Was genau bedeutet Konsequenz / konsequent sein?

Erster Hund
Lucy / Boxer-Labrado
Hallo Foris

Ich muss jetzt einfach mal diese Frage stellen, weil ich manchmal vermute, ich interpretier da etwas falsch.

Bitte gebt mir mal Beispiele, an denen ich erkenne, was genau Konsequenz bedeutet.


Mein Beispiel: Ebby soll "sitz" machen. Wenn sie es nach dem ersten sagen nicht tun, belaber ich sie dann so lange mit "sitz", bis sie es macht? Lernt sie dadurch aber nicht eigentlich "ok, auf das erste Kommando muss ich gar nicht hören, sie wiederholt sich ja sowieso noch 700 Mal"?


Oder hier ein Beispiel aus dem Artikel: http://www.hundeerziehung-online.com/ruckruf-warum-kommt-mein-hund-nicht-zurueck/ :

Hier geht es um den Rückruf

Häufige Trainingsfehler sind:

bei Junghunden ein zu hoher Ablenkungsgrad
der Hund hat durch ständiges Wiederholen gelernt, dass das Signal keine Bedeutung hat
es wurde zu oft mit Leckerchen gelockt, statt anschließend belohnt
mangelnde Konsequenz und Uneindeutigkeit in der Signalgebung
nur der Name des Hundes wird genannt
nach jedem Abrufen muss der Hund an die Leine oder nach Hause.


Ruf ich so lange, bis der Hund kommt?
 
Für mich ist Konsequenz in der Situation, dass ich das Kommando maximal einmal wiederhole. Entweder kann der Hund das Kommando dann nicht oder er will es nicht ausführen. Ich würde einen Hund in der Situation kommentarlos aus der Situation rausholen.
 
Für mich ist Konsequenz in der Situation, dass ich das Kommando maximal einmal wiederhole. Entweder kann der Hund das Kommando dann nicht oder er will es nicht ausführen. Ich würde einen Hund in der Situation kommentarlos aus der Situation rausholen.

Angenommen, er kann das Kommando, aber will es nun nicht ausführen, auch nach der Wiederholung nicht. Was tust Du dann genau (z.B. beim "sitz" und beim Abruf)?
 
Das konsequente Durchsetzen eines Hörzeichens setzt in erster Linie voraus, dass der Hund gelernt hat was dieses bedeutet.
Meist hakts da schon weshalb ich nie dazu rate sich "immer konsequent durchzusetzen" sondern, bevor man das Hörzeichen wiederholt, abbricht und mal überlegt "Wieso hat mein Hund das jetzt nicht gemacht?".

Konsequenz lässt sich für mein Empfinden besser anhand der "Tisch-Situation" erklären in der es die Regel gibt "Der Hund bekommt nie etwas vom Tisch". Ihm dann auch wirklich nichts zukommen zu lassen (auch keine Krümel, kleine Reste,...) ist dann konsequent und zahlt sich für beide Seiten aus.
Der Mensch wird nicht belästigt und der Hund muss nicht in einer ständigen Erwartungshaltung verharren sondern kann sich sicher sein "Da fällt echt nix für mich ab" und kann sich entspannen. :)

Viele Grüße
Anne :)
 
Wie geschrieben, ich würde ihn aus der Situation herausholen. Dann würde ich mir eine reizarmere Umgebung suchen und die Übung wiederholen.
 
Entweder kann der Hund das Kommando dann nicht oder er will es nicht ausführen.

Woran machst Du fest dass ein Hund ein Hörzeichen nicht ausführen will? Wurde das Hörzeichen ausreichend positiv aufgebaut und immer wieder positiv verstärkt, kommt es nicht zu solchen Situationen.

Viel eher würde ich sagen dass Hunde oft in der Situation sind, dass sie einige Hörzeichen nicht ausführen können da sie durch andere Reize zu stark abgelenkt sind. Das hat dann aber mit dem "wollen" an sich nichts zu tun.
 
Woran machst Du fest dass ein Hund ein Hörzeichen nicht ausführen will? Wurde das Hörzeichen ausreichend positiv aufgebaut und immer wieder positiv verstärkt, kommt es nicht zu solchen Situationen.

Viel eher würde ich sagen dass Hunde oft in der Situation sind, dass sie einige Hörzeichen nicht ausführen können da sie durch andere Reize zu stark abgelenkt sind.

Ich würde in dem Fall wollen damit gleich setzen, dass die Ablenkung zu groß ist, die Interessenlage eine andere ist. Das Hörzeichen kann noch so positiv belegte sein, wenn andere Prioritäten gesetzt werden.
 
Also mein Beispiel zur Konzequenz: Ich schicke meinen Hund auf seinen Platz. Meist bewegt er sich auch direkt in die Richtung. Dreht sich aber noch mal um. Und dann schaue ich ihn an (mit ernstem Gesicht) und zeige auf seinen Platz, worauf er dann auch dorthin geht. Wenn er nach der zweiten Aufforderung nicht hingeht dann bringe ich ihn hin. Das ist jetzt immer seltener notwendig.

Also fuer mich bedeutet Konsequenz, dass der Hund spaetestens nach der zweiten Aufforderung das Kommando ausfuehrt. Dabei unterscheide ich wohl zwischen Spielereien wie Pfote geben oder an der Strasse oder vor der Tuer Sitz machen. Ich probiere allerdings auch wichtige Grundkommandos nur einzufordern wenn ich relativ sicher bin, dass der Hund sie in der Situation auch schon ausfuehren kann. Denn ansonsten kann man sich ein Kommando auch kaputt machen.

Zum Beispiel: Dein Hund lernt gerade das Abrufkommando. Dann wuerde ich das nur verwenden, wenn er an der Leine ist, so dass ich eben wenn er nicht hoert ihn an der Leine zu mir holen kann. Wenn er dann offline ist, habe ich keine Moeglichkeit einzugreifen, dem entsprechend wuerde ich auch nur Rufen, wenn ich weiss der Hund kann das auch schon bzw. noch nicht ableinen.

Ich hoffe das hilft. Ist jetzt ein bissel viel geworden.
 
Danke Euch schonmal!

Bleiben wir mal beim "sitz". Meiner Meinung nach können meine Damen das Kommando (zumindest, wenn sie wissen, ich hab Leckerlis, dann führen sie alle Kommandos einwandfrei aus). Wenn sie es nicht ausführen und ich wiederhole es (manchmal leider auch mehrmals), tun sie es ja auch.

Heißt also, wenn sie es nicht beim ersten oder wiederholten Mal tun, wie wäre ich dann "konsequent"?

Die Umgebung ist egal, ob daheim oder unterwegs - mal klappts, mal haben die einfach kein Bock (seh ich am genervten "Schlafzimmerblick" von Ebby).
 
Aber für manche "Interessenlagen" kann der Hund ja gar nix. Sag ich Timmi "Sitz" und hab vorher den aufspringenden Feldhasen 3 Meter neben ihm nicht gesehen (jetzt mal als total überzogenes Beispiel), wird er aufgrund seines genetisch ablaufenden Programms nicht anders können als dem Hasen zu folgen.

Ich werte solche "Ausrutscher" zumindest nicht als "aktive Verweigerung".

Und wenns ums abrufen geht ist es je nach Motivation des Hundes auch nicht weiter schwierig den Fokus eher auf uns zu lenken in dem wir immer schön "bunt" belohnen (durch abwechselnde Belohnungen wie Spiel, Futter, beides in Verbindung, Lob, Zuneigung,... kann sich nämlich kein "Bild" der Belohnung im Kopf des Hundes manifestieren und die Wahrscheinlichkeit ist um einiges höher dass der Hund sich für unser Angebot entscheidet und seine derzeitigen Interessen erstmal außen vor lässt). So ist es dann auch möglich den Hund mal in schwierigeren Situationen abrufen zu können.
 



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