Tiefere Bindung zum Tierheimhund oder Züchterhund?

Ich hatte eine tiefere Bindung zu


  • Umfrageteilnehmer
    17
Hallo,

ich (Hundelos) beschäftige mich derzeit wieder mit Cesar Milans Methoden. Egal ob nun richtig oder falsch, es geht mir um die Äußerung dass Hunde nur im hier und jetzt leben, anders als wir Menschen halt. Auch wenn der Hund früher ein schlimmes Leben hatte, nun lebt er gut und die Menschen sollen kein Mitleid haben, ihn falsch verwöhnen, alles durchgehen lassen.. (klar.)

Soweit gut, nun frage ich mich und euch, die schon mehrere Hunde hatten / haben,
war eure Bindung zu den Tierheimhunden tiefer als zu Hunden vom Züchter?

Manche meinen ja, (und das dachte ich bislang auch) denen ging's früher so schlecht, darum wären die Dankbarer usw. Aber wenn Hunde nur im hier und jetzt leben, ist es vielleicht nur eine Einbildung von uns Menschen?

Dass es natürlich auch darauf ankommt, wie man sich mit den Tieren beschäftigt, Rasse usw. ist klar!

Ich freue mich auf eure Erfahrungen!

Liebe Grüße
Nachteule
 
Diese "Dankbarkeitsmasche" ist für mich eine rein menschliche Erfindung. Hunde sind nicht "dankbar". Die freuen sich vielleicht, wenn es auf einmal regelmässig Futter gibt und keine Prügel (um mal Extreme heran zu ziehen), aber warum sollten sie es mit der neuen Bezugsperson in Verbindung bringen? Weil man ihnen den Adoptionsvertrag unter die Nase hält? Aber wer sich sowas gerne einredet, bitte.
Ich erlebe auch, dass dieses Denken gegen die Hunde eingesetzt wird (dieser undankbare Köter, ich hab ihn doch gerettet!), dass finde ich persönlich schlimm. Gerade auch, weil es da oft um Instinktverhalten geht (ein Galgo vom Jäger jagt halt nicht auf einmal nicht mehr, weil er zweimal am Tag nen vollen Napf hat). Das ist unfair dem Hund gegenüber.

Ich hatte zu allen Hunden eine enge Bindung, behaupte ich mal, die eben individuell war. Aber nicht besser oder schlechter, nur anders. Egal woher der Hund kam (Züchter oder Privatabgabe).
 
Mit Dankbarkeit hat das nichts zu tun.
Ich persönlich hab zu Tierheimhunden eine engere Bindung, weil die eben eine Vorgeschichte - und in meinem Fall - Macken haben, auf die man viel mehr eingehen muss. Dementsprechend war auch das Training intensiver, die Zeit und das Eingehen auf den Hund viel mehr.
 
Es kommt wahrscheinlich aufs Individuum an.

Meine Erfahrungen basieren sich auf zwei Hunde.
Kiara (Retriever-Pinscher-Terrier-Mix), 11 Jahre, seit dem 08.01.2005 im Welpenalter zu meiner Familie gekommen.
Die Bindung wuchs mit dem Alter. Kiara lernte, dass sie sich auf mich verlassen kann und würde mit mir ins Feuer gehen.

Dann kam Caro (Mops) am 28.02.2015 im Alter von knapp von vier Jahren zu mir.
Caro hatte eine schlimme Vergangenheit, wurde als Gebärmaschine missbraucht und hat nichts im Leben kennen gelernt.
Durch meine Hundeerfahrung mit Kiara stellte Caro schnell fest, dass sie sich an mich orientieren und mir vertrauen kann. Die Bindung ist super, dennoch sucht sie gefühlt jeden Tag ein neues Zuhause :happy33: Sie liebt einfach jeden Menschen und wenn man eine nette Stimme hat und Streicheleinheiten gibt, dann ist Caro ist Paradies.

Ich sehe da keinen Unterschied zwischen Kiara und Caro was die Bindung zu mir betrifft.
 
Ich finde bei einem Welpen vom Züchter/TH. Leider war keine entsprechende Antwort da.
Weil man sich mit einem Welpen intensiv beschäftigen muß.
Die Bindung fängt im Welpenalter an und ist so intensiv wie der Halter das ausbaut.
 
Bei mir wars der Züchterhund. Unser Tierschutzhund kam schon älter zu uns u. war nicht einfach. Die Bindung war ok, aber längst nicht so innig u. fest wie bei unserer Züchterhündin, die hatte ich als Welpe bekommen u. war einfach "mein" Hund.
 
Da kann ich Lena nur Recht geben, Dankbarkeit gibts nicht, und es ist fatal davon auszugehen das man sie automatisch zum "Second Hand Hund" dazubekommt!

Unser Opa war geschätzte 8 Jahre als wir ihn aus dem Tierheim holten, er baute zu niemandem von uns eine Bindung auf, wobei er allerdings ein richtig toller Familienhund wurde, er freute sich über alle und jeden, brauchte allerdings aber niemanden wirklich. Leine ab ging nicht, er ging gleich eigene Wege, an der Leine ging er mit wirklich jedem mit. Streicheln ließ er über sich ergehen, brauchte das aber auch nicht wirklich. Er war glücklich einfach nebenher mitlaufen zu dürfen :zwinkern2:

Anders unser dicker, er war etwa 5 als wir ihn bekamen und gleich Zuhause. Er lebte bevor er zu uns kam bei einem Marokkaner als Wachhund in einer Wellblechhütte.
Schnell wurde er zu einem engen Familienmitglied, mit dem Nachteil das er beschloss wann wir zu verteidigen seien, nicht immer einfach und oft brenzlig wenn man nicht weiß was Hund vorher gelernt hat und worauf er reagiert...

Hunde sind auf eine gute Prägung und Sozialisierung angewiesen, diese begleitet sie ihr ganzes Leben und beeinflusst wie sie auf unterschiedliche Situationen reagieren.
Im Hier und Jetzt kann man aus einem Hund der ohne Menschen aufwuchs mit ganz ganz viel Zeit und Arbeit einen zwar im Grunde ängstlichen, aber auf einen selbst vertrauenden Hund machen, aber ungeschehen kann man die Vergangenheit eines Hundes nicht machen.

Jeder Hund hat seinen eigenen Charakter, die Bindung die man zu einem Tier aufbaut hat mit seiner Vergangenheit nichts zu tun, die ist immer ganz Speziell genau wie man zu Menschen nicht immer die gleiche Bindung aufbaut, das hat mit Herkunft nichts zu tun.

Erziehung muss immer auf den Charakter eines Hundes abgestellt sein, du kannst einen ängstlichen Hund nicht wie einen souveränen Händeln ohne ein seelisches Wrack aus ihm zu machen, Milan ist das schlechteste Vorbild was man sich für Hundeerziehung nehmen kann!
 
Für die Bindung ist für mich nicht die Herkunft entscheidend, sondern das Verhältnis von Mensch und Hund.
Man muss dran arbeiten.

EDIT: ich hatte schon beide Varianten :zwinkern2:
 
Zuletzt bearbeitet:
Für die Bindung ist für mich nicht die Herkunft entscheidend, sondern das Verhältnis von Mensch und Hund.
Man muss dran arbeiten.

EDIT: ich hatte schon beide Varianten :zwinkern2:

Finde ich auch.
Zusätzlich kommt es noch auf den Charakter an.

Aiden hatte ich eine ganz andere Bindung, wie zu den anderen.
Obwohl Baasies aus der selben Zucht ist und miteinander Verwandt sind
 



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