Wie genau baut man eine enge Bindung zu seinem Hund auf?

Es war nicht die Person die das Essen brachte
Nicht die Person die am meisten mit dem Hund spielte
Auch nicht die am meisten trainierte
oder die am meisten Zeit verbrachte
auch nicht die Person die am längsten mit dem Hund draussen war sondern die Person die am häufigsten mit dem Hund raus gegangen
:D Au weja! Ich stell mir grade vor, wie hier irgendwann ein Neuhundehalter aufschlägt, der völlig frustriert und ratlos fragt, warum sein Hund keine "gute Bindung" zu ihm hat, obwohl er dreißig mal am Tag mit ihm rein und raus latscht. Wo doch die italienische Studie....:D
Nicht böse sein, aber das kam mir grade so ein.;)
 
:D Au weja! Ich stell mir grade vor, wie hier irgendwann ein Neuhundehalter aufschlägt, der völlig frustriert und ratlos fragt, warum sein Hund keine "gute Bindung" zu ihm hat, obwohl er dreißig mal am Tag mit ihm rein und raus latscht. Wo doch die italienische Studie....:D
Nicht böse sein, aber das kam mir grade so ein.;)

:D:D
Nun, da ging es ja auch über zurückliegende Jahre. Also wenn jemand das mal 4-5-10 Jahre durchzieht sollte doch Bindung da sein. :rolleyes:
 
Wie kann ich eine starke bindung aufbauen? Wie habt ihr es mit eurem Hund aufgebaut?

Indem wir uns gegenseitig kennenlernten und gemeinsam den Alltag bewältigten.

Dazu gehörte sowohl der grobe Rahmen, der sich täglich wiederholt und dadurch für Sicherheit sorgt (z.B. füttern, rausgehen, Ruheorte, an denen der Hund nicht gestört wird) als auch die Baustellen zu erkennen und gemeinsam daran zu arbeiten.
Bei Kira war das z.B. ihre Angst vor Straßenverkehr, oder auch, ihr andere Hunde vom Leib zu halten.

Ebenso gehört dazu, dass man den Hund in seinem Wesen annimmt und ihn nicht ummodeln will.
Bei Kira bedeutete das zu akzeptieren, dass sie eher unabhängig ist und nicht die ganze Zeit an einem "klebt".
Dass sie mal auf die Couch zum Kuscheln kommt, aber noch öfter lieber Abstand einhält, teils sogar in einen anderen Raum verschwindet.

Ich weiss das kann man nicht pauschal sagen, aber wie lange kann sowas ca dauern? Und an welchen Anzeichen bemerkt man, dass der hund sich fester an einen bindet und vertraut?

Kira war geschätzt gut ein Jahr alt, als sie zu uns kam.
Bis Ansätze von Bindung zu erkennen waren hat es einige Monate gedauert.
Danach wurde die Bindung stetig fester, eine gute Bindung hatten wir nach etwa 2 Jahren.

Auch danach hat sich das noch weiter gefestigt und verändert, ich denke, es gibt da kein "jetzt ist es geschafft", sondern ein ständiges langsames weiter Zusammenwachsen.

Anzeichen? Gibt es viele. Bei meinen z.B. wenn die kommen, ihren Kopf aufs Knie legen und, wenn ich den Hund anschaue, schaut er intensiv zurück.

Ebenso, wenn der Hund vertrauensvoll auch unangenehme oder unbeliebte Dinge mit sich machen läßt. Splitter aus der Pfote ziehen oder sowas.

Wenn er unterwegs doch meist drauf achtet, den Anschluß nicht zu verpassen. Bedeutet aber, bei selbständigeren Rassen, nicht unbedingt, dass er an Dir klebt. Aber wenn er 100m weg ist, dann doch mal guckt, ob Du noch da bist. ;)

Das er gemeinsam mit Dir was tut. Oder bei Dir Schutz sucht.

Das hast du richtig schön beschrieben.
All diese Dinge erlebe ich regelmäßig mit Kira und das wäre z.B. in den ersten Monaten nicht ansatzweise zu erwarten gewesen.

Da sind wir wieder beim Punkt "wie zeigt sich Bindung". Große Unabhängigkeit muss nicht notwendigerweise einen Mangel an Bindung bedeuten. Es gibt genug Hunde, die sind ihrem Menschen sehr innig verbunden, gehen aber trotzdem bei sich bietender Gelegenheit auch stundenlang allein on tour. Vielleicht auch mit im Vertrauen, dass ihr Mensch bei ihrer Rückkehr ja noch da und weiter ein zuverlässiger Bindungspartner ist?

Diese Interpretation gefällt mir außerordentlich gut.
Wenn ich nächstes Mal wieder allein da stehe und Gott und die Welt verfluche, dann denke ich an deine Worte.:D

Bisher war ich ja eigentlich überzeugt, dass Kira mehr Bindung an meinen Mann hat als an mich (obwohl der mitnichten am häufigsten mit ihr rausgeht). Aber sie zeigt irgendwie mehr Begeisterung, wenn er etwas mit ihr unternimmt oder einfach nur dabei ist.

In den letzten Tagen ging es ihr nicht so gut, sie hatte wohl aus einer dreckigen Pfütze getrunken und sich den Magen verdorben.
Und was tat sie? Nachdem sie in den letzten Wochen, wenn überhaupt, fast ausschließlich bei meinem Mann auf der Couch lag, kam sie wie selbstverständlich zu mir und blieb den ganzen Abend über Stunden bei mir liegen.
Da war ich wirklich gerührt und dachte, so schlecht kann die Bindung nun doch nicht sein.
 
Wozu wollt Ihr eine besonders enge Bindung haben? Was bezweckt Ihr damit? Habt Ihr schon mal das Wort Affenliebe gehört?

Ein gutes Verhältnis reicht mir eigentlich.

Eine enge Bindung ersetzt keine gute Erziehung und Ausbildung.
 
Ich denk einfach, die Hunde sind ganz schön schlau, wie es auch meine Kinder waren. Die wissen, wenn ich das und das Anliegen hab, geh ich zu der Person, wo ich mir in der Situation den größtmöglichen Erfolg verspreche. Die haben doch ein Leben lang Zeit, uns zu beobachten und ja auch zu manipulieren- unsere Hunde. Das ist für mich Bindung. Die wissen, so wie wir es von ihnen wissen, welches Verhalten sie jetzt zeigen sollten, um zu erreichen, was sie gern hätten. Wir machen es bei der Erziehung nicht anders.
 
Eine enge Bindung ersetzt keine gute Erziehung und Ausbildung.

Hat ja auch keiner behauptet.

Und hier spricht auch keiner von "Affenliebe".

Aber, falls Du es nicht weißt, der Hund ist ebenso ein soziales Lebewesen wie der Mensch. Und Lebewesen, die in Gruppen leben, ein ausgeprägtes Sozialverhalten haben, sind auch Bindung und Kontakte angewiesen. Ansonsten werden sie einfach asozial, entwickeln Verhaltensprobleme usw.
Nur mal als Info.

Wenn ich Hunde im Rudel halte, muß ich nicht zwangsläufig an einer Bindung zum Menschen arbeiten. Die sind sich dann auch selbst genug. Das ich als Mensch dann außen vor bin, die Hunde nicht mit mir kommunizieren, einfach machen, was sie für richtig halten, ist dann eine andere Sache.
Für einen Einzelhund sollte der Mensch zwingend als Bindungspartner zur Verfügung stehen.
 
Das ich als Mensch dann außen vor bin, die Hunde nicht mit mir kommunizieren, einfach machen, was sie für richtig halten, ist dann eine andere Sache.
Das war für mich am Anfang gar nicht so einfach, mich da ins Spiel zu bringen, wenn die zwei Hunde miteinander kommunizierten. Das klingt so lapidar. War manchmal nicht ohne.
Und wie schon oft erwähnt, geht alles nicht von heut auf morgen. Sicher gibt es erfahrenere Menschen, die vieles schneller und besser hinbekommen hätten als wir/Ich. Wir sind aber alle keine Automaten- die Hunde nicht, die Menschen nicht. So im Nachhinein, ganz viel können wir nicht verkehrt gemacht haben.
 
Caro hat eine enge Bindung zu mir aufgebaut, da ich ihr die Welt gezeigt habe und immer noch zeige. Es gibt so vieles, was sie unheimlich findet und dann mit mir feststellt, dass es doch ganz harmlos ist. Sie hat gelernt, sich an mich zu orientieren.
Und nun kommt der Obergau: Caro hat eine gute Bindung zu mir und hört gut auf Kommandos :eek: Aber an der Erziehung happert es. Aber lieber eine gute Bindung plus guten Grundgehorsam, als ein Hund, der gut im Gehorsam steht und keine Bindung zum Menschen aufbauen kann, da er z.B. als Sportgerät gehalten wird.
Kiaras Bindung ist auch sehr gut. Kiara ist aber im Vergleich zu Caro deutlich selbstständiger. Während Caro Kommandos braucht, reicht bei Kiara ein Blick - wenn sie überhaupt einen braucht.
Aber die Bindung und ihr Alter ist bei Wildsichtung letzten Endes doch egal :oops:
 
subjektiv nach Aussage der Familie

Ich denke, hier liegt die große Schwachstelle dieser Studie. Denn wie ich vorne schon versucht habe zu erläutern, ist es äußerst schwierig eine Bindung mal eben so zu messen. Wer sich nicht gerade sehr intensiv damit beschäftigt hat verwechselt zum Beispiel sehr schnell eine unsichere Bindung mit einer sehr guten. Während er eine sichere Bindung oft kaum wahrnimmt. Wenn ich mir nun vorstelle, was da also als Basis für die Auswertung genommen wurde, dann kann man im Prinzip das ganze Projekt so mehr oder weniger in die Tonne kloppen.

Ein wenig erinnert mich das an die Haltung von vielen frühren "Trainern", die meinten, gerade die Hunde die immer wieder hart und manchmal auch unberechenbar angepackt wurden würden dann auch die beste Bindung zeigen. Und führten als Beweis an, wie intensiv sich diese Hunde beim entsprechenden "Trainer" einschleimten. Dass das rein gar nix mit Bindung zu tun hat, sondern lediglich den Versuch darstellt, sich durch möglichst vorauseilende Beschwichtigung zumindest ein klein wenig Sicherheit zu verschaffen - das haben diese Möchtegern-Helden schlicht nicht kapiert.
 



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