Ihr seid also der Meinung, der gemeine Haushund würde zu seinen Artgenossen überhaupt keine Beziehungen mehr aufbauen und sich ausschließlich dem Menschen zuwenden?
Nein, ich bin nicht dieser Meinung.
Ich hatte immer einen "Chefhund". Egal in welcher Konstellation die Gruppe war. Allerdings hat der Chef nicht ständig "den Chef raushängen lassen".
Meine Hündin Lea war bspw. unangefochtene Chefin, als sie mit Chihuahua Tilli zusammen lebte. Lea kam ja als Welpe zu der bereits älteren Tilli. Hat sich anfangs auch brav untergeordnet. Als Lea erwachsen war, fand völlig unspektakulär ein Führungswechsel statt.
Nach Tillis Tod war Lea "Chefin" über den 1 Jahr älteren Hero und die 4 Jahre jüngere Cora.
Wobei sie eben in der eigenen Familie sehr tolerant war. Nur bei Sachen, die ihr wirklich wichtig waren, wie bspw. Futter, hat sie gelegentlich eine Ansage gemacht.
Oder zuerst irgendwo hingehen und abchecken. Das war ihr wichtig. Und da hat vor allem Hero öfter mal eins auf den Deckel gekriegt, weil es in sein Hirn nicht reinging, das er in manchen Fällen Lea besser nicht überholen sollte.
Andrerseits hat sich Lea auch grad von der jungen Hündin viele Dreistigkeiten gefallen lassen.
"Zweitchef" war im übrigen Hero. Cora hat seine Position auch nie ernsthaft infrage gestellt.
Nachdem Lea und Hero verstorben waren, zog zu Cora ein gleich alter Rüde ein. Erwin. Und Cora hat die Chance genutzt, ihm zu verklickern, das sie hier die Chefin ist.
Wobei ich glaube, das Erwin einfach in seinem persönlichen Umfeld ein gutmütiges Schaf war. Und irgendwie gedacht hat, laß die doch machen, ist mir egal. Wenn er auf die Führung bestanden hätte, wäre Cora wahrscheinlich eingeknickt.
In der Kombination Rosie und Ali ist eindeutig Ali der Chef.
Was aber auch daran liegt, das Rosie so gar keine Führungsambitionen hat, ist einfach nicht ihr Charakter. Sie ist froh, wenn sie einer durch die Welt geleitet und beschützt.
Aber auch Ali ist sehr tolerant. Nicht nur Rosie gegenüber,auch zu anderen Hunden, die er gut kennt.
Bei Hunden, die er nicht kennt, sieht die Sache anders auch. Nicht umsonst heißt er auch Don Brüllo.