Also als erstes mal würde ich mir ein Buch kaufen, z.B. Hunde, richtig halten und erziehen von Yvonne Kejcz und Viviane Theby finde ich für Anfänger gut.
Dann stellt sich für mich die Frage, was darf der Hund bei euch alles? Darf er z.B. ins Bett, auf die Couch? Wenn ja, dann untersage das am besten erstmal. Denn das ist sozusagen der Chefsessel. Ich würde aber sein Körbchen ins Schlafzimmer stellen, denn er braucht die Sicherheit des Rudels. Falls er nachts ins Bett springt, mach ihm die Leine so dran dass er zwar bequem im Körbchen liegen kann aber nicht ins Bett kommt.
Es gibt einige Dinge, die einem Hund immer wieder demonstrieren, dass er nicht der ranghöhere ist.
z.B.
Du gehst IMMER als erstes durch JEDE tür. Wenn er vorausschießt, ein klares Nein, zurückholen, vor der Tür absitzen lassen, durchgehen, und den Hund rufen.
Der Hund drängelt sich NIE an dir vorbei, du steigst NIE über den Hund drüber oder gehst ihn aus dem Weg. Er macht dir Platz!
Der Hund frisst nach dir. Der Rüdelführer frisst zuerst, die anderen (dein Hund) bekommen den "Rest" (sein Futter)
Der Hund bestimmt nicht die Richtung, in die ihr läuft. Zerrt er an der Leine bleibst du stehen oder drehst um. Und das IMMER. Auch wenn ihr in ner halben Stunde nur 5 Meter Weg macht.
Du bestimmst, wann ein Spiel oder Schmusen endet und aufhört. Bringt der Hund dir das Spielzeug, lass es dir geben, tu es weg, ignoriere den Hund. Und wenn er dich in Ruhe lässt oder dann wenn du willst fordere ihn zum spielen auf. Spielt er zu aggressiv, dann unterbreche das Spiel.
Lass ihn nicht zu anderen Leuten hin wenn er das will. Ignoriere jegliches Gejammer und Rumgekasper. Die Leute sollen den Hund nicht beachten und du auch nicht. Du sprichst mit den leuten, nicht der Hund.
Klingelt es an der Tür, hat der Hund den Besuch als letztes zu begrüßen oder besser: erstmal gar nicht. Es ist DEIN Besuch. Der Besuch soll den Hund ignorieren, erst recht wenn er hochspringt.
Binde ihn ruhig mal in der Wohnung an und laufe einfach ganz normal überall hin. Auch wenn er dich nicht sehen kann, ignoriere ihn völlig. Er muss und darf dich nicht kontrollieren.´WEnn du in irgendein Zimmer gehst, schließ ruhig mal die Tür und lass ihn draußen sitzen.
Wenn er etwas nimmt und kaputt machen will, dann nimm es ihm weg. Biete ihm eine Alternative. Z.B: ein Kauspielzeug oder Kauknochen. Daran kann er dann seinen Spieltrieb / Frust / Zahnschmerzen (wechselt er gerade die Zähne?) auslassen.
Einigt euch vielleicht mal darauf, dass in der nächsten Zeit nur du mit dem Hund umgehst. Wenn möglich mache ALLES was den Hund betrifft selbst und sonst niemand. Dann kannst du am besten auf ihn einwirken und wirst für ihn einfacher zur Respektperson.
Wenn er beißt würde ich ihn aus dem Zimmer tun. Entweder mit einem klaren Nein oder ganz ohne Kommentar. Lass ihn aber nicht lange ausgesperrt denn das ist eine schlimme Strafe für den Hund. Mit nicht lange meine ich höchstens ein paar Minuten. Nimm ihn einfach am Genick / Halsband oder lass eine kurze Führleine dran, auch in der Wohnung. Niemals aber am Genick schütteln, das machen Hunde wenn sie ihre Beute erlegen wollen. Und du willst ihm ja nicht das Gefühl geben, dass du ihn umbringen willst.
Ansonsten ist es ganz wichtig, Ruhe und Souveränität auszustrahlen. Du bist der Chef und er ist ganz unten im Rudel. Mit einem Kind würdest du wahrscheinlich viel strenger umgehen, man ist manchmal mit Hunden viel zu nachlässig!
Zeige ihm ganz deutlich, was er soll und was nicht. Werde nicht hysterisch, das bringt nichts.
Vielleicht hilft euch das ein bißchen. Wichtig ist wirklich die Konsequenz. Am schlimmsten ist, wenn du Dinge manchmal durchgehen lässt, weil du gerade keine Lust hast / nicht mehr kannst. Dann verfestigt sich das Verhalten noch mehr, denn er weiß: Ach manchmal klappt es , ich muss es nur oft genug probieren.