Dankbarkeit von einem Hund zu erwarten find eich auch etwas überzogen.
Das Hunde lediglich im hier und jetzt leben, kann ich mir aber auch nur schwer vorstellen.
Sie freuen sich sicher dass es jetzt ein angenehmes Leben gibt und denken wohl auch nicht ständig an die "schlimme" Verganenheit.
Allerdings bin ich ziemnlich sicher, dass ein Hund, der es beim alten Besitzer schlecht hatte, gerne wieder zu oihm geht wo er einen viel besseren neuen bestzer kennen gelernt hat.
Allerlei negativen Erfahrungen, und die daraus resutlierenden "Verhaltensauffälligkeiten" sprechen dagegen dass Hunde ausschließlich im hier und jetzt leben.
Wenn mein Hund alte Männer mit Hut fürchtet und laut anbellt - wird er schlechte Erfahrungen mit ihnen gemacht haben - das er heute noch so drauf ist, spricht dafür, dass er noch an schlimme Erfahrungen denkt
Das hat etwas mit Prägung und Konditionierung zu tun. Der Hund "denkt" nicht wie wir Menschen, davon bin ich tief und fest überzeugt. Und eben deshalb kann man die Prägung und Konditionierung auch wieder umkehren. Jedoch dauert
es natürlich in Abhängigkeit von der Intensität des Traumas oder der länge der Konditionierung länger, dies wieder abzugewöhnen. Das ist für mich aber kein Widerspruch zum "hier und jetzt".
Zurck zum Thema. Ich finde die Frage kann man so nicht beantworten. Jeder versteht unter Bindung noch ein bischen was anderes. In der Regel wird man mit einem Tierheimhund viel mehr Arbeiten müssen - also viel geduldiger, konsequenter
und zielstrebiger. Das heißt auch, dass es mehr Kraft kostet. Gibt man aber nicht auf und kommt zu seinem angestrebten Ziel empfindet man dies natürlich als noch "schöner". Ich kann mir das in etwa vorstellen:
In den ersten Monaten mit Max kamen mir echte Zweifel auf. Aber ich bin dran geblieben und heute überglückglich mit ihm. Wäre ich irgendwo dazwischen festgefahren, dann würde ich die Bindung heute anders interprätieren. Es kommt also nicht
darauf an, wo man den Hund her hat. Es kommt darauf an, wie man mit dem Hund zusammenlebt und was man bisher investiert hat um das zu erreichen.
Nichts desto trotz finde ich die Frage etwas unangemessen. Man geht doch auch nicht daher und fragt Eltern, "Welches Kind haben sie mehr lieb. Ihr leibliches oder ihr adoptiertes?" ... Wenn man ein Kind adoptiert, dann sollte es grundsätzlich auch
dieselbe Aufmerksamkeit und Liebe erhalten wie das eigene Kind.