Ich kann von den drei Podencos meiner Tante/Cousine erzählen...alles Podenco Canario.
Linda, Rauhaar-Podenca: Zu ihr findet man auch einen Thread unter der Rubrik Regenbogenbrücke. Sie war schon ca. 10 Jahre alt, als sie 2008 adoptiert wurde, kam ursprünglich aus Teneriffa, wo meine Tante und vor allem meine Cousine ein Tierheim ehrenamtlich unterstützen. Wie so viele Podencos war sie ein Jagdhund, der irgendwann nicht mehr taugte und sie hatte auch, wie so viele andere, mehrere Schrotkörner im Körper. Dazu wurde ihr die Nase gebrochen, die auch etwas schief zusammen gewachsen war und weswegen sie keiner haben wollte. Sie war so eine Seele von einem Hund, verfressen, hat um Streicheleinheiten gebettelt, ganz ohne Jagdtrieb, hat nie gebellt, hat keiner Fliege was getan. Ein paar ihrer Zähne mussten gezogen werden, weil sie so schlecht waren, aber ansonsten war sie fit. Bis sie 3 Jahre später ein paar Wochen sehr schlecht gefressen hatte, dann gar nicht mehr und wegen einem inoperablen Tumor eingeschläfert werden musste.
Napoli, Glatthaar-Podenco: Er war in die Schweiz zu einer Frau vermittelt worden, die schon 3 Podencos hatte, die allesamt angeblich keinen Jagdtrieb hatten. Napoli schon, das wusste sie auch, aber sie kam nicht damit klar, dass er ihre Katzen gejagt hat, also sollte er so schnell wie möglich wieder weg. Natürlich war in der kurzen Zeit keine PS zu finden, daher beschlossen wir, dass wir ihn auf halben Weg holen würde, ein Schweizer ist uns mit ihm die halbe Strecke entgegen gekommen. Gesagt, getan, meine Cousine und ich fuhren los und warteten auf einer Autobahnraststätte, eine halbe Stunde später kam dann der nette Mann an. Napoli sah schrecklich aus, er war krappeldürr, klar, er war noch nicht lange im TH gewesen, wurde mit einem gebrochenen Knie in einer Schlucht zum sterben liegen gelassen. Sind mit ihm eine kleine Runde gelaufen und dann zurück gefahren. Zufällig war das kurz nach Linda's Tod und da er vom Wesen genauso sanft war wie sie und in seinem Leben schon so viel mitgemacht hatte, durfte er bleiben. Erstmal wurde er aufgepäppelt und jetzt bewacht er das Grundstück. Keiner kommt unbemerkt rein und auch Katzen werden mit Vorliebe verbellt. Er buddelt den Garten um, hat unendlichen Appetit (ist momentan auf Diät) und einfach ein Goldschatz. Auch mit Kindern, da ist er total sanft. Da er eine Tätowierung im Ohr hat und die Umstände, wie er gefunden wurde, lassen vermuten, dass auch er ein Jagdhund war, der nicht mehr gebraucht wurde. Sein Jagdtrieb ist auch nicht zu unterschätzen, davon abgesehen ist er toll zu händeln. Der Opi wird dieses Jahr auch schon ca. 12 Jahre alt.
Katja, Glatthaar-Podenca: Lebt schon mehrere Jahre bei ihnen, wie lang, weiß ich gerade nicht genau. Sie wurde mit ca. 1 1/2 Jahren von der Straße abgefangen, hat wohl ihr ganzes Leben auf der Straße verbracht, sie ließ sich von Menschen gar nicht anfassen. Da sie ein Hund mit absolut null Vermittlungschancen war, wurde sie adoptiert. Sie ist wunderschön, hat einen ordentlichen Jagdtrieb (hat schon das ein oder andere Huhn fast gekillt) und Angst vor Männern. Männer werden verbellt, auch mein Onkel und der Freund meiner Cousine und das jeden Tag (gute Nerven muss man haben). Es waren schon ein paar gute (!) Hundetrainer und auch Hundepsychologen da, aber alle sind sie sich einig, dass das Verhalten dermaßen gefestigt ist, dass man es nicht mehr aus ihr rausbekommt. Dazu kommt, dass sie sich nur von meiner Tante und ab und zu von meiner Cousine anfassen lässt, was die Arbeit extrem erschwert. Sobald sie spürt, dass es für sie unangenehm werden könnte, lässt sie sich gar nicht mehr einfangen/anfassen. Mich verbellt sie auch, kommt aber auf ihre Tageslaune an, meistens lässt sie mich in Ruhe und dann wieder läuft sie hinter mir her und bellt. Sie spielt sehr gerne mit der Flo, einer Australian Terrier Hündin, sie jagen sich gegenseitig durch den Garten, raufen und ziehen am Zergel. Mein Vater war damals die erste Person, die sie an sich rangelassen hat, aber der Depp hat sie dann gejagt und seitdem ist es komplett aus mit näherem Menschenkontakt. Wenn er kommt, dann versteckt sie sich hinter jedem anderen Menschen und bellt nicht mal mehr, so viel Schiss hat sie vor ihm.