Fakt ist: Die chemische Kastration mit Suprelorin hat die gleichen Auswirkungen, wie die chirugische Kastration.
Falsch.
Die Auswirkungen sind nicht gleich, sie stimmen nur in Teilen überein.
Viele der von dir erwähnten Nebenwirkungen treten zwar bei verminderten Testosteronspiegel auf, aber nur weil die Hypophyse bzw. andere Drüsen, auf Grund des niedrigeren Spiegels andere Hormone in anderem Maße produzieren, dieser Effekt fällt aber weg, wenn den Drüsen ein normaler Testosteronspiegel vorgetäuscht wird.
Die Auswirkungen von fehlenden Hormonen sind in allen Fällen gleich. Bei der richtigen Kastration kommen sie nur schockartig.
Schon wieder falsch.
Es macht einen erheblichen Unterschied, ob ein Hormonmangel schlagartig auftritt oder sich über die Zeit langsam entwickelt, da der Körper Regelkreise für solche Fälle hat und sich die entsprechenden Prozesse anpassen können.
In den Nebennieren werden nur die Vorstufen der Hormone gebildet. Ob und wieviel hängt auch hier von der Hypophyse ab. Diese Vorstufen werden dann in den Geschlechtsorganen in die entsprechenden Hormone umgewandelt.
Falsch, zumindest beim Menschen wird Testosteron, wie fast alle anderen Androgene auch auch in der Nebenniere produziert. Zwar in vergleichweise geringem Maß, aber dennoch genug, dass es relevant ist.
Außerdem produzieren die Nebennieren nur sehr geringe Menge dieser Hormonvorstufen.
Wie gesagt, Testosteron wird auch in den Nebennieren produziert, nicht nur die Vorstufen. Aber ja, die Mengen sind vergleichsweise gering ggü. den Mengen, die in den Hoden produziert werden, dennoch ist es nicht zu vernachlässigen.
Die Aufgaben der Hormone sind beim Hund und Menschen identisch.
Gibt es eine Steigerung von falsch?
Die wäre hier nämlich angemessen...
Sicher, die meisten den zentralen Aufgaben von Testosteron sind bei Hund und Mensch identisch, dennoch gibt es einige bedeutende Unterschiede.
Z.B. sind die Testosteronpropionatformen beim Menschen geeignet in die Sinuskaskade einzugreifen, was beim Hund nicht passieren kann, da die Acetylcholinaktivität nicht von Testosteron angesprochen werden kann.
Ich finde es fahrlässig, Eingriffe in den Hormonhaushalt herunterzuspielen.
Ich habe nicht gesagt, dass man bedenkenlos im Hormonhaushalt rumpfuschen kann, ich habe lediglich gesagt, dass es irreführend ist, mögliche Nebenwirkungen von einer Spezies auf eine andere zu übertragen, um eine möglichst dramatische Liste schwerwiegender Symptome zu haben, die man als Totschlagargument verwenden kann.
Nebenwirkungen von Kastrationen bei Hunden sind hinlänglich bekannt, daher sollte man sich doch auch bitteschön auf die beziehen und auch deren Häufigkeit beachten, um ein entsprechendes Urteil über die Kastration eines Hundes zu fällen.
Ich sage ja auch nicht, dass Schokolade für Hunde tödlich ist und daher kein Mensch mehr Schokolade essen sollte. Sachlich ist der Vergleich aber praktisch der gleiche, was dann auch aufzeigt, warum dein ursprünglicher Post unangemessen war.