Hunde von Obdachlosen

Hallo,

mich würde mal interessieren, wie ihr dazu steht, wenn Obdachlose Hunde halten.

Natürlich denkt jeder sofort nur an die negativen Aspekte:

- Tierarztversorgung nicht gewährleistet
- anständiges Futter nicht gewährleistet
- kein warmes zuhause

Jedoch habe ich persönlich oft beobachten können, das diese Hunde eine besonders enge Bindung zu ihrem Herren haben.

Ich gehe sogar so weit zu behaupten, das diese Art von Haltung der Hunde eventuell artgerechter ist, als die Haltung im Haus, in dem der Hund mit allem notwendigen regelrecht bombadiert wird.

Hund und Halter sind ein Team welches, der Natur des Hundes entsprechend ums überleben kämpft.


Wie seht ihr das? Was haltet ihr von meinem Grundgedanken?
 
Ich gebe dir zu 100 % recht. Hab einen Kumpel der lange auf der Strasse gelebt hat mit seinem Hund, und hab dadurch dann auch einigen Kontakt in der Szene schließen können. Die Hunde sind das ein und alles dieser Leute, das ist nicht nur so dahergesagt, das ist so. Tierärztliche versorgung kann in vielen Städten an diversen Anlaufstellen in Anspruch genommen werden.
Die Leute gehen für ihre Hunde schnorrren, erst wenn Futter gewährleistet ist kümmern sie sich um ihr eigenes Essen. Der Hund steht immer an alleroberster Stelle.
Zusammen ums überleben kämpfen wie du so schön sagst müssen sie, aber habe sehr sehr viele Punks und andere Obdachlose kennengelernt und muss sagen ich hab die Beobachtung gemacht das diese Menschen, dadurch das sie 24 Stunden mit dem Hund zusammen sind und der Hund oft der einzige Freund ist, die Sprache der Hunde viel genauer beobachten und sich viel genauer damit auseinandersetzen als "otto - normal - Halter". Zumindest so meine Erfahrung.
 
Ich schließ mich euch da völlig an. Außerdem ist es diesen Leuten sch...egal, wie sie auf andere wirken. Somit muss der Hund da auch nicht ewig in der Spur laufen, wie's bei uns ja oft der Fall ist. Ich hoffe ihr wisst was ich meine. Ich denke der Hund darf da noch mehr Hund sein, wie es jetzt so bei uns der Fall ist.
Was aber nicht heißen soll, dass die Hunde schlechter erzogen sind. Das auf gar keinen Fall.
 
Die tierärztliche Versorgung erhalten diese Hunde auch von ehrenamtlichen TÄ.
Das finde ich super, dass es sowas gibt.

Bisher ist das leider erst in Berlin und Hamburg so. Da gibts ein Tiermobil, ein kleiner Wohnwagen in dem Tierärzte durch die Stadt fahren um die Hunde von Obdachlosen zu behandeln.
Ansonsten machen das leider wenige TA, weil "nix dabei rausspringt" außer ner Menge Arbeit. Und diese Menschen gehen auch nicht zu jedem, sie sind sehr vorsichtig was kontakte zu Menschen angeht. Da muss erst vertrauen aufgebaut werden. Die Damen mit dem Tiermobil haben lange um das Vertrauen der Strassenleute kämpfen müssen.
 
Bei den "Beziehungen" sieht man auch immer das sie zusammen gehören.
Die Hunde sind so gut wie immer ohne Leine und die würden nicht im Traum daran denken ihren Menschen zu verlassen - und seien es nur 2 Meter.
Als ich noch in Leipzig gewohnt habe gab es da eine Menge Obdachloser mit Hunden und die haben auch fast immer was von mir bekommen für ihre Hunde und die haben sich ehrlich gefreut :zustimmung:
Ok, manchmal gab es auch was für die Menschen :jawoll:
 
Also, eigentlich schließe ich mich da euch an. Ich frage mich nur manchmal ob die Leute wirklich immer im Sinne des Hundes handeln.
Ich habe letztens einen Obdachlosen mit seinem Hund gesehen. Es war ne riiiieeesige deutsche Dogge. Er hatte all sein Hab und Gut in nem Einkaufswagen. Die Dogge sah überhaupt nicht gut aus. War bestimmt auch schon etwas älter. Meiner Meinung nach viel zu dünn und sie ist total schlecht gelaufen. Kann mir nicht vorstellen, dass sie in tä Behandlung ist und würde schon sagen, dass sie Medis gebraucht hätte. Bei uns gibt es soweit ich weiß keine TA die eine kostenlose Behandlung anbieten.
Ich frage mich ob die Leute dann zum Wohl des Tieres auch entscheiden würden, dass das Tier woanderes besser aufgehoben wäre und dort med. Behandlung erhält. :nachdenklich1:
 
Ich weiß nicht, manchmal haben diese Leute doch keinen anderen Halt mehr im Leben und lieben ihre Tiere so sehr. Für sie sind ihre Hunde ihr ein und alles.

Gewährleistung Futter ist doch durch die vielen Tiertafeln aufgefangen.
Gewährleistung TA (so hab ich jetzt schon mehrfach im TV gesehen), ist durch mobile, ehrenamtliche und wöchentlich rumfahrende TÄ gegeben.

Warmes Heim, tja, ich weiß nicht, ob das ein Hund wirklich immer so braucht. Vllt. reicht ihm der Körperkontakt zum Herrchen/Frauchen. Und wenn ein Mensch bestimmte Temperaturen aushält, dann ein Hund erst recht.
 
Ich denke auch, dass es dieses Hunde außergewöhnlich gut haben, weil sie einen wahnsinnig engen Kontakt zum Halter haben, deren ein und alles sind, nie alleine bleiben müssen und und und.

Und ich muss echt sagen, dass ich schon mehrfach beeindruckt war von der extrem guten Erziehung von Punker-Hunden (was ein Wort *lol*). Hab neulich einen Mann im Park getroffen mit zwei Hunden. War ne witzige Situation, weil sein Hund durch den Park gestreunert ist und weil zuvor jemand seinen Hund gesucht hat, habe ich den Streuner an die Leine genommen, war aber ein anderer Hund, als der vermisste. Jedenfalls sind wir so ins Gespräch gekommen und ich war total beeindruckt von seiner Art mit den Hunden. War echt total schnuffig.
Später ist er auch wieder zu seiner Gruppe zurückgegangen, da waren noch 3 oder 4 andere Hunde, da hab ich mir auch gedacht, ein richtiges Rudel :)

Ne, ich denke die Hunde haben es in den meisten Fällen bei Punks und/oder Obdachlosen (sind ja nicht alle) schon sehr gut. Besser als in den meisten Familien auf jeden Fall.
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben