Käme man in der Hundeerziehung (theoretisch) ohne das Wort "nein" aus?

Ich habe kein Problem und mein Post ist auch nicht von oben herab gedacht.

Und bei mir hält ein verlagern meines Körpers nach hinten den Hund von der Hetzjagd ab, ich brauche kein nein.
Das haben wir uns erarbeitet nachdem ich mithilfe einer Positiv Trainerin von CumCane den Hund zum nervlichen Wrack gemacht habe und dann völlig neu und anders anfangen musste.
 
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@wuffiequeen
wie würdest DU denn dann einem Hund das jagen abgewöhnen?

Ganz ehrlich, ich glaub mit Alternativen kommst da nicht weit. Hab ich meine an der Leine und sehen wir eine Katze, kann ich auch einen Meter davor hin, sie absitzen lassen, kann ihr Leckerlie als Alternative werfen. Kein Problem. Das hilft leider nicht wenn keine Leine dran ist, und ich nciht rechtzeitig mit einem sehr lauten Abbruchkommando eingreife. Dann ist Katze hetzen doch interessanter.

oder anderes Beispiel:
ich muss bei mir an der Strasse immer an einem eingezäunten Grundstück vorbei.
Da drin sitzt ein Australian Shepherd, der immer beim Klingeling unserer Hundemarke anfängt zu kläffen.
Mein Rüde fällt dann ein.
Ich hab dann versucht auf nett zu machen, hab ihm Leckerlie geworfen etc, nix geholfen.
Dann gabs mal ein Eh-Eh, das Ergebnis war halbherzig, weil er eben sehr aufgeregt war (und wenn Hunde mal sehr aufgeregt sind, dann sind sie nicht so wirklich die wahren Multitasker), als gabs dazu ein kurzes aber einprägsames Leinengerucke (er ist am Geschirr, Halsband würde ich auch nicht machen).
Jetzt kann ich da ganz normal durch die Strasse laufen, guckt er schief langt das normale "eh-eh", und der einzige der kläfft ist der Australian Shepherd.

Dann sitzen bleiben:
Mann, ich glaub ich hätte mich zu Tode geübt mit Sitz und Bleib und Leckerlie.
so hab ich das Sitz mit Leckerlie aufgebaut, als er aufstehen wollte gabs aber ein "eh-Eh", und auch mal mit einem Leinenrucker.
Mein kleiner Terrier steht wirklich sehr auf Hochspannung, der hat eine wahnsinnige Energie. jetzt sitzt er wie eine Eins und bleibt auch sitzen. und das in sehr kurzer Zeit. und das macht er total zuverlässig. Lass ich ihn dann wieder gehen, kriegt er was als Belohnung.

und ich kann doch auch beim Abruf als Halter nicht ständig danebenstehen und mir überlegen: oh, also müsste ich eigentlich abrufen, darf aber nicht da ich weiss dass der Hund eh nicht folgt...das war da eine überschaubare Situation, jetzt überleg dir mal der Hund sieht eine andere Person und überquert vor Freude eine Strasse...
So wegrennen geht gar nicht, das ist viel zu gefährlich. Meine Hündin macht das auch gerne wenn sie einen Ihrer Hundekumpel sieht. Da kann ich sie nur bei mir halten, indem ich auch da Abbruchkommando gebe, und mich da auch etwas drohend aufbaue. Kein Leckerlie wäre so interessant wie das Begrüßen des anderen Hundes.

Wie gesagt, ich kenne auch Hunde die haben halt nicht so viel Energie, die laufen schon mal nicht weg wenn sie andere Hunde/Menschenfreunde sehen, die wollen auch nicht jagen, da denk ich muss man dann auch schon weniger einbringen.

Also für mich gehört ein Abbruchkommando total dazu, und ich denke auch nicht dass es meinen Hunden irgendwie schadet, wenn sie mal ein "nein" hören und akzeptieren müssen.
Kommt ja auch nicht so oft vor, halt nur wenn mans braucht, und das ist eigentlich recht selten.
 
@yorkiebub: Also Sitz/Platz/Bleib ohne aversive Methoden halt ich unter "normalen" Bedingungen jetzt nicht für besonders schwierig. Gegenkonditioniierung oder Jagdverhalten ist noch mal ein größeres Ding, aber auch machbar. Meine findet Mäuse und Rehe sehr spannend, da könnte ich mir ein "Nein" sonst wohin tun, da ist das Spieli so oder so die wesentlich größere Motivation. Wenn ich mir nicht sicher bin, dass sie hört, kommt halt die Schlepp erst mal dran und wird dann irgendwann langsam abgebaut. Wie gesagt sind die Sachen, wo es ohne aversiv schwierig wird (auch wenn man es wirklich gut und richtig macht; und ich z.B. bin im Training ganz klar noch nicht so gut wie andere Leute, die ich kenne), in meinen Augen meistens auch die Sachen, bei denen man schon stark aversiv arbeiten müsste, um da wesentlich besser voranzukommen. Was für den Hund jetzt stark aversiv ist, hängt natürlich vom Individuum ab, und wie mit aversiven Methoden kann man auch beim positiv arbeiten einfach Fehler machen, sodass man nicht das gewünschte Ergebnis bekommt. Ob es in einer Situation also wirklich an der Methode oder der Anwendung lag oder ob aversiv wirklich der einzige Weg war, mag ich nicht zu beurteilen versuchen.

Aber: Ich würde meinen Hund NIE an einer Straße ableinen, weil immer mal was sein kann, und sei es, dass er Schmerzen hat wegen irgendwas. Und ich würde ihn auch nicht einigermaßen dicht an einer Straße ableinen, wenn der Rückruf nicht schon zuverlässig trainiert ist. Wenn das erst mal der Fall ist, brauch ich auch nicht mehr viel nachdenken, ob ich den Hund jetzt abrufen kann.. und bis dahin halt in Zonen, wo er "durchbrennen" könnte wegen Wild oder was auch immer, die Schlepp dran, da kann ich ihn dann sanft zu mir holen, sodass er merkt, Wild nachrennen versuchen etc. lohnt sich nicht, klappt ja eh nicht. Wird natürlich schwieriger, je mehr Erfolgserlebnisse der Hund schon hatte. Leckerli findet meine auch nicht besser als andere Hunde begrüßen, aber da hat sie ohne mich keinen Erfolg bei und ich habe sowohl tolles Spielzeug als auch einen Haufen Superleckerlies und kann damit auch mal in die andere Richtung rennen (war anfangs nötig/hilfreich), da kommt sie dann doch lieber zu mir, meist lass ich sie ja dann auch noch zum Hund. Meine LIEBT andere Hunde, aber ich kann mich trotzdem ohne weiteres zur ersten Wahl machen... das hängt aber natürlich auch vom Hund individuell ab, mag nur sagen, man muss nicht immer klar "interessanter" sein, damit der Hund ohne aversiv auf einen hört, es reicht, wenn meine den Rückruf hört und gelernt hat, sofort kehrt zu machen und zu mir zu flitzen und dass sie dabei nix verpasst. Und die meisten Hunde, die ich kenne, von Leuten, die ohne aversive Methoden erfolgreich arbeiten, sind nicht von Natur aus super ruhige Hunde, die einfach mal so mitlaufen.
 
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Meine findet Katzen nicht spannend, meine fängt an zu zittern und fiepen wenn sie Katzen sieht, da bebt der ganze Hund. Wenn es so einfach wäre bei einem richtig jagdgeilen Hund mit einem Spieli zu kommen oder einer sanft eingefahrenen Schleppleine, dann würde es keine Anti-Jagdseminare geben und manche Leute müssten da nicht mit Teletakt arbeiten (anscheinend gerne bei Jägern genutzt). Dann könnte jeder mit einem Spiele ankommen, und die Welt wäre wieder in Ordnung. sorry, so einfach finde ich das jetzt eben nicht.
Und vor allem: was machst du wenn mal kein Spieli zur Seite hast? und wenn die Schleppleine nicht dran ist? Ein Hund der jagen will ist ja auch nicht doof.

Mein Abbruchkommando hab ich immer dabei. und da ist schon enorm wichtig dass ich früher dran bin, da frag ich mich was passieren würde wenn ich echt noch das Spieli rauskramen müsste. Soviel Zeit hat man ja gar nicht.

Versteh auch ehrlich gesagt gar nicht wieso man einem Hund nicht beibringen soll was ein "Nein" bedeutet?
Wieso soll ein Hund nicht lernen dass manche Dinge eben falsch sind, und dass der Besitzer auch mal ungemütlich werden kann?
Wieso soll meine Hündin nicht angemeckert werden, wenn sie meinen Rüden mobbt? Warum soll ich meinem Rüden kein Abbruchsignal geben wenn er fremde Leute anbellt was nicht erwünscht ist?
Da mach ich mir doch echt das Leben schwer wenn ich in solchen Situationen dann ständig nach Alternativen schauen muss. Anstatt das ganze in zwei Sekunden zu lösen.

Was würdest du denn machen wenn dein Hund dich in die Haxen zwickt? Holst du dann auch das Spieli raus?
oder wenn der Teller mit Brot auf dem Tisch steht und dein Hund findet den sehr interessant und setzt schon mal zum Angriff an um sich das Brot zu klauen? und er das hervorgeholte Spieli leider nichts so interessant findet wie das Brot?

Und ja, ein einfaches Sitz/Platz ist natürlich easy. Bei mir ist gerade das Ziel dass ich ihn absitzen lassen kann wo ich will, sei es auf dem Marktplatz, im Baumarkt etc, also mit viel Ablenkung, und er lässt sich sehr gerne ablenken und ist insgesamt ein sehr zappeliger und dabei auch teilweise unsicherer Hund. Da ist er mir vorher immer wieder aufgestanden und hat geschaut wo ich bin, auch wenn ich ihn dann konsequent wieder ins Sitz gebracht habe. JEtzt hat er eine Konsequenz erfahren (und das habe ich vorhin mit Konsequenz gemeint: Konsequenz ERFAHREN, nicht konsequent SEIN). Jetzt läufts. Ihm wurde verboten aufzustehen.
Das gleiche sehe ich auch mit meiner Hündin. Die kennt "bei Fuss" und "zurück". Beides läuft eigentlich identisch ab, der Hund läuft neben mir.
Fuss wurde positiv aufgebaut (also mit Leckerlie den Hund neben mir führen), "zurück" wurde negativ aufgebaut (Hund wurde zurückgeschubst, Leinenschlaufe wurde vor die Nase gehalten).
Kommt irgendwas tolles von vorne und ich will dass sie neben mir läuft, funktioniert "bei Fuss" nicht, "zurück" aber schon. Beim einen gibts eine Konsequenz (sie wird zurückgeschubst), beim anderen ist die Konsequens vielleicht ein entgangenes Leckerlie, was aber in dem Moment eh nicht interessant ist.

Das Ding mit den Leckerlies ist auch: Blöd wenn die mal ausgehen. Meine Hündin wäre da z.B. so clever dann beim zweiten Mal eben nicht das gewünschte zu tun, wenns beim ersten Mal nix gab.

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ich mach mich jetzt gleich bettfein.

Kleine Bitte: kannst du mir mal von dem Kikopop Kanal (oder wie der heisst) einen link zum Antijagdtraining schicken?
hab da mal kurz reingeschaut, waren aber so viele Videos drin dass ich da jetzt nicht suchen will.

Was hast du denn für einen Hund?
 
Was würdest du denn machen wenn dein Hund dich in die Haxen zwickt? Holst du dann auch das Spieli raus?
oder wenn der Teller mit Brot auf dem Tisch steht und dein Hund findet den sehr interessant und setzt schon mal zum Angriff an um sich das Brot zu klauen? und er das hervorgeholte Spieli leider nichts so interessant findet wie das Brot?

1. Wenn mein Hund mich in die Haxen zwickt, schaue ich erst mal, warum. Um Aufmerksamkeit zu bekommen? Ich sag in dem Fall "Aua". Dann geh ich weg/aus dem Raum und mach ein paar Sekunden die Tür zu, wie bei einem Welpen halt.

2. Wenn der Hund das Brot fixiert, sag ich "Leave It", positiv aufgebautes Abbruchsignal. Hund hat gelernt, nach dem Leave It hat er keinen Erfolg mehr und das Essbare oder was auch immer gibt es nur, wenn er erst abdreht und zu mir kommt, oft gibt es dann auch was Besseres. Aber mein Hund geht nicht an den Tisch, weil sie nicht glaubt, dass sie so Futter bekommt. Natürlich lasse ich sie nicht ewig mit einem dampfenden Braten allein im Raum, aber ihre Leckerlies stehen meistens offen auf meinem Schreibtisch und ihr würd im Traum nicht einfallen, da ranzugehen, auch mit Essen kann ich sie wenn ich es vergesse wegzustellen alleine im Raum lassen, ohne dass sie es sich schnell schnappen würde. Weil sie gelernt hat, dass sie so nicht rankommt und ewig kein Erfolgserlebnis in der Hinsicht erzielen konnte. Stattdessen legt sie sich daneben und wartet, ob ich komme und ihr was gebe, wenn sie was haben mag. Du sagst immer wieder Leckerli oder Spieli, aber es gibt verschiedene Leckerlies, verschiedene Spielzeuge, etc., und notfalls kann ich auch mit Brot arbeiten, wenn der Hund nix besser findet. Aber hinzu kommt, dass der Hund auch lernen muss, dass das unerwünschte Verhalten einfach nicht der Weg ist, der ihn zum Erfolg führt. Das Konkrete hängt hier sehr individuell vom Hund ab und wenn ich für einen fremden Hund einfach mal so eine komplexe positive Lösung übers Internet parat hätte, würd ich schnell als Hundetrainerin anfangen. Ich sag auch nicht, dass es bei jedem Hund und jedem Problem funktionieren würde, weil ich das ohne Erfahrung mit mindestens ein paar hundert Hunden sehr voreilig von mir fände... aber es ist zumindest bei sehr vielen Hunden und sehr vielen Problemen möglich, wenn auch öfter mit einigem Aufwand. Es gibt übrigens auch Leute, die "richtige" Jagdhunde ohne aversive Methoden ausbilden.

Ich sag auch nicht, dass ein Hund kein strenges Nein kennen "soll", ich wünsche es mir aber nicht für meine Beziehung mit meinem Hund. Weil, wenn du so fragst, es mir in den Situationen, wo es ohne zusärtliche aversive Methoden helfen würde, insofern nix bringt, als ich das auch über Alternativen lösen kann, und weil ich meinen Hund nicht einschüchtern will, wenn es auch anders geht. Und meine wird übrigens auch leicht sehr unangenehm, wenn sie unter Strom steht, so ist es nicht.

Zu Leckerlies/Spieli zuhause vergessen: Bei den meisten Sachen belohnt man den Hund ja eigentlich auch nicht auf Dauer jedes Mal (was für den Hund aber auch spannend sein kann), nur beim Rückruf und einigen anderen wichtigen Sachen werde ich persönlich es immer machen, aber mit unterschiedlichen Dingen. Da ist es dann auch nicht tragisch, wenn ich einmal "nur" eine Pary schmeiße oder mit ihr einmal renne, sie einen Stock wenn es ungefährlich ist kurz tragen lasse, was halt grad möglich ist... selbst wenn es den Rückruf schwächen sollte oder ich auch mal aus irgendeinem Grund gar nix machen kann, löscht das nicht das bisherige Training aus und ist normal schnell wieder "drin".
 
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Versteh auch ehrlich gesagt gar nicht wieso man einem Hund nicht beibringen soll was ein "Nein" bedeutet?

Sagt doch niemand, das man es nicht soll.
Es ist doch nur eine hypothetische Überlegung...

Wieso soll ein Hund nicht lernen dass manche Dinge eben falsch sind

Kann er doch lernen, über das Wie diskutieren wir gerade.


Da mach ich mir doch echt das Leben schwer wenn ich in solchen Situationen dann ständig nach Alternativen schauen muss. Anstatt das ganze in zwei Sekunden zu lösen.

Wieso gehst du immer von Alternativverhalten aus, was angeboten wird, um bestimmte Situationen zu lösen?

Was würdest du denn machen wenn dein Hund dich in die Haxen zwickt? Holst du dann auch das Spieli raus?
oder wenn der Teller mit Brot auf dem Tisch steht und dein Hund findet den sehr interessant und setzt schon mal zum Angriff an um sich das Brot zu klauen? und er das hervorgeholte Spieli leider nichts so interessant findet wie das Brot?

Hier die Frage noch mal:
Gibt es bei dir nur die Möglichkeit ein "Nein" einzusetzen und wenn es (theoretisch!) darum geht, es anders zu lösen, nimmst du als Beispiel immer "Soll ich dafür den Ball herausholen" oder "Was ist, wenn er das hervorgeholte Spielzeug leider nicht so interessant findet..."
Es gibt doch noch viele andere Möglichkeiten, eine unerwünschte Situation abzubrechen, zu stoppen oder zu verhindern, außer "nein" oder "Spielzeug" herauskramen, was ich nicht immer zur Hand habe.
Zumindest kennen meine Hunde noch andere Kommandos und ich habe andere Möglichkeiten.

Darum geht es mir in dieser Diskussion.
Niemand sagt, dass ein positiv aufgebautes Abbruchsignal etwas Schlimmes sei.

LG Leo
 
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1. Wenn mein Hund mich in die Haxen zwickt, schaue ich erst mal, warum. Um Aufmerksamkeit zu bekommen? Ich sag in dem Fall "Aua". Dann geh ich weg/aus dem Raum und mach ein paar Sekunden die Tür zu, wie bei einem Welpen halt.

2. Wenn der Hund das Brot fixiert, sag ich "Leave It", positiv aufgebautes Abbruchsignal. Hund hat gelernt, nach dem Leave It hat er keinen Erfolg mehr und das Essbare oder was auch immer gibt es nur, wenn er erst abdreht und zu mir kommt, oft gibt es dann auch was Besseres. Aber mein Hund geht nicht an den Tisch, weil sie nicht glaubt, dass sie so Futter bekommt. Natürlich lasse ich sie nicht ewig mit einem dampfenden Braten allein im Raum, aber ihre Leckerlies stehen meistens offen auf meinem Schreibtisch und ihr würd im Traum nicht einfallen, da ranzugehen, auch mit Essen kann ich sie wenn ich es vergesse wegzustellen alleine im Raum lassen, ohne dass sie es sich schnell schnappen würde. Weil sie gelernt hat, dass sie so nicht rankommt und ewig kein Erfolgserlebnis in der Hinsicht erzielen konnte. Stattdessen legt sie sich daneben und wartet, ob ich komme und ihr was gebe, wenn sie was haben mag. Du sagst immer wieder Leckerli oder Spieli, aber es gibt verschiedene Leckerlies, verschiedene Spielzeuge, etc., und notfalls kann ich auch mit Brot arbeiten, wenn der Hund nix besser findet. Aber hinzu kommt, dass der Hund auch lernen muss, dass das unerwünschte Verhalten einfach nicht der Weg ist, der ihn zum Erfolg führt. Das Konkrete hängt hier sehr individuell vom Hund ab und wenn ich für einen fremden Hund einfach mal so eine komplexe positive Lösung übers Internet parat hätte, würd ich schnell als Hundetrainerin anfangen. Ich sag auch nicht, dass es bei jedem Hund und jedem Problem funktionieren würde, weil ich das ohne Erfahrung mit mindestens ein paar hundert Hunden sehr voreilig von mir fände... aber es ist zumindest bei sehr vielen Hunden und sehr vielen Problemen möglich, wenn auch öfter mit einigem Aufwand. Es gibt übrigens auch Leute, die "richtige" Jagdhunde ohne aversive Methoden ausbilden.

Ich sag auch nicht, dass ein Hund kein strenges Nein kennen "soll", ich wünsche es mir aber nicht für meine Beziehung mit meinem Hund. Weil, wenn du so fragst, es mir in den Situationen, wo es ohne zusärtliche aversive Methoden helfen würde, insofern nix bringt, als ich das auch über Alternativen lösen kann, und weil ich meinen Hund nicht einschüchtern will, wenn es auch anders geht. Und meine wird übrigens auch leicht sehr unangenehm, wenn sie unter Strom steht, so ist es nicht.

Zu Leckerlies/Spieli zuhause vergessen: Bei den meisten Sachen belohnt man den Hund ja eigentlich auch nicht auf Dauer jedes Mal (was für den Hund aber auch spannend sein kann), nur beim Rückruf und einigen anderen wichtigen Sachen werde ich persönlich es immer machen, aber mit unterschiedlichen Dingen. Da ist es dann auch nicht tragisch, wenn ich einmal "nur" eine Pary schmeiße oder mit ihr einmal renne, sie einen Stock wenn es ungefährlich ist kurz tragen lasse, was halt grad möglich ist... selbst wenn es den Rückruf schwächen sollte oder ich auch mal aus irgendeinem Grund gar nix machen kann, löscht das nicht das bisherige Training aus und ist normal schnell wieder "drin".


hm....das beantwortet mir jetzt aber nicht, wenn du "das was du eben benutzt" gerade mal nicht dabei hast wenn dein Hund entscheidet jetzt mal jagen zu gehen, egal ob Brot, Spielie, oder anderes Spieli.


und was machst du wenn dein Hund dich dann wieder zwickt wenn du zurück kommst?
sagst du dann wieder Au und gehst aus dem Zimmer?
woher weiss dein Hund was "au" bedeutet?

Warum denkst du dass es deiner Beziehung mit deinem Hund schaden würde, wenn sie ein strenges Nein kennt?


mich würde immer noch interessieren was du genau für einen Hund hast, und ob du schon mal einen Hund hattest der sehr darauf erpicht war zu jagen, den du dann mit loser Schleppleine einrollen konntest.

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Sagt doch niemand, das man es nicht soll.
Es ist doch nur eine hypothetische Überlegung...



Kann er doch lernen, über das Wie diskutieren wir gerade.

+++als wie wird hier aber gerade vor allem das Alternativerhalten erwähnt+++
+++ und ob es überhaupt ein Abbruchkommando ist, wenn ich in einfach etwas anderes machen lasse. sprich: Hund beisst am Schuh, ich lass ihn sitz machen. Ist für mich kein Abbruchkommando in dem Sinne, das Hund zu verstehen bekommt dass er etwas unterlassen soll+++




Wieso gehst du immer von Alternativverhalten aus, was angeboten wird, um bestimmte Situationen zu lösen?
+++siehe Antwort oben: weil genau das hier von den anderen erwähnt wird: also kein Abbruch einer Sache, sondern Spielie anbieten, Sitz machen lassen etc, siehe andere Postings+++



Hier die Frage noch mal:
Gibt es bei dir nur die Möglichkeit ein "Nein" einzusetzen und wenn es (theoretisch!) darum geht, es anders zu lösen, nimmst du als Beispiel immer "Soll ich dafür den Ball herausholen" oder "Was ist, wenn er das hervorgeholte Spielzeug leider nicht so interessant findet..."
Es gibt doch noch viele andere Möglichkeiten, eine unerwünschte Situation abzubrechen, zu stoppen oder zu verhindern, außer "nein" oder "Spielzeug" herauskramen, was ich nicht immer zur Hand habe.
Zumindest kennen meine Hunde noch andere Kommandos und ich habe andere Möglichkeiten.

+++Wenn es andere gibt, dann wurden sie aber noch nicht genannt....wenn du dir die anderen Threads durchliest, steht da ja nur: "dann geh ich aus dem Zimmer, dann hol ich das Spieli, dann mach ich mich interessanter++++
+++wobei ich mich da immer noch frage: wie lernt der Hund da dass er etwas falsch gemacht hat?+++

Darum geht es mir in dieser Diskussion.
Niemand sagt, dass ein positiv aufgebautes Abbruchsignal etwas Schlimmes sei.

LG Leo

HAb mal meine Antworten in ++++ gesetzt, um es etwas übersichtlicher zu gestalten.
 
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Ich arbeite auch mit negative Sachen, warum auch nicht?
Hunde sind nicht aus Zucker.
Oft erlebe ich, dass Hunde mit eine klare Ansage auch besser
zurecht kommen als das "rum machen mit Leckerli, Ball"...

Wie das "nein" aufgebaut ist, kommt auf den Hund an.
Aber bei alle meiner Hund ist es positiv so wie auch negativ aufgebaut.
Aber was ist negativ?
Das kommt immer von Hund an, und was gerade ansteht.
Und nur weil etwas negatives aufgebaut ist, heißt es nicht, dass der Hund Angst davor hat.

Wir waren zb. beim hüten.
Bei Aiden ( und Jaano, so wie es aussieht ) reicht ein bisschen betontes "nein", ein Aiden, dass
nicht mal streng ausgesprochen ist.
Baasies muss man anders ran gehen.
Da sind schon die Flaschen geflogen oder mit der Peitsche vor ihm auf dem Boden geschlagen worden.
Oder auch mal als Grenze genommen.
Er hat weder Angst vor mir, noch von den Gegenstände.
Ist die Falsche geworfen, wusste er hat was falsch gemacht. Aber weil er gleich abgebrochen hat, war für
mich die Sache gegessen und ich wieder gut drauf. Er bringt mir dann auch die Falsche.
Aiden wäre nicht mehr an die Schafe, weil es für ihn zu hart wäre.

Aiden konnte man das jagen/hüten mit Pfeife und Ball ohne Probleme umlenken.
Drei mal gepfiffen und Ball danach gegeben, dann war es kein Thema mehr.
Aber nicht jeder Hund ist so.

Jaano hat letzten angefangen beim Agi die Hunde an zu klotzen.
Wenn der Hund so drauf ist, hat man ungefähr ca. 1 Minute Zeit es deutlich zu machen, oder ein Problem.
Also gab es 3 mal strenges "nein" untermauert mit was negatives.
Dann aber auch positiv weiter gemacht, so war das Problem schnell vergessen.
Hätte man da mit Leckerlis und hier, guck rum gemacht, wäre der Hund in seiner Welt. Er wäre total im Stress
und würde wahrscheinlich nicht mehr so schnell raus kommen. Ganz im Gegenteil, es würde immer feste werden.
Weder hat er angst vor mir, noch vor dem Agi Platz.
Ganz im Gegenteil, er war schnell wieder entspannt.

Ich schaue, dass ich möglichst viel mit lob, Leckerli usw mache, aber zur Not gibt es auch klare Grenzen.
Aber auch Hunde angepasst. Ich verlange nicht, was sie nicht können.
 
Ich habe nun wirklich lange überlegt ob und auch was ich hier noch schreiben soll. Meine Ansicht zum ursprünglichen Thema, ob man denn ohne ein Abbruchsignal auskommen kann, habe ich schon abgegeben. Nun wurde hier eigentlich eine Standard-Erziehungsphilosophie Diskussion draus, von denen es so viele gibt.

Ich war in meinem Leben durchaus schon unfreundlich zu Hunden, wie ich es nicht wiederholen möchte. Großteils aus Überforderung und weil ich es einfach nicht besser wusste & konnte. Ich habe mittlerweile sehr viele Wege der Weiterbildung durchlebt, hatte sehr viele Möglichkeiten aktiv mit Hunden auf unterschiedlichsten Wegen und Ebenen zu arbeiten und bin ein großer Fan davon fair und freundlich mit Hunden umzugehen. Wenn ich einen in meinen Augen sinnvollen positiven Weg kenne einem unerwünschten Verhalten zu begegnen, werde ich diesen auch wählen. Nicht nur aus ethischen Gründen sondern weil es schlicht und einfach auch mehr Spaß macht - dem Hund wie einem selbst. Aber ich habe auch dabei den Anspruch in einem angemessenen Zeitraum an ein vernünftiges Ziel zu kommen - ewige Ausreden, warum und wieso die Methode dann doch nicht klappt, obwohl sie ja eigentlich soooo toll ist, kann ich nicht leiden.

Ich skizziere euch mal folgendes Szenario, wie es sich bei mir Anfang dieses Jahres abgespielt hat. Cira und Loomie waren nie beste Freundinen, sie kamen miteinander aus und ab und an gab es mal kleinere Zankereien - nichts, das mich beunruhigt hätte. Ab und an merkte man mal ein paar Spannungen allerdings nichts, was mich bei der Kombination einer Althündin, die weiß wer sie ist und einer willensstarken jungen Terrierhündin irgendwie verwundert hätte. Schwierige Situationen wurden gemanaged, in dummen Situationen mal der ein oder andere Hund abgeblockt, ansonsten passte das. Dann kam eine ungünstige Konfliktsituation, die eigentlich gemanaged werden hätte müssen. Ich war allerdings durch Besuch abgelenkt, das ganze eskalierte bevor ich wirklich realisierte was war und es kam mal zu einer Rauferei, wo ich die Hunde auch aktiv trennte. An sich war nichts Dramatisches passiert, Cira hatte ein kleines Loch und der Besuch war *hust* etwas aufgewühlt. Dumm gelaufen, tief durchatmen, einmal sich selbst auf die Finger hauen, weiterleben - dachte ich zumindest. Woran ich in dem Moment nicht dachte, war Cira's Eigenart sonst nicht aus Zucker zu sein, aber bei allem was ihr Schmerzen bereitet ganz massiv mit Meideverhalten auf den Auslöser zu reagieren (wir konnten mal wochenlang nicht an einer Stelle vorbeigehen, wo sie zuvor von einer Wespe gestochen wurde :denken3:). Und der Auslöser für den Schmerz des Loches war klar - Loomie. Ab diesem Vorfall ging nun Cira, die zuvor "die" selbstbewusste Althündin war, Loomie massivst aus dem Weg und DAS war ein Lerneffekt für das kleine, weiße, pubertierenede Hundekind, den wir gar nicht gebrauchen konnten. Sie begann in Windeseile Cira's Bewegungen bewusst zu kontrollieren, sie einzuschränken und Co. Managementversuche und einfaches Abblocken kaum noch möglich - jedes Mal Weggehen von Cira (das ich ihr schlecht verbieten kann), wenn Loomie auch nur kurz anspannte und fixierte, war ein weiterer Lernerfolg - da kann ich dazwischen Hampelmann machen :denken24:. Für mich eine Situation, die nicht irgendwann sondern JETZT gelöst werden musste, denn wenn die Kleine weiter und weiter Erfolg damit hatte, während wir noch lang und breit diskutieren oder philosophieren, wird's irgendwann richtig schwierig dagegen zu steuern. Noch dazu bestand die Gefahr und von Loomie's Seite auch der Ansatz diese Kontrolliererei auch bei anderen Hunden, teilweise Sitterhunden zu probieren. Meine Hunde dürfen wirklich Vieles, ich habe für viele Dinge Verständnis und lasse sie viele Dinge in ihrem Tempo lernen. Sie müssen weder perfekt sein, noch müssen sich alle heiß und innig lieben. Aber eine der eisernsten Grundregeln hier im Haus ist, dass sich jedes Individuum frei bewegen darf ohne dabei groß von jemand anderem eingeschränkt zu werden. Solche Kontrollierereien spielt es ganz einfach nicht.

Also habe ich mich in Ermangelung an mir bekannten und in meinen Augen zielführenden und vernünftigen Alternativen ganz aktiv dazu entschieden mal ein richtiges ********* zu sein. Das pubertierende Hundekind ist für jeden schiefen Blick, für jeden Ansatz eines Wegabschneidens, für jedes Dazwischengedrängel und Co. auf den ihr unbeliebtesten Platz in der hintersten Ecke des Wohnzimmers geflogen (=sie wurde nicht unbedingt freundlich mit Leckerchen hingelockt) und wurde dort angebunden. In jeder Sekunde, in der ich nicht aufmerksam sein konnte, wurden die 2 Hündinnen entweder räumlich getrennt oder Loomie war wieder auf dem Platz angebunden. Sie hat die ersten 2-4 Wochen sehr viel Zeit dort verbracht und ich bin mir sicher, ich war noch nie so hart zu einem Hund. Es ist mir noch nie so schwer gefallen, etwas von dem ich überzeugt war, dass es notwendig ist, wirklich durchzuziehen, wie diese Lektion. Und ich habe mich auch nicht geirrt, nach 2-3 Wochen wurden Loomie's Kontrollversuche deutlich weniger, die Zeiten, die sie auf dem Platz dort verbrachte reduzierten sich kontinuierlich und irgendwann kam auch die Leine dort wieder weg. Relativ schnell begann sich Cira wieder unbefangener in Loomie's Gegenwart zu bewegen und ich hatte bis heute keine einzige Mini-Rauferei mehr zwischen den beiden Mädels - Cira geht dem Ganzen nun lieber aus dem Weg und Loomie hat von mir eindrucksvoll gelernt von sich aus keinen Streit mehr zu provozieren. Die beiden leben gut und friedlich nebeneinander im selben Haushalt.

Nun durfte ich dieses Jahr eine bekannte deutsche Hundetrainerin (deren Namen ich hier mal nicht nenne) und ihre Arbeit, die ich vorher nur aus Büchern kannte, im Zuge eines Seminars persönlich kennenlernen. Thema war Trainingsmethoden, Techniken - alles möglichst auf dem Weg der positiven Verstärkung. Und auch wenn mir klar war, dass es sicherlich zig bessere Trainer gibt als mich, habe ich mich schon lange nicht mehr so gefühlt, wie ein blutiger Anfänger. Was diese Frau in kürzester Zeit aus Hunden herausgeholt hat, war schlicht und einfach Wahnsinn. Mal abgesehen davon, dass nun klar ist, dass das nicht mein einziges Seminar bei ihr sein wird, habe ich sie im Anschluss zu oben beschriebenem Thema "Kontrollverhalten gegenüber anderen Hunden - speziell auch auf den tauben Hund bezogen" befragt. Das Problem war zwar an sich gelöst, dennoch hätte ich mich über einen "netteren" Ansatz gefreut, man weiß ja nie, ob ich nicht doch noch irgendwann wieder in solch eine Situation komme. Die Antwort war, grob zusammengefasst, dass sie generell nicht in das Sozialverhalten zwischen Hunden eingreift, da man viel zu wenig von dem was passiert selbst sieht und sie selbst von einem hörenden Hund nicht verlangen würde, dass er "das kann". Vom tauben Hund schon gar nicht. Fazit: Wenns nicht von sich aus harmoniert, ist das eben so, müsste ich damit leben.
Nun ich sehe das ein wenig anders - schon gar nicht, wenn wir von einem pubertierendem Jungspund mit Terrierblut reden, der einfach nur ein dummes Erfolgserlebnis im falschen Kontext hatte. FÜR MICH wäre es viel "aversiver" und unfairer meine Hunde nun dauerhaft zu trennen oder gar einen von ihnen abzugeben, als einmal und eindrucksvoll den von mir genannten Weg zu wählen. Und so großartig ich die Trainingsskills der Trainerin finde und so gerne ich weitere Seminare bei ihr besuchen werde, da ich mir sicher bin, dass ich von dieser Frau noch Vieles lernen kann... der einzige Gedanke, der mir in den Sinn kam war: "Und da enden sie, die Möglichkeiten wo positive Bestärkung alles gut werden lässt." Nämlich im realen Leben, wo sich einfach nicht alles immer kontrollieren und managen lässt, Menschen nur Menschen und Hunde nur Hunde sind... :denken24:

Und bei mir hält ein verlagern meines Körpers nach hinten den Hund von der Hetzjagd ab, ich brauche kein nein.
Das haben wir uns erarbeitet nachdem ich mithilfe einer Positiv Trainerin von CumCane den Hund zum nervlichen Wrack gemacht habe und dann völlig neu und anders anfangen musste.

Genaure Infos dazu würden mich brennend interessieren :verlegen1: - wenn du hier nicht möchtest, gerne auch per PN :winken3:
 
hm....das beantwortet mir jetzt aber nicht, wenn du "das was du eben benutzt" gerade mal nicht dabei hast wenn dein Hund entscheidet jetzt mal jagen zu gehen, egal ob Brot, Spielie, oder anderes Spieli.


und was machst du wenn dein Hund dich dann wieder zwickt wenn du zurück kommst?
sagst du dann wieder Au und gehst aus dem Zimmer?
woher weiss dein Hund was "au" bedeutet?

Warum denkst du dass es deiner Beziehung mit deinem Hund schaden würde, wenn sie ein strenges Nein kennt?

Wie was ich dann mache? Ich zeig dem Hund doch die Belohnung nicht, bevor er das gemacht hat, was ich will, heißt, der Hund weiß vorher gar nicht, dass ich das Spieli oder was auch immer nicht dabei habe und spontan nix besseres als Gejubel improvisieren kann, wenn er hört. Sollte der Rückruf sich dadurch schwächen, dürfte das minimal und leicht wieder behoben sein, weil es das beste Wort für meinen Hund überhaupt ist, bei dem es immer die tollsten Überraschungen gibt, ob draußen oder zuhause.

Klar gehe ich dann wieder aus dem Zimmer, 1x bringt nix, auch nicht bei vielen Welpen. Und wieder und wieder, solange keine richtige Verletzung entsteht, ansonsten würde ich mir ganz fix einen passenden Hundetrainer suchen. Bei Welpen klappt das normal aber super, bei älteren Hunden kommt es wesentlich mehr drauf an, woran es liegt, und da hatte ich noch keinen Hund, der das Problem hatte, jedenfalls so, dass man ohne Hilfe vom Trainer/TA wohl was hätte machen können. Unser letzter Hund hatte da ziemlich sicher was Neurologisches, da hab ich noch mit "Nein" gearbeitet und es dadurch nicht besser gemacht, sondern die Situation eher noch weiter gefährlich gemacht, weil ich echt unfreundlich geworden bin und das Aggression leicht eskalieren kann, grade natürlich wenn ohne meines Wissens ein medizinischer Grund vorliegt. Der Hund weiß, was "au" bedeutet, weil ich es in einer hohen Stimme sage und dann den Raum verlasse. Klappt es also nicht, jaulen zu imitieren, wird er die Verknüpfung trotzdem nach einigen Malen gemacht haben.

Unsere drei Hunde hatten/haben alle jagdliche Ambitionen, bei der ersten war ich aber noch zu jung, um mit ihr zu üben. Der letzte war zwischendurch lange an der Schlepp, bevor er wieder abkonnte, und ist danach noch ein paar mal abgehauen, da hab ich aber auch noch nicht ohne aversive Methoden gearbeitet und generell war meine Technik und leider auch Beziehung zum Hund nicht super (auch wenn es nicht offensichtlich war für "Außenstehende"). Meine jetzige ist im Moment an der Schlepp, hauptsächlich wegen einem Problem mit Fahrrädern und Autos, aber sie war auch schon mal eine Minute einem Reh nach und kommt also auch nicht wieder ab, bis ich sie am besten ein paar mal von einem Reh problemlos abgerufen habe... und bis sie aus der Pubertät ist (ist jetzt 10 Monate). Aber wie gesagt haben andere Leute schon "krassere Fälle" ohne aversive Methoden "hinbekommen", ich bin bei dieser Art zu arbeiten ja sogar noch ziemliche Anfängerin.

Ob streng werden der Beziehung zu meinem Hund "schaden" würde im weitesten Sinne, ist eine Sache, aber zumindest würde der Hund mich mit der Strafe in Verbindung bringen, sodass er z.B. Grund hätte, Sachen heimlich zu tun. Und von meiner Seite aus würde ich es so sehen, dass ich mir Gehorsam über Einschüchterung verschaffe, wo es einfach nicht nötig ist (nur bezogen auf mich und meinen Hund, nicht auf andere Leute). Weil es halt da, wo ich einen Grund sähe, viel zu riskant ist. Meine jetzige Hündin ist auch sehr sensibel, reicht schon, dass sie sich unterm Schrank versteckt, weil ich sie mal so angeguckt habe, als würd ich vll. gleich mit der Bürste kommen und beim letzten mal hat es ja geziept. Ich will auf keinen Fall, dass sie sich mal wegen etwaiger Schimpfe vor mir versteckt, das wünsche ich mir einfach nicht für unsere Beziehung.
 
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