Benutzer593
Gast
Na gut dann fachsimpel ich auch mal mit...
Grundsätzlich sollte man sich mal über die Begrifflichkeiten hier klar werden. Im allgemeinen Hundejargon wird "Bindung" recht oft salopp mit "Beziehung" gleichgesetzt - das ist soweit auch ok. In der Verhaltensbiologie/-psychologie beschreibt Bindung/Attachment eine sehr spezifische Form von Beziehung, wie sie klassisch erstmal nur zwischen Mutter/Vertrauensperson und Kind vorkommt. Während die Bindungsforschung beim Menschen eine gewisse Tradition hat und weit fortgeschritten ist (hierher kommt die Klassifizierung der verschiedenen Bindungstypen ebenso wie der dazugehörige Strange Situation Test), ist die Sache bei anderen Spezies noch teilweise unbekannt, auch wenn sich unser Wissen rapide vermehrt. Eine Besonderheit ist die Mensch-Hund Beziehung, da wir hier speziesübergreifend klassisch keine Mutter-Kind Situation haben. Dennoch gibt es einige Studien, die Hinweise darauf geben, dass die Mensch-Hund Beziehung Aspekte des klassischen Attachment aufweist - genauso gibt es aber auch Kritiker, die sagen, dass sich das nicht so leicht umlegen lässt. Aber... Bindung und Bindungsverhalten ist nur ein Teilaspekt einer Beziehung. Tatsächlich steckt die Forschung im Bereich Mensch-Hund oder auch Hund-Hund Beziehung noch in den Kinderschuhen - wir wissen eigentlich recht wenig und das Bild vervollständigt sich erst nach und nach. Aktuell ist es, als hätten wir ein paar Puzzleteile eines 3000er Puzzles ausgelegt und könnten die Umrisse eines Baumes erkennen, mehr aber auch schon nicht.
Die praktischen Anwendungen und Tipps, wie man eine gute Beziehung aufbaut, sind schon ok. Aber auch wenn einige Kollegen aktuell gerne Seminare zum Bindungsverhalten von Hunden geben, wäre ich mit der Fachsimpelei tatsächlich noch vorsichtig.
Soviel mal zum "Fachlichen"... für die Diskussion hier finde ich das eigentlich gar nicht sooo sehr von Belang. Der Otto-Normal Verbraucher meint mit "guter Bindung" eine gute Beziehung. Auf die Frage "wie baue ich eine gute Bindung/Beziehung?" zu meinem Hund auf kann ich tatsächlich nur mit dem vor ein paar Tagen geposteten Video aufwarten, denn auch wenn es "nur" um Vertrauen in einer Beziehung geht, ist für mich eigentlich alles gesagt. Die Frage "wie baue ich eine gute Bindung auf?" fällt für mich in die Kategorie "wie verliebe ich mich richtig?", "wie sorge ich dafür, dass mein Mann mich liebt?" oder "wie werde ich eine richtig gute Freundin?". Es wäre absurd hier einen 12 Schritte Plan zu präsentieren, denn keine Beziehung, sei es Freundschaft, Liebe oder die Beziehung zu meinem Hund lässt sich planen. Sie ist ein Resultat aus allen gemeinsam durchlebten Momenten und entsteht mit der Zeit. Und ebenso wie sich Liebe nicht einfach messen lässt, lässt sich die Beziehung zu meinem Hund nicht einfach so messen. Und glaubt mir, wir versuchen es gerade
Grundsätzlich sollte man sich mal über die Begrifflichkeiten hier klar werden. Im allgemeinen Hundejargon wird "Bindung" recht oft salopp mit "Beziehung" gleichgesetzt - das ist soweit auch ok. In der Verhaltensbiologie/-psychologie beschreibt Bindung/Attachment eine sehr spezifische Form von Beziehung, wie sie klassisch erstmal nur zwischen Mutter/Vertrauensperson und Kind vorkommt. Während die Bindungsforschung beim Menschen eine gewisse Tradition hat und weit fortgeschritten ist (hierher kommt die Klassifizierung der verschiedenen Bindungstypen ebenso wie der dazugehörige Strange Situation Test), ist die Sache bei anderen Spezies noch teilweise unbekannt, auch wenn sich unser Wissen rapide vermehrt. Eine Besonderheit ist die Mensch-Hund Beziehung, da wir hier speziesübergreifend klassisch keine Mutter-Kind Situation haben. Dennoch gibt es einige Studien, die Hinweise darauf geben, dass die Mensch-Hund Beziehung Aspekte des klassischen Attachment aufweist - genauso gibt es aber auch Kritiker, die sagen, dass sich das nicht so leicht umlegen lässt. Aber... Bindung und Bindungsverhalten ist nur ein Teilaspekt einer Beziehung. Tatsächlich steckt die Forschung im Bereich Mensch-Hund oder auch Hund-Hund Beziehung noch in den Kinderschuhen - wir wissen eigentlich recht wenig und das Bild vervollständigt sich erst nach und nach. Aktuell ist es, als hätten wir ein paar Puzzleteile eines 3000er Puzzles ausgelegt und könnten die Umrisse eines Baumes erkennen, mehr aber auch schon nicht.
Die praktischen Anwendungen und Tipps, wie man eine gute Beziehung aufbaut, sind schon ok. Aber auch wenn einige Kollegen aktuell gerne Seminare zum Bindungsverhalten von Hunden geben, wäre ich mit der Fachsimpelei tatsächlich noch vorsichtig.
Soviel mal zum "Fachlichen"... für die Diskussion hier finde ich das eigentlich gar nicht sooo sehr von Belang. Der Otto-Normal Verbraucher meint mit "guter Bindung" eine gute Beziehung. Auf die Frage "wie baue ich eine gute Bindung/Beziehung?" zu meinem Hund auf kann ich tatsächlich nur mit dem vor ein paar Tagen geposteten Video aufwarten, denn auch wenn es "nur" um Vertrauen in einer Beziehung geht, ist für mich eigentlich alles gesagt. Die Frage "wie baue ich eine gute Bindung auf?" fällt für mich in die Kategorie "wie verliebe ich mich richtig?", "wie sorge ich dafür, dass mein Mann mich liebt?" oder "wie werde ich eine richtig gute Freundin?". Es wäre absurd hier einen 12 Schritte Plan zu präsentieren, denn keine Beziehung, sei es Freundschaft, Liebe oder die Beziehung zu meinem Hund lässt sich planen. Sie ist ein Resultat aus allen gemeinsam durchlebten Momenten und entsteht mit der Zeit. Und ebenso wie sich Liebe nicht einfach messen lässt, lässt sich die Beziehung zu meinem Hund nicht einfach so messen. Und glaubt mir, wir versuchen es gerade
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