Hund auf den Arm nehmen - was für Signale?

Hallo,

folgender Fall. Felix hat einen Kreuzbandriss und ist momenan nur an der Leine. Wenn ein fremder, lebhafter Hund kommt, nehme ich ihn hoch. Ich habe Angst, dass er gerammt wird. Zwei Erlebnisse haben mich nachdenklich gemacht.

1. Ich gehe mit Felix spazieren und sehe von weitem eine Frau mit einer Border-Mix Hündin. Ich weiss, dass die Hündin sehr wild ist und habe Felix deshalb hochgenommen. Der Frau habe ich den Grund - Kreuzbandriss - zugerufen. Da der Hund aber null hört, konnte sie ihn nicht ranrufen. Die Hündin sprang mehrmals an mir hoch und bedrängt mich, dass ich kurz das Knie ausfahren musste um sie abzuwehren.

2. Ich fahre morgens mit dem Auto zu meiner Mutter, um Felix dort abzugeben. Vom Auto bis zum Eingang sind es nur ein paar Meter. Ich trage ihn dann direkt, weil er die Treppen sowieso getragen werden muss. Eine Frau mit einem riesigen Doggenrüden kam an. Sie konnte den Hund kaum halten. Er zog sie hinter sich her. Der Hund bellte, knurrte etc. und wirkte sehr bedrohlich. Ich habe ihn angebrüllt, sodass er kurz abstoppte und die Frau ihn wieder in den Griff bekam.

Was sagt ein Hund auf dem Arm aus? Welche Wirkung hat er auf andere Hunde?
 
Sehr interessante Frage, Flixi!!!

Ich kann mir erst einmal vorstellen, dass es für andere Hunde erst Mal vollkommen unnatürlich und verwirrend ist - kein Hund nimmt einen anderen auf den Arm, trägt ihn, hält ihn somit von anderen fern...
Von daher kann ich die Perplexität von anderen Hunden gut nachvollziehen.

Es gibt im Prinzip ja nur eine einzige, annähernd ähnliche Situation unter Hunden, die diesem nahe kommt: eine Hündin, die ihre Welpen am Nackfell von A nach B trägt!
Der Auslöser für dieses Handeln ist ja das gleiche Thema: seine Schutzbefohlenen vor evt. drohenden Gefahren zu schützen... allerdings ist die weitere Abhandlung ja vollkommen verschieden!?

Dass manche Hunde an einem hoch springen, wenn man seinen Hund auf dem Arm hat, halte ich aber in erster Linie für eine Unerzogenheit bzw. Dreistheit - trotzdem würde ich es, außer aus gesundheitlichen Gründen, in Anwesenheit von fremden Hunden nicht machen...
Unsere sind so getrimmt, dass NIEMAND (weder ich, noch Fremdpersonen) bedrängt oder gar angesprungen wird, wenn diese/ r einen Hund auf dem Arm trägt!!!

LG
 
Da kann ich dir jetzt gar nicht helfen, da meine große Hündin Patty sich für Hunde auf dem Arm null interessiert. Weiß nicht warum, aber sobald jemand den Hund auf den Arm nimmt, ignoriert sie ihn :nachdenklich1: Ist mir schon immer bei ihr aufgefallen. Sie interessiert sich höchstens noch für den Halter, wenn überhaupt.

Bei Diego weiß ich es gar nicht, er ist klein und nimmt die Hunde wohl meistens nicht wahr. Wenn sie bellen kann ich mir vorstellen würde er ohne Leine sicherlich hinlaufen und auch hochspringen, aber mehr aus Neugierde.
 
Ich habe es schon oft erlebt, dass ein Hund auf dem Arm erst richtig interessant wird.
Wenn die beiden anderen Hunde Deinen Felix als Bodenpersonal kannten, hat die Situation mit dem Arm vllt. erst recht Neugierde geweckt. :nachdenklich1:
 
Naja, Hunde die auf dem Atm getragen werden sind immer superinteressant für andere Hunde, weil man diese hervorhebt.
Ein Hund, der das Privileg hat auf dem Arm eines Menschen zu sein, wird erstmal angezweifelt. Es wird erstmal geguckt ob er überhaupt das Recht dazu hat dort zu sein, denn im Arm des Rudelführers (Mensch) hat nur das Beta-Tier etwas zu suchen. Nur Alphatier (im Idealfall Mensch) und Beta-Tier kommunizieren zusammen.
Was heißt, aus Hundesicht bei domestizierten Hunden, ist Alpha gleich Betatier (weil Menschen in der hündischen Rudelform eigentlich gar nicht vorkommen (also ist beta quasi alpha)) und deshalb wird die Rangordnung sofort und massiv angezweifelt.
Bei meinen beiden Wauwies (Rotti und Jacki-Mix) funktioniert die Rangordnung ganz gut, aber nehme ich die Jackihündin (tue das aber nun nicht mehr) zwischendurch spaßeshalber auf den Arm (den Rotti kriege ich leider nicht hoch :) ) wird danach, sobald ich die Jackihündin absetze, losgekrötet. Sie tun sich nichts, weil sie sich lange kennen, aber gekrötet wird trotzdem, weil Rotti ist Chef, und der mag das gar nicht wenn ich den Jacki über ihn "erhebe".
 
Jessy, ich kann dir wirklich überhaupt nicht zustimmen.
Seit wann sieht der Hund es als Privileg an auf dem Arm des Menschen zu sein?!
Wieso sollte er das tun?
Flixilotte: Meiner Meinung nach nimmst du deinem Hund die Chance zu Interagieren. (Ich finde das nicht schlimm, die gesunheit deines Hundes get natürlich vor!)
Du machst ihn angreifbar und nimmst ihm vielleicht ein Stück Selbstvertrauen.
Ein Hund der durch sein Verhalten nicht ausdrücken kann wie er sich fühlt ist automatisch eine Zielscheibe für andere. Mobbing ist das Resultat.
Vielleicht verliert dein Felix auch so viel Selbstvertrauen das er panisch wird, aber davon würde ich jetzt nicht ausgehen (es sei denn er ist sowieso schon ein sehr Sensibler Hund =)).
Wird er denn immer ruhig bleiben müssen oder darf er irgendwann auch wieder toben? Ich kenn mich da leider nicht so aus.. =)
 
Naja, also Hunde erheben sich über andere um zu imponieren, sie machen sich groß.
Bei dem "chef" darf nur das Alphatier (Betatier) liegen, sitzen, stehen usw.

Nimmt der Mensch (Alphatier, im Idealfall zumindest :) ) jetzt ein Hund hoch, sagt er den anderen (in dem Rudel) "Das ist mein Betatier, mein Vertrauter, denn der kann das, und wenn ich nicht da, dann er Chef".
Damit ernenne ich diesen Hund in seiner Rangposition über die anderen, als Zweitchef (Betatier), zumindest aus Sicht des Hundes. Ganz einfach.

Sehen das die anderen Hunde nicht so (weil der auf dem Arm vielleicht jung oder unfähig ist), wird protestiert.
Da diese anderen Hunde MEINE Alpha- Rangordnung aber nicht wagen anzuzweifeln, zweifeln sie die des hochgehobenen Hundes an und es kommt zu Streß. Auch ganz einfach.

Wenn mein Chef, in der Firma, mir einen unfähigen Hornochsen vor die Nase setzt, der dann dadurch auch noch glaubt mir was zu sagen zu haben, obwohl er keine Ahnung hat von dem was er da tut, und er weiß das selbst auch, wird protestiert, oder?
Ich denke ist nachvollziehbar, auch wenn man Hund und Mensch nicht umbedingt immer miteinander vergleichen kann.
 
Was du sagst ist schon lage überholt worden. Meine kleine sitzt auch auf der Couch, legt sich hin wenn sie will und steht auch wieder auf wenn sie fertig mit schlafen ist, trotzdem nimmt sie nicht an das sie irgendwie eine besondere Position im 'Rudel' hätte. Man brauch ja nur an wölfisches Verhalten denken..
Ausserdem hilft das was du schreibst nicht weiter, weil die Hunde die Flixilotte begegnen nicht zu ihrem 'Rudel' gehören.
Es ist nicht einmal garantiert das sie Flixilotte überhaupt als 'Alpha' akzeptieren.. :frech1:
Was du schreibst widerspricht sich vollkommen..
Aber ich denke das gehört jetzt auch nicht zum Thema.. :jawoll:
 
Hey MisaMisa

Was du sagst ist schon lage überholt worden. Meine kleine sitzt auch auf der Couch, legt sich hin wenn sie will und steht auch wieder auf wenn sie fertig mit schlafen ist, trotzdem nimmt sie nicht an das sie irgendwie eine besondere Position im 'Rudel' hätte. Man brauch ja nur an wölfisches Verhalten denken..
Ausserdem hilft das was du schreibst nicht weiter, weil die Hunde die Flixilotte begegnen nicht zu ihrem 'Rudel' gehören.
Es ist nicht einmal garantiert das sie Flixilotte überhaupt als 'Alpha' akzeptieren.. :frech1:
Was du schreibst widerspricht sich vollkommen..
Aber ich denke das gehört jetzt auch nicht zum Thema.. :jawoll:

Meine Kleine legt sich auch in erhöhter Position hin und steht auf wann sie will (sofern ihr keiner was anderes sagt) und hat trotzdem die unterste Position der Rangordnung in unserem Rudel. Das sagt gar nichts. Hat auch nichts mit "auf-den-Arm nehmen" (bei Menschen) zu tun.

Richtig, wenn man vom wölfischen Verhalten ausgeht, gibt es mit fremden Hunden kein Rudel. Denn diese (andere Hunde) würden sofort angreifen sobald sie einen fremden Hund/Wolf nur sehen, und jegliche "auf -den -Arm-nehmen" Diskussionen wären sowiso hinfällig. Wir reden aber nicht von Wölfen, sondern von Hunden (domestiziert), die irgentwie gezwungen sind Rangordnungen mit anderen Hunden zu klären, sonst wäre ein enges Zusammmenleben z.B. in einer Großstadt mit vielen fremden Hunden gar nicht möglich.

Naja, selbst wenn Fixilottas eigener Hund sie nicht akzeptiert tun es zumindest die anderen Hunde, sonst würden sie sich nicht so verhalten.
Gott sei Dank gibt es Hunde, die Menschen einfach mal pauschal als ranghöher ansehen (ohne Grund), sonst gäbe es noch viel mehr Mensch-Hund-Probleme.

Wenn Du meinst, ich widerspreche mich, hast Du entweder etwas falsch verstanden oder ich mich falsch ausgedrückt. Um dem auf den Grund zu gehen müßtest Du schon konkreter werden damit ich darauf eingehen kann.
 
Ich würde mich gern nochmal mit dir darüber unterhalten.. Das schweift jetzt allerdings vom Thema ab. Wenn du möchtest kannst du mir eine PN schicken.. ?
 



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