Huhu,
ich finde, dass eine einzige Ausbildung nicht wirklich viel bringt... die Problematik liegt für mich darin, dass ein einziger, starrer Weg (au meiner Sicht) nicht der Richtige ist.
Jemand, der z. B. in verschiedenen Einrichtungen Praktika absolviert hat, sich über zahlreiche Seminare, Vorlesungen und Arbeitsgruppen (beispielsweise in der Ethologie an Universitäten) wesentlich mehr Ahnung und Fachwissen vorweisen kann, als jemand der irgendwo eine (mit Verlaub) sauteure Ausbildung oder "Studium" in einer Einrichtung hinter sich gebracht hat.
Natürlich ist die Qualifikation wichtig, da nunmal jeder, der schonmal einen Hund gestreichelt und ein Buch darüber gelesen hat, mit wenig Umstand "Hundetrainer" werden.
Wichtiger finde ich dabei aber einzelne Faktoren, die beachtet und dann für sich selbst ausgewertet werden sollten...
Für mich ist wichtig:
- Hund-Mensch-Analyse
Um mit Hund & Halter arbeiten zu können, muss der Trainer beide einschätzen und analysieren können...
Die Frage "mit welchem Typ Hund und welchem Typ Mensch habe ich zu tun?" zu klären, ist für mich die Grundlage eines jeden Trainings. Die Konstellation zwischen Mensch und Hund ist auch ausschlaggebend für erste und langfristige Trainingsansätze. So muss nämlich die Konstellation "unsicherer Hund + unsicherer Mensch" anders angegangen werden, als "unsicherer Hund + souveräner und sicherer Mensch".
- Erklärung von Hund, Körpersprache & Sozialverhalten
mir als vermeindlich Unwissender muss erklärt werden, warum der Hund welches Verhalten zeigt! Ich muss wissen, wie mein Hund tickt, wie er sich orientiert, worauf er wie reagiert...
Natürlich KANN ich auch Arbeitserfolge erzielen, wenn ich bloß strikte Anweisungen erhalte, ABER um auch selbstständig und sicher einen Hund zu führen, muss ich ihn verstehen und lesen können!
Vorallem soll sich das Ganze nicht nur auf die vemeindlichen Problemsituationen beziehen, sondern grundsätzlich in alltäglichen Situationen.
- klare Anweisungen
grade zu Beginn sollten vom Trainer klare Anweisungen kommen, an denen sich der Halter orientieren und festhalten kann.
Je weiter sich das Training und die damit verbundenen Fortschritte entwickeln, kann der Trainer "die Zügel lockerer" lassen - ich finde aber diese Art und Weise gut, da der angewiesene Halter dadurch in den jeweiligen Situationen wachsen kann und sich selbst erst Mal nur auf das Wesentliche konzentrieren braucht... Stück für Stück muss der Halter natürlich eigenständiger agieren/ reagieren.
(das hat für mich wenig mit "Besserwisserei" zu tun, sondern sollte allen Teilnehmern eine Hilfestellung sein, um gemeinsam voran zu kommen; aber wie auch sonst, machen Art und Ton die Musik...)
- Methodik
für mich ist es auch sehr wichtig, die Methoden kennenzulernen, nach denen das Training aufgebaut wird, bzw. an die das Training anlehnt!
So kann ich mich auch Zuhause damit auseinandersetzen, recherchieren, lesen und verinnerlichen. Literaturhinweise finde ich dazu beispielsweise auch sehr dienlich.
- Verhältnis zwischen Halter + Trainer
...aus meiner Sicht auch ein ganz wichtiger Faktor! Wenn ich nämlich meinen Hund von etwas überzeugen möchte, muss ich selbst davon überzeugt sein.
Zwischen Trainer und Halter muss sich also eine Form von Vertrauen entwickeln. Der Trainer muss für mich und meine Zweifel/ Fragen immer ein offenes Ohr haben, ich muss nachhaken dürfen/ sollen und ich muss mich gut aufgehoben fühlen.
Natürlich muss man seinen Trainer dazu nicht vergöttern und auch muss man nicht zwangsläufig ein freundschaftliches Verhältnis zu ihm aufbauen, aber man muss einfach gut mit ihm klar kommen.
"Wer überzeugt ist, kann auch überzeugen!"
Das war´s an dieser Stelle erst einmal... mir fällt aber sicher noch mehr dazu ein.
LG