Ich zitier jetzt erstmal und schreib dann noch dazu was mir sonst noch so einfällt zu dem Thema.
Ganz ehrlich: Wenn er sich nicht ernsthaft verletzten kann oder sonst irgendwie in Gefahr kommt - enfacher lernt kein Lebewesen. was soll ich mir ewig Fussel reden, wenn einmal vom Zaun eine geschossen bekommen ausreicht
Dann hast du es echt gut wenn einmal ausreicht. Luke ist da weitaus "resistenter". Der ist in denselben Zaun schon einmal 3x reingelaufen. Im Abstand von keinen 50m (wobei die letzten beiden Male grad mal 10m Abstand dazwischen waren). In diesen Zaun waren auf der Tour auch andere Hunde reingelaufen und die sind richtig weit weggerannt teilweise und wollten nicht mehr zurück kommen oder auf dem Weg laufen. Luke ist kaum die Wegbreite weggesprungen und direkt wieder zurück auf die Zaunseite. Ich glaube tatsächlich beim dritten Mal hat es ihn zum ersten Mal wirklich genervt. Da sind wir aber dann auch abgebogen.
Ich muss gestehen, ich sehe das auch so... Aber auch, dass
@Wautzi das weiß
Bei Enzo habe ich genau sowas so Wurf-Discs... WEnn die auf den Boden Fallen ist er wieder bei mir, weil er weiß, dass er sonst in die Hölle einfährt. Es Hat in ziemlich genau die Wirkung, wie wenn man die Zeitung rollt. Der innere "Groll" reicht vollkommen aus, dass der Hund dann doch lieber wieder zu mir aufmerksam ist...
So läuft das hier auch. Enzo sollte eigentlich so max. 10 Meter vor oder hinter mir sein. Hat nie richtig geklappt. Bei 20 Metern fühlt er sich wohl, schaut öfter zu mir, holt auf oder wartet - ohne das ich was sagen muss. Also machen wir wo immer es geht 20 Meter.
Oder Wiesen mit hohem Gras/Felder. Alles, was noch nicht gemäht ist, ist bei mir verboten. Gemähte Wiesen habe ich dann freigegeben.
Was macht Enzo:
Wenn er durch das hohe Gras laufen möchte (irgendwie steht er da drauf) dann macht er das am Wegrand. Ich muss keine Bedenken haben, dass er in die Wiese rein läuft. Gemähte Wiesen werden einfach gestürmt und ich werde zum Spielen eingeladen.
An der Brücke geht er in die Bach. Ob er an der Brücke wieder raus kommt oder den Rest zum Ort im Bach käuft ist mir egal. Wenn ich am Ortsrand bin muss er wieder bei mir sein.
...das ist natürlich von Hund zu Hund und von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich.
Bei mir reicht es meistens, wenn ich nur damit klapper... allerdings hab ich die auch nur dann genommen, wenn ich ihn echt gern gekillt hätte. Ich hab dann aber wohl auch (sagt selbst unser Chef) ne üble Ausstrahlung.
Entsprechend hat das Training mit diesen Wurf-Discs bei uns nichts gebracht. Außer meine negative Meinung zu diesem Trainer zu zementieren. Der Trainer war wütend, der hat gekocht und Luke hat ihn breit angegrinst und sich die Teile gegen den Kopf werfen lassen. Da war er gerade 7-8 Monate alt. Ihm war das egal. Am Boden lag ein Käsestückchen und wenn ich das erst bekomme nachdem ich die Teile abbekommen hab, ist das für mich ok. Das hat man bei ihm ganz klar gesehen. Für 1 Käsestück hätte der sich mit 100 von diesen Dingern abwerfen lassen. Völlig irrelevant.
Ich selber bin der Meinung das Wut ein Zeichen von Versagen ist. Lautstärke ein Zeichen von Dummheit. Aber natürlich werd auch ich wütend. Ich wurde auch schon auf Luke wütend, so wütend das alle anderen anwesenden Hunde entweder beschwichtigend zu mir gekommen oder zu ihren Besitzern gelaufen sind. Das war phasenweise auch mehrfach der Fall. Das Problem. Luke hat das als einzigen Hund weit und breit nicht die Bohne gejuckt. Der hat sein Ding gemacht und kam danach breit grinsend zu mir und war mit sich und der Welt im reinen. Auch wenn Jack dabei war, war das hin und wieder der Fall und selbst Jack ist dann sicherheitshalber lieber brav geblieben. Und er war ja ebenfalls nie ein Kind von Traurigkeit was das Thema betrifft.
Es festigte meine Meinung zum Thema Wut nur noch mehr. Durch Luke werde ich heute noch seltener wütend als früher und ich tendierte noch nie dazu meiner Wut einfach freien Lauf zu lassen.
Mir wurde aber, ähnlich wie dir, von gänzlich verschiedenen Seiten mitgeteilt das meine Ausstrahlung dann äußerst unangenehm ist. Anders formuliert es sind schon anwesende, nicht beteiligte, Leute in Tränen ausgebrochen obwohl, streng genommen laut deren Aussage sogar genau weil, ich weder laut noch körperlich wurde.
So läuft das hier auch. Enzo sollte eigentlich so max. 10 Meter vor oder hinter mir sein. Hat nie richtig geklappt. Bei 20 Metern fühlt er sich wohl, schaut öfter zu mir, holt auf oder wartet - ohne das ich was sagen muss. Also machen wir wo immer es geht 20 Meter.
Oder Wiesen mit hohem Gras/Felder. Alles, was noch nicht gemäht ist, ist bei mir verboten. Gemähte Wiesen habe ich dann freigegeben.
Was macht Enzo:
Wenn er durch das hohe Gras laufen möchte (irgendwie steht er da drauf) dann macht er das am Wegrand. Ich muss keine Bedenken haben, dass er in die Wiese rein läuft. Gemähte Wiesen werden einfach gestürmt und ich werde zum Spielen eingeladen.
An der Brücke geht er in die Bach. Ob er an der Brücke wieder raus kommt oder den Rest zum Ort im Bach käuft ist mir egal. Wenn ich am Ortsrand bin muss er wieder bei mir sein.
Aber wir haben alle sicher die ein oder andere Situation, in der wir einfach besser anleinen
Ich bin halt total der Leinenmuffel und möchte unterwegs entspannt meine Strecke gehen. Ich hab ehrlich gesagt null bock, als stehen zu bleiben weil es irgendwo riecht oder das Beinchen gehoben werden muss. Dazu kann ich dann nicht beide Hänse in der Tasche haben
Deshalb muss Enzo sich da im Rahmen verhalten.
Dito. Ebenfalls Leinenmuffel und wie du sagst meist geht es halt nicht um schwarzweiß sondern darum die für beide Seiten angemessene Grauzone zu finden und darum das wir als Menschen entsprechend vorausdenken und -planen und eben im Zweifelsfall rechtzeitig sichern.
Einen Sturkopfhund zu erziehen (oder besser gesagt in die richtigen Bahnen zu lenken) ist meiner persönlichen Erfahrung nach weitaus einfacher, als einen Angsthund.
Der "Sturkopf" ist durchaus berechenbar. Heißt: ICH muss mir lediglich eine Alternativtaktik überlegen, ihn zu dem von mir gewünschtem Verhalten zu bringen. Das funktioniert aber dann auch.
Der Angsthund ist weitaus schwieriger. Was heute klappt, ist morgen auf Grund unbewusst minimalster Abweichung der positiv erlebten bekannten Verhaltensweise, wieder für die Füße und man fängt wieder komplett bei 0 an.
Hinzu kommt die Körpersprache. Mir fällt es weitaus leichter, einen selbstbewussten oder auch sog. "sturen" Hund zu lesen als einen ängstlichen.
Der sture Hund zeigt klar was er gerado SO unwillens ist zu tun. Der macht es einfach SO nicht. Fertig.
Der ängstliche nicht. Der führt das Erwünschte in dem Moment vielleicht aus Angst einfach aus, doch das Fass zur gefährlichen Übersprungshandlung wie abschnappen oder beißen kocht dann evtl. über.
Es mag ganz viele, wunderbare Menschen geben die ein Gefühl für evtl. traumatisierte, ängstliche Hunde haben.
Ich persönlich komme mit "Sturköpfen" - charakterstark kommunizierenden Hunden -derzeit weitaus besser zurecht als mit sensiblen Angsttieren.
Vielleicht auch - egoistisch betrachtet - weil sie neben Familie und Beruf einfach für mich nicht ganz so zeitaufwändig sind...?! Ich weiß es nicht.
Ist dann ein sturer Angsthund das Non-Plus-Ultra? Lukes Mama war ja eine Angsthündin. Wegen ihr hab ich mich damals zum ersten Mal in einem Hundeforum angemeldet weil ich damit auch nicht klar kam. Trotzdem war sie natürlich ein Berger-de-Pyrennes also auch dickköpfig. Sie konnte da echt bockig sein aber wehe du hast eine Nuance Druck aufgebaut sofort der totale Einbruch, Unterwerfung.
Sie war eine extrem gute Lehrerin wenn es darum ging seine Emotionen zu beherrschen.
Manipulation ist auch so ein Thema im Buch. Versuchen eure Vierbeiner euch zu manipulieren?
Meine versuchen das regelmäßig. Im Bereich Leckerli ergattern haben sie häufig Erfolg - muss ich zu meines Schande gestehen. Was das getragen werden wollen angeht nicht. Jedenfalls nicht bei mir. Wenn eine sich zurückfallen lässt, humpelt oder sonst wie mit hängenden Ohren und bettelndem Blick ziegt, sie habe Schmerzen, könne nicht mehr laufen, dann hole ich ein Leckerchen raus. Hat Hund wirklich was, ist Reaktion und da Verhalten anders. Meistens kann Hund aber fast schon Saltos für das Leckerlie machen, perfekten Schritt im Fuß zeigen und hervorragend hinter dem fliegenden Keks herrennen.
Als ich vor Jahren eine professionelle Gassigeherin angeheuert habe, habe ich sie davor gewarnt das Luke versuchen würde sie zu manipulieren. Sie hat gelacht und gemeint da wäre er nicht der erste sie macht den Job seit 20 Jahren. Nach 6 Monaten traf ich sie wieder (sie kam ja wenn ich nicht zuhause war) und sie meinte sowas wie Luke hatte sie in all den Jahren nicht. Der versucht es nicht immer und immer wieder und lässt es irgendwann bleiben wenn man konsequent bleibt. Der versucht jedes Mal etwas anderes und wenn du dich bezüglich eines Themas in Sicherheit wiegst probiert er es nach Wochen/Monaten einfach nochmal.
Auch die ganzen Trainerinnen waren diesbezüglich bei Luke erstaunt um es vorsichtig auszudrücken.
Es war aber auch im sozialen Bereich seine große Stärke um andere Hunde aus ihren Reserven zu locken. Ein Nein war für ihn nie ein Nein sondern ein jetzt nicht aber irgendwann.
Grad bei meinem Dad kann man es extrem gut beobachten wie Luke ihn manipuliert. Das ist häufig ganz großes Kino. Aber es unterminiert natürlich auch jede Form der Erziehung.
Alles gut, ich fühle mich nicht angegriffen und ja, ich vertraue meinen Hunden nicht weil sie für mich einfach Lebewesen sind die ausschließlich von ihrem Instinkt gesteuert werden und die Entscheidung die sie treffen sind zu ihrem Vorteil. Die denken nicht über Konsequenzen und Folgen ihres Handeln nach - nie. Und meine Aufgabe ist ihnen zu zeigen was die richtige Entscheidung in der entsprechenden Situation ist. Aus meiner sicht sind richtige Entscheidungen meiner Hunde antrainiert oder Zufall.
Ganz ehrlich wo ist das der Unterschied zum Menschen?
Wieviele deiner Verhaltensweisen sind eine Mischung aus Instinkt, Erfahrungen, Erziehung, gesellschaftlichem Druck usw. und wieviel sind einzig und alleine deine eigene freie Entscheidung?
Wir alle lernen Autofahren in Fahrschulen die es einem mehr oder weniger gut beibringen.
Trotzdem fahren viele Autofahrer quasi ununterbrochen falsch.
Hunde lernen Verhaltensweisen in dem wir sie ihnen zeigen.
Wieso denkst du das es, wenn sie ein korrektes Verhalten zeigen, nicht ihre eigene Entscheidung war? Sie hätten es ja auch falsch machen können. Gerade Hunde wie deine. Dackel-Mix, Terrier, Podenco? sind ja alles Rassen die durchaus für eigene Entscheidungen bekannt sind.
Eigen sind Entscheidungen ja nicht nur dann wenn sie falsch sind.