Ich bin ja erstaunt, was es hier für Fachleute gibt, die per Ferndiagnose über Lurykas psychische Gesundheit urteilen können. Wow! Es gibt Leute, die dafür jahrelang studieren.
Dann fällt mir noch ein, weil es bei Jemandem schief ging mit der Vermittlung des Hundes wegen einer wie auch immer gearteten psychischen Erkrankung, werden alle anderen Menschen unter Generalverdacht gestellt- erinnert mich irgendwie ans Kampfhundethema.
Liebe Luryka, ich empfehle dir tatsächlich auch, geh ins Tierheim als Gassigängerin, lerne Hunde kennen und deren Ansprüche, da wirst du merken, ob du ein Händchen dafür hast. Vielleicht liegt es dir richtig gut. Eventuell ergibt sich sogar ein Minijob daraus oder, oder, oder.... Ich würde mich für die Schulung anmelden und so oft es geht Gassi gehen für den Anfang.
Was ich hier ganz fürchterlich finde, dass Hundehaltung so sehr am Geld festgemacht wird. Wenn ich hier so lese, gewinne ich den Eindruck, dass nur Großverdiener Hunde halten dürfen. Ich könnte mir vorstellen, dass Luryka ihr letztes Hemd geben würde für ein ihr anvertrautes Lebewesen.
Ich stelle keine Ferndiagnose, aber ich sehe es auch nicht rosarot, wie manch andere Leute. Es ist nun mal ein ganzer Packen (Depressionen, instabile emotionale Persönlichkeitsstörung, Belastungsstörung, Form von Borderline), der sie soweit im Leben beeinträchtigt, dass sie nicht mal einer kleinen Arbeit nachgehen kann.
Seit dieser Thread vor 3 Wochen eröffnet wurde, hätte sie so viel Zeit gehabt ins Tierheim zu gehen und sich zu informieren, wie es als Gassigänger genau abläuft und wann/wie man den Lehrgang machen kann. Ist bisher nicht passiert, dabei finde ich das mit einer der besten Vorschläge für sie, weil sie so ihren Traum ein Stück weit leben kann und die Pfleger als Ansprechpartner hat, wenn sie Hilfe braucht. Aber gleichzeitig hat sie keine direkte Verantwortung und wenn sie es aus Gründen mal ein paar Wochen nicht schafft, "leidet" keiner darunter und sie hat auch nicht den Druck, dass sie es trotzdem muss.
Der zweite Absatz scheint auf meine Erzählung anzuspielen und wenn richtig gelesen wird, kann man auch nachvollziehen, warum ich dieses Beispiel angebracht hatte. Außerdem ist das leider kein Einzelfall, den ich direkt mitbekommen habe, da ich persönlich bei einigen Vorkontrollen und Vermittlungen dabei war, wo sich im Nachhinein herausgestellt hat, dass die Leute zum Teil massive psychische Probleme hatten. Denn das sagen sie nicht vorher, aber kriegen dann einen Zusammenbruch, wenn der Hund da ist und verlangen am nächsten Tag, dass er auf der Stelle geholt werden muss, weil sie ihn sonst wohin abgeben. Also ja, ich reagiere daher wegen meiner eigenen Erfahrungen sensibel bei diesem Thema, weil der Leidtragende immer der Hund ist, der ja so unbedingt gewollt und dann bei dem kleinsten Problem wieder abgeschoben wird. Leider kann man den Leuten nicht in den Kopf schauen, ob sie massive Probleme haben.
Und ja, Hundehaltung muss nun mal auch am Geld festgemacht werden. Es heißt nicht, dass man ein Superverdiener sein muss, das wird vermutlich ein Großteil hier im Forum nicht sein, mich eingeschlossen. Deswegen habe ich ein Appartment und keine große Wohnung, obwohl es drin wäre, genauso wie ich kein Auto habe, obwohl ich es mir leisten könnte. Damit ich eben ungewisse Ausgaben, sei es wegen einer plötzlichen OP, die in den hohen 3- bis 4-stelligen Bereich gehen kann, besser auffangen und Rücklagen auf dem Hundekonto schaffen kann.
Meine Schwägerin leidet unter posttraumatischen Belastungsstörungen und ist stark selbstmordgefährdet. Als sie damals einen Hund adoptieren wollte, habe ich mehrmals ähnlich reagiert wie es einige User hier tun. Ich hatte große Bedenken. Ganz große. Foxy hat P. aber gut getan. Sie sagt er ist ihr Anker. Auch mein Bruder merkt dass es P. deutlich besser geht mit Foxy. Und Foxy selbst ist ein lieber und quirliger Hund, der keinerlei Einschränkungen von P.s Krankheit hat. Natürlich muss der Hund sehr, sehr gut ausgewählt sein. Ein sensibler Hund wäre völlig unangebracht bei Personen mit einer solchen Erkrankung. Natürlich müssen Alternativen her: Personen die zur Not einspringen.
Wir selbst hatten Fox in den letzten 8 Jahren 3 mal zur Pflege, weil P. in die Klinik musste und mein Bruder keine Möglichkeit hatte ihn so zu betreuen wie er es verdient hat. (Zuvor musste meine Schwägerin fast alle halbe in die Klinik)
Foxy ist das Recht gewesen. Er ist taff und anpassungsfähig genug damit er das ohne Probleme abhaben kann. Er kommt zu uns rein als wäre er niemals wo anders gewesen.
Natürlich will ich jetzt nicht sagen, dass das immer und überall so eine Möglichkeit gibt. Aber es ist auch nicht so unmöglich wie es sich in manchen Posts anhört.
Wenn man zuvor:
-für Notunterkünfte sorgt
-sich die Zeit nimmt einen Hund zu suchen der wirklich passt und psychische Schwankungen abhaben kann
Deine Schwester hat aber eine Familie, die sie komplett unterstützt, bei der TE scheitert es allerdings hier schon an der Einstellung und Gesundheit des Partners.
Außerdem gibt es mir nach wie vor zu denken, dass sie sich nicht mal um ihren Lebensgefährten kümmern kann, wenn dieser ein Pflegefall werden sollte. Wie ist es dann, wenn der Hund mehr oder weniger massive gesundheitliche Probleme bekommt und sie dann auch nicht helfen kann, weil sie Angst hat, dass sie ihm schaden könnte?
Nochmal allgemein: mir geht es nicht nur um die psychischen Erkrankungen oder nur um das Geld, sondern um die Gesamtsituation der TE, die ich schlicht und einfach nicht passend für eine Hundehaltung sehe. Trotzdem kann ich ihren Wunsch nachvollziehen und finde, dass sie hier gute Vorschläge bekommen hat, wie sie diesem Traum möglichst gut leben könnte (Gassigänger, etc.), ohne die volle Verantwortung haben zu müssen, wenn sie aus Gründen nicht kann und auch mal über einen längeren Zeitraum ausfallen sollte.