Dann muß man halt auf einen Hund verzichten.
Wie soll den eine Beziehung zwischen Halter und Hund aufgebaut werden wenn dazu viel zuwenig Zeit ist ?
Kommt drauf an, was für eine Beziehung man will. Ich will beispielsweise eine, in der meine Hunde wissen, dass sie Teil, nicht Essenz, meines Lebens sind. All zu eng muss unsere Beziehung daher nicht sein. Ich bin froh, wenn ich einen Hund hab, der mich nicht beschattet.
Ich finde so eine Einstellung nur traurig.
Wenn ich schon lese ,ein Hund muss funktionieren .
Sicher hat jeder eine andere Einstellung zu Tieren ,deswegen muss man es noch lange nicht gut heissen .Wozu ein Hund ,wenn ich nur 2 Sdt. täglch Zeit für ihn habe?
Wortwahl und Einstellung haben nicht zwingend miteinander zu tun; dies ist deine von dir so gewählte Interpretation. Ich sagte auch nicht, ein Hund "muss" funktionieren. Nur, dass Hunde funktionierten, ehe sie zu Hätscheltierchen wurden. "Funktionieren" ist ein durchaus gängiger, urteilsfreier Begriff für eine geistige Verfassung, die dem Hund - oder wem auch immer - erlaubt, seine Routine und Pflichten zu erfüllen. Auch ein Psychiater sagt, der Patient "funktioniert", solange er seine Tabletten nimmt. Bedeutet, geht arbeiten/studieren, kommuniziert normal, verhält sich unauffällig.
Da sollte man sich lieber eine Katze zulegen ,es gibt schon genug Leid.
"EINE Katze"... Und das ist besser warum? Katzen sind ähnlich gesellig und anhänglich wie Hunde. Ich würde mir niemals eine Einzelkatze halten, wenn diese nicht schon bei ihrer Anschaffung als unsozial bekannt ist. Meine Katzen sind sogar grundsätzlich anhänglicher als meine Hunde.
Wer sagt eigentlich, dass alle Hunde, die nicht der Hauptteil des Lebens ihrer Besitzer sind, "leiden"? Rütter? Gauss? Millan? Ich glaube, exklusiven Zugang zu Informationen zur seelischen Verfassung meiner Hunde zu haben, weil ich die einzige bin, die sie kennt und täglich sieht. Ich hielt 2 Akitas während einem Vollzeitstudium, das täglich 3 Stunden pendeln erforderte, Samstags arbeitete ich von 6 bis 18 Uhr, und wiederum 3 Stunden pendeln. Hunde sind Rudeltiere. Was gibt es da besseres, als einem Hund die Gesellschaft eines Artgenossen zu geben, zusammen mit einem großen Garten. Denen ging es gut; sie waren gut erzogene, fröhliche Hunde. Egal, was "Experten" meinen, wenn sie diese Hunde nie getroffen haben. Als ich mich wegen Herzbeschwerden, durch die ich zu schwach für ihre Versorgung war, von ihnen trennen musste, haben die neuen Besitzer immer wieder ihr Erstaunen über die gute Erziehung und hervorragende seelische Verfassung dieser Hunde geäußert. So schlimm kann's also nicht gewesen sein. Ich kenne Hunde, deren Besitzer mehr Zeit haben, und diese Tiere sind furchtbar drauf.
Und auch, wenn ich momentan nur 6 Stunden arbeite, würde ich mich nicht schämen, mehr zu leisten. Wovon ernähren sich meine Hunde, was versorgt sie, wenn nicht diese Arbeit? Sie hätten genau so gut bei Leuten enden können, die sie anketten, verprügeln, ihnen Mist füttern, oder sie als Gebärmaschinen verwenden. Es gibt schlimmeres, als berufstätige Hundebesitzer. Mag sein, dass so manches nicht ideal ist, aber zwischen "ideal" und "schlecht" gibt es noch sehr viel akzeptables. Menschen leben auch nicht immer ideal, und das ist auch selten Sache der freien Wahl. Trotzdem verfallen sie nicht sofort in tiefste Depressionen. Und Hunde, die nicht mal wissen, was für Möglichkeiten es in dieser Welt gibt, geht es dabei sogar besser, weil sie von nichts wissen, wonach man sich sehnen könnte.
Ich werd nie die Absurdität des Bonner Tierheims anno 1996 vergessen. Da war ein Setter-Mix, der mir gefiel wie kein anderer. Damals waren mir Rassen und so noch egal und ich hätte gerne einem Tierschutzfall ein Zuhause gegeben. Ich hätte alles für diesen Hund getan. Aber weil ich erst um 2 von der Schule kam, während meine Mutter bis 5 arbeitete, wurde die da total zornig und brüllte uns an (echt, die hob die Stimme und fuchtelte rum - wieso?), dass das ja reine Tierquälerei wäre. Ach so. Dann lieber weiterhin 23 Stunden einsam im Zwinger und auf ein ideales Zuhause hoffen, während der Hund weder jünger, noch anspruchsloser wird. Macht voll Sinn :zustimmung:
Verbieten kann man solchen Leuten nicht sich einen zu holen ,aber an ihr Gewissen und ihren Verstand appellieren und hoffen das sie noch mal darüber nachdenken.
Mein Gewissen fühlt sich pudelwohl, genau wie meine Hunde: ich bin nur abwesend, um entweder Geld zu verdienen, das die Hunde bestens versorgt - nicht jeder hier kann sich getreidefreies holistisches Futter und ne Wohnung mit Garten leisten - oder aber, um mir Luft zu machen, und meine Freiheit zu genießen, mich abzuwechseln etc., und so, nach einem erfolgreichen Abenteuer oder Ausflug, um so entspannter und fröhlicher vor meine Hunde treten zu können, weil nur ein glückliches Frauchen ein gutes Frauchen ist :happy: Ich "opfere" meinen Hunden nichts, sondern gebe ihnen nur, was ich gerne gebe und das reicht dicke. Sie haben nix davon, wenn ich aus Verzicht für sie frustriert und schlechtgelaunt bin. Meine Tiere reagieren auf meine gelegentliche negative Ausstrahlung weiß Gott empfindlicher, als auf Alleinsein. Die haben an mir keine Freude, wenn ich den ganzen Tag zuhause bin. Wozu denn auch? Die liegen ja doch bloß rum, das können sie auch ohne mich. In Israel spezifisch, kann man 8 Monate im Jahr eh nur morgens und abends wirklich mit dem Hund raus. Mittags bis 5 ist der Asphalt zu heiß.
Und mein Verstand sagt mir, dass es a) schlimmeres gibt, und b) domestizierte Tiere nur existieren, damit der Mensch sich an ihnen erfreuen, ernähren, oder sonstwie bereichern kann. Ich selbst hab, wie viele moderne Halter von Gesellschaftstieren, ein starkes emotionales Verhältnis zu meinen Tieren und könnte sie nie aus Bequemlichkeit weggeben. Aber rein objektiv betrachtet, ist es von Geburt an, nein, von der Entstehung seiner Spezies an, eigentlich der Job des Hundes, sich seinen Platz im Leben des Menschen zu erarbeiten und nicht umgekehrt. Unter diesem Prinzip entstanden Haus- und Nutztiere. Dass manche von ihnen heute vielerorts höher geschätzt werden, ist Laune, nicht Pflicht, des Menschen. Ich meine, es ist reine Glückssache, dass der Hund im Westen über dem Schwein und dem Huhn steht. Im Westen können wir uns solche Hobbies und Sentimentalitäten leisten, aber guck mal in den Nahen Osten oder ärmere asiatische Länder oder Afrika, wo Überleben wichtiger ist als Genuss. Hund, Schwein, Huhn - entweder es nutzt, oder es stirbt, wie früher auch im Westen der Hund. Speziesismus dank Wohlstand, rettet im Westen Hundeleben.
Im Vergleich zu anderen zum Wohl des Menschen domestizierten Tieren, schneidet ein "suboptimal" gehaltener Hund also immer noch sehr gut ab. Er wird täglich gefüttert, rausgelassen, schläft weich und warm, und muss keine Krankheiten oder Verletzungen länger erleiden, als ihre Behandlung erfordert. Für ein Tier, das heute nur noch in wenigen Fällen einer tatsächlich produktiven Tätigkeit nachgeht (Blindenhund, Polizeihund, Hütehund,...) und in den meisten Fällen auf seiner faulen Haut liegt wenn's nicht grad frisst oder spielt, ist das nicht schlecht. Solchen Hunden geht es besser als vielen Menschen. Ihre Mägen sind voll, ihre Körbchen warm, und ich komm ja wieder. Solange diese Hunde zufrieden grunzend in der Gegend rumliegen, kann man mir nix vorwerfen.
Wobei ich hier niemanden eine böse Absicht unterstellen möchte,es gibt sicher Leute mit Hund die den ganzen Tag Zuhause sind ,und der Hund kommt nie raus ,leider.
Aber hier ist es schon vorprogrammiert , und was ist erst wenn man mal krank ist ect.?
Wochenenden. Kein Hund stirbt dran, unter der Woche nur gassi zu gehen. Ich selbst bring meine Hunde an freien Tagen für einige Stunden in den Hundepark, wo sie toben können. Und Krankheit? Warum sollte ein Berufstätiger nicht in der Lage sein, den kranken Hund zu versorgen? Dann nimmt man sich eben frei oder lässt den Hund in schweren Fällen in der Klinik, ist eh klüger. Ausnahmerisiken sollten kein Grund sein, auf den weitgehend berechenbaren Alltag zu verzichten. Das sind Sachen, mit denen man sich auseinandersetzt, wenn sie passieren. Es verzichtet doch auch keiner auf Kinder, weil das Kind sich ein Bein brechen KÖNNTE, wenn man grad keine Urlaubstage mehr übrig hat. Hätte ich keinen Hund halten sollen, weil ich das eine Mal, wo meine Estee eine Magendrehung hatte, ein paar Stunden außer Haus war, nachdem sie 11 Jahre lang keine Notfälle oder besondere Bedürfnisse hatte?
Wenn man außerdem zu zweit ist und Beide voll arbeiten ,sollte man auch ein bisschen was übrig haben um für den Hund Jemand zu suchen ,der mal nach ihm sieht.
Is aber nicht jeder zu zweit. Manche Leute sind allein, und haben genau deswegen Hunde.
Ich selbst habe wie sicher einige Andere, Jahre auf einen Hund gewartet ,aus diesen und anderen Gründen .Warum also muss es unbedingt jetzt sein ,wenn man eh kaum Zeit hat ?
Weils jedem sein gutes gesetzliches Recht ist, das nicht anderleute Urteil unterliegt, und weil man jeden Hund nur ein Mal haben kann. Ich konnte mit Maries Anschaffung nicht warten, denn schon 2 Wochen später hätte Marie verkauft sein können. Und ich wollte Marie :denken24: