Das liegt mir nicht. Ich ordne mich in einer Lehrsituation grundsätzlich unter. Dinge, die ich sonst selbstbewusst bewältige, fallen mir dann sehr schwer und werden künstlich. Zum Beispiel der Abruf.
Mal für eine Übung den Hund zu übernehmen, leuchtet mir schon ein. In die Leine greifen, weil ein Trecker kommt, ist ein anderes Level. Ich meine, ich lass meinen Hund schließlich nicht überfahren. Wir haben es ja auch lebend zum Training geschafft
Das hängt doch beides zusammen.
Ich hab auch schon zu Menschen, die irgendwie neben sich stehen gesagt "vorsicht, da kommt ein Auto" und sie am Arm etwas vom Straßenrand weggezogen.
Weil ich
in dem Moment das Gefühl hatte, die sind gerade etwas neben der Spur.
Da denke ich nicht lange nach, wie das bei denen ankommt.
Dein Selbstbewusstsein ist beim Training weg, du warst unsicher und der Trainer hat wahrscheinlich gehandelt, ohne darüber nachzudenken, als der Trecker gekommen ist.
Ich kann auch verstehen, dass ein Hundetrainer den Hund im Training mal selbst übernimmt, damit er sich ein Bild davon machen kann, ob der Hund das Problem ist oder der Hundehalter.
Was du nach meiner Ansicht lernen kannst: Was macht einen souveränen Menschen aus.
Du kannst lernen, was den Trainer von dir unterscheidet.
Nur weil ichs weiß, kann ichs noch lange nicht umsetzen.
Da wäre ja eher ein Kurs für Menschen interessant.
Es würde dir aber deutlich machen, was dir noch fehlt.
Es zeigt dir, wo du stehst in der Persönlichkeitsentwicklung.
Dein Problem ist ja, dass im Einzeltrainung und im Hundeverein 2 der jeweilige Trainer interessanter ist als du.
Darüber kannst du dich ärgern, aber du kannst dem Hund die Vorliebe für souveräne Menschen nicht nehmen. Du kannst nur selbst souverän werden. Spätestens, wenn man sich einen Hund anschafft, wird Selbstvertrauen und Souveränität ein Thema.
Nach meiner Ansicht kommt die eigene Persönlichkeitsentwicklung immer viel zu kurz, wenn es um die Erziehung von Hunden geht.
Man muss sich mal deutlich machen, was man vom Hund erwartet.
- Der Hund soll sich am Halter orientieren, wenn sein Erzfeind um die Ecke kommt.
- Der Hund soll in brenzligen Situationen hinter dem Hundehalter bleiben.
- Der Hund soll sich den Entscheidungen des Menschen anvertrauen.
- Der Hund soll akzeptieren: Der Mensch regelt alles für ihn.
Nur ein Hund, der lebensmüde ist, vertraut sich einem unsicheren, unsouveränen Menschen an.
Einen Hund zu führen ist etwas anderes, als ihm Sitz, Platz, Fuß beizubringen.