Hund machbar?

Erster Hund
Lea, BC Mix (6/2003)
Hallo zusammen,

ich weiß dass es darüber hier schon viele Themen gibt, und viele verschiedene Usermeinungen, dennoch möchte ich meine Gedanken über eine Hundeanschaffung hier mal schreiben, einfach um andere Meinungen und auch Denkanstöße zu bekommen.

Ja, wo soll ich anfangen.. Ich bin 21, ziehe Anfang Februar in meine eigene Wohnung (3 Zimmer, 65qm, 1. OG mit Balkon), bin auch im Februar mit meiner Ausbildung fertig und werde übernommen. Meine (Familien-) Hündin ist inzwischen 11 Jahre alt und wird auch aufgrund ihres Alters bei meinen Eltern bleiben, es werden also nur meine beiden Katzen mit umziehen.

Und ja, mir wird ein eigener Hund definitiv fehlen, ich bin es gewohnt, auch nach einem anstrengenden Arbeitstag (bin Gas/Wasserinstallateur) noch mit dem Hund rauszugehen, gut, bei Regen und Schnee oder im Dunkeln zwar nicht so gerne wie bei strahlendem Sonnenschein, aber was solls, Hundi will raus und zwar nicht nur 5 min um die Ecke zum pinkeln.

Vier mal die Woche (Mo. - Do.) werde ich mit Fahrzeit ca. 9 Stunden nicht zu Hause sein, Freitags ca. 5 Stunden mit Fahrzeit. Der Plan wäre, Freitags einkaufen zu gehen, weil ich da dann eh nicht so lange arbeiten bin. Die ersten drei Wochen kann ich mir Urlaub nehmen und sollte ich mal einen ganzen Tag im Büro oder firmeneigenen Verkaufsladen sein, könnte der Hund nach vorheriger Absprache auch mit in die Arbeit.

Wenn ich mir einen Hund ins Haus hole, dann nur, wenn ich für die vier Tage einen Gassigänger/ netten Nachbarn/ nen 15-jähriges Mädl von nebenan habe, der mal mit dem Hund eine Runde Gassi geht und sich mit ihm beschäftigt. Meine Eltern hätte ich natürlich auch noch, die mir versichert haben auf den Hund aufzupassen, aber das möchte ich auf Dauer nicht (nach dem Motto "Töchterchen will nen Hund und stellt ihn dann den ganzen Tag bei den Eltern ab").
Dass nach der Arbeit Hundezeit ist, ist eig. klar und auch am Wochenende größtenteil nur Aktivitäten, wo der Hund mit kann. Größtenteils weil, ab und zu abends ins Kino oder auch mal weggehen (wirklich selten, vielleicht alle zwei Monate mal) möchte ich dennoch, aber bei genug Auslastung sollte es kein Problem sein, den Hund abends, wenn er eh k.o. ist und schläft, für ein paar Stunden allein zu lassen.

Zum Thema Auslastung kann ich noch gar nicht so viel sagen, ich finde vieles interessant und bin auch offen dafür, aber letztendlich wird das gemacht, was dem Hund und mir Spaß macht, sei es Dummiearbeit, Fährten, Obedience oder was es sonst noch alles gibt.

Es soll ein Tierschutzhund sein, ob jetzt aus einem deutschen Tierheim oder einer (in meinen Augen) seriösen (Auslands-) Tierschutzorga spielt für mich keine Rolle, bei einem Auslandshund wäre es natürlich von Vorteil, wenn er schon auf einer deutschen Pflegestelle ist, wo man den Hund vorher besuchen kann.
Ein Welpe wäre bei mir auch fehl am Platz, ich dachte zwischen 1 und 5 Jahren ist optimal, da ich auch sportlich etwas machen möchte. Ein kleinerer Hund bis max. 50 cm finde ich auch besser, im Notfall möchte ich den Hund auch gerne tragen können.

Ja, das war jetzt etwas brainstorming von mir, was sagt ihr dazu?
 
Ich sage mal so, Tierschutzhund (zumindest beim seriösen Tierschutz und darauf würde ich viel Wert legen) wird bei Deinen Bedingungen überaus schwer:
Umzug in die erste eigene Wohnung.
Job wird gerade erst gestartet auch wenn Du schon Deine Ausbildung da gemacht hast.
4 x 9 Stunden Abwesenheit + 1 x 5 Stunden plus ca. weitere 1-2 Stunden Abwesenheit.
3 Wochen Eingewöhnungsurlaub.
Betreuung unklar bzw. nicht geregelt.

Ich würde Dir folgendes raten:
Erstmal ein paar Monate warten bis sich alles etwas gefestigt hat, sprich Job und Wohnung nicht mehr "neu" sind.
Längeren Eingewöhnungsurlaub planen, vielleicht auch mit Unterstützung Deiner Eltern. Tierschutzhunde brauchen oft 1-2 Monate bis sie sich anfangen heimisch zu fühlen und sich so geben wie sie sind. Klar gibt es auch Ausnahmen, aber ich würde immer vom worst case ausgehen.
Plan bereit legen was passiert mit den Tieren, wenn Du in Urlaub fährst, ins Krankenhaus musst etc.
Finanzielle Planung auch beachten. Was wäre wenn Du arbeitslos oder gar arbeitsunfähig werden würdest? Könntest Du den Hund dann auch noch halten?
Eine zuverlässige Betreuung organisieren. D.h. nicht die 15-jährige Nachbarin von nebenan. Ideal wäre bei den vielen Stunden vermutlich zunächst ein Ganztagssitter. Dir muss klar sein, dass der Hund das allein bleiben zunächst zuverlässig lernen muss. Das geht nicht in 3 Wochen und bei manchen Hunden nicht mal in 3 Monaten.

Wenns dann alles total unkompliziert abläuft, super. Aber Du solltest mit allen Eventualitäten rechnen, nur so sieht auch die Orga oder das Tierheim, dass Du wirklich vorbereitet und gewappnet bist.

Tut mir leid, wenn meine Worte entmutigend rüber kommen, aber leider durchleuchten Dich die meisten Tierheime und Organisiationen sehr genau. Was ich im Sinne der Tiere und auch der zukünftigen Halter aber durchaus befürworte.

PS: Ich würde den Einkauf auch ehrlicherweise lieber am Samstag machen. So kann der Freitag vielleicht mit entsprechender Übung zum Alleinbleibtag werden für den Hund. 5 Stunden ist ein Zeitraum den ein erwachsener und darauf vorbereiteter Hund in der Regel problemlos meistern kann.
 
Ich finde es toll von deinen Eltern das sie dir anbieten den Hund zu beaufsichtigen und im Grunde ist es doch nicht schlechter als eine bezahlte Pflegestelle. Warum also nicht es sind Leute mit Hundeerfahrung und bestimmt auch mal flexibel für dich:).
 
Hallo,

endlich ein eigener Hund ist was tolles und ich weiß wie schwer es ist zu warten.

Aber in deine jetztigen Situation finde ich es auch eher ungünstig.
Die Abeitszeiten sind halt ein Poblem.
Ich denke auch dass fast jede seriöse Orga dir bei 4x9h weg keinen Hund anvetrauen würde. Zu Recht.
Einem Hund tut es nicht gut so lange allein zu sein und niemand kann "kontrolliern" ob wirklich Betreuung für den Hund da sein wird.

Ich will dir nichts unterstellen, aber es wirkt von deinem Geschriebenen he noch ein wenig so, dass du nicht genau weißt wer die fast tägliche (!) Betreuung nun übernehmen wird.
Selbst wenn du 4 Tage die Woche jemanden für 1h Gassi findest, wäre der Hund noch immer 7 oder mehr Stunden alleine, was ich sehr viel finde.
Auch 3 Wochen Eingewöhnung halte ich für recht wenig - was machst du wenn der Hund nach 3 Wochen keine Stunde alleine bleiben kann? Wenn er in der Anfangszeit stark krank wird, oder oder oder ...

Ich denke du solltest gucken wie es in der neuen Wohnung nachher ist, wenn du und deine Katzen sich eingelebt haben. Wie es dann mit der Zeit ist die du für den Hund hast/investieren möchtest, wie viel Geld du hast- angepsart hast (ein finanzielles Polster ist natürlich schon vorher sinnvoll).
Und vor allem wen du ganz genau zur Betreuung hast wenn du nicht da bist - vielleicht auch wie viel geld du für eine gute Betreeung ausgeben kannst.
Den Mädels bei uns im Haus würde ich meinen Hund nicht anvertrauen auch wenn sie nett sind ...

Ich weiß wie schwer esfällt zu warten, aber eslohnt sich meist ,)

LG
 
Hallo ihr drei und danke für eure antworten, ich werde jetzt einfach nacheinander auf euer geschriebenes antworten und hoffentlich nichts vergessen :)

Es kam anscheinend etwas falsch rüber, aber ich werde auf keinen Fall umziehen und mir zwei Wochen später einen Hund ins Haus holen, ich will schon erstmal alles gut auf die Reihe kriegen, zwecks Routine und eben der normale Alltag. Wenn das dann alles passen sollte, werde ich mich nach einem Hund umsehen. Sollte es aber wider Erwarten so sein, dass unter der Woche warum auch immer so wenig Zeit "übrigbleibt", dann werde ich nicht auf Teufel komm raus mir trotzdem einen Hund anschaffen, sondern lieber zum Wohle des Hundes drauf verzichten.

Wegen den drei Wochen Urlaub und der Eingewöhnungszeit. Das allerhöchste der Gefühle was machbar ist sind vier Wochen Urlaub, mehr geht leider einfach nicht. Ich arbeite in einem kleinen Familienbetrieb, sprich Chef, ein Büromensch, dann noch ein Kollege und ich. Der eine Kollege und ich sind sozusagen die einzigsten zwei, die zu den Kunden fahren und die Aufträge erledigen. Meine Abwesenheit ist somit immer mit mehr Arbeit und Stress für meinen Kollegen verbunden, und das tut mir dann einfach irgendwo Leid.
Für die Zeit nach meinem Urlaub wo der Hund noch nicht alleine bleiben kann, wenn ich also wieder arbeiten muss, haben mir meine Eltern auch schon zugesagt, die Tagesbetreuung zu übernehmen. Meine Mutter ist Hausfrau und somit bis auf Einkäufe erledigen immer zu Hause, bzw. wenn sie etwas mit einer Freundin unternimmt, ist die jetztige Hündin da immer dabei.
Parallel dazu wird natürlich auch das alleine bleiben geübt. Sollte er dann mal 4-5 Stunden allein bleiben können, würde meine Mutter den Hund auch halbtags betreuen wollen, sprich sie holt ihn z.B. Mittag bei mir daheim ab und ich hol ihn nach der Arbeit von meinen Eltern wieder. Diesbezüglich stehen meine Eltern voll und ganz hinter mir.
Es wäre mir zwar lieber, meine Eltern da nicht ganz so zu beanspruchen, weil dann könnte ich ja gleich zu Hause bleiben, aber auf der andere Seite wenn sie es mir anbieten, warum nicht.
Was die Betreuung durch Nichtfamilienmitglieder angeht, kann ich jetzt natürlich noch nichts genaues sagen, ich wohne noch nicht da und kenne somit auch noch keinen.
Es wird aber auch erst ein Hund einziehen, wenn der wichtige Punkt Betreuung sicher geregelt ist.

Ein finanzielles Polster (für Tierarzt) ist auch jetzt schon vorhanden (ich lege monatlich einen bestimmten Betrag zur Seite), inzwischen sollten es um die 2000 Euro sein. Ich weiß, ein Tier wird schnell teuer wenn es mal krank wird, meine 2-jährige Katze hat mich innerhalb von nur 7 Monaten um ca. 1500 Euro erleichtert. Im Falle des Falles habe ich Freunde und meine Eltern, die mir kurzfristig etwas leihen können (ja.. ich bin etwas verwöhnt ).

Arbeitslosigkeit ist etwas, was ich niemandem wünsche, und sowas ist natürlich nicht planbar. Dennoch kann ich mit ziemlicher Sicherheit sagen, das mein Chef mich braucht und nicht rausschmeißen wird. Sollte es trotzdem warum auch immer dazu kommen, arbeite ich zum Glück in einer Branche, wo immer händeringend Leute gesucht werden.

Urlaub ist etwas, was es für mich nur mit Hund gibt. Ich habe kein Interesse daran, meinen Urlaub in Ägypten, Neuseeland, Thailand oder wo auch immer man hinfliegen muss, zu verbringen. Wenn Urlaub, dann in einem Ferienhaus (im Ausland) das man mit dem Auto erreichen kann. Oder aber das Ferienhaus am Meer in Kroatien von meinen Eltern, was mich dann auch noch nichts kostet.

Das mit dem einkaufen gehen am Freitag war jetzt auch nur so gesagt, mir ist es ehrlich gesagt völlig egal an welchem Tag ich das erledige :)
 
Hallo Isabell,

also es ist meine eigene Wohnung, sprich Eigentumswohnung. Da habe ich zum Glück keinen Vermieter, nach dem ich mich richten muss.
 
Wenn der Hund durch den Gemeinschaftsflur muss, dann müssen alle Eigentümer einverstanden sein. Hast du einen seperaten Eingang, dann nicht :zwinkern2:
 
1. Sieh nochmal nach in derSatzung der Eigentümergemeinschaft, ob Hundehaltung erlaubt ist (Ja, auch in Eigentumswohnungen muss man drauf achten...)

2. eingewöhnungszeit: mein Partner arbeitet zwar von zu Hause, aber in Melos Eingewöhnungszeit habe ich halbtags Urlaub genommen. Das belastet die Kollegen weniger. Je nachdem, ob ihr nur "Großaufträge" habt oder vor allem den Kleinkram könnte das möglich sein. Sprich mit Kollegen und Chef, wer weiß. Und wer nie fragt bekommt keine Antwort.

3. ich würde mit meiner Mutter einen Vertrag schlueßen: Sie bekommt das Geld, dass Du sonst an einen Hundesitter los wärst. So haben beide was davon ;)
 
Hallo,

also ich bin die einzigste Eigentümerin im Haus, die anderen 5 Wohnungen sind vermietet. Hab aber grade in meinen Unterlagen nachgeschaut, dort steht nichts negatives zur Tierhaltung.

An einen Vertrag mit meinen Eltern habe ich auch schon gedacht, so wird es dann wahrscheinlich auch laufen. Oder eben gegenseitige Tierbetreuung, dass ich auf die Hündin aufpasse wenn meine Eltern übers Wochenende wegfahren (was häufiger vorkommt) und Urlaubsbetreuung für die Kleintiere.
 



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