Den "Sinn" dieses Mixes verstehe ich nun mal überhaupt nicht, aber, muss ich ja auch nicht.
Der Pudel ist eine der Rassen, die sich im Laufe der Zeit am wenigsten verändert hat und dass hat sicher auch seinen Grund. Das einzige, dass sich geändert hat ist die Vielfalt der Größen und Farben. Den Schnürenpudel gibt es heute kaum noch. Schade, dass er so verkannt wird. Aber, dass ist leider der Werdegang der "Modehunde".
Die "Mixturen", aus denen Rassen entstanden sind hatten auch alle einen Sinn. Man brauchte Rassen, mit bestimmten Eigenschaften. Da musste man einkreuzen. Heute ist dass nicht mehr nötig, eher überflüssig. Es gibt doch schon an die 800 Rassen.
Das sehe ich völlig anders. Im Wandel der Zeit haben sich auch die gewünschten Rasse-Eigenschaften extrem geändert. Von den 800 (?) Rassen (soviele anerkannte gibt es m.E. nicht) gibt es alleine schon viele Jagd-, Treib- und Hütehunde. Diese Spezialisten brauchen in Dtld. nur noch einige tausend Menschen - wenn überhaupt soviel. Gleiches gilt für Herdenschutzhunde oder z.B. auch sämtliche zum "Schutz" von Haus und Hof gezüchteten Rassen. Wer von uns hat schon einen einsamen Bauernhof zu bewachen. Wohl die wenigsten. Und so kann man es weiterführen.
Heute ist bei den meisten (!) Hundehaltern ein familienfreundlicher, pflegeleichter, mittelgroßer bis kleiner Hund gefragt, ohne Jagd- und Schutztrieb. Am besten noch nicht haarend, spielfreudig, leichtführig und mögl. nicht nervös, sondern mit ausgeglichenem Temperament.
Dazu soll der Hund bitte noch kerngesund sein und natürlich bildschön - wobei da natürlich die Meinungen auseinander gehen, dass sieht man ja beim Pudel. Von den Eckdaten her erfüllt diese Rasse viele der gewünschten Punkte, aber das schlechte Image (Omahund) und die sehr spezielle Optik sind nun mal nicht jedermanns Sache.
In meinen Augen ist es sinnvoller, einen Mix aus Pudel und einer halbwegs passenden Rasse zu halten, als sich als "Familienhund" einen echten "Spezialiten" wie z.B. Border Collie oder einen "hübschen" Hund mit Schutztrieb (wie z.B. Aussie oder Malinoi) zu holen, und dann völlig überfordert zu sein. Der Pudel hat viele gute und "Otto-Normal-Hundehalter"gerechte Eigenschaften. Mein erster Hund war auch ein Mix - vermutlich aus Pudel, Dackel und Terrier, so genau ließ sich das nicht mehr sagen. Aber ein Bruder dieses Hundes sah fast wie ein Original-Pudel aus, die anderen aus dem Wurf kamen eher nach der Mama
. Alles tolle Hunde, damals einfach noch "Straßenköter" mit wuscheligem Fell. Eine "Rasse" oder ein Mix wird nicht besser oder schlechter, nur weil man klingende Namen wie "Labradoodle" oder "Bordoodle" erfindet und irgendwelche Ahnentafeln druckt. Entscheidend sind für mich Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Charakter des Hundes sowie ein "gefälliges" Aussehen und ihre Tauglichkeit als normaler Familienund. Und da punkten zumindest die Doodle die ich kenne weit vor den meisten anderen Moderassen wie Bulldoggen, Aussies, BC, Weimaranern usw. was gerade so "in" ist.
Der "Sinn" eines Pudel-Mixes besteht in meinen Augen darin, einen (wahrscheinlich) relativ gesunden und optisch ansprechenden (wenn man den "Wuschel" mag) Hund zu bekommen, mit einer angenehmen Größe und Charaktereigenschaften, die sich i.d.R. als familien- und alltagstauglich herausstellen - weil die Ursprungsrasse Pudel eben viele gute Eigenschaften mitbringt - aber rein optisch nicht so ganz das ist, was viele Menschen wollen. Der Deutsche Boxer ist eine in meinen Augen ähnlich gut als Familienhund geeignete Rasse. Aber auch hier ist die Optik (und das Sabbern) für viele Menschen von vornherein ein Ausschlußkriterium. Schade, den vom Charakter her halte ich diese Rasse auch für besser geeignet als Familienhund als viele der momentanen Moderassen. Auch da halte ich einen Boxermix für sinnvoller als z.B. einen schönen Weimaraner oder Ridgeback gekauft - und dann mit dessen Schutz- und Jagdtrieb überfordert zu sein.