Benutzer593
Gast
Ich kenne durchaus Sätze wie "der Hund ist halt einfach anders" oder "natürlich nicht so schlimm wie Loomie" oder "puh, da hast du dir was angetan" oder mein Lieblingssatz, den ein Staffelkollege eine Zeit lang immer wieder vor sich hin brabbelte "wer hätte gedacht, dass du DEN Hund SO hinbekommst". Und ja, Loomie ist schon ein wenig anders. Aber sie ist eben ein tauber Pit und verhält sich so, wie ich es von einem tauben Vollblutterrier erwarte. Ich denke ehrlich gesagt wenig an Dinge wie Deprivations- oder Aspergersyndrom und wenn es uns jemand verpassen will, wäre es mir auch recht egal.
Loomie kam im Alter von 6 Monaten zu mir, hatte zu dieser Zeit schon (soweit wir wissen) 5 Platzwechsel hinter sich und stand bei einem davon auch schon zum Einschläfern beim TA. Sie hat seit jeher ein sehr hohes Erregungslevel (egal ob die Erregung positiver oder negativer Natur ist), kann sich irrsinnig schnell hoch drehen und es gab eine Zeit, da war es richtig schwierig sie von Erregung wieder runter zu bekommen. Sich selbst runter geschraubt hat sie schon mal gar nicht. Es gab Zeiten, da wurde aus Prinzip alles verbellt auch dann wenn gar nichts da war. Das sah in etwa so aus, dass schonmal lautstark in die Welt raus gebellt hat, wenn sie aus dem Auto ausstieg - wohlgemerkt bereits bevor ihre Pfoten den Boden berührten und sie überhaupt nachsehen konnte, ob da ein vermeintlicher Feind lauert. Alles was neu ist, führt zu sehr viel Aufregung, weshalb es auch Zeiten gab, in denen wir primär Standardstrecken gegangen sind und die Variation erst mit der Zeit gesteigert haben - je nachdem wieviel sie davon vertragen hat. Heute verbellt sie draußen nur in Ausnahmefällen etwas, wo sie nach wie vor oft mal teils ohne ersichtlichen Grund bellt ist im Haus und auch im Auto. Das sind unsere "Loomie sieht Geister" Momente, wo ich nicht weiß, was sie so beunruhigt. Ich kann mich aber auch schwer in ihre Sinneswahrnehmung hineinversetzen - irgendeinen Grund wird sie schon haben
Neue Hunde kennenlernen ist für Loomie ebenso ein Thema. Sie pöbelt zwar nur seltenst an der Leine, aber direkter Kontakt braucht Zeit - kennt und schätzt sie einen Hund, darf der dann aber viel machen und sie hat ein schönes und sauberes Sozialverhalten. Problematisch ist es auch, wenn sie einen bekannten Hund für längere Zeit nicht gesehen hat, auch da muss man wieder etwas mehr Vorsicht walten lassen. Mittlerweile ist sie aber soweit, dass sie gut in kleineren Gruppen auch mit unbekannten Hunden spazieren gehen kann, wenn diese anfangs Abstand halten und erst nach einer kurzen Zeit zum runterfahren und das Gegenüber von Weitem beobachten direkter Kontakt entsteht.
Auch die Situation des sich immer mehr hineinsteigerns kenne ich, wenn auch in einer anderen Situation. Lümchen fand in jungen Jahren mal eine tote Maus, wusste mit der im ersten Moment nichts anzufangen, bevor ihr das "Beute" klar wurde, sodass ich die Möglichkeit hatte, mich zwischen sie und die Maus zu drängeln und sie vom direkten Kontakt blocken konnte, was sie freundlicherweise auch recht flott akzeptierte. Ich dachte das wäre doch eine tolle Möglichkeit ein "sich vom Wild abwenden" zu belohnen, stand also zwischen Frau Hund und der Maus, das Spielzeug in der Hand und wartete darauf, dass sie einen kurzen Blick zu mir wirft. Ich habe nach über 30 Minuten abgebrochen, weil Frau Hund die gesamte Zeit über zitternd, sabbernd und die Maus fixierend da stand, natürlich keine Sekunde den Blick abwendete und ich einfach nach Hause musste. Letztendlich habe ich sie von der Maus weggetragen.
Wie gesagt - für mich ist Loomie einfach was sie ist. Und wir haben sehr viele Dinge geschafft, Lümchen läuft heute zu 90% auf Spaziergängen frei (wir leben aber auch in der Pampa und treffen sehr selten jemanden), arbeitet gut in der Rettungshundearbeit, kann viele Dinge, die früher unmöglich waren und ich bin sicher, die Dinge, die noch nicht gehen, werden wir irgendwann auch noch hinkriegen. Ein paar Einschränkungen wird es immer geben, aber das sehe ich beim tauben Hund als normal an. Auch meine anderen Hunde sind nicht perfekt
Darauf was andere Leute mir unterwegs über Hunde erklären, gebe ich aus Prinzip nichts. Das Wissen der meisten davon beschränkt sich darauf, dass ein Hund einen Kopf, 4 Beine und einen Schwanz hat und er sich freut, wenn er wedelt
Loomie kam im Alter von 6 Monaten zu mir, hatte zu dieser Zeit schon (soweit wir wissen) 5 Platzwechsel hinter sich und stand bei einem davon auch schon zum Einschläfern beim TA. Sie hat seit jeher ein sehr hohes Erregungslevel (egal ob die Erregung positiver oder negativer Natur ist), kann sich irrsinnig schnell hoch drehen und es gab eine Zeit, da war es richtig schwierig sie von Erregung wieder runter zu bekommen. Sich selbst runter geschraubt hat sie schon mal gar nicht. Es gab Zeiten, da wurde aus Prinzip alles verbellt auch dann wenn gar nichts da war. Das sah in etwa so aus, dass schonmal lautstark in die Welt raus gebellt hat, wenn sie aus dem Auto ausstieg - wohlgemerkt bereits bevor ihre Pfoten den Boden berührten und sie überhaupt nachsehen konnte, ob da ein vermeintlicher Feind lauert. Alles was neu ist, führt zu sehr viel Aufregung, weshalb es auch Zeiten gab, in denen wir primär Standardstrecken gegangen sind und die Variation erst mit der Zeit gesteigert haben - je nachdem wieviel sie davon vertragen hat. Heute verbellt sie draußen nur in Ausnahmefällen etwas, wo sie nach wie vor oft mal teils ohne ersichtlichen Grund bellt ist im Haus und auch im Auto. Das sind unsere "Loomie sieht Geister" Momente, wo ich nicht weiß, was sie so beunruhigt. Ich kann mich aber auch schwer in ihre Sinneswahrnehmung hineinversetzen - irgendeinen Grund wird sie schon haben
Neue Hunde kennenlernen ist für Loomie ebenso ein Thema. Sie pöbelt zwar nur seltenst an der Leine, aber direkter Kontakt braucht Zeit - kennt und schätzt sie einen Hund, darf der dann aber viel machen und sie hat ein schönes und sauberes Sozialverhalten. Problematisch ist es auch, wenn sie einen bekannten Hund für längere Zeit nicht gesehen hat, auch da muss man wieder etwas mehr Vorsicht walten lassen. Mittlerweile ist sie aber soweit, dass sie gut in kleineren Gruppen auch mit unbekannten Hunden spazieren gehen kann, wenn diese anfangs Abstand halten und erst nach einer kurzen Zeit zum runterfahren und das Gegenüber von Weitem beobachten direkter Kontakt entsteht.
Auch die Situation des sich immer mehr hineinsteigerns kenne ich, wenn auch in einer anderen Situation. Lümchen fand in jungen Jahren mal eine tote Maus, wusste mit der im ersten Moment nichts anzufangen, bevor ihr das "Beute" klar wurde, sodass ich die Möglichkeit hatte, mich zwischen sie und die Maus zu drängeln und sie vom direkten Kontakt blocken konnte, was sie freundlicherweise auch recht flott akzeptierte. Ich dachte das wäre doch eine tolle Möglichkeit ein "sich vom Wild abwenden" zu belohnen, stand also zwischen Frau Hund und der Maus, das Spielzeug in der Hand und wartete darauf, dass sie einen kurzen Blick zu mir wirft. Ich habe nach über 30 Minuten abgebrochen, weil Frau Hund die gesamte Zeit über zitternd, sabbernd und die Maus fixierend da stand, natürlich keine Sekunde den Blick abwendete und ich einfach nach Hause musste. Letztendlich habe ich sie von der Maus weggetragen.
Wie gesagt - für mich ist Loomie einfach was sie ist. Und wir haben sehr viele Dinge geschafft, Lümchen läuft heute zu 90% auf Spaziergängen frei (wir leben aber auch in der Pampa und treffen sehr selten jemanden), arbeitet gut in der Rettungshundearbeit, kann viele Dinge, die früher unmöglich waren und ich bin sicher, die Dinge, die noch nicht gehen, werden wir irgendwann auch noch hinkriegen. Ein paar Einschränkungen wird es immer geben, aber das sehe ich beim tauben Hund als normal an. Auch meine anderen Hunde sind nicht perfekt
Darauf was andere Leute mir unterwegs über Hunde erklären, gebe ich aus Prinzip nichts. Das Wissen der meisten davon beschränkt sich darauf, dass ein Hund einen Kopf, 4 Beine und einen Schwanz hat und er sich freut, wenn er wedelt