Da konnte man auf den letzten Seiten durchaus einen anderen Eindruck bekommen, aber gut, ich werde da auch nicht weiter streiten.
Ähm naja... du schreibst immer sobald das Thema aufkommt darüber, dass deine Kira ja nur deshalb noch lebt, weil du sie gerettet hast. Nicht nur hier. Nun bin ich einmal darauf eingegangen, eigentlich nur zwecks dem Katzenbeispiel und da wusste ich gar nicht, dass du die Katzen dann hergegeben hast. Das eine Mal drauf eingehen hat uns nun zu seitenweise Abhandlungen über Kira geführt und eine Diskussion auf einem Hund aufzubauen finde ich ziemlich mühsam. Ich habe mehrmals erwähnt, dass es mir nicht nur zwingend um mich und dich geht, sondern um die dahinterliegenden Konzepte und Vorgehensweisen.
Zum Rest deines Posts, ich finde es sehr schön, dass bei deiner PS Tätigkeit alle durchweg gesund waren.
Und Flöhe fallen für mich wirklich nicht unter "Krankheiten".
Ja waren sie - ich finde das auch schön und zähle Flöhe auch nicht zwingend zu Krankheiten, aber zu den erwähnten Parasiten.
Ich finde es ebenso schön, dass meine Erfahrungen mit vielen Hunden so "hoch" gewürdigt werden, während deine Kira, die nie auf einer Pflegestelle war, quasi das Argument schlechthin dafür ist, dass Pflegestellen schlecht für Hunde sind. Aber natürlich wollte nur ich über sie reden
Ich weise nur darauf hin, dass ein Hund von einer durchschnittlichen PS nur wenig gesünder ist und nur wenig besser eingeschätzt werden kann, als ein Hund, der direkt aus einem Auffanglager bzw. einer Tötung kommt.
Es gibt die Ausnahme PS, die wirklich gut arbeiten, aber nach meiner Erfahrung (und ich behaupte nicht, dass das der Weisheit letzter Schluss ist) sind sie selten. Ein Hund von dort kann besser eingeschätzt werden und ist wohl gesünder als ein direkt vermittelter Hund.
Das habe ich aber bereits vor Seiten geschrieben.
Und das sehe ich anders. Eine Pflegestelle, selbst wenn es keine besonders gute ist, kann dir sagen, ob der Hund stubenrein ist. Sie kann dir eine Einschätzung darüber geben, wie sich der Hund beim Autofahren tut, ob er knurrt, wenn du an seine Schüssel willst, ob er sich vor Menschen fürchtet, wie er sich gegenüber anderen Hunden verhält, uvm.
Ja natürlich - wenn ein Hund nur wenige Tage oder Wochen da ist und die Pflegestelle eher unerfahren, sind das alles noch recht vage Informationen. Aber es sind immerhin Informationen... Und natürlich kann sich da auch noch was ändern. Aber nicht jeder Hund läuft bei einer Pflegestelle im Überlebensmodus, wo er sich ewig versteckt und nur auf den auserwählten Fixplatz wartet, bis er sein wahres Ich zeigen kann. Sorry, aber das ist einfach Unfug. Ein Hund, der gerade frisch aus einem Auffanglager in einen Haushalt kommt, zeigt in erster Linie mal kein aufschlussreiches Verhalten, weil die Situation für ihn völlig neu ist. Deshalb macht es auch tatsächlich keinen Sinn, die im monatlichen Durchschleusemodus zu haben. Er muss sich selbst erst mal zurecht finden und wenn er binnen 2-4 Wochen schon wieder vermittelt wird, kann sich da natürlich noch viel ändern. Der Hund muss seine Erfahrungen mit dieser neuen Umwelt ja auch erst machen. Das ist aber dasselbe, wenn er gleich auf einen Fixplatz kommt - sehr oft ist auch auf Fixplätzen die ersten Wochen alles super und dann beginnen die Probleme. Und trotz all dieser Probleme kann man den Hund zumindest mal kennenlernen, wenn er auf einer Pflegestelle ist. Das ist natürlich kein Garant dafür, dass es gut geht, aber mehr Chance als bei einem Foto.
Und doch, im Falle einer PS, die ein Hort für alle möglichen Krankheitserreger ist, macht es für den Hund und seinen zukünftigen Besitzer sehr wohl einen Unterschied, ob er den Hund "nur" mit den Erregern direkt aus dem Auffanglager/Tötung bekommt oder ob er sich dann in der PS zusätzlich etwas einfängt.
Und es geht mir hier ausdrücklich nicht um "seriöse" PS, sondern um die durchschnittliche PS, die ich erlebt habe.
Und da scheinen sich unsere Erfahrungen halt nicht zu decken.
Ich gehöre zu den Menschen, die aktiv propagieren, dass unseriöser Tierschutz sehr häufig vorkommt, während wirklich guter Tierschutz selten ist. Ich vergleiche wirklich unseriösen Tierschutz aktiv mit Kofferraumverkäufen stehe zu dieser Ansicht auch.
Die "durchschnittliche" Pflegestelle ist ein sehr dehnbarer Begriff, denn wenn ich von der großen Masse an unseriösem Gesindel ausgehe, gibt es dort natürlich auch eine Menge an Pflegestellen, wo es entsprechend wild zugeht. Die "durchschnittliche" Pflegestelle im Mengenverhältnis ist also eine schlechte Pflegestelle. Die "durchschnittliche" Pflegestelle im Qualitätsverhältnis ist etwas anderes.
Und nein, meiner Erfahrung nach ist eine durchschnittliche Pflegestelle im Sinne der Qualität kein Ort, wo man sich zusätzlich zum mitgebrachten Krankheitspool aus dem Ausland noch zusätzlich was einfängt, sondern im Gegenteil ein Ort wo solche Probleme behandelt werden. Und solche Pflegestellen gibt es durchaus. Nicht jeder würde sich vermittlungstechnisch den Aufwand machen, den ich habe, usw. Aber so, als wäre ich und wenig andere alleine auf weiter Flur zwischen ansonsten reinem Gesindel ist es auch nicht. Da haben wir schon noch ein paar Abstufungen dazwischen.
Wenn du also von den häufigen unseriösen Vereinen und ihren Pflegestellen redest - gut. Davon rede ich aber nicht. Unseriöser Tierschutz ist in meinen Augen der wichtigste Punkt mit Handlungsbedarf, völlig egal ob mit Pflegestelle oder Direktimport. Wenn ich aber mal von halbwegs vernünftiger Arbeit ausgehe, dann gehe ich auch davon aus, dass Pflegestellen Vorteile bringen. Unseriösen Tierschutz sollte man sowieso meiden.