Das geringere Übel?

Hallo Forumsgemeinde,

ich reduziere seit geraumer Zeit meine tägliche Arbeitszeit und bin jetzt bei 6 Stunden angelangt. Die tatsächliche Abwesenheit beträgt aber immer noch ca. 7,5 Stunden. Nun lese ich hier schon eine Weile mit und bin mir darüber im Klaren, daß das noch zuviel für einen Hund ist. Eigentlich hatte ich gehofft, dieses Jahr noch weiter reduzieren zu können, aber wie die Dinge derzeit stehen, ist fraglich, ob ich das schaffe. Damit rückt wohl auch der eigene Hund wieder ein ganzes Stück weg. Trotzdem schaue ich immer mal wieder diverse Tierheimseiten durch und brauche da mal euren Rat. Ich habe in letzter Zeit auch einige Hundevorstellungen gelesen, in denen mitgeteilt wurde, daß die Hunde im Tierheim ganz explizit unter den Bedingungen im Tierheim leiden, bei einem Hund ging das dann bis hin zu offenen Wunden durch stressbedingten Ausschlag.
Meine Frage wäre also folgende: gibt es in so einer Situation die "Wahl des geringeren Übels"? Also quasi die Ruhe als Einzelhund, mit einer eigentlich zu langen Dauer des Alleinseins, gegenüber dem Stress im Tierheim? Was würdet ihr sagen?

Danke schonmal und viele Grüsse
 
Hm.. willkommen hier bei uns und schön, dass Du Dir soviele Gedanken machst.

Da dies hier aber nur der Vorstellung dient (und die Beantwortung spezieller Fragen hier aus Gründen nicht gewünscht ist) wäre es schön, wenn Du Dein Frage noch mal in entsprechender Unterkategorie stellen würdest..
Da bekommst Du sicher auch mehr Antworten. In den Vorstellungsthread schaut nicht jeder aktive User rein...
 
doch... sind wir.. mein Fehler.. sorry
 
Meine Frage wäre also folgende: gibt es in so einer Situation die "Wahl des geringeren Übels"? Also quasi die Ruhe als Einzelhund, mit einer eigentlich zu langen Dauer des Alleinseins, gegenüber dem Stress im Tierheim? Was würdet ihr sagen?

Ich würde sagen,, dass nicht jeder Hund zwangsläufig Stress im TH hat.
Wir haben vor knapp einem Jahr einen TH-Hund aufgenommen, und aufgrund dessen, was bekannt war, war das Tierheim definitiv eine Verbesserung zum "vorher" für diesen Hund.

Was nichts daran ändert, dass er heftige Probleme mit "alleine-bleiben" hat. Was heißt: der vorhandenen Ersthund reicht nicht, Hermann braucht seine Menschen..Wir haben das Glück, dass Hermann nicht wirklich "alleine" bleiben muss...

Nur weil ein Hund eine eher weniger "schöne" Vergangenheit mitbringt,und nur weil er im Zwinger gut versorgt aber eben nicht auf dem Sofa einschläft... heitß nicht, dass "alleine für xy Stunden, danach aber geliebt, versorgt und bespasst" (letzteres ist immer so eine Sache.. kann "Mensch" wirklich nach Arbeitstag mit x Stunden noch genug Energie aufbringen, auch bei "Hundewelpenregen" ...?) die bessere Option für diesen Hund ist.

Hunde werden aus dem (seriösen) TS nicht "gerettet".
Sie verbessern sich.
Über Stunden allein auszuharren gehört nach meinem Verständnis nicht zur "Verbesserung".

Just my two pence.
 
Das sieht denke ich jeder Mensch anders. Und die eigene Meinung kann sich im Laufe des Lebens ja auch nochmal ändern.
Ich denke auch, dass beide Meinungen ihre Berechtigung haben.

Bei deiner Frage gibt es kein scharz und weiß ...

Ich würde bei 7.5h täglich keinen Hund holen.
Weil mein Anspruch an Hundehaltung eine Andere ist. Ich möchte ihm ein gutes Leben bieten. Und nur weil es bei mir besser ist als im Tierheim, muss es bei mir nicht automatisch gut sein.
Wenn ich ein Kind adoptiere was früher regelmäßig verprügelt wurde, hat es bei mir trotzdem kein gutes Leben wenn ich es nur ab und an schlage. (ein überspitztes Beispiel, einfach um zu verdeutlichen was ich meine)

Da smusst du also wirklich für dich entscheiden.

Mit geben möchte ich dir die Erfahrung,
dass der Alltag einem dann doch öfter mal einen Strich durch die Rechnung macht als einem lieb ist.
Alleine mit Hund bleibt es oft NICHT bei den 7.5h (Einkauf, Arzt, Frisör, Überstunden, auto kaputt, Bahn streikt, ...).
Bei JEDEM Wetter und jeder persönlichen Befindlichkeit (Kopfschmerzen, Übelkeit, fieber, ...) für den Hund alleine verantwortlich zu sein, ist schwieriger als man sich das vorher oft vorstellt.

Ich möchte alleine keinen Hund halten - das weiß ich aber erst, seit ich einen Hund habe.

Ich denke du würdest viel, sehr viel ermöglichen um deinem Hund ein besseres Leben zu bieten wenn es hart auf hart kommt.
Das ist mMn der Grundstein für eine vernüfntige Hundehaltung - dass man als Halter Kompromisse macht und die Bedürfnisse des Hundes achtet.
Das beiweist du mit deinem Post.
Und man kann immer mal in die Lage kommen, dass das Leben sich ändert.

Nur mit dem Wissen, dass der Hund täglich mind. 7.5h alleine sein wird (und sich das auch nicht planbar ändern lässt)
würde ich mir keinen Hund anschaffen.
 
Hallo und guten Morgen,

danke für die Antworten. Ich habe mir schon gedacht, daß das nicht so einfach zu entscheiden ist. Da werde ich wohl noch warten, bis ich die 6Stunden tatsächliche Abwesenheit erreicht habe.

Ich würde sagen,, dass nicht jeder Hund zwangsläufig Stress im TH hat.

Das stimmt natürlich. Ich hatte nur auf den Seiten einige Hundebeschreibungen gesehen, bei denen ganz klar geschrieben wurde (von den Pflegern), daß der Stress durch den Aufenthalt im Tierheim ausgelöst wurde. Aber "vom Regen in die Traufe" ist auch keine gute Wahl, das ist schon richtig.

Grüssli
 
@Manfred007: mit dem Alltag hast du natürlich recht, aber auch da sind einige Dinge bereits "erledigt". Einkaufen erfordert immer auch einen Spaziergang, da ich kein Auto habe, auf Bahn bin ich zum Glück nicht angewiesen und Überstunden lehne ich konsequent, wenn auch stets freundlich, ab. Das ist nicht nur dahin gesagt, mein Chef musste die Erfahrung machen, daß ich das durchaus ernst meine. Und erstaunlicherweise wird das mittlerweile kommentarlos akzeptiert. Krankenversorgung wäre auch bereits möglich. Jetzt fehlt nur noch die entsprechende Arbeitszeit, aber das wird schon noch.

Grüssli
 
Einkaufen erfordert immer auch einen Spaziergang, da ich kein Auto habe,
Da sind wir beim nächsten Problem. Das klingt so, als würdest du den Hund zum Einkaufen einfach mitnehmen. So einfach ist es aber leider nicht. In die meisten Läden dürfen Hunde nicht mit rein. Den Hund vor einem Geschäft anzubinden ist, in meinen Augen, ziemlich verantwortungslos und noch dazu sehr gefährlich (Hund wird gestohlen, Hund wird vergiftet, Hund gerät in einen Streit mit einem anderen Hund, Hund verletzt ein Kind, das ihn bedrängt hat...)
 
Stimmt, aber ich gehe z.B. stets in einen Laden (Lebensmittel), der im UG einer Einkaufspassage gelegen ist. In der Passage sind Hunde gestattet und der Hund befände sich vor dem, nicht durch eine Tür verschlossenen, Laden. Je nach Kassenschlange brauche ich zum Einkaufen kaum 10-15 Minuten, von denen ich etwa die Hälfte ausser Sicht und zu keiner Zeit ausser Hörweite bin. In die restlichen Läden dürfte der Hund auch mit.

Grüssli
 



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