Ich befürchte, Du gehst an das gesamte Thema "Hund" zu verkopft heran.
Bubuka hat es auf der ersten Seite schon 2x gesagt:
Das bestätigt wieder meine Erfahrung, dass Hunde sich nach einem souveränen Hundehalter sehnen.
Was du nach meiner Ansicht lernen kannst: Was macht einen souveränen Menschen aus.
Du bist in einem Hundeverein, Du hast einen Hundetrainer, Du bist hier im Forum sehr aktiv, etc. ...
Ein Hund hat all diese Chancen nicht. Er achtet auf seine Umgebung und auf seinen Menschen und lernt diesen zu lesen. Hunde bzw. Tiere leben im Hier und Jetzt.
Ich glaube z. B. nicht, dass ein Hund die Achtung vor seinem Herrchen/Frauchen verliert, nur weil ein Hundetrainer ihn zurechtweist, sein Mensch aber in dem Moment untätig daneben steht. Und selbst wenn: Du hast doch genau diese Situation aufgesucht und die jeweiligen Menschen um Hilfe und Rat gebeten. Sie zeigen Dir, wie's geht.
Ich habe ja selber auch diesen Entwicklungsprozess durchgemacht und bin auch noch nicht am Ende angelangt. Beispiel: wenn in der ersten Zeit, als ich meinen Hund noch neu hatte und völlig ahnungslos war, etwas Aufregendes passierte, wurde ich mit aufgeregt, wurde hektisch und laut. Alles andere als souverän. Ich wollte mir und meinem Hund beweisen, dass ich alles im Griff und ihn unter Kontrolle hatte, habe aber über mein Auftreten genau das Gegenteil bewirkt.
Am letzten Wochenende gingen wir um eine Kurve, mein Hund wie immer vor mir und plötzlich waren, nur 2m hinter einem Maschendrahtzaun auf einem Privatgrundstück, 2 große Gänse zu sehen. Mein Rudi sprang direkt in die Leine, war hoch aufgeregt und bellte. Früher hätte ich ihn zurückgezerrt (der Hund darf ja nicht vor einem sein
), ihn angeherrscht, etc. Inzwischen kann ich ruhig bleiben, habe nur einmal kurz an der Leine gezupft, diese dann aber auch sofort wieder entspannt (in meinen Augen ganz wichtig!!), habe ein eher leises "Kscht" geäußert und meinem Hund dann Zeit gegeben. Ich selber, wie gesagt, war komplett entspannt und ruhig, aber aufmerksam und konzentriert. Es dauerte ca. 10 sec, da setzte sich Rudi hin, schaute die Gänse jetzt neugierig an, fing dann an, in deren Richtung zu schnüffeln und nach ein paar Sekunden drehte er sich um und blickte mich an. Jetzt konnte ich ihn loben, ihn zu mir locken und die Situation endete mit Ruhe, wir konnten dann entspannt an den Gänsen vorbei gehen.
Wenn ich früher in einer solchen Situation laut und hektisch geworden bin, kam beim Hund im Prinzip und in seine Sprache übersetzt, auch nur aufgeregtes Gebell an, ich spiegelte also seine Haltung.
LG
Matthias