Auf jeden Fall wäre es wichtig, dass der Hund erstmal das Alleinesein an sich lernt. Unabhängig davon, ob er es evtl. eig. von Vorbesitzern schon könnte oder nicht, muss das geübt und überprüft werden, denn ein Hund der beim Vorbesitzer ohne weiteres Alleine beiben konnte, könnte beim neuen Herrchen damit Probleme haben.
Dann stellt sich die Frage, wie lange wäre der Hund
effektiv wirklich alleine.
8h Arbeit heißt ja nicht unbedingt 8h Abwesenheit. Fahrtweg usw. können diese Zeitspanne schließlich verlängern, genauso wie längere Pausen, in denen man nach Hause fahren kann, sie verkürzen würden.
Für den Hund zwar nicht relevant, aber für die Überlegung schon, wäre auch wichtig, an welchen Tagen bzw. an wie vielen diese Abwesenheit bestünde. Also arbeitet man Mo-Fr 8h täglich oder vlt. nur Mo-Mi oder auch am Wochenende oder variabel oder...
Wie gesagt, für den Hund spielt das keine Rolle genauo wenig für die Haltung an sich, aber es wirft halt auch die Frage auf, "was habe ich von einem Hund, den ich täglich nur 4 Stunden sehe, wovon 1 Stunde nur aus "schnell mal gassigehen" besteht?"
Prinzipiell ist es bei entsprechender Gewöhnung kein Problem einen Hund täglich (bis auf Ausnahmen wie Wochenende) einige Stunden alleine zu lassen. Wie groß diese Zeitspannen sind, daran scheiden sich die Geister. Es ist wohl so, dass Hunde kein gutes Zeitgefühl haben. Ob sie 3 oder 5 Stunden alleine sind, macht für sie nicht wirklich einen Unterschied, dennoch meinen viele mehr als 6 sollten es nicht sein, mal in Notfällen 8 wären okay, aber idR sollten es eben nicht mehr als 6 sein. Andere sagen, 8 Stunden täglich seien kein Problem und 9 sollten nur im Notfall mal passieren. Wieder andere sind der Meinung 6 wären schon deutlich zu viel.
Wer da Recht hat: Keine Ahnung, hängt wahrscheinlich auch vom individuellen Hund ab.
Unterm Strich würde das für dich bedeuten, dass du ein Hund halten kannst, aber auf jeden Fall eine weitere Pflegeperson für ihn haben solltest, der ihn halt in einem Teil deiner Abwesenheit ausführt, füttert und generell beschäftigt und etwas Zuneigung schenkt.
Das kann ein professioneller Hundesitter aber auch ein zuverlässiges Mädchen aus der Nachbarschaft sein.
Ich würde mir aber wirklich die Frage stellen: "Will ich das wirklich?"
Du müsstest halt sehr viel Zeit und Geld für deinen Hund aufwenden, während du viel von dem, was ein Mensch üblicherweise von dem Hund zurückbekommt, an andere abtreten würdest.
Wenn du meinst, ein Hund würde dein Leben dennoch bereichern und du kannst trotzdem oder vlt. gerade auch deswegen eine Bindung mit ihm pflegen und dein Leben mit ihm teilen und dich daran erfreuen, dann wüsste ich nicht, warum du es nicht tun solltest, so lange eben auch für den Hund gesorgt ist