Vom Illusion Collar ist wirklich abzuraten. Es geht nicht allein nur um den dünnen Strick, sondern vor allem darum, dass das Collar so konstruiert wurde, dass es den Strick direkt hinter den Ohren fixiert. Das ist ein äußerst empfindlicher Punkt bei einem Hund. Seitlich hinter dem Ohr veläuft die Arteria carotis, die Halsschlagader. Diese versorgt das Gehirn (vor allem die Hirnhäute), aber auch Bereiche des Halses und das Auge.
Folgendes Problem ergibt sich beim Illusion Collar: Der Druck, der aufgebaut wird, lässt bei Zugstopp nur geringfügig nach, da der Teil der Leine, der als Halsband dient, durch die Konstruktion hinter den Ohren fixiert bleibt. Dadurch kann es dazu kommen, das die Halsschlagader über einen längeren Zeitraum abgedrückt wird, schwankend zwischen stark und leicht, je nachdem, wie viel Zug herrscht. Es kann zu einer Unterversorgung der entsprechenden Körperteile mit Sauerstoff kommen. Der Hund wird langsamer, ruhiger - das ist der gewünschte Effekt, der fast immer eintritt. Er tritt aber nicht ein, weil der Hund das Prinzip der Leinenführigkeit verstanden hat, sondern weil so ein dünnes Seilchen hinter den Ohren bei Zug ziemlich wehtut und weil es unter Umständen zu Schwindelgefühlen, Atemnot und einem beeinträchtigten Sehvermögen kömmt.
Die Methode, bei der die Halsschlagadern des Hundes abgedrückt werden, ist eine, die man bei Cesar Millan häufig sieht, selbst ohne entsprechende Leine. Hin und wieder macht er das auch mit den Fingern.
Ein Hund, der an der Leine zieht, braucht kein Hilfsmittel, das ihm das an der Leine laufen unbequemer gestaltet, sondern genau das Gegeneil davon. Ein breites, weiches Halsband oder ein gut sitzenes, gepolstertes Geschirr. Ziehende Hunde, die in einen Würger, Stachler oder sonst etwas laufen, für die wird Gassigehen zu etwas Unschönem und schaden tun sie sich selbst dabei auch noch.
Ich selbst bleibe immer stehen, wenn mein Hund zieht und laufe erst dann weiter, wenn die Leine locker ist UND (!) mein Hund mich angesehen, also wahrgenommen hat. Ich möchte damit erreichen, dass er sich an mir orientiert. Er soll stehenbleiben und mich ansehen, besser noch zu mir kommen. Mein Rüde macht das sofort. Wenn er etwas in der Leine hängt und ich stehenbleibe, kommt er sofort zurück an meine Seite. Meine Hündin macht das auch. Bei richtig sturen Hunden hilft es manchmal, den Hund an der Brust zu berühren, das Vorwärtsgehen zu blocken und ihn wieder "zurückzuschieben". Das ist Korrektur. Unterbinden von unerwünschtem Verhalten, zeigen, was man verlangt und dann loben. Überhaupt ist es sehr wichtig, einem Hund nicht nur zu zeigen, was man NICHT will, sondern vor allem, was man will. Jedes Entgegenkommen und jedes richtige Verhalten wird belohnt, damit das Kommando positiv aufgebaut wird und der Hund gerne gehorcht und nicht, weil er eine Strafe fürchtet.
Viel Glück.