Trainingsleine von Cesar Millan

Erster Hund
Freddy TibetT. +2016
Zweiter Hund
Chumani Mix *2013
Bin gerade zufällig auf eine Trainingsleine von Cesar Millan gestoßen. Die Leine ist so, wie man sie von ihm erwartet.

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Beschrieben wird sie u.a. wie folgt:
Zeigen Sie Ihre Liebe und belohnen Sie Ihren Hund für die Beherrschung des Spazierganges mit dieser neuen limitierten Trainigsleine. Die Leine besteht aus weicher gewebter schwarzter Baumwolle. Im Gegensatz zu einer traditionellen Leine, hat diese Trainingsleine ein bewegliches Halsband anstelle eines Metall-Karabinerhaken, so dass ein zusätzliches Halsband nicht erforderlich ist. Das Halsstück wird direkt am Nacken hinter den Hundeohren platziert und somit die maximale Kontrolle erreicht. Der zusätzliche Stopper hält sie in Kraft uns sorgt für die Sicherheit. Konzipiert als Ausbildungsbeihilfe für Ihren Hund, sorgt diese Hundeleine für maximale Kontrolle und bietet Ihnen die Möglichkeit eine feste und dennoch schnelle, bestimmte und schonende Korrektur.

Oder auch so:
Cesar sagt: "Der Spaziergang mit Ihrem Hund ist das wichtigste Element der Bindung zu Ihrem Hund und zur Sicherstellung Ihres Ranges als Rudelführer." Während die meisten Hundehalsbänder am stärksten Teil des Nackens aufliegen und dem Hund somit die Kraft geben, die Kontrolle über den Menschen zu erlangen, arbeitet dieses Halsband anders. Es hält die Kontrollschlinge hoch oben am Hals und gibt Ihnen somit mehr Einwirkungskraft auf Ihren Hund. Verwenden Sie das Pack Leader Collar mit einer einfachen, kurzen Leine (wir empfehlen 90 bis 125 cm), achten Sie genau auf Ihre Energie, und geben Sie durch einen kurzen Ruck schnelle, festen Korrekturen, wenn notwendig.

Das fettmarkierte ist von mir.
Das bedeutet so viel wie "Wie zum Teufel passt das zusammen?!" oder auch "Ist ja wohl eher Tierquälerei als Erziehung, meinst nicht auch?".

Wer seine geliebte Leine nicht hergeben möchte, aber nach dem selben Prinzip weh tun, äh, trainieren will, schlägt einfach bei seinem günstigen Erziehungshalsband zu:
https://www.amazon.de/Trainingshalsband-amerikanischen-Hundeflüsterer-Cesar-Millan/dp/B005G5349S

Aber eigentlich sollte man sich darüber ja nicht wundern bei dem Kerl...
 
Wieviel so ein Quatsch kostet, nur weil Cesar Millan draufsteht.

Die obere Leine ist ein schlichter Endloswürger in der aller einfachsten Ausführung. Die bekommt man online schon ab 1 Euro, in Jagdbedarfsläden sah ich sie ab 5 Euro: http://www.ebay.de/itm/Training-Hun...hash=item1c8277ef5a:m:mQettlIP3-wKt33ge8J26tw
Ich habe so eine (hat 2 Euro gekostet) und habe mir da selbst mit einem Metallring einen Stopp reingebaut. Die ist für Abends-Pipi-auf-der-anderen-Straßenseite, weil sie sich wie ein Zugstopphalsband super leicht und schnell überstülpen läßt.

Das Halsstück wird direkt am Nacken hinter den Hundeohren platziert und somit die maximale Kontrolle erreicht.

Um maximalen Schmerz zu erreichen. Die Stelle ist am empfindlichsten.
 
Mit diesem Kerl kriegt man doch immer wieder die Motten, oder? :mad: Und wenn ich daran denke, wie viele dieses Grinsen als Freundlichkeit abkaufen (statt es als die geldgeile Schmierenkomödie zu sehen, die es tatsächlich ist) und ihre armen Hunde entsprechend malträtieren... :(
 
Das gehört zu diesem Konzept halt fest dazu. Wäre der Mensch einfach nur blöd, würde der Hund sich darauf einstellen. Bei dem willkürlichen Wechsel zwischen freundlich und brutal, das in den Sendungen immer vorgeführt wird, wird der Hund dagegen komplett verunsichert und damit in eine absolut gewollte erlernte Hilflosigkeit katapultiert. Und wenn er erst mal verinnerlicht hat, dass er komplett ausgeliefert ist und keinerlei Einfluss auf sein Wohlbefinden hat, ist er so richtig "brav" und lässt sich endlich alles gleichgültig gefallen - Ziel (des Menschen) erreicht...
 
Als Kira vor 5 1/2 Jahren bei mir einzog, traf ich auf einem meiner ersten Spaziergänge meinen Cousin (bekennender Millan Fan).
Kira war angeleint und lief vor mir, wobei die Leine weder spannte noch locker durchhing, irgendwie an der Grenze zu Spannen.
Ich war zufrieden damit und super froh, dass sie so gern und gut an der Leine lief.
Immerhin war sie in Kroatien vermutlich recht frei aufgewachsen und saß dann 2 Monate in der Tötung, bevor sie zu mir kam.

Das Erste, was er sagte war, dass ich so nie die Kontrolle über meinen Hund bekäme, die müsse neben oder hinter mir laufen und wenn schon vor mir, dann allerhöchstens an durchhängender Leine. Und was noch schlimmer wäre, das wäre die Haltung ihres Schwanzes (das war mir nun gar nicht klar), der dürfte allerhöchstens eine Linie mit dem Rücken bilden, so wie sie ihn trug (und auch heute noch trägt), leicht erhoben, sanft hin und her wedelnd, das würde deutlich signalisieren, dass sie sich für den Rudelführer hielte.

Ich entgegnete dann, dass ich froh wäre, dass sie so lebenslustig sei und dass bei ihren 12 kg die Leine ruhig mal spannen dürfte, das würde ich aushalten. Er sagte dann, ich hätte nix verstanden, es ginge darum, dass ich die Kontrolle über sie hätte. Ich stellte mich blöd (mache ich ab und an ganz gern) und sagte, aber ich hätte doch die Kontrolle, schließlich sei sie an der Leine.

Da sagte er dann entnervt, wenn ich den Hund nicht ordentlich führen wollte, dann solle ich ihn besser wieder abgeben, so wird das nix.
Nö, mache ich nicht, sprach ich und ging von dannen.

Ich finde ja nicht alles grundsätzlich falsch, was Millan sagt, aber gerade diese Art und Weise des Spazierengehens finde ich, mit Verlaub, bescheuert.
Mittlerweile kann ich das noch besser beurteilen, denn Amy neigt (nicht zu meiner Freude) dazu, an der Leine dauernd hinter mir herum zu trödeln.
Das ist dermaßen anstrengend, ich habe sie nie ordentlich im Blick, sehe nicht, was sie gerade wieder fressen will, muss mich dauernd umdrehen.
Gleiches beim an der Seite gehen. Ja, ich weiß, aus dem Grund soll man ja den Kopf nach oben ziehen, damit der Hund nicht nur stramm neben einem läuft, sondern auch nicht die geringste Gelegenheit hat, zu schnüffeln oder irgendetwas aufzunehmen.

Welchen Sinn soll so ein Spaziergang für den Hund haben?
Dass er sich, vorausgesetzt er benimmt sich vorher ordentlich, lösen darf?

Wie soll das eine Beziehung sein und welchen Spaß sollte so eine Art des Gehens Herrchen/Frauchen machen?
Ich werde es nie verstehen, am besten gebe ich beide ab, unfähig wie ich bin.
 
Ich finde ja nicht alles grundsätzlich falsch, was Millan sagt, ...

Ich finde sogar vieles von dem was er sagt sehr richtig, nur setzt er davon nichts um. Wenn man nur einige seiner Aussagen nimmt, sind das wirklich gute Grundsätze für eine funktionierende Hund-Mensch-Beziehung. Vor allem was er über die innere Haltung sagt, über Energie, Gefühle die der Hund spüren kann und die Übertragung von Gefühlen und Ängsten, die Arbeit an eigenen Glaubensmustern und das eigene negative Kopfkino (z.B. bei Hundebebegnungen) zu kontrollieren, das ist ja alles absolut wahr und richtig. Aber ich sehe nirgends, dass er das umsetzt.
Er redet von Energie und Vertrauen, aber setzt Gewalt und Sanktionen um.

Umgesetzt sehe ich es bei Menschen wie Eldad Hagar.
 
Genau das was du geschrieben hast, meinte ich auch.
Jetzt muss ich googeln, Eldad Hagar ist mir gänzlich unbekannt.
 
Ich finde ja nicht alles grundsätzlich falsch

Genau das ist das teuflische an diesen Gurus. Natürlich ist nicht alles falsch! Es sind immer einige Dinge dabei, die durchaus nett und logisch klingen. Quasi die Köder, die dafür sorgen, dass man im gleichen Happs den fiesen Haken gleich mit schluckt. Ganz nach dem Motto "wenn er damit recht hat, dann wahrscheinlich mit dem Rest auch, probieren wir doch mal". Und wenn er wenigstens das richtig gesagt auch umsetzen würde...

Ich finde es ganz schlimm, was man da immer zu sehen und hören bekommt. Wenn halb erstickte oder total verängstigte Hunde als "entspannt" deklariert werden, ein Hund der sich mit anderen gar nicht mehr wagt zu kommunizieren als Vorbild, ein normal aufgeschlossener Hund als "dominant" und potentielle Bedrohung für jedermann. Ich empfehle interessierten Leuten ja immer, sich diese Clips erst mal ohne Ton anzuschauen. Denjenigen, die noch nicht total eingeschworen sind, geht dabei meist so manches Licht auf. Und den anderen ist leider ohnehin nicht beizukommen, da können einem einfach nur die Hunde leid tun, die ganz systematisch gebrochen werden.
 
Genau das was du geschrieben hast, meinte ich auch.
Jetzt muss ich googeln, Eldad Hagar ist mir gänzlich unbekannt.

Er ist leider kein Trainer, sondern Tierschützer. Er fängt entlaufene Hunde, zum Teil solche an die Polizei und Co. sich nicht herantrauen.
Es gibt von ihm daher leider nicht wirklich was zu lesen in Sachen Hundeerziehung, aber wenn man sich seine Videos anguckt merkt man oft, wie er mit dieser Energie arbeitet die Millan anspricht.
 



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