Ein riesen Problem bei Auslands"tierschutz" ist, dass wir mit falschem Maß messen.
Trouble Team hat absolut recht... welcher Auslandshund stammt nicht aus einer Tötungsstation?
Unrealistischerweise sind es doch fast alle.
Und die, die aus keiner Tötungsstation sind, (was oftmals auch einfach ein ausländisches Tierheim ist, wo aus Platz- und Geldgründen einfach aussortiert werden muss... ja, man vergegenwärtige sich bitte, dass es in anderen Kulturen andere Wertvorstellungen gibt und eine solche uninformierte Pseudohilfsbereitschaft wird bei deutschen Masttieren beispielsweise nicht gezeigt... also... im Hinterkopf behalten... andere Kulturen, andere politische, gesellschaftliche Einstellungen plus warum dem Hund so unhinterfragt und mit keinem Funken Sachverstand unbedingt helfen, nicht aber dem zum Tode verurteilten und dafür überhaupt erst herangezüchteten Vieh vor der Haustür?),
das sind doch meist Straßenhunde.
Die amen Straßenhunde.
Wer sich für das Thema Straßenhunde interessiert, der sollte mal beispielsweise Blochs Buch "die Pizzahunde" lesen.
Aber... im Endeffekt sind es natürlich immer die grausamsten Verhältnisse, aus denen diese MASSEN von Tiere gerettet werden.
Dann haben wir ein RIESEN Problem, das einfach in der Regel nicht beachtet wird von Tier"schützern".
Die Jagd.
Ein Großteil der Hunde aus dem Auslandstierschutz sind jagdlich hochgradig ambitioniert... hatten eventuell sogar Jagderfolg... die Prägungsphase wurde ohne den Menschen verbracht.
Und nun nehme man Hans und Greta aus Buxtehude, die keine Ahnung von Hunden haben, Nachbars Hundi aber so reizend finden, wenn er seinem Ball nachjagt und deshalb unbedingt etwas richtig Gutes tun wollen.
Einen Hund aus einer bösen bösen Tötungsstation retten.
Kaum ist Hundi da, geht Hundi stiften.
Hundi geht nicht nur stiften, Hundi tötet Hühner und Hasen.
Und deshalb kommt Hundi von nun an nicht mehr von der Leine.
Nie mehr.
Und zuhause wird Hundi fettgefüttert, weils den Bewegungsdrang etwas minimiert.
Oder zwei hervorragende Beispiele aus meinem entfernteren Bekanntenkreis:
Die Hunde werden einfach laufen gelassen.
Sie führen hier im paradisischen Deutschland ein Leben für sich.
Gehen allein auf die Jagd.
Regeln alle Situationen selbst und wenns kalt wird, gehen sie und suchen den Menschen, der sie immer (unnötigerweise) füttert.
Nein, ich muss ganz ehrlich und ja, fast ketzerisch sagen... so ein Tier wäre lieber tot, als in einer solchen Situation.
Das ist genau so Qual.
Sie ist nur hübscher anzusehen.
Noch ein Problem...
Krankheiten.
Ach, es ist zu früh, ich glaube, hier muss ich nichtmal ausholen, und erklären, was ich meine... die meisten User hier kennen sicherlich die Problematik.
Das größte Problem aber von ALLEN:
Wieder diese Inkonsequenz.
Wer einen Hund aus dem Ausland nach D holt, hilft EINEM Hund (mehr oder weniger, wie wir nun gelernt haben).
Am Grundproblem arbeiten aber die wenigsten Tierschutzorganisationen.
Denn dazu braucht man Geld, politische Kompetenz, Einfluss.
Sehr geil... ich hab mal auf einem sehr bekannten und populären TV Sender einen Bericht über eine "Tierschützerin" (Jung, blond, dumm wie Brot) gesehen, die irgendwo in der spanischen Pampa eine kleine Hüttensiedlung gefunden hat, wo lauter Podencos angekettet vor sich hinsiechten...
Für uns Deutsche ein Bild des Grauens.
Die Gute, völlig entsetzt, das Mutter- Theresa- Gen wird aktiviert, hat sich einfach die Welpis geschnappt, die dort lagen. Später auch einige der Podis und in ein Tierheim gebracht.
Einige Zeit später fährt sie wieder hin und... oh NEIN... die Hunde wurden ersetzt!!!
Wer hätte DAS gedacht??? *ironie*
Sie hat also nur dazu beigetragen die Hunde aus ihrer bekannten (wenn auch bescheidenen) Umgebung zu entreißen und in ein lautes, überfülltes Tierheim zu stecken und am Ende nur Platz für neues "Leid" zu machen.
Dass man hier mit Traditionen umgehen muss... mit Gesellschaftsformen... das ist akut ja uninteressant.
Es sieht doch viel schicker aus, wenn ich nen verwahrlosten Hund von der Kette rette...
Nur bis zur Nasenspitze zu denken ist einfach einfacher.
Und es reicht.
Es ist der Hammer, wie der Auslandstierschutzmarkt boomt.
Ich finde es einfach vermessen und fahrlässig, eine Mentalität zu unterstützen, bei der es darum geht, bekannte Verhältnisse und Einstellungen einfach auf ein anderes Land zu übertragen und dann an den Symptomen rumzudoktern um sich besser zu fühlen.
Es gibt auch guten Tierschutz... das bedeutet... Behördenbestechung, Aufklärung, Hoffnung, dass die Globalisierung kulturell bedingte Einstellungen verändert, Alternativenpräsentation, Finger weg von bestehenden Hunderudeln, Umdenken!
Hinfliegen, Hund "retten" und in ein deutsches Tierheim stecken ist falsch verstandener Tierschutz.