Käme man in der Hundeerziehung (theoretisch) ohne das Wort "nein" aus?

Guten Abend an alle,

die Überschrift sagt über meine Frage eigentlich schon alles.
Ich hatte kürzlich eine Diskussion darüber, ob man als Hundehalter einen Hund ohne das Wort "nein" zu benutzen, erziehen könnte.

"Theoretisch" habe ich geschrieben, weil der Mensch "nein" recht häufig im allgemeinen Sprachgebrauch nutzt.
Würde es auch ohne "nein" gehen, wenn man bewusst darauf verzichten würde?

LG Leo
 
Ich komme ohne ein "Nein" als Abbruchsignal aus. Ich benutze "rot" (Mogli) und "no" (Balou) weil man "nein " öfters mal sagt. Ich benutze auch kein "hier" aus dem gleichen Grund.

Oder meinst du ob man ohne ein Abbruchsignal erziehen kann? Zu dem Thema hatte ich mal einen Kurs in der Hundeschule. Bei Mogli funktioniert es nur mit positiver Verstärkung und ohne Abbruchsignal , bei Balou nicht.

Ich glaube ganz ohne "nein " wird die Hundeerziehung ziemlich anstrengend. Und es kommt auf den Hund an.

Um die Frage zu beantworten sage ich mal: "Ja, aber ich möchte es nicht ausprobieren."
 
Zuletzt bearbeitet:
Meinst du das Nein als Wort oder stellvertretend dafür etwas zu verbieten?
Als Wort gemeint kommt man natürlich ohne aus. Hundehalter haben ganz unterschiedliche Abbruchsignale. Ich benutze bei Abby z.B. fast ausschließlich nur "Lass es". Auch kann man stellvertretend dafür Handzeichen oder eine leichte Berührung benutzen, beispielsweise bei tauben Hunden.
 
Sicher.

Wenn du nur das Wort "Nein" vermeiden willst, kannst du ja auch "Aus" oder "Käsekuchen" sagen :zwinkern2:

Wenn du aber die Bedeutung des Wortes vermeiden willst... also mir fällt spontan ein, ein Alternativkommande einzuführen. Also beispielsweise findet der Hund auf dem Weg etwas, das er fressen will - dann hast du das Kommando "Komm her", welches so aufgebaut ist, dass der Hund weiß, dass er dort auch nicht wieder hin laufen darf (oder danach abgelenkt wird). Außerdem halt Körpersprache. Hund wegblocken, Ressourcen mit der Hand für sich beanspruchen etc.

Fänd ich aber viel anstrengender als ein simples Nein... und meinem Hund ist auch klar, wann ich es zu ihr sage und wann ich es im Gespräch benutze.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also wenn du es dir verkneifen kannst "nein" zu sagen, dann ja :)
Ich finde die Idee an sich sehr gut, einfach weil Kommandos besser sitzen wenn man sie konsequent einsetzt und "nein" dafür einfach viel zu häufig benutzt wird.
Ich persönlich könnte es mir bestimmt nicht abgewöhnen :zwinkern2:
 
Ups, sorry, ich meinte auch kein anderes Wort für "nein" , wie Käsekuchen, aus, Teekanne, no, rot etc. als Abbruchsignal...
Erziehung ohne Abbruchsignal, ausgeben von unerwünschter Beute ("aus" oder was auch immer) nehme ich jetzt mal heraus.
 
Also das Wort selbst benutze ich (zumindest absichtlich) gar nicht bei der Hundeerziehung. Wir haben ein Wort, bei dem ich aus dem Raum gehe, wenn sie nicht aufhört, dieses oder jenes Möbelstück anzuknabbern, das war super aufwendig umzusetzen, bis es jetzt fast kein Problem mehr ist; ich glaube aber, das lag mehr an anderen Dingen und hätte mit einem "richtigen" Nein-Wort auch Probleme gegeben, evtl. sogar ganz neue und unschönere wegen unserer speziellen Problemlage.

Es gibt ja auch durchaus Trainer, die kein Nein/gar kein "negatives" Abbruchsignal benutzen und so super klarkommen, z.B. Emily Larlham. Finde ich persönlich sehr ansprechend/wünschenswert für meinen Umgang mit Hunden, auch wenn man da je nach Problemlage echt kreativ werden und gut darin sein muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz kurz und bündig: Ohne NEIN käme ich nicht aus.

Es ist für mich vom ersten Tag an das wichtigste Kommando. Wenn der Welpe unterwegs was aufnimmt oder zu Hause an die Blume oder ans Stromkabel geht, oder wenn der erwachsene Hund unterwegs einen anderen Hund anbellt - NEIN war schon immer unser Abbruchkommando für alles, was nicht erlaubt ist, und noch jeder Hund hat das nach wenigen Tagen verstanden und 100%-ig ausgeführt. Eigentlich ist es das einzige Kommando, was alle meine Hunde immer absolut zuverlässig ausgeführt haben. Damit kann ich wirklich alles unterbinden, was nicht erwünscht ist.
 
Hallo,

wenn ich jetzt mal über die Frage nachdenke, benutze ich "Nein" so gut wie gar nicht in der Hundeerziehung. Mein Sohn hört das wesentlich öfter...:happy2:

Ich brauche es bei Ronja auch so gut wie nie, fällt mir jetzt beim Nachdenken so auf. Heute kann ich mich nicht erinnern, "Nein" gesagt zu haben. Auch kein "Aus" oder "Käsekuchen"...

Eigentlich "sage" ich ihr viel öfter, WAS sie tun soll und nicht, was sie nicht tun soll.

Doch, einmal hab ich "Schluß" gerufen, aber auch nur, weil ich mich erschrocken hatte. Es klingelte und Ronja stand neben mir. Sie bellte los (macht sie immer) und ich hab mich so erschrocken, daß mir reflexartig ein lautes "Schluß" entfuhr.

Liebe Grüße

BETTY und Ronja
 
Es ist interessant, darüber nachzudenken bzw. zu diskutieren, was wir ohne "nein" machen oder wie wir vorgehen würden.
Theoretisch ist es sicher machbar.
Ich habe es einen Tag mal bewusst versucht, es ist schon lange her, noch in der anfänglichen Erziehungsphase.
Es funktionierte tatsächlich, ein Abbruchverhalten zu erzielen, indem ich meinen Hund nur abgerufen habe, anstatt "nein" zu sagen.
"Nein" finde ich nichts Schlimmes oder negativ, wenn er richtig aufgebaut wird, also nicht falsch verstehen.
Trotzdem ist "nein" bei vielen Hundehaltern negativ behaftet, weil es oft (aus Verzweiflung) gebrüllt wird.
Eigentlich müsste es doch reichen, den Hund zu sich zu rufen, wenn er etwas "Verbotenes" macht, oder nicht?
Warum sollte "nein" besser wirken als der Abruf?

LG Leo
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben