Hallo,
klar, über dieses Thema wurde hier schon viel geschrieben, aber jede Situation ist ein bisschen anders und die Anworten helfen mir nicht wirklich weiter.
Zu unserer Situation:
Betritt irgend jemand auf Socken oder barfuß das Wohnzimmer, wird er von Pino bestürmt, und er beißt in die Füße oder die Hosenbeine Das gleiche passiert oft, wenn ich vom Pippimachen im Garten mit ihm wieder ins Haus komme. Oder jemand (auch Besucher) sitzt arglos auf dem Sofa und wird plötzlich in die Zehen gebissen. Dass das richtig weh tun kann, brauche ich keinem zu erzählen.
Tipp Nummer 1 hier im Forum: Den Hund ignorieren und wie eine Salzsäule 10 Sekunden stehen bleiben. Nutzt nicht wirklich was, er hüpft und zwickt weiter, und manchmal so schmerzhaft, dass man sich das nicht wirklich antun möchte. Und wie soll jemand, der auf dem Sofa sitzt und eh nicht mit dem Hund beschäftigt ist, diesen ignorieren?
Tipp Nummer 2: Dem Hund eine Auszeit geben, indem man ihn vor die Türe setzt. Da sehe ich das Problem, dass ich ihn ja erst hochnehmen kann, wenn er von der Person abgelassen hat und dann ja praktisch das Loslassen korriegiere .
Tipp Nummer 3: Den Hund sofort an die Leine legen und am Stuhlbein oder sonstwo festmachen. Korrigiere ich dann nicht hier auch im falschen Moment?
Meine Mit-Familienmitglieder reagieren meistens sehr spontan (weil's ja weh tut) mit lauten "Nein"-Rufen oder einem scharfen "kssst", was aber auch nicht hilft. Pino guckt nur kurz und attackiert weiter. Auch hier sehe ich die Gefahr, dass das Abbruchsignal oft dann gegeben wird, wenn der Hund gerade nicht zwickt und er ja dann dafür gemaßregelt wird.
Wie reagiert ihr in solchen Momenten?
Ich habe viel über Klicker-Training gelesen. Könnte das helfen?
Liebe Grüße
Bevey
Hi,
den Welpen mit einem Abbruchsignal (Nein, Stopp, Zitronenfalter) stoppen. Sobald er nur kurz auslässt bzw. die Hände /Füße sein lässt, LOBEN LOBEN LOBEN und belohnen, z.B. durch das Spiel mit einem Tau, Spielzeug, Stofftier, in das er beißen kann, mit Stimme, auch mal mit Leckerchen. Abbruchsignal auf in anderen Situationen üben. Bei Stopp (Nein, Zitronenfalter) muss klar sein, hör damit auf, was immer es auch gerade ist. Dem Hund genug andere Spielmöglichkeiten außer Händen/Füßen bieten.
Und am besten erst gar nicht auf das "Spiel" beissen in Hände und Füße einlassen. Sobald er damit anfängt, Abbruchsignal. Reagiert er nicht auf das Abbruchsignal, dann mit "körperlicher Gewalt" eingereifen, auf keinen Fall ignorieren. Körperliche Gewalt heisst in dem Fall, den Welpen daran hindern, dich zu beißen. Indem du ihn z.B. einfach festhälst, mehr "Gewalt" ist nicht nötig. Auch mal die Schnauze kurz (!) zuhalten, wenn es sein muss. Ich rede hier von angemessener körperlicher Einschränkung, dem Welpen dabei keine Schmerzen etc. zufügen. Kein Welpe "MUSS" in Hände und Füße beissen, um angemessen zu spielen. Es gibt genug andere Arten, mit einem Welpen zu spielen. Es tut auch ein alter Socke, in den er nach Herzenslust reinbeissen und zerren darf. Es müssen nicht die Hände sein.
Und wer jetzt wieder schreit der Welpe wird traumatisiert, der möge sich anschauen, was normal sozialisierte Hunde mit Welpen machen, die ihnen auf den Geist gehen bzw. sie kräftig mit den Zähnen in den Schwanz/Ohren beißen: Die bekommen mal kurz eins eingeschenkt, ein kurzer lauter Anraunzer, auch ein kurzes DOSIERTES Zuschnappen (natürlich ohne Blut) ist normal. Der Welpe jault kurz auf, guckt dumm aus der Wäsche, und der Käs ist gegessen. Der eine lernt es schneller, der andere braucht länger. Das ist zumindest meine Erfahrung mit Welpen und Althunden - und auch mit meinen 3 als Welpen/Junghund aufgezogenen Hunden.
Ich vergleiche es jetzt mal mit einem menschlichen Baby/Kleinkind, alle Eltern kennen das. Das Kleinkind tritt dich beim Wickeln. Bei einem 2 bis 3 jährigen Kind kann das ganz schön weh tun, wenn esdich z.B. im Gesicht/Brille/Nase etc. trifft, weil du dich gerade herunterbeugst. Bei solchen wilden Kaspereien fallen sie auch gerne mal vom Wickeltisch, nicht so lustig. Das Kind spielt, tritt nach dir, hampelt wild herum. Das "Nein" akzeptiert es nicht, macht weiter. Dann halt ich auch kurz ! die Beinchen fest und sage nochmals nein, lass das, du tust der Mama weh. Dabei übe ich natürilich nur so viel "Gewalt" kurz aus, wie nötig. Es geht nicht darum dem Gegenüber weh zu tun, sonder lediglich ihn an der Verletzung des Selbst zu hindern. Sobald das Kind Ruhe hält, lasse ich sofort los und lobe es. Und biete ihm eine Spielzeug zur Ablenkung an.