In der Erziehung versagt, wenn man den Hund nicht ableinen kann?

Wie gesagt, ich kann jetzt nur von meinen Beiden reden und hab echt nicht viel Ahnung. Ich hab ja nun Terrier und Rotti, wenn ich bei denen was mit Druck erreichen will, geht überhaupt gar nichts mehr (auch wenn die nicht so sensibel sein sollen). Und grad der Rotti macht dann sowas von zu. Andere Rassen kenne ich nicht, nur die Schäfis, die wir in meiner Kindheit zu Hause hatten, die haben irgendwie alles weggesteckt, soweit ich mich erinnere.
 
Meine Hunde sind ja dauerhaft an der Schleppleine, ich habe sie aber nicht immer in der Hand. Hermann und Mogli könnte ich ableinen, die sind gut abrufbar. Ich würde sagen zu 95 % aber ich schaffe es einfach nicht ihnen zu vertrauen. Hermann nicht weil ich befürchte, dass er zu anderen Hunden hinlaufen würde und Mogli nicht weil er jagen gehen könnte. Balou ist irgendwie eine Ausnahme: Oft beweist er mir wie toll abrufbar er ist aber manchmal schaltet er einfach ab. Dann starrt er irgendwo hin, lässt sich stoppen und setzt sich hin und bleibt auch sitzen bis ich auf seiner Höhe bin aber er dreht sich nicht um damit er zu mir laufen kann. Keine Ahnung was dann in seinem Kopf vorgeht. Oder er kommt auf kreative Ideen. Letztens wollte er einen Abhang runtergehen der recht steil aussah. In solchen Momenten latscht er einfach los. Dann bin ich froh, dass noch 10 m Leine zum drauftreten hinter ihm hängen.

Ich finde die Schleppleinen praktisch: Am Anfang unserer Hunderunde können meine Hunde damit flitzen und haben einen weiten Radius, sie können an übersichtlichen Stellen in einem 10 – 15 m Radius schleifen, ich kann sie an unübersichtlichen Stellen in die Hand nehmen und ich bin mit einem guten Gefühl unterwegs: Ich mache mir keine Gedanken, dass Hermann in einen Hund reinlaufen könnte, der so gar keine Lust auf kleine „Tut Nix“ hat, dass Mogli bei einer Spur losläuft und dass Balou sich wie ein Kamikaze-Hund verhält.

Habe ich das Gefühl in der Erziehung versagt zu haben? Nein, überhaupt nicht. Ich glaube ich habe für mich und meine Hunde das Bestmögliche rausgeholt. Sie können laufen wo es möglich ist und ich bin nicht nervös. Außerdem habe ich mit dem Stopp/Sitz eine Möglichkeit gefunden Balou und Ort und Stelle zu behalten wenn er es nicht schafft sich zu mir umzudrehen.

Ich würde mir wünschen, dass sich in den Köpfen der Hundehalter nicht festsetzt „Wenn ich meinen Hund nicht ableinen kann habe ich in der Erziehung versagt“ denn es gibt reichlich Hunde die offline rumlaufen und nicht abrufbar sind. Manchmal wird nicht mal versucht abzurufen. Weil es eh nicht funktioniert oder weil man den Hund aus Prinzip nicht von anderen Hunden abruft? Aber Hauptsache der Hund wird abgeleint denn man möchte ja nicht versagt haben.;)
 
Zum Thema Pinscher und Sensibel: meine Podenca steht da meinem Pinscher in nichts nach.
Selbst wenn ich am Telefon laut werde, weil meine Mutter mich sonst nicht hört - meine Hunde sind verunsichert.

Mit Druck arbeiten bin ich eh kein Fan von. Aber gut, meine Sensiblen eigensinnigen Nasen passen auch zu mir. Wir kommen klar. Ja, ich könnte sie beser erziehen. Ja, wir arbeiten dran.

Nein, ich würde es nicht als generellen Fehler des Halters sehen, wenn ein Hund nicht immer abrufbar ist.
 
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Das ist keine Schleppleine, sondern eine stinknormale Führleine für den Alltag!!
Schleppleinen sind minimum 5 Meter lang, nach oben hin keine Begrenzung!
 
Wie gesagt, ich kann jetzt nur von meinen Beiden reden und hab echt nicht viel Ahnung. Ich hab ja nun Terrier und Rotti, wenn ich bei denen was mit Druck erreichen will, geht überhaupt gar nichts mehr (auch wenn die nicht so sensibel sein sollen). Und grad der Rotti macht dann sowas von zu. Andere Rassen kenne ich nicht, nur die Schäfis, die wir in meiner Kindheit zu Hause hatten, die haben irgendwie alles weggesteckt, soweit ich mich erinnere.

:)

Mit ausreichend Druck kann man quasi jeden Hund kaputt machen, deshalb sollte er ja auch nicht die Basis der Hundeerziehung sein.

Aber ich kann dir ein kleines Beispiel von meinem Collie nennen. Ich gehöre nun nicht zu den Haltern, die groß viel herumschreien. Wenn es dann mal vor kommt, dass meine Hunde doch mal meine Toleranzgrenzen erreichen, schließe ich üblicherweise die Augen und atme mehrmals tief durch. Nur das reicht für meinen Collie, um zu beschließen, dass die Welt scheiße ist (Frauli ist unglücklich, das ist Grund genug). Sie zeigt dann in ihrer Körpersprache deutlich, dass sie sich nicht wohlfühlt und kommt entweder sehr nahe zu mir oder geht völlig weg. Das passiert auch, wenn ich mir beispielsweise den Zeh stoße und kurz mal fluche, muss also nix mit den Hunden zu tun haben. Meine Huskies und mein Terrier haben in der Zwischenzeit noch gar nicht bemerkt, dass unter Umständen irgendwas nicht stimmt ;)

Ich wäre mir nicht sicher, ob Pinscher an das Level an Sensibilität von Mia herankommen, aber ich würde sie spontan eher in dieser Ecke einordnen ;)
 
Es kommt immer auf meine Tagesform an.
Manchmal ärgere ich mich, weil Moony nicht zuverlässig abrufbar ist und ich dann denke, mensch, jetzt hast du es immer noch nicht hinbekommen.
Aber manchmal denke ich mir auch einfach:

Ja und , es ist eben so, sie ist halt ein Hund der hinter den Rehern hergeht und sie ist eben ne Zicke zu anderen Mädels.
Ich versuche das auch irgendwo zu akzeptieren. ;)

Zuhause ist sie einfach unheimlich toll und wir kommen super klar.
Aber draußen gibt es eben bestimmte Umstände, die mir auch zu heikel sind, um sie dann ständig frei laufen zu lassen.
An der Schlepp kann sie auch schnüffeln und laufen. Aber ich habe sie im Notfall bei mir.

Wenn wir jetzt einen Hund treffen, mit dem sie spielen will, dann lasse ich sie auch mal frei.
Muss aberzugeben, dass ich dann ständig am Scannen bin, ob ich nicht irgendwo was sehe (Rehe oder andere Hunde).
 
Wenn jetzt Aslan nicht gerade im Jagdtunnel ist (was zum Glück immer seltener vorkommt, weil er zumindest in den allermeisten Situationen zumindest schon mal gut vorsteht, teilweise auch schon abrufbar- was noch ausbaufähig ist) reicht es bei ihm, wenn er sich doch mal anders entschieden hat oder entscheiden will, dass ich aufstampfe und Menschenskinder sage. Da ist Lucky schon hartgesottener.
 



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