Erfahrungen zu Aussie und/oder Nova Scotia Duck Tolling Retriever

Es ist völlig OK zunächst nach der Optik zu gehen und sich darauf hin Infos zu holen.
Jeder hier hält sich einen Hund, der ihm auch optisch gefällt.

Wichtig ist eben, dass nicht nur die Optik entscheidet und bei der entgültigen Entscheidung eher die Charaktereigenschaften eine Rolle spielen als die Optik.
Und das geht eben nur über informieren - was ihr ja tut.

Zwei Dinge solltet ihr euch bewusst machen:
1. Optik ist das Eine - aber wenn der Hund nicht ins Leben passt, werdet ihr nicht mehr die Schönheit im Hund sehen, sondern nur noch die Einschränkungen. Das Nervige, das Anstrengende, das Peinliche - er wird nicht mehr der schöne Hund sein, nur noch die anstrengende Nervensäge.
Wählt ihr hingegen einen Hund der charakterlich in euer Leben passt, werdet ihr viele schöne Momente mit diesem Hund haben, Spass und Freude - schnell wird dieser Hund für euch der schönste auf der Welt.

2. Charaktereigenschaften sind über Jahrhunderte selektiert worden.
Die "beste" Erziehung, Training, Sozialisation kommt nicht gegen Gegentik an.
Mit der häufigste Anfängerfehler ist es zu denken, mit der "richtigen" Erziehung von Anfang an wird man den Hund schon in die Richtung pressen können, die ins eigene Leben passt.
Es ist nicht nur dem Hund extrem unfair gegenüber - sondern auch für einen selber sehr furstrierend - ständig gegen die Genetik und Triebe "arbeiten" zu müssen.

BC, Toller, Aussie sind tolle und unkomplizierte Hunde - für Menschen die genau diese Rasseeigenschaften in ihrem Leben wollen.
Für Sanshu oder Lahoretaube sind Border Collies sehr leichtführige Rassen.
Ich mag das Wesen der "Hibbelhüter" gar nicht - weswegen ich absolut überfordert mit ihnen wäre - egal wie gut ich die Auslastung hinbekäme.

(Denn Auslastung ist tatsächlich der geringste Teil im Hundeleben.
3x die Woche nen schönen Hundesport bekäme ich gut hin.
Aber Hundehaltung besteht aus so viel mehr als nur 3-5h die Woche "Auslastung")


Das große Problem bei Hundeanfängern ist es, Rasseeigenschaften realistisch im eigenen Alltag zu beurteilen.
Hat man noch nie mit einem Hund zusammen gelebt, weiß man nicht was es bedeutet, wenn der Hund Wachtrieb hat, Jagdtrieb, Hüte-Verhalten zeigt, wenn er schnell lernt, schwer alleine zur Ruhe kommt, wenn er sensibel ist, Artgenossenuverträgklich , selbständig ist und so weiter.

Mein Hund z.B. hat eine gut überschaubare Portion Wachtrieb.
Ich kann mir in meinem Alltag gut vorstellen was es bedeutet, wenn er RICHTIGEN Wachtrieb haben würde (weswegen hier niemals ein Aussie oder Sennenhund einzeihen würde ^^).
Ich weiß auch was die Hundehaltung eines 11 KG Hunden in meinem Alltag mit sich bringt (4.Stock ohne Fahrstuhl, kein Auto, gerne mit Rad und Öffis unterwegs, ...) Weswegen ich derzeit zu den eher kleine Rassen (unter 10kg) tendiere.

Aber wie gesagt, das alles weiß man erst, wenn man mit einem Hund zusammen gelebt hat.

Ich kann den Wunsch nach einem Welpen-Rassehund gut verstehen.
Denke aber, gerade als Hundeanfänger, profitiert man sehr davon, einen unkomplizierten älteren Hund auf zu nehmen (so ab 3 Jahre ca.).
Der aus dem Gröbsten raus ist, der bereits "geerdet" ist und sein Wesen entwickelt hat.
Die Suche nach einem anfängertauglichen, passenden Second-Hand-Hund (ohne "größere Macken") kann kompliziert sein. Ja.
Man muss gut informiert, wachen Auges und rational (nicht emotional) an die Suche gehen.
Gleiches gilt aber auch für eine passende Rasse und einen guten Züchter.
Meiner Meinung nach ist die Suche nach einem passenden second-hand-Hund genauso (un-)kompliziert wie die Suche nach einem optimale passenden Rasse-Welpen.

Wie gesagt, das als Tip.
Wenns ein Welpe sein soll, würde ich aber trotzdem zu einer Rasse raten, die "weniger kompliziert" ist als Aussie, Toller, Border-collie.
Denn es sind hochspezialisierte Rassen.
Alle Rassemerkmale (unter denen man sich als Anfänger eh kaum etwas vorstellen kann) sind bei den Spezialisten einen ticken "heftiger" ausgeprägt. Noch etwas extremer, noch etwas mehr.
Wenn ich feststelle dass ich mit Seinsibilität nicht so klar komme, habe ich mit dem Border-Collie die größeren Schwierigkeiten, als mit einem auch (aber nicht ganz so extrem) seinsiblen Whippet. Das Beispiel ist stark verallgemeinert!

Nicht umsonst gibt es einfach sehr sehr viele problematische Border Collies und Aussies - (zumindest in meinem Stadtbild)
oft einfach auch von Menschen, die sich im Vorfeld schlau gemacht und viel recharchiert haben - denen aber einfach die Erfahrung fehlte um wirklich entscheiden zu können "Möchte ich diese extrem ausgeprägten Eigenschaften in meinem Leben?"
 
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Kurze Frage, wieso willst du denn überhaupt so einen schwierigen und komplizierten Hund?
Wieso hast du ausgerechnet die 3 kompliziertesten Hunde zur Wahl gestellt?
Fehlt nur noch Mali, Weimaraner und Dtsch Jagdterrier in deiner Liste?

Hast du nicht mal über eine etwas einfachere zu führende Rasse nachgedacht?

Danke für den Beitrag, das denke ich auch immer, wenn ich die Rassefrage bei Anfängern lese.
Es ist ein Jammer für diese Rassen, dass sie so in Mode gekommen sind.
Jeder glaubt, er könne diesen Hunden gerecht werden ohne ausreichende Hundeerfahrung.
 
Manfred, Genauso ist es, du hast es einfach gut auf dem Punkt gebracht.
Mein erster Hund war ein Schäferhund einer Arbeitslinie.Während wir auf dem hundeplatz schnell lernten und wirklich Freude hatten, war er im Alltag die Pest. Super unruhig, hat oft zu wenig geschlafen, was die Sache noch schlimmer machte, überdreht, extremer Wachtrieb usw. Alles war extrem. Es hat 6 oder 7 Jahre gedauert bis es einigermaßen ging
 
Mal kurze Interessensfrage an alle, die hier Border, Aussie und Toller so verteufeln: Wer von euch hatte denn schon mal selbst einen?
 
Wir hatten das ganze Leben Collies, ich hatte beim ersten BC ein wenig Bedenken nachdem was man alles gelesen hat.
Dieser Hund hat mich voll überzeugt, nie wieder eine andere Rasse.🥰
Nichts gegen andere Hunde,aber mich hats
eben beim BC erwischt 😃
 
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Naja unter anderem sind Kriterien die beide Hunderassen (meiner Meinung nach -vom Hören und Sehen) erfüllen :
- sehr intelligente Hunde
- Hoher will to please bzw. Arbeitswille
- Eignung für Hundesport wie zB Agility, Dummyarbeit, Frisbee
- mittelgroß bis groß :p
- und natürlich da mach ich mir gar nichts vor.. natürlich spielt auch die Optik mit rein ...

Ich schreib mal was zu deinen Kriterien.

Sehr intelligente Hunde:
Wofür brauchst du das? Für das eigene Wohlbefinden oder Selbstwertgefühl?
Die meisten Hunde - auch normale Mischlinge - sind intelligent bis sehr intelligent.
Wenn in der Rassebeschreibung diese Eigenschaft mit "sehr" noch betont wird, bedeutet das, die Hunde müssen rassebedingt eigene Entscheidungen treffen können.

Das ist wichtig, wenn sie eine Herde bewachen sollen oder andere spezielle Aufgaben haben.
Im Alltagsleben kann das SEHR anstrengend sein, vor allem wenn dir die Erfahrung fehlt.

Hoher will to please bzw. Arbeitswille:
Wofür brauchst du einen Hund mit einem ausgeprägten Arbeitswillen, obwohl du keine Arbeit für den Hund hast??
Du hast jetzt schon häufig nach der Auslastung dieser Rassen gefragt. Diese künstliche Auslastung entspricht aber nicht einer echten Aufgabe. Sie ist ein Ersatz.
Einen "will to please" findest du auch bei Mischlingen. Dafür braucht man keinen Arbeitshund.

Eignung für Hundesport wie zB Agility, Dummyarbeit, Frisbee:
Dafür eignet sich jeder gesunde Hund.

mittelgroß bis groß:
Davon gibt es tausende Hunde.

und natürlich da mach ich mir gar nichts vor.. natürlich spielt auch die Optik mit rein ...:
Wenn du mal ehrlich bist, geht es dir nicht um die Optik, sondern um die Moderassen.
Es gibt unzählige Mischlinge, die dir optisch gefallen würden und die keiner Arbeitsrasse angehören.

Du solltest dich auch fragen, was du einem Hund zu bieten hast.
Erfahrungen, Hundeverstand, Souveränität, viel Zeit... ist eher nicht vorhanden.
Darum würde ich von einem Welpen abraten und auch von einer Arbeitsrasse.
Es gibt so viele unkomplizierte Hunde, die ihr Zuhause verlieren.
 
@Minuray Ich habe mir gerade deine Vorstellung noch mal angeschaut: Ist es noch aktuell, dass der Hund Therapiehund werden soll? Dann wäre ein erwachsener Hund die bessere Wahl, weil du bei dem siehst, ob er Menschen mag. Beim Welpen kannst du nur hoffen (und dein Bestes tun bei der Sozialisierung) dass er sich richtig entwickelt.
 
Wenn du mal ehrlich bist, geht es dir nicht um die Optik, sondern um die Moderassen.
Es gibt unzählige Mischlinge, die dir optisch gefallen würden und die keiner Arbeitsrasse angehören.
Das ist so nicht richtig ! Den Toller sehe ich durch seine Seltenheit in Deutschland nicht direkt als Modehund an... Ich weiß auch nicht wie du zu dem Schluss kommst, dass ich einen Mischling ausschließe.
Meine Frage bezog sich lediglich spezifisch auf die genannten Rassen, weil es bei einem Rassehund nun mal bestimmte Gene gibt die vielleicht häufiger durchschlagen, als ein Mischling der jedes mal ein Überraschungsei darstellt. Da macht es wenig Sinn nach Erfahrungswerten zu fragen weil das zu unterschiedlich ist in meinen Augen.
Du solltest dich auch fragen, was du einem Hund zu bieten hast.
Erfahrungen, Hundeverstand, Souveränität, viel Zeit... ist eher nicht vorhanden.
Diese Aussage finde ich auch etwas kritisch zu treffen, wenn man nichts genaues dazu weiß..
Mir ist bewusst, dass ich vielleicht nicht die Erfahrung mitbringe, wie manche welche von euch die ihr Leben lang Hunde hatten. Dennoch meine ich zu behaupten, dass ich mich teils mehr mit bestimmten Themen auseinandergesetzt habe wie manch ein Hundebesitzer der meint er weiß eh alles und müsse nichts mehr lernen. Und ob ich genügend Zeit habe, kann ich glaube ich selber am besten beurteilen.

Jedoch trotzdem danke für deine kritische Meinung, mir ist durchaus bewusst das es unglaublich viele süße Mischlinge gibt die ein zu Hause suchen. Nur weil ich hier nach Rassen frage, schließe ich das nicht aus! :)
 
@Minuray Ich habe mir gerade deine Vorstellung noch mal angeschaut: Ist es noch aktuell, dass der Hund Therapiehund werden soll? Dann wäre ein erwachsener Hund die bessere Wahl, weil du bei dem siehst, ob er Menschen mag. Beim Welpen kannst du nur hoffen (und dein Bestes tun bei der Sozialisierung) dass er sich richtig entwickelt.
Nach den Ratschlägen die mir damals gegeben wurden, habe ich mich entschieden, dass wir uns zunächst darauf konzentrieren mit einen ersten Hund zurecht zu kommen. Zeigt dieser wenn er älter ist zufällig passende Charaktereigenschaften steht eine Therapie natürlich zur Auswahl, ist dies nicht so ist es auch nicht schlimm, dann ist es halt einfach „nur“ unser Ersthund
 



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