Ich sehe einfach einen riesen Unterschied bei dem, WAS gemacht wird.
Klar, der Labradoodle-Designer hat sich schon was dabei gedacht. Aber mit den völlig falschen Ansätzen. Und das Ganze dann auch noch mit dem ersten Wurf publik zu machen und die "neue" Rasse als Allergikerhund zu feiern war letztendlich das, was völlig verkehrt war.
Nun rennen zig sogenannte Züchter in der Gegend herum und behaupten, ihr Pudelrüde und ihre Labbidame produzieren DIE Allergikerrasse.
Was soll daran denn gut sein?
Ganz früher wurden Rassen kreiert, indem eine Person z.B. einen geeigneten Jagdhund für die Fuchsjagd haben wollte, oder meinetwegen einen Hund zum Hüten.
Da wurden dann 2 geeignete Tiere unterschiedlcher Rassen verpaart und bei gutem Ergebnis wurde mit diesem Nachwuchs weiter gezüchtet, meist dann natürlich auch in enger Inzucht.
Es wurden immer die vielversprechendsten Nachwuchshunde für die weitere Zucht genutzt und so entstanden im Laufe der Zeit die verschiedenen Rassen, bzw. neue aus alten Rassen.
Dabei wurde weder HD geröngt noch die Augen untersucht,....
Heute ist Inzucht aus guten Gründen verboten. Immerhin entstehen aus ihr auch ein Haufen Erbkrankheiten.
Das heißt, eine neue Rasse zu züchten ist nicht ganz einfach und braucht lange Zeit.
Und vor allem braucht es Menschen, die vorher eine Zuchtstrategie entwickeln und wirklich einen Plan haben.
Das geht eben nicht so schnell, wie plötzlich angeblich der Doodle eine Rasse war. Vor allem, weil da überhaupt nicht auf die Gesundheit geachtet wurde, nachdem der Doodle boomte und jeder sein Geld machen wollte.
Das Einzige was der Doodle jetzt ist, ist ein armer, oftmals sehr kranker Mix, der überteuert verkauft wird.
Denn wo Zusammenarbeit herrschen sollte, macht jeder sein eigenes Ding. Jeder versucht, möglichst viele Doodles zu verkaufen und nimmt meist dieselben Elterntiere.
Oder er hat 3 Labbihündinnen und lässt jedes Mal seinen einzigen Pudelrüden drüber hopsen. Das hat nichts mit Zucht, Zuchtstrategien der ähnlichem zu tun.
Ganz ehrlich. Ich habe auch 1 Rüden und 1 Hündin. Neo hat Willow dieses Jahr gedeckt (und noch die Hündin einer anderen Züchterin) und ich werde den Teufel tun, ihn nächstes Mal wieder zu nehmen. Zuchtstrategie bedeutet auch, dass man für das Wohl der Rasse züchtet, nicht für seine eigene Tasche. Was nutzt es mir, wenn ich jedes Mal dieselben Hunde verpaare. Was mache ich mit den Nachommen? Habe ich dann in 2 oder 3 Jahren überhaupt genug genetisches Material?
Die F2 Generation des Doodles ist oft sehr krank, hat Haarausfall, Hautprobleme und es sieht natürlich immer noch jeder Hund anders aus.
Spätestens JETZT müsste was passieren. Aber es ist immer noch nichts von Zusammenarbeit zu sehen. Stattdessen verkauft jeder seine Kreation mitsamt Hauterkrankung lustig weiter, anstatt sich zusammen zu setzen und einen Plan zu entwickeln, wie man die Erkrankungen wieder raus kriegt.
Ich verstehe nicht, warum jeder über Möpse und Schäferhunde meckert, die über so viele Jahre krank gezüchtet wurden, dass man den heutigen Züchtern, die versuchen die Fehler zu korrigieren, weiß Gott keine Schuld geben kann.
Aber Doodles, die über so kurze Zeit aus Geldmacherei heraus schon so krank gezüchtet wurden, werden als Modehunde gelobt.
Für mich verkehrte Welt.
Ich finde nicht unbedingt, dass es zu viele oder zu wenig Rassen gibt. Ich finde viel eher, dass zu viele Menschen die Hundezucht zu leichtfertig sehen.
Und was die Showlinien betrifft, so sind auch diese nicht ganz so schnell aufgetaucht, wie manche denken.
Vielmehr war es so, dass sich ganz langsam eingeschlichen hat, Hunde mit guten Ausstellungserfolgen vermehrt zur Zucht zu nehmen (ist nicht unbedingt meins, aber ich selbst züchte eben Arbeitshunde). Das sind aber nicht nur Hunde, die eben Aufgrund ihrer Schönheit im Ring oft gewinnen.
Diese Hunde fallen den Richtern eben auch oft auf, weil sie sich so freundlich geben, ruhig bei Trubel bleiben,.....
Eben Hunde, die gut in die heutige Gesellschaft passen, weil sie eben zwar noch gern arbeiten, wie z.B. der Labbi oder Border, sie aber nicht glich ausflippen wenn es einen Tag mal nichts zu jagen oder hüten gibt.
und so entstand langsam schleichend die Showlinie.
Natürlich gibt es da Züchter, die wirklich NUR auf Show züchten. Aber die meisten Hunde haben noch genug von ihrer Ursprünglichkeit, passen eben nur besser in die Gesellschaft, weil sie statt Schafe eben auch mit Treibball zufrieden sind.