussage?
 
Ich bin ganz ehrlich,würdest Du mich jetzt nach einer Definition vom Pitbull fragen,wäre ich auch eine der "Ahnungslosen",die vom klassischen Breitschädeltierchen ausgehen würde ...:oops:
Ich habe wie gesagt den APBT jetzt das erste mal gezielt gegoogelt,und weiss nur das was ich im Intenet auf die Schnelle gelesen habe.

Interessiert mich aber das Thema,was meinst Du genau mit Deiner Aussage?

Ich denke, dass der tatsächlich Einsatz im Hundekampf das dramatischere Verbrechen ist, als die möglichen Auswirkungen der Zucht auf das Sozialleben der Tiere.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die wirklichen Kämpfer triffst Du normalerweise nicht auf der Straße, überhaupt nicht in der Öffentlichkeit.
Was diesen Hunden angetan wird, kann man sich als Normalhundehalter kaum vorstellen. Und wie die gegenüber Artgenossen (und auch anderen Tieren) drauf sind, auch nicht.

Das "klassische Breitschädeltierchen" ist vllt. etwas prollig, gelegentlich schneller zu provozieren und mit dem Hang, wenn es herausgefordert wird, auch eher Ernst zu machen. Wo viele Hunde sich mit Drohungen zufrieden geben.
Die haben aber trotzdem ein ziemlich normales Sozialverhalten und sind bei richtiger Führung keine Gefahr für ihre Umwelt.
 
Ich hatte gestern und heute leider keine Zeit und ich sehe, ihr seid eigentlich auch schon weiter, aber ich hätte doch gerne noch was zu dem Thema gesagt ^^

Ich möchte sogar behaupten, dass Schutzdienst zum Gegenteil dessen führt, was viele Leute in ihren Köpfen haben. Es ist eine tolle Mischung aus Sport und Spiel, die Beherrschung, Frustrationstoleranz, Kontrolle in hohen Treiblagen bei Hund und Halter fördert. Ruhe, abwarten, Konzentration, Runterfahren aus hohen Trieblagen - all das ist auch (sportlicher) Schutzdienst.

Und zwar hab ich eine gewagte These :) Ich denke wirklich, dass es kaum möglich ist, Hermes, oder einen Durchschnittswhippet zu einem erfolgreichen Hund im sportlichen Schutzdienst auszubilden :)

Ich habe allerdings keine Bedenken, dass er nicht reviert, oder verbellt. Ich habe auch keine Bedenken, dass man ihn nicht über den Beutetrieb an den Arm bekommen könnte, oder dass er nicht lernen könnte, dass der 'böse' Figurant ihm nichts tut und er trotzdem weiter um seinen Ärmel kämpfen darf.
Wo ich eher die Probleme sehe ist das unglaublich dünne Nervenkostüm und die Impulsivität. Die Reizschwelle ist einfach ultra niedrig. Im falschen Moment eine falsche Bewegung, oder ein Räuspern und der Hund hängt im Arm.
Oder noch schlimmer: Der Hund entscheidet einfach selbst, dass er es in dem Moment besser weiß.
Klar kann man auch diese Hunde so hintrainieren, dass sie ansprechbar bleiben und sich zurückpfeifen lassen, aber für den erfolgreichen Sport wird das vermutlich nicht ausreichen.
 
Ich denke, dass der tatsächlich Einsatz im Hundekampf das dramatischere Verbrechen ist, als die möglichen Auswirkungen der Zucht auf das Sozialleben der Tiere.
Natürlich,Du hast recht!
Soweit ,dass diese Hunde auch heute noch (illegal)kämpfen müssen ,habe ich gar nicht gedacht...das ist wirklich das weitaus grössere und dramatischere Verbrechen ,als die Auswirkungen der Zucht an sich...!

Die wirklichen Kämpfer triffst Du normalerweise nicht auf der Straße, überhaupt nicht in der Öffentlichkeit.

Was diesen Hunden angetan wird, kann man sich als Normalhundehalter kaum vorstellen. Und wie die gegenüber Artgenossen (und auch anderen Tieren) drauf sind, auch nicht.
Ich versuche es mir gerade vorzustellen...was mir dabei in den Sinn kommt,ist wahnsinnige Aggression,Angst,Stress,wahnsinnige Schmerzen,Todesangst bei jedem Kampf...und obwohl mich diese Vorstellung schon zutiefst schockiert und mir im Herzen weh tut,wenn ich daran denke,was aus diesen Hunden gemacht wird und sie erleiden müssen,fürchte ich,dass ich das ganze Ausmass noch lange nicht erfasse :(
 
Ich hatte gestern und heute leider keine Zeit und ich sehe, ihr seid eigentlich auch schon weiter, aber ich hätte doch gerne noch was zu dem Thema gesagt ^^



Und zwar hab ich eine gewagte These :) Ich denke wirklich, dass es kaum möglich ist, Hermes, oder einen Durchschnittswhippet zu einem erfolgreichen Hund im sportlichen Schutzdienst auszubilden :)

Ich habe allerdings keine Bedenken, dass er nicht reviert, oder verbellt. Ich habe auch keine Bedenken, dass man ihn nicht über den Beutetrieb an den Arm bekommen könnte, oder dass er nicht lernen könnte, dass der 'böse' Figurant ihm nichts tut und er trotzdem weiter um seinen Ärmel kämpfen darf.
Wo ich eher die Probleme sehe ist das unglaublich dünne Nervenkostüm und die Impulsivität. Die Reizschwelle ist einfach ultra niedrig. Im falschen Moment eine falsche Bewegung, oder ein Räuspern und der Hund hängt im Arm.
Oder noch schlimmer: Der Hund entscheidet einfach selbst, dass er es in dem Moment besser weiß.
Klar kann man auch diese Hunde so hintrainieren, dass sie ansprechbar bleiben und sich zurückpfeifen lassen, aber für den erfolgreichen Sport wird das vermutlich nicht ausreichen.

Wieso eine gewagte These? Ich habe nicht gesagt, dass jeder Hund für Schutzdienstgeeignet ist.

Was sollte passieren, wenn der Hund selber entscheidet? Was glaubst du was passiert, wenn der Figurant seinen Ärmel auszieht und diesen wegwirft? Sprechen wir vom Schutzdienst im ganz normalen Gebrauchshundesport, wird der Hund nicht auf den Figuranten losgehen, wenn gerade sein heißgeliebter Beissärmel über den Platz fliegt.

Ich würde jetzt zwar niemandem empfehlen mit einem Hund mit dünnem Nervenkostüm diesen Sport zu machen, aber grundsätzlich muss man schon sagen, dass es Nervenstärke und Selbstbeherrschung in Belastungssituationen beim Hund festigt.
 
Ich frage mich jetzt gerade,ob man sowas schon als Qualzucht ansehen sollte?
Ich meine,es ist ja bekannt,dass es Hunderassen gibt,die eben als weniger verträglich als andere gelten,genauso gibt es aus anderen Gründen unverträgliche Hunde...
Aber eine ganze Rasse bewusst und ganz gezielt unverträglich und als "verkrüppelt"(was Sozialverhalten angeht)zu züchten,und das bei einem eigentlich hochsozialen Rudeltier...das könnte man schon als Qualzucht ansehen...

Das ist eigentlich kein Thema, über das man sich hierzulande Sorgen machen braucht.
So einen Hund wirst du hier nicht treffen. Das hat absolut nichts mit dem zu tun, was hierzulande rumläuft und "Pitbull" genannt wird.
Du würdest so einen Hund auch vermutlich gar nicht erkennen, wenn du ihn triffst. Die sehen relativ unspektakulär und klein aus.
Die Leute die ihren Fettklopf "Pitbull" nennen bedienen sich nur dieses Mythos.

Und triffst du doch mal einen APBT aus einer entsprechenden Linie, ist der mit großer Wahrscheinlichkeit in recht fähigen Händen. Solche Hunde gehen nämlich nicht an Deppen - die werden zum Glück nicht in Hinterhöfen vermehrt und an jeden x-Beliebigen verkauft.

Ein APBT ist nicht unglücklich ohne Sozialkontakte zu anderen Hunden. Er möchte sie ja nicht. ;) Diese Tiere sind Hochleistungssportler, die entsprechend bewegt und beschäftigt werden müssen - dann sind sie glücklich.
Vernünftig geführt sind diese Hunde auch keine Gefahr für die Umwelt. Man geht mit so einem Hund halt nicht auf eine Hundespielwiese. ^^
Viele dieser Hunde werden ja heutzutage auch zum Glück nicht mehr zum Kampf eingesetzt. In Osteuropa wird darüber zwar noch selektiert, aber in den meisten anderen Ländern nicht mehr. Trotzdem muss man sagen, dass auch die APBT die rein sportlich geführt werden, häufig noch sehr unverträglich sind und das von den Besitzern auch gewollt ist. Das sieht man sogar auf größeren Ausstellungen in den USA, z.B. vom ADBA (Verein unter dem APBT nach dem alten, sportlichen Vorbild gezüchtet werden). Da ist es keineswegs unerwünscht, wenn die Hunde in der Leine hängen und der Halter gewissermaßen zeigen kann "Meiner kann´s noch.".

So grausam die Rassegeschichte ist, hat sie ehrlich gesagt wirklich tolle und interessante Hunde hervor gebracht.
 
@Lichterflug du hast mich, glaube ich, missverstanden.
Ich habe Dich zitiert, weil ich dir zustimme.
Ein Hund, der vernünftig im Schutzdienst gearbeitet wird erbringt erstaunliche Leistungen.
Aber ich bin halt der Meinung, dass der durchschnittliche Whippet nicht in der Lage sein wird, diese Kontrolle über sich und seine Impulse zu erlangen.
Ich hab selbst nie SD gemacht, aber ich gehe davon aus, dass die eigenständige Entscheidung des Hundes, dass er den Ärmel jetzt haben möchte, nicht die höchste Punktzahl geben wird. ^^
 
Ich versuche es mir gerade vorzustellen...was mir dabei in den Sinn kommt,ist wahnsinnige Aggression,Angst,Stress,wahnsinnige Schmerzen,Todesangst bei jedem Kampf...und obwohl mich diese Vorstellung schon zutiefst schockiert und mir im Herzen weh tut,wenn ich daran denke,was aus diesen Hunden gemacht wird und sie erleiden müssen,fürchte ich,dass ich das ganze Ausmass noch lange nicht erfasse :(

Jap. Aber fragst du Züchter dieser Hunde, die noch über den Kampf selektieren, sehen die das völlig anders. Damit meine ich keine Deppen, die in irgendeinem Hinterhof zwei Hunde aufeinander hetzen - sondern Züchter die sich mit der Rasse wirklich gut auskennen. Die empfinden es anders. Die behaupten sogar, sie lieben ihre Tiere und gewissermaßen tun sie das in ihrer verdrehten Weltsicht sogar. In solch einen Hund werden endlose Stunden Training gesteckt, sie werden nach Kämpfen mühsam zusammen gepflickt. Solch ein Kampf unterliegt auch tatsächlich relativ strengen Regeln (u.a. den Cajun Rules) - das ist kein stumpfes Zerreissen zweier Hunde, sondern unterliegt zich Richtlinien, Deutungen, Wertungen, etc...

Das soll es natürlich nicht in Schutz nehmen. Für mich ist es eines der schlimmsten Verbrechen, das man einem Tier antun kann und ich könnte heulen, wenn ich nur daran denke.
Wenn man allerdings ein wenig drin ist in der Thematik, ist es erstaunlich zu sehen, dass selbst Mensch die noch über Hundekampf selektieren und züchten keine minderbemittelten Tierquäler sind, die einfach nur sehen wollen, wie sich zwei Hunde zerreissen. Sondern dass da ganz ganz viel verdrehter Pathos drinsteckt, unheimlich viel Wissen über die Rasse, unheimliche Begeistung für die Rasse und seine eigenen Tiere, wirklich viel Arbeit, Mühe, durchaus auch züchterisches Wissen, geballte Regelwerke und und und....


Alles was aber heutzutage auf der Straße rumläuft und einen Bollerkopf hat, hat zwar den gleiche Ursprung wie diese unverträglichen Sportkanonen - hat damit aber nicht mehr viel zu tun.
Und wo es kompliziert wird: Das gilt sogar für APBT unter bestimmten Dachverbänden ;) Es gibt Verbände unter denen ein anderes Bild vom APBT herrscht, wo der APBT relativ breit und gemütlich gezüchtet wird und optisch kaum von einem American Staffordshire Terrier zu unterscheiden ist. Solche Dachverbände wären der AKC oder noch schlimmer der UKC - deren APBT haben Papiere, die sie als APBT ausweisen, es sind aber nur noch speckfaule Breitköpfe.
Der Fan des "echten" APBT spottet natürlich über diese Verbände.

Wenn man "Pitbull" sagt meint das übrigens normalerweise alle Pitbull-Typus-Hunde, also sämtliche Mixe die irgendwie Bull & Terrier sind.
Viele Leute werfen das leider mit APBT in einen Topf und übertragen den Mythos vom richtigen APBT 1 zu 1 auf all die speckfaulen "Pitbulls" (also Bollerkopfmixe) die dadraußen rumlaufen.
Und dann gibt es natürlich noch Leute die ihren "Pitbull" (Bollerkopfmix) so nennen, weil sie entweder glauben das sei der richtige Rassename oder sie hätten einen APBT.

Allgemein gilt, es gibt die Rassen:
American Pit Bull Terrier (APBT)
American Staffordshire Terrier (AST)
Staffordshire Bullterrier
Bullterrier
Und das Wort "Pitbull", das wird entweder als Oberbegriff für die 4 genannten Rassen genommen und/oder als Oberbegriff für sog. Pitbull-Typus-Hunde / Bull & Terrier, also Mischlinge ohne Papiere die irgendwie Bollerkopf sind.
 



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