Welche Rasse passt zu meiner Situation?

Hallo allerseits,

wir möchten uns einen Hund zulegen und benötigen dazu eure Erfahrung!
Einen Hund legt man sich nicht jeden Tag zu, die Entscheidung wird sehr wohl überlegt sein, vor allem in der Lage in der ich momentan stecke.
Und genau da kommt ihr ins Spiel, ich habe nämlich bestimmte Anforderungen an den Hund und da können Rassekundige gut weiterhelfen.
Ich fange mal vorne an..

Wir, eine dreiköpfige Familie, leben in einer Kleinstadt (<10k Einwohner) im Haus mit kleinem Garten.
Das Haus ist umgeben von Feldern, Weinbergen und Flüssen - wir sind also keine (Groß)Stadtbewohner.
Erfahrung hatten wir bereits mit zwei Hunden (ein Labrador Retriver und ein kleiner Mischling), mit den beiden hatten wir auch keinerlei Probleme oder Ärgernisse.
Die Grundlagen sind also schon mal bekannt.

Allerdings sind von den drei Familienmitgliedern zwei schwerkrank und damit sind auch die Anforderungen verknüpft.
Die Einschränkungen beziehen sich darauf, dass keine stundenlangen Spaziergänge möglich sind (wie wir es mit unserem labrador getan hatten..), keine Riesenerlebnise à la Urlaubsfahrten ans Meer, Ausflüge in den Wald oder sonstige Dinge dieser Art.
Wir sind in der Lage mit dem Hund Gassi zu gehen und ihm hinsichtlich seiner Pflege und ärztlichen Versorgung alles bieten zu können.
Es ist also keine Bettlägrigkeit, der Hund soll auch keine speziellen Übungen oder Hilfestellungen beherrschen.

Im Vordergrund steht also, dass der Hund nicht riesig, wild oder sehr anspruchsvoll im Charakt/Erziehung sein soll, da uns dazu wohl die Kraft fehlen wird.
Nicht falsch verstehen, die Erziehung wird nicht schleifen gelassen, die Defizite unsererseits liegen im körperlichen Bereich.

Unsere Anforderungen kurzgefasst:

- Pflegeleicht
- Kein großer Aufwand hinsichtlich Auslastung des Tieres (Triebe, laufdrang, spez. Training usw.)
- Kein aggressives oder äußerst sturres Verhalten
- Keine Komplikationen
- Liebevoll, liebenswürdig, "verschmust" (dazu unten mehr)
- Größe ist im Prinzip nicht sooo wichtig, wohl aufgrund unserer Möglichkeiten dem Hund gegenüber aber wohl in Richtung klein
- kein "wilder" Hund (siehe unten mehr)
- Wir haben noch eine Katze, ist allerdings wohl die entspannteste Katze ....


Was mir persönlich noch sehr wichtig ist, ist Folgendes....

Ich möchte einen liebevollen Hund, der mir Wärme und Liebe schenkt.
Das mag sich vielleicht etwas... weich... anhören, aber es ist als schwerkranker Anfang zwanzig nicht immer so leicht.
Es ist mir äußerst wichtig, dass der Hund mich "aktiv" liebt, schon klar es liegt an mir und meinem Verhalten - da muss man sich natürlich keine Sorgen machen.
Doch unser Labrador zum Beispiel war eine Art "wilder" Hund, er war einfach nicht sozialisiert.
Die Zuchttiere des Züchters lebten über Generationen weg auf einem mehrere Hektar großen Grundstück ohne "Menschenleben" und dem Familienleben.
Das merkte man sehr im Verhalten des Hundes - ein super artiger Hund ohne das geringste Problem - nur war er eben "kalt" und wild, keinerlei aktive Zuneigung gegenüber Menschen.
Gestreichelt und angefasst werden war auch nich sein Ding.

Und genau das wollen wir nun mal... einen Hund der im Prinzip Liebe versprüht und sie aktiv an uns gibt.
Ich möchte einen Hund zum liebhaben, der auch mich lieb hat.
Es war nicht so angenehm vom eigenen Hund (oberflächlich) nicht gemocht zu werden, das möchte ich diesmal nicht.

Welche Rasse oder Hundeart könnt Ihr mir empfehlen?
Worauf soll ich achten ?

Falls ich etwas vergessen sollte, werde ich es ergänzen...

Viel Text... doch dieses Thema ist mir eben sehr wichtig...
Hoffe ihr könnt mir etwas weiterhelfen.

Danke & Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde mir in eurer Situation überlegen einen Senior aus dem Tierheim zu übernehmen.

Die sind oft unkompliziert, der Charakter lässt sich sehr gut einschätzen und ihr tut noch etwas gutes. Der Nachteil: Ihr habt den Hund eventuell nicht ganz so lang.

Ansonsten würde ich mir mal die Rassen der Begleithundkategorie näher anschauen.
 
Hi,

das einzige, was passen könnte wäre ein Hundesenior.
Alte Hunde suchen auch oft ein neues Zuhause und ihr habt den Vorteil, dass diese Hunde vom Wesen her gefestigt sind. Ihr könnt auch nachfragen, ob die gewollten Eigenschaften gegeben sind.

Liebe Grüße
Isabell
 
Hi,

ich würde zu einem Welpen vom vernünftigen Züchter aus der Begleithundegruppe raten (FCI 9 - einfach mal googeln)

Welpe zum einen wegen der Katze (die Wahrscheinlichkeit dass ein Welpe sich mit einer Katze versteht ist höher als bei einem TS-Hund) und für die hohe Wahrscheinlichkeit, dass er sich eng an euch binden soll.

Stundenlange Spaziergänge müssen nicht sein - aber so 1-2h am Tag in etwa, wären auch für kleine Hunde schön und wichtig - könnt ihr das leisten?
Und wichtig ist auch, dass der Hund täglich vom Grundstück runter kommt - auch wenns nur mal ein 20 min. Spaziergang ist.
Hunde sind Nasentiere - sie brauchen zwar bewegung, aber genauso brauchen sie neue Gerüche/Eindrücke - die sie auf immer dem selben Grundstück nicht haben.
Neue Gerüche aufnehmen ist wie Zeitung lesen - eine wichtige Beschäftigung für den Geist.

Kleine Hunde sind auch im Alltag serh praktisch, gerade auch für kranke/eingeschränkte Menschen einfacher zu handeln. Können überall mit, egal welche Utensilien noch so ins Auto müssen.
Finden auf jeder Couch und in jedem Bett Platz ;)

Wenns dazu noch n bisschen hyginisch sein soll (gerade bei Kranakheiten und Pflege ja wichtig) ist ein nicht haarender Pudel sinnvoll - ich glaube Shitzu und Bolonka haaren auch nicht? Bin mir nicht sicher.

Ohne jetzt groß ins Detail gehen zu müssen, überlegt euch aber, wie robust euer Hund sein sollte.
(Einen kleinen Hund zu einem Menschen mit krankhaften Spastiken zu vermitteln - der unkontrolliert doll zudrückt/kuschelt - ist auch nicht so sinnvoll -ich gebe es lediglich zu bedenken - du brauchst nun nicht eure ganze Krankengeschichte hier offen darlegen!)

Ach - zum welpen:
Natürlich rbauchen die viel zeit und Aufmerksamkeit - alle 2h vor die Tür - nicht noch erst was Zuende machen sondern SOFORT.
Wollen spielen, rennen, toben, erkunden, Scahcen ankauen - das kosten Kraft, nerven und Energie - ich weiß nicht ob ihr die ca. 1 Jahr lang aufwenden könnt - das wisst ihr selber am besten.

Ansonsten solltet ihr bei einem "second-hand" Hund sehr genau gucken welche Probleme er eventuell mitbringt.
Ob er sich so eng an euch bindet und viel Liebe geben kann, wird sich in den ersten Tagen oder Probeläufen nicht zeigen fürchte ich - es ist wahrscheinlich, aber muss auch nicht sein.
Da solltet ihr dann nach gefhl entscheiden ob ihr das Risiko eingeht oder nicht.

Und fallt bitte auch nicht auf den irrtum rein, dass alle Tierschutzhunde, gerade die "geretteten", abslout dankbar und daher den neuen Herrchen treu ergeben sind ...
Das stimmt nicht.
Ich habe einen Hund aus dem Tierschutz - wir sind ein tolles Teamn und ich könnte mir keinen besseren Hund wünschen - aber kuscheln mag er trotzdem nicht, er ist gerne in meiner Nähe, aber ohne Körperkontakt.
Von "Dankbarkeit" sehe ich gar nichts :p und Liebe geben in dem Sinne wie du es dir wünschst, tut er mir auch nicht.
Wenn ich traurig oder verzweifelt bin, oder gar heule - verhält er sich nicht anders als sonst - dass er mich irgendwie "tröstet" habe ich noch nie erlebt.
 
Ich schliesse mich an: ich hab hier ebenfalls an einen Seniorhund gedacht.

Natürlich nicht einen x-beliebigen aus dem Tierheim - aber die Mitarbeiter kennen ihre Schützlinge und finden den richtigen für eure Lebenssituation.

Ich hab nun bereits meinen zweiten Senior (beides die selbe Rasse) und würde es jederzeit wieder tun.
Senioren sind gelassener, weil sie den Blödsinn ihrer Jugendzeit schon hinter sich haben. Sie sind oftmals geduldiger, brauchen nicht mehr so viel Action wie Junghunde und sind auch nicht bös drum, wenn sie mal mehrere Tage nur kürzere Runden drehen. Viel mehr wollen Senioren die Geborgenheit der Zweibeiner, weil sie ihre Zeit intensiver erleben. Außerdem kann man Seniorhunde auch gut mit Kopfarbeit auslasten (Suchspiele, Intelligenzspielzeug).

Beim Gassigang halten Senioren mehr inne, geniessen jeden Sonnenstrahl, schnüffeln einfach nur gern und holen sich gern die ein oder andere Streicheleinheit oder Leckerlie ab. Im Haus merkt man sie nicht und sie strahlen eine wunderbare Ruhe aus.

Natürlich bekommen Senioren auch mal das ein oder andere Wehwehchen, aber daran sollte es nie scheitern. Auch alte Hunde sind ganz wunderbare Begleiter, die es verdient haben :winken3:
 
Ich finde auch, dass ein Senior aus dem Tierheim gut zu euch passen würde.

Einen Welpen/Junghund kann ich mir bei euch ehrlich gesagt nicht vorstellen.

Auch Hunde der FCI-Gruppe 9, also die klassischen Begleithunde, sind während ihrer "Sturm und Drang"-Zeit ziemlich aktiv und lebhaft. Mein Chihuahua ist owhl das beste Beispiel dafür.
 
Selbes von der Shih Tzu - Front, zwar nicht haarend, aber mit richtig Pfeffer im Hintern :zwinkern2:
Den Fehler sollte man nicht machen zu denken das kleine Begleithunde von klein auf locker nebenher laufen, auch sie brauchen ausreichend Beschäftigung!
Von daher finde ich den Tip mit den Senioren schon super!
 



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