Keine Bindung zwischen meinem Hund und mir

Hallo!

Es hat lange gedauert, bis ich mich durchreißen konnte ein Konto in einem dieser Foren zu erstellen, um nach Hilfe für meine Problematik zu fragen. Es fühlt sich ein bisschen an, als würde ich ein riesiges Tabu begehen, aber es scheint inzwischen die letzte Rettung zu sein.
Nützt alles nichts, also raus damit: Mein Hund und ich mögen uns nicht. Wir haben keinerlei Bindung zueinander und es bricht mir jeden Tag wieder das Herz.
Ich habe Yuri, meinen Collie/Australian Shepherd Mix, vor 2 Jahren als Welpen nachhause geholt, nachdem ich schon zwei Jahre tagsüber auf den Hund meiner Eltern aufgepasst hatte. Karl, der Hund meiner Eltern, ist der liebste Schatz und ich wünschte, ich dürfte ihn immer bei mir halten. Wir verstehen uns super und er ist genauso, wie ich mir einen Hund wünschen würde. Ich habe ihn in den Semesterferien quasi groß gezogen und war sogar mit ihm in der Hundeschule. Wir sind beste Freunde. Nur geht er leider ab 5 Uhr abends wieder zu meinen Eltern.
Nach zwei langen Jahren habe ich mich dann endlich entschieden, mir einen eigenen Hund zuzulegen, damit die Abende nicht mehr so einsam und ruhig sind. Da ich auf dem Autismusspektrum liege, war es mir wichtig einen Hund zu haben, der aufmerksam und sensibel ist, und mit dem man lange Spaziergänge machen kann. Viel kuscheln wäre auch schön. Nach Absprache mit einem Hundetrainer, bei dem ich mir Tipps holte, empfahl er mir, mich nach einem Collie umzuschauen. Dank meines Autismus vertraue ich schnell Menschen, die genug Autorität ausstrahlen, sodass ich ihm blind vertraut habe. Im Nachhinein weiß ich, dass der Collie nicht der ideale Hund für mich ist. Nach längerem Suchen fand ich dann eine Anzeige für Collie/Aussi Mix Welpen und entschied mich, die Welpen mal anzuschauen. Ich habe mit der Besitzerin der Mutterhündin geredet und ihr erklärt, dass ich gerne einen ruhigen Hund hätte und sie riet mir Yuri zu nehmen, da er besonders ruhig und lieb wäre. Das habe ich dann auch getan. In den Wochen vorher hatte ich mir bereits alles nötige Zubehör zugelegt, und war somit vorbereitet.
Es war von Anfang an nicht leicht mit Yuri. Während Karl mir als Welpe stetig hinterher trottete, auf meinem Bauch schlummerte und immer gern kuscheln und spielen wollte, zeigte Yuri so gar kein Interesse an mir. Längeres Streicheln oder intensives Kuscheln wollte er schon gar nicht. Er ist sehr unabhängig und zeigt an allem Interesse außer an mir. In der Hundeschule war es mir fast peinlich, wie desinteressiert Yuri war. Selbst die Trainer konnten sich nicht erklären, was los war. Nach 8 Monaten Hundeschule und nur minimalem Fortschritt, ging ich nicht mehr hin.
Das Merkwürdige ist, dass Yuri und Karl unzertrennlich sind. Sie spielen miteinander, schlafen auf derselben Decke und sind insgesamt sehr innig. Nur mich mag er einfach nicht. Und ich ihn nicht. Versteht mich bitte nicht falsch, ich habe Yuri wahnsinnig lieb und würde für ihn bis ans Ende der Welt gehen, aber er macht mich einfach ständig mit seinem Verhalten traurig. Er bellt viel, was ihm kein Trainer so wirklich abtrainieren konnte. Karl hat auch erst viel gebellt, aber dass konnte ich ihm eigenständig abtrainieren. Meine Familie hat schon immer Hunde gehabt, und ich bin eigentlich recht aufgeklärt, was Hundeerziehung angeht. Ich hatte noch nie Probleme mit einem unsere Hunde, zumindest bis Yuri. Wenn ich ihn streicheln möchte geht er weg, und wenn ich ihn dann doch mal streicheln darf, dann nur für höchstens 2 Minuten. Er will auch nicht im Haus sein. Er hat sein eigenes Hundebett und jede menge Spielzeug und ich bin ja schließlich auch im Haus, aber meistens will er gar nicht rein und schläft sogar lieber draußen als drinnen, als würde er den Garten nicht aus den Augen lassen wollen. Er ist ein absoluter Wachhund und ich nenne ihn gern manchmal einen ,,royal guard" weil er so wachsam ist. Er ist nicht aggressiv oder so, aber eben super distanziert. Er gibt mir einfach nicht, was ich brauche.
Inzwischen bin ich sogar am überlegen, ob ich mir einen zweiten Hund zulege, weil mir Hunde eigentlich immer sehr geholfen haben, was meinen Autismus angeht. Aber das kann ja auch keine Lösung sein. Abgeben möchte ich ihn auch nicht, aber ich weiß einfach nicht mehr was ich tun kann. Hatte schon mal jemand von euch ein ähnliches Problem? Dass euer Hund und ihr euch einfach nicht mögt? Dass die Chemie quasi nicht stimmt? Was habt ihr gemacht?
Sorry für den langen Post und danke im Voraus für eure Tipps.
Bleibt gesund, Isa.
 
Ui, da hast du dir ja ein Herz gefasst, Isa.
Mir fällt (noch) keine nützliche Antwort ein. Ich kann aber ein Stück weit nachfühlen, wenn Hund alles Andere toller findet als einen selbst.
 
Das ist ziemlich dumm gelaufen für Dich und den Hund.

Einen wirklichen Rat habe ich leider auch nicht. Denn die Tatsache, das Du wahrscheinlich die falsche Rasse und den charakterlich falschen Welpen gewählt hat, hilft Dir nicht weiter.
Leider muß ich Dir auch sagen, es gibt Hunde, die einfach Körperkontakt nicht so wollen. Ganz individuell, quer durch alle Rassen.

Wie gehst Du denn so mit Deinem Hund um? Wenn Du ihn bspw. streicheln möchtest. Rufst Du ihn zu Dir? Oder gehst Du zu ihm hin?
Möglicherweise fühlt er sich bedrängt, überfordert? Collies sind sensibel, spüren Stimmungen ihres Menschen und reagieren da auch drauf.
Was passiert, wenn Du ihn einfach ignorierst? Kommt er irgendwann und versucht Kontakt zu Dir aufzunehmen?

Machst Du irgendwas mit Ihm? Also Hundesport oder einfach beim Gassi gehen mit ihm spielen, ihn beschäftigen? Was zusammen machen? Ich renne manchmal mit meinen Hunden. Das finden die lustig. Oder ich "finde" plötzlich Leckerlis im Gras und mache die Hunde laut drauf aufmerksam, das ich da was ganz Tolles gefunden habe.
Die sind geistig eigentlich meistens bei mir, sie haben eine Bindung, schauen was ich mache, wo ich lang gehe, folgen halt. Sowas stärkt die Bindung.

Meine jetzigen beiden sind da auch ziemlich unterschiedlich, was streicheln und kuscheln angeht.
Ali mag das, der hält sich gelegentlich für einen Schoßhund und sucht auch von sich aus immer wieder Kontakt. Der schläft auch in meinem Bett, an meine Beine gelegt.
Rosie ist anders. Streicheln und knuddeln meist nur kurz. Meistens dann, wenn ich oder mein Mann heim kommen. Oder früh, da ist sie immer lustig drauf.
Einfach mal so eher weniger. Rosie reicht es, sich im gleichen Raum wie wir aufzuhalten. Aber eben auf Dauer nicht zu dicht.

Ich akzeptiere das einfach, so wie die beiden Hunde eben sind.
 
Als meine Eltern damals Joey holten wollte er auch nichts von mir wissen. Er hat mich am Anfang schlichtweg Ignoriert. Ich hab dann angefangen so viel zeit wie möglich mit ihm zu verbringen, hab ihn aus den Händen gefüttert, mit ihm Trainiert und gespielt und später mit Sport angefangen. Und irgendwie sind wir zusammengewachsen und jetzt ist er fast immer in meiner Nähe. Kuscheln findet er aber nach wie vor meistens unnötig, ab und zu kommt er zwar bleibt aber selten länger als fünf Minuten.

Das zwischen Joey und mir ist manchmal schon fast eine Art Hassliebe, aber ich habe gelernt ihn so zu akzeptieren und zu lieben wie er ist, auch wenn er nicht die treudoofe Kuschelkugel ist die andere als Hund wollen, und im Gegenteil muss ich auch sagen das ich es auch nicht ändern wollen würde.

Wenn du eure Bindung stärken willst dann verbringt gemeinsam Zeit, spielt zusammen, macht Sport oder sonst etwas das euch beiden Spass macht. Aber zum Kuschelhund wird er vermutlich trotzdem nicht werden.

Wenn du damit leben kannst und ihn trotzdem liebst, so wie er ist, dann wünsch ich euch alles gute.
Aber wenn du damit nicht glücklich werden kannst wäre abgeben vielleicht doch die bessere Option wie 10+ Jahre mit einem Hund zu verbringen bei dem die Chemie nicht stimmt.
 
Nabend,

Er gibt mir einfach nicht, was ich brauche.
Ich fürchte, du gibst ihm auch nicht das, was er braucht ...

Du vergleichst sehr viel mit Karl - Yuri ist aber nicht Karl.
Yuri ist Yuri - ein sehr sensibler Rassemix obendrein.
Vielleicht gibst du Yuri das Gefühl, dass mit ihm was nicht stimmt - das er von dir nicht so akzeptiert wird, wie er ist.

Bindung ist keine Einbahnstraße - du kannst nicht erwarten Wünsche erfüllt zu bekommen, ohne selber zu geben.
Und Yuri braucht etwas anderes als Karl.

Nur wenn du zu dem Hundehalter wirst den Yuri braucht, kann Yuri zu dem Hund werden, den du dir wünschst.
(mit Abstrichen, ein Kuschelhund wir Yuri wohl nie).

Ich würde eine Weile (mehrere Wochen, vielleicht sogar Monate) auf die Betreuung von Karl verzichten.
Deine Eltern finden bestimmt einen anderen Weg der Betreuung (gerade jetzt sind ja auch viele Zuhause).
Das hilft euch Beiden, euch besser aufeinander einzulassen, denke ich.

Darf Yuri in Schlafzimmer und Bett?
Falls nicht, würde ich das unbedingt erlauben - Nähe (wenn sie freiwillig geschieht) ist wichtig - so kann Bindung quasi im Schlaf endstehen.
Mein Hund mochte nicht kuscheln - er ist auch heute kein Kuschelhund.
Aber bei uns gab es Abends immer noch einen "Betthupferl" für den Hund - ich lag im Bett und Arek kam zu mir, dann gab es 2-3 Leckerlies.
Er hats erst nur genommen und Anfangs ist er dann gleich wieder runter und ins Wohnzimmer gegangen (Wohnzimme rliegt neben dem Schlafzimmer und die Tür ist Nachts immer auf, damit er die Wahl hat)
Später dann ist er aber liegen geblieben - ich habe ihn nicht gestreichelt und habe ganz still gelegen, damit er so lange wie möglich da bleibt ;)
Mittlerweile (er lebt jetzt seit 6 Jahren bei uns) kommt er auch ohne Leckerlie unter die Decke gekrochen und kuschelt sich ganz eng an Beine oder Bauch wenn ihm danach ist. Leckerlie als Eisbrecher würde ich dir auch empfehlen - und ihn nicht bedrängen.

Spielzeuge würde ich reduzieren. Eins reicht doch um mit dir zu spielen. Auf Spielaufforderungen würde ich oft eingehen.

Dass er lieber im Garten schläft als im Haus, würde ich auf den Wachtrieb schieben.
Er möchte draußen schlafen weil er dich, SEINE Familie, SEIN Zuhause beschützen möchte - und nicht, weil er dich nicht mag.

Wie sieht denn euer gemeinsamer Tagesablauf so aus? Und wie gestaltet ihr die Zeit, die ihr gemeinsam miteinander verbringt? Was macht ihr da so zusammen?
 
Hmm, bei meiner verstorbenen Hündin wusste ich zu 100% dass sie zu mir gehören will. sie hatte damals entschieden nur noch mit mir mitzugehen.sie war aber auch eine Erwachsene Hündin,die genau wusste was sie will.Kuscheln gehörte da aber auch nicht zwingend dazu.die meisten Streichel-und Kuscheleinheiten ihres Lebens bekam sie an ihrem letzten Lebenstag.Sie durfte auch mit ins Bett, aber spätestens wenn man sie berührte ging sie. Vermutlich die Folge ihrer Vergangenheit beim Alkoholiker.
Bei Jimmy dem Rüden meiner Tochter haben wir auch bestimmt die ersten drei Jahre überlegt,ob er bei uns wirklich richtig aufgehoben ist.Drinnen verschmust ohne Ende,schlief von Anfang an mit im Bett. Aber draußen war das Interesse an uns so gut wie nicht vorhanden.mittlerweile ist uns auch klar warum.der Kerle war schlicht und einfach überfordert. mit den Erwartungen die wir an ihn stellten und seiner Umwelt.Jetzt ist er 10 und der Gedanke,dass er wahrscheinlich am kürzeren Ende seiner Lebenszeit angekommen ist,tut uns weh.
Es kann also durchaus sein,dass es länger dauert bis man eine richtig enge Bindung zu seinem Hund aufbaut.
An deiner Stelle würde ich die Vorschläge von Manfred mal für mindestens 4 Wochen versuchen umzusetzen.Versuche auch die wirklichen Bedürfnisse von Yuri herauszufinden. vielleicht macht es nur der Zeitpunkt aus.Spiele mit ihm wenn er ein Spielzeug bringt.kuschel mit ihm wenn er dich zum kuscheln auffordert.
 
Hallo,

schwierig, da einen Rat zu geben.

Zunächst mal frage ich mich, woran genau du festmachst, dass Yuri dich nicht mag? Okay, er mag nicht gern gestreichelt werden - viele Hunde stehen aber nicht so sehr auf engen Körperkontakt.

Du schreibst, er zeigte dir in der Hundeschule totales Desinteresse - wie genau äußerte sich das? Was würde dort überhaupt geübt? Ist es nicht schlicht und ergreifend möglich, dass Yuri sich dort nicht wohl fühlte, überfordert war, die Trainer nicht individuell auf euch eingegangen sind? Leider behaupten manche Trainer ganz gerne mal, wenn der Hund nicht brav mitmacht, es bestünde eine "geringe Bindung" zwischen Hund und Mensch, was aber oft gar nicht stimmt!

Okay, Yuri bellt viel, zumindest mehr als Karl. In welchen Situationen denn? Er ist ja ein Hütehundmix, diese Hunde gelten teils als recht "mitteilsam". Das kann also rinfach rassebedingt sein. Ja, ist nicht unbedingt toll, wenn man es nicht mag, wenn Hundeviel bellen, aber so kommuniziert Yuri eben... Damit kann man sich in den meisten Fällen doch arrangieren?


Was unternimmst du denn mit Yuri so? Wie sehen eure Spaziergänge aus? Was macht er gerne?

Bindung kann sich auch durch gemeinsame Aktivitäten verstärken, zB Hundesport. Hast du schon mal was in der Richtung mit Yuei gemacht? Tricktraining, Suchspiele, vielleicht Agility? Es gibt so viele Möglichkeiten und vielleicht würde euch so ein gemeinsames Tun einander näherbringen?


Ich selbst habe ja auch zwei Hunde, die recht verschieden sind. Mein Ersthund war von Anfang an recht unkompliziert, aufgeschlossen, mutig. Und dann zog meine Zweithündin hier ein - ängstlich, unterwürfig, und mit ihren "Macken" wie nicht völliger Stubenreinheit und Trennungsangst. Liebgehabt hab ich sie von Anfang an, aber es gab schon Momente, da dachte ich mir, dass ich nie so eine Bindung zu ihr haben werde wie Rex. Es war einfach schwieriger mit ihr. Aber inzwischen habe ich auch zu ihr eine total enge Bindung und liebe sie genau so wie sie ist, ich habe gelernt, sie einfach so anzunehmen und nichts von ihr zu erwarten, was sie nicht leisten kann, und dafür schenkte sie mir ihr Herz. Vielleicht ist es auch bei Dir und Yuri ein Prozess.
 
Ganz wichtig ist, dass du Yuri und Karl nicht miteinander vergleichst denn jeder Hund ist eine eigenständige Persönlichkeit. Mein Balou ist auch sehr eigenständig und ignoriert mich unterwegs die meiste Zeit, selbst wenn ich seinen Namen rufe reagiert er manchmal nicht. In der Hundeschule war er nicht nur einmal der einzige Hund der noch rumgeflitzt ist während alle anderen Hunde schon angeleint waren. Ich habe aber nie gedacht, dass er mich nicht mag denn das ist einfach sein Charakter.

Ich habe ein passendes Hobby für einen eigenständigen Hund wie ihn gefunden der gern schnüffelt und gehe mit ihm zum Mantrailing. Vielleicht gibt es ja auch etwas was du mit Yuri gemeinsam unternehmen kannst und wobei du das was er gern macht förderst.

Es gibt einfach Hunde die keine Kuschelhunde sind. Und man muss seinen Hund einfach akzeptieren wie er ist denn ändern kann man ihn nicht.
 
Nabend,


Ich fürchte, du gibst ihm auch nicht das, was er braucht ...

Du vergleichst sehr viel mit Karl - Yuri ist aber nicht Karl.
Yuri ist Yuri - ein sehr sensibler Rassemix obendrein.
Vielleicht gibst du Yuri das Gefühl, dass mit ihm was nicht stimmt - das er von dir nicht so akzeptiert wird, wie er ist.

Bindung ist keine Einbahnstraße - du kannst nicht erwarten Wünsche erfüllt zu bekommen, ohne selber zu geben.
Und Yuri braucht etwas anderes als Karl.

Nur wenn du zu dem Hundehalter wirst den Yuri braucht, kann Yuri zu dem Hund werden, den du dir wünschst.
(mit Abstrichen, ein Kuschelhund wir Yuri wohl nie).

Ich würde eine Weile (mehrere Wochen, vielleicht sogar Monate) auf die Betreuung von Karl verzichten.
Deine Eltern finden bestimmt einen anderen Weg der Betreuung (gerade jetzt sind ja auch viele Zuhause).
Das hilft euch Beiden, euch besser aufeinander einzulassen, denke ich.

Darf Yuri in Schlafzimmer und Bett?
Falls nicht, würde ich das unbedingt erlauben - Nähe (wenn sie freiwillig geschieht) ist wichtig - so kann Bindung quasi im Schlaf endstehen.
Mein Hund mochte nicht kuscheln - er ist auch heute kein Kuschelhund.
Aber bei uns gab es Abends immer noch einen "Betthupferl" für den Hund - ich lag im Bett und Arek kam zu mir, dann gab es 2-3 Leckerlies.
Er hats erst nur genommen und Anfangs ist er dann gleich wieder runter und ins Wohnzimmer gegangen (Wohnzimme rliegt neben dem Schlafzimmer und die Tür ist Nachts immer auf, damit er die Wahl hat)
Später dann ist er aber liegen geblieben - ich habe ihn nicht gestreichelt und habe ganz still gelegen, damit er so lange wie möglich da bleibt ;)
Mittlerweile (er lebt jetzt seit 6 Jahren bei uns) kommt er auch ohne Leckerlie unter die Decke gekrochen und kuschelt sich ganz eng an Beine oder Bauch wenn ihm danach ist. Leckerlie als Eisbrecher würde ich dir auch empfehlen - und ihn nicht bedrängen.

Spielzeuge würde ich reduzieren. Eins reicht doch um mit dir zu spielen. Auf Spielaufforderungen würde ich oft eingehen.

Dass er lieber im Garten schläft als im Haus, würde ich auf den Wachtrieb schieben.
Er möchte draußen schlafen weil er dich, SEINE Familie, SEIN Zuhause beschützen möchte - und nicht, weil er dich nicht mag.

Wie sieht denn euer gemeinsamer Tagesablauf so aus? Und wie gestaltet ihr die Zeit, die ihr gemeinsam miteinander verbringt? Was macht ihr da so zusammen?

Danke für die ausführliche Antwort!

Ich weiß, dass ich ihm wohl nicht gebe, was er braucht, aber anscheinend braucht er einfach nicht viel. Yuri ist nicht Karl, das ist mir klar, aber ich dachte es wäre hilfreich einen Vergleich zu geben. Es ist leider nicht möglich, ihn nicht zu betreuen und ich schätze, Yuri wäre todtraurig, wenn Karl nicht mehr kommen dürfte. Die beiden sind wirklich beste Freunde und es wäre gemein sie zu trennen.
Yuri darf im Haus überall hin, alle Türen stehen immer offen, da ich das Haus für mich allein habe. Auf Leckerlis ist er leider überhaupt nicht scharf, was die Hundetrainer leider auch schon zum Verzweifeln gebracht hat. Selbst wenn ich Futter weglasse, lässt er sich nicht auf Leckerlis ein. Er nimmt sie wohl, geht dann aber wieder weg.
Spielen mag er tatsächlich gern, und das tun wir auch täglich, aber wenn er keine Lust mehr hat, geht er einfach weg.
Unser Tagesablauf ist eigentlich, dass ich ihn morgens in seinem Schuppen begrüße, ihn füttere und mich mit ihm beschäftige. Dann kommt Karl und die beiden spielen erstmal eine Runde bis ich gefrühstückt habe. Dann gehe ich mit den beiden durch den Wald (Yuri geht sehr gut an der Leine!). Danach wird gekuschelt, wo er dann aber meistens wieder auf Distanz geht. Ich bedränge ihn dann auch nicht. Dann muss ich arbeiten, aber schaue immer wieder zwischendruch nach den beiden. Wie gesagt, sie dürfen immer rein, wann sie wollen. Karl kommt auch relativ häufig rein und liegt neben meinem Schreibtisch und Yuri sagt an manchen Tagen wohl mal hallo, aber legt sich selten in mein Arbeitszimmer. Dann gibt's für mich Mittag, ich kuschel mit den beiden und gehe dann wieder bis vier arbeiten. Aber zwischendurch streicheln geht immer. Um vier spiele ich dann mit ihnen und ihrem Spielzeug. Dann wird Karl abgeholt. Meistens spiele ich dann noch ein bisschen mit Yuri allein, was er auch gerne mitmacht bis er dann halt keine Lust mehr hat. Abends will er dann lieber draußen bleiben als bei mir zu sein. Um halb zehn sowas gehe ich nochmal raus, um ihn nochmal zu füttern und um ihm gute Nacht zu sagen und gehe dann ins Bett. Manche Tage sehen ein bisschen anders aus, aber so wäre ein normaler Tag.
 



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