Hilfe für territorialen Hund gesucht

oh, naja wenn jemand vorbei laeuft, Mensch oder Hund, dann rennt er an den Zaun und bellt und knurrt. Sieht schon echt aggressive aus. Ich werde jetzt auch erstmal nicht mehr dahin gehen. Ich hoffe eigentlich wenn ich ihm das territoriale Verhalten zu Hause abgewoehnen kann, dass sozusagen sich dann auch auf draussen uebertraegt. Ich weiss aber nicht ob das funktionieren kann. Ah hat er uebrigens als ich ihn bekommen habe noch nicht gemacht, dass hat er erst angefangen, hat sich sozusagen schleichend aufgebaut. Er hat mich am Anfang auch ueberhaupt nicht ernst genommen, nur so als Spielpartner. Und da arbeiten wir jetzt dran ueber Resourcenverteilung (quasi kein Sofa und er bekommt sein Futter nur draussen und muss was dafuer machen, und er hat zugewiesene Liegeplaetze und er bekommt sein Spielzeug wenn er was dafuer gemacht hat wie Sitz und er wird gestreichelt wenn ich ihn zu mir rufe und nicht wenn er ankommt, wobei letzteres echt schwer ist) und das trainieren von Kommados.
 
Hast du vielleicht noch Gedanken allgemein zum thema territorium Verteidigen. Warum macht der eine Hund das und er andere nicht. Ich bin ja schon der Meinung, dass es etwas ist was ich mache oder auch nicht mache. Ich wuerde halt gern wissen ob ich noch was an meinem Verhalten allgemein ueberdenken muesste oder wie behandele ich einen territorialen Hund so dass er lernt das es nicht seins ist sondern meins. Die andere Uebung behandelt ja mehr die Symptomatik, aber nicht die Ursache. Denn er wird ja wahrscheinlich weiter der Meinung sein, es ist seins. Oder?
 
Soweit ich die Erfahrung gemacht habe, sind Reccourcen verteidigende Hunde (also auch Hunde die ihr Territorium verteidigen) recht unsicher in ihrem Tun.
Meine Bonnie ist auch so ein Exemplar.
Das beste, was man so einem Hund tun kann ist, ihm die Sicherheit zu vermitteln, dass man schon weiss was man tut und dass dem Hund nichts weggenommen wird.
Bonnie ist extrem Futterneidisch gewesen.
Meine 'be'handlung dazu war: Ich stelle einen Eimer Futter hin und lasse sie futtern. Sie hat schnell begriffen, dass ihr niemand das Futter wegnimmt, auch wenn Leelah (andere Hündin) aus dem Eimer frisst.
Es war eben genug für alle da. :)
Nach dieser Aktion hat sich ihr Problem deutlich gebessert. Es ist zwar nicht ganz verschwunden, aber aufjedenfall viel besser.

Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob dein Hund tatsächlich sein Territorium verteidigen will.
Es kann sein, dass er auch einfach nur ängstlich ist (das ist eher meine Vermutung).
Bonnie z.B. ist ein recht unsicherer Hund. Bis vor kurzem hat sie Hunde angebellt und ist nach vorn gegangen.
Aber nicht, weil sie agressiv war, sondern einfach, weil sie Angst hatte und nicht genau wusste, was sie tun sollte.
In dieser Situation war es auch sehr gut, ihr zu zeigen, dass nichts passiert und ich alles unter Kontrolle habe.
Wenn sie Angst vor Gegenständen hatte (Müllsäcke etc.), dann bin ich mit ihr hin und habe sie daran schnüffeln lassen, bis sie keine Angst mehr hatte.
Derzeit versuche ich immer, sie mit Berührungen runterzufahren.
Wenn ich also merke, dass sie irgendjemanden anbellen möchte, dann hole ich sie zu mir und fange an sie zu massieren und zu knuddeln.
Ich versuche sie so zu entspannen und ihr zu zeigen: 'Alles ist in Ordnung, vertrau auf mich.'.
Sollte es tatsächlich so sein wie ich vermute und dein Hund hat einfach nur Angst, dann wäre die einfachste Lösung, ihm die Angst zu nehmen.
Indem man ihn mal an der Person schnüffeln lässt die im Hausflur ist etc..

Die Frage warum der eine Hund so ist und der andere nicht habe ich mir auch oft gestellt.. :D
Bei Bonnie ist es Veranlagung.
Bei dir kann ich mir vorstellen, dass es einfach die neue Umgebung ist.
Der Hund kommt aus dem Tierheim. Die erste Zeit war er vielleicht noch so ruhig, weil er besonders 'schockiert' war und erstmal schauen wollte, was so passiert.
Ich kann mir vorstellen, dass sich dann mit der Zeit einige 'Abneigungen' herauskristallisiert haben, die deinen Hund nun dazu bringen ängstlich auf Hausflurpersonen zu reagieren (Tür knallen, plötzliche konfrontation wenn die Fahrstuhltür aufgeht, Müllsäcke die laut schleifend durch den Flur getragen werden.. ).

Die Übung bekämpft nicht die Ursache an sich, das stimmt.
Aber sie schafft eine Alternative. :jawoll:
 
Ja darueber dass es eventuell Unsicherheit ist, habe ich auch schon nach gedacht. Auch im Hinblick das er am Anhang und auch heute noch manchmal auf neue Dinge mit viel Gebell reagiert hat und nachdem er festgestellt hat, ach da ist ja nichts war auch wieder gut. Er hat zum Beispiel mal einen Baumstumpf angebellt und ich dachte nur was geht denn jetzt los. Da hatte ich ihn erst sehr kurz und ich bin dann mit ihm hin und habe ihn schnueffeln lassen und dann war ok. Aehnlich waren Pferde oder Kuehe. Auf mich hat er den Eindruck eines nur Garten Hundes gemacht. Aber leider weiss ich ja nicht wie seine ersten Lebensjahre verbracht hat. Wahrscheinlich hatte er auch noch nie einen Fahrstuhl gesehen. Er fuehlt sich auch unsicher wenn es draussen dunkel wird. Auch bei seinem ersten Spaziergang im Regen war er sehr unsicher, was sich dann mit der Zeit gelegt hat. Ich werde auf jeden Fall daran arbeiten ihm mehr Sicherheit zu geben. Obwohl meine Trainerin meinte als sie ihn gesehen hat dass er sehr dominant waere, weil schon rute hochgestellt und auch sehr gross aufgebaut rum laeuft, so geht er auch auf andere Hunde zu. Aber vielleicht spielt er das auch nur. Ich bin mir auch noch nicht sicher was ich von der Trainerin halten soll.

Ich finde den Gedankenaustausch sehr schoen. Endlich mal mit jemanden reden, der auch Hundeerfahrung hat, wirklich schoen.:danke:
 
Na, das wird schon. :zwinkern2:
Ihr seid ja schon auf dem richtigen Weg..
Übrigends: es muss nicht unbedingt sein, dass er die Dinge noch nie gesehen hat.
Bonnie ist super sozialisiert und kannte die meißten Sachen schon von Geburt an. Trotzdem hat sich mit der Zeit eine gewisse Angst gegenüber Hunden/ Nichtidentifizierbares herausgebildet.
Wie schon geschrieben ist es bei ihr einfach die wachhundtypische Veranlagung.
Sie möchte alles unter Kontrolle haben und ist ein richtiges Gewohnheitstier.. :happy33:

Wie geschrieben, kann ich mir gut vorstellen, dass ihn seine neue Umgebung einfach sehr beeindruckt und er versucht sich 'duchzuboxen' wo er sich eigentlich garnicht durchboxen müsste.
Also.. an der Rute festzumachen ob ein Hund dominant ist oder nicht ist ja auch ne 'super' Methode.. :D
Mal ganz davon abgesehen, dass Dominanz nicht zwangsläufig negativ sein muss.. :denken24:
 
ja ist halt schwer zu sagen. Leider kann der Hund mir ja nicht erzaehlen wie er so gelebt hat bevor wir uns getroffen haben. Ist am Ende auch egal, da wir jetzt miteinander auskommen muessen und das noch fuer eine ganz lange Zeit :happy4:
Ich habe jetzt die Schau mal uebung verstaerkt begonnen und kann seine Aufmerksamkeit fuer gute 20 sec halten, manchmal auch laenger haengt davon ab wie viel andere Reize da sind. Er bellt auch noch die Leute an, aber er hoert auch auf und schaut mich dann an, worauf er dann sei leckerchen bekommt. Ich werde weiterueben und dann mal berichten wie es sich entwickelt hat. Sag mal deine Bonnie, wie alt ist deine Bonnie und ab wann hat sie so die Skepsis gegenueber dingen oder Hunden entwickelt?
 
Hallöchen,

ich habe jetzt erstmal alles gelesen und finde aber auch das es einbisschen so klingt nach; mein Frauchen, meiiin Frauchen!
Das er dich aus Liebe verteiden will, bei allem und jedem.
Da ich es sehr realistisch finde das er auh erst nach einer Zeit mit diesem terror anfangen hat und er dich davor nicht so richtig kannte.
Das heißst, vorher als er neu war, war wirklich alles neu, Umgebung, Frauchen,.. und jetzt langsam schnallt er es "ahhhh mein Frauchen, so gut ist sie zu mir und das soll mir jetzt wirklich keiner mehr wegnehmen, niemals!!"
Wäre für mich eine Erklärung für seine Austicker :jawoll:


LG
 
Hallo Ziggy,

ob das territorial motiviert ist, lässt sich leicht daran festmachen, wie sich der Hund in neuer, fremder Umgebung verhält. Wie ist er da?

Nach deiner Schilderung glaube ich weder dass er territorial ist noch dominant noch dass die Trainerin kompetent ist. Mir klingt das nach Unsicherheit, wie MisaMisa schon sagte.

Schau-Übung ist gut, aber schon "hohe Schule", für viele Hunde in Stress-Situationen zu schwer.
Was du auch tun kannst, ihm beizubringen, dass er hinter dich geht und auch hinter dir bleibt. Auf Signal hin, bis du auflöst. Sehr viele Hunde fühlen sich dann sicherer und halten die Klappe, bei meiner war das der Durchbruch in Bezug auf Passanten verkläffen.

Oder die klassische Gegenkonditionierung /Desensibilisierung mit Futter (nimmt er Leckerchen in solchen Situationen?), das bringt zumeist die tiefgreifendsten Erfolge.

LG
JoJu
 
Ich habe jetzt die Schau mal uebung verstaerkt begonnen und kann seine Aufmerksamkeit fuer gute 20 sec halten, manchmal auch laenger haengt davon ab wie viel andere Reize da sind. Er bellt auch noch die Leute an, aber er hoert auch auf und schaut mich dann an, worauf er dann sei leckerchen bekommt.

Wow, sehr gut! :zustimmung:

Ich werde weiterueben und dann mal berichten wie es sich entwickelt hat. Sag mal deine Bonnie, wie alt ist deine Bonnie und ab wann hat sie so die Skepsis gegenueber dingen oder Hunden entwickelt?

Bonnie ist derzeit 5 1/2 Monate alt. Mit gut drei Monaten hat sie angefangen alles und jeden anzubellen.. ;)

Klar, die Schau- Übung ist kein Kinderspiel, aber bei Ziggy + Herrchen funktioniert es ja schonmal sehr gut.
Von daher finde ich die Lösung eigentlich ganz prima. Man muss halt schauen wie sich das alles weiterentwickelt, aber da Ziggy ja sehr gut ansprechbar ist tendiere ich zu der Meinung, dass sich die Sache 'schnell' erledigt hat. :jawoll:
 



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