Designerhunde - Was für Vorteil gibt es ?

Hybridhunden wie Flatdoodle , Labradoodle , Puggle , oder, manchmal auch Lurcher , sind heute immer häufiger und werden wohl auch immer beliebter .
Man sagt , modernen Designer- Hunde, bei denen unterschiedliche Hunderassen miteinander gekreuzt werden, sollen im Idealfall, das Beste dieser Rassen vereinen.
Werden dieses die Rassen der Zukunft sein , oder ist es nur einen reiner Marketing-Gag , der neuen Hunde- Käufern besondere Vorteile suggerieren soll ?

Diese Methode ist aber nicht neu , sondern gibt es bereits seit 100 Jahren , oder mehr.
Sie wird auch nicht nur bei der Hundezucht angewendet , sondern genauso bei anderen Haustieren , oder Pflanzen .


Für manchen Hundefreunden , sind solche Hybriden nur Mischlinge , die zu überhöhten Preisen vermarktet werden .
Ein Argument ist auch , dass es bereits schon genug verschiedene Hunderassen gäbe , oder auch irgendwelche Mischlinge ,
darum müsste man nicht noch zusätzlich weitere Mischlinkshunde erzeugen und auf den Markt bringen .

Aber gibt es nun bei den neuen Designerhunden tatsächlich besondere Vorteile ,
welche bei den anderen, etablierten Hunderassen bisher noch gar nicht nicht vorkommen ?

Was ist eure Meinung zu diesem Phänomen und der immer größer werdenden Beliebtheit solcher "Modehunde "?


Hermann .
 
Zuletzt bearbeitet:
F1-Hybriden in der Landwirtschaft haben sehr wenig mit "Designerhunden" gemeinsam. Als Eltern nimmt man da sorgfältigst ausgewählte Pflanzen oder Tiere - genetisch sehr homogene Linien - und die werden so lange in verschiedenen Kombinationen verpaart, bis das gewünschte Ergebnis dabei rauskommt. Dabei fällt mit ziemlicher Sicherheit sehr viel Ausschuss an, aber bei Tomatenpflanzen stört das wohl kaum jemanden und von den Hühnern redet man nicht.

Gearbeitet wird nur mit der F-1 (das ist die erste Kreuzungsgeneration), die nicht (kommerziell) weitervermehrt wird. Weil deren Nachkommen nämlich völlig unvorhersehbar ausfallen (ich hatte Tomatenpflanzen mit gezackten und solche mit glatten Blättern und die Früchte waren lange nicht so gut wie die Tomate, aus der die Samen stammten. So wusste ich erst, dass die geschenkten Pflanzen Hybriden waren.) F1 sind dagegen extrem homogen und sehr vorhersehbar in ihren Eigenschaften (und die gelbe Kirschtomate Stargold F1 kann ich nur empfehlen).

"Unwissenschaftliche" Gebrauchskreuzungen sind dagegen oft sehr uneinheitlich. Bei englischen Huntern (mehr oder weniger schwere Stute und Vollbluthengst) ist von leichtem Warmblut bis Gewichtsträger alles dabei, und Reitbarkeit ist Glückssache (und natürlich abhängig von der Ausbildung). Lurcher gibt's auch in vielen Varianten, und der Mischling hat wohl nur deshalb einen eigenen Namen, weil er als Jagdhund bei Wilderern beliebt war.

Das große Problem, das ich bei "Designerhunden" sehe ist mangelnde Überlegung bei der Auswahl der Eltern. Und dass es schon so viele Hunderassen gibt, dass kaum noch Gebrauchskreuzungen sinnvoll sind. Eurohounds eventuell, aber die werden ja nicht als "Designerhunde" vermarktet (ich glaube, die werden gar nicht vermarktet, oder @Julia1 ?)

Das was mit Labradoodle & Co. aktuell abläuft, ist in meinen Augen schlicht Abzocke (ich bezweifle nicht, dass der ursprünglichen Kreuzung gute Absichten zu Grunde lagen, aber das ist ja schon länger her).
 
Ich halte garnichts davon. Das passiert alles ohne Sinn und Verstand, rein um des Profits Willen.
Den Produzenten geht es ja nicht um eine sinnvolle Rasse. Es geht halt darum mit einem tollen Namen horrende Preise aufrufen zu können.
Und natürlich gut Welpen abzusetzen.

Passiert eine Hybridzucht tatsächlich für einen bestimmten Sinn und Zweck: Meinetwegen. Dann hat man sich ja vielleicht auch was dabei gedacht... Wobei es dann ja vermutlich auch keine Hybridzucht, sondern Zucht auf eine 'verbesserte' Rasse in irgendeiner Hinsicht ist. Also eher, dass man mal Fremdblut in eine Rasse einbringt um irgendetwas gezielt zu verbessern.

Ich hab häufig das Gefühl, dass in Rassen, die man sich alleine nicht zutraut, dann halt noch was anderes 'Nettes' eingekreuzt wird, weil der durchselektierte Arbeitshund mit einem Schuss Schoßhund ja natürlich ganz lieb, nett und unkompliziert ist 🙄
Oder das altbekannte: Die Hunde sind hypoallergen, weil Pudel drin sind und die nicht haaren 🙄

Ja und dann hat man die Hunde, die aufgrund des komischen Fells Hautprobleme ohne Ende haben....

Nein, erwähnte ich schon, dass ich von dem Rumgedoodle, was hier zurzeit stattfindet, überhaupt nichts halte? Ich halte überhaupt nichts davon...
 
Es sind halt nur "Designerhunde/rassen". Rasse A mit Rasse B verpaart, netter Name kreiert.. zack, passt. Nicht mehr, nicht weniger.
Würde ein ordentliches Zuchtziel verfolgt werden, würden mit den F1-Tieren "weitergearbeitet" werden, um ein einheitliches What-ever zu erzielen. Dies trifft sowohl auf Charakter als auch Optik zu. So ist das nur Rasse x wird mit Rasse y verpaart, teuer mit schickem Namen verkauft und gut ist...

Für mich ist das nur eine "nettere" Form der Vermehrung. Vermehrung bleibt es trotzdem.
Und darum gibt es für mich keinen "Vorteil" dieser "Rassen"..
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe da auch keinerlei Sinn und Zweck, außer dem, Mischlingshunde mit "schickem"Namen zu überhöhten Preisen zu verkaufen.

Es werden ja duchaus auch mal wirklich neue Rassen gezüchtet. Mit sorgfältig ausgewählten Elterntieren und mit einem geplanten Zuchtziel. Ich denke da an den Kromfohrländer, den ELO, Continentalbulldog und OEB bspw.

Aber diese ganze "Doodelei", einfach nur Abzocke am Kunden. Oft genug auf Kosten der Hunde.
 
Ich seh das auch so. Einfacher Mischling zum Preis, welcher oft mal eben den eines richtigen Rassehundes übersteigt. Nicht selten auch richtig schön krank, da gleich rassespezifische Krankheiten von beiden Seiten geerbt. Sehe ich gerade in diversen Epilepsie - Gruppen... *augenroll
 
Ich halte von dem "gedoodle" gar nichts. Warum kein Pudel wenn man einen Hund möchte der nicht haart?

Für mich sind das Mischlinge die zu völlig überhöhten Preisen verkauft worden.
 
Von der Doodlei und der von @Bullerina schön beschriebenen "vernetterung" halt ich auch nichts. Wobei ich ehrlicherweise sagen muss in 12 Jahren mit Luke waren ausgerechnet ein silberner Labbi (sprich potenziell Labbi mit Weimaranereinschlag) sowie ein Labradoodle (mehr Doodle drin auf jeden Fall als Labra) auffällig sozial im selben Maß wie Luke. Beim zweiten lebte noch sein Halbbruder der war auch sehr nett und sozial auch gut aber nicht auf selbigem Niveau.

Wobei ich da eher an eine optimale Mischung sehr unterschiedlicher Faktoren inkl. eventuell auch etwas Glück denke als wie tatsächlich an die Designhundmischung.

Zudem bin ich ganz persönlich der Meinung das die allermeisten gezüchteten Rassen in privater Hand schlicht nichts zu suchen haben. Es gibt die Begleithunderassen nicht umsonst diese decken aber optisch, größentechnisch und charakterlich schlicht nicht alles ab was gesucht wird (und ich kann schon verstehen das man sein Leben nicht mit einem Hund verbringen will der nicht dem persönlichen Geschmack/Wünschen entspricht das bringt keine der beiden Seiten weiter)
Ich könnte mir vorstellen das es einen sehr großen Markt für eine ganze Reihe neuer Rassen geben würde und man dadurch auch viel Hundeleid verhindern könnte weil Rassevertreter nicht mehr in Wunschvorstellungen gepresst werden würden, in die sie nicht reinpassen.
 
Ja, wir haben im Verein ja auch einen Goldendoodle (nicht nur einen, aber gerade geht es mal um den).
Der hat zum Einen massive Hautprobleme. Hat ständig Hotspots, am ganzen Körper offene Wunden. Ist garnicht mehr so hübsch reinweiß, wie er eigentlich sein sollte, sondern rotbraun gescheckt,.. wegen all der Verkrustungen... Ein Elend. Ich sag's euch.

Vom Sozialverhalten ist der auch "super".
Oder wie ich eher sagen würde: Stumpf treudoof.
Klar, natürlich ist es schön, wenn ein Hund lieb und nett und freundlich zu allem und jedem ist. Wenn man sowas haben will. Super.

Aber genaugenommen hat er halt nicht wirklich ein hündisches Sozialverhalten.
Sicherlich für Anfänger und Hund-nebenher-laufen-haben-woller der perfekte Hund.
wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass man auch bei dieser Modemischung nicht davon ausgehen kann, dass alle Individuen so sind.
 
@Hermelin genau das mein ich aber eben nicht diese treudoofen Hunde. Die sind, wie du mich inzwischen eigentlich kennen müsstest, für mich nicht "sozial" wie ich das verstehe. 😉
 



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