Unschlüssig ob Hundeschule weiter sinnvoll ist

Ja genau! Bei uns war es am Anfang in der Hundeschule sogar so, dass er dort gar nicht mitgemacht hat. Das ging ja soweit, dass mal ein Trainer zu mir meinte, ich hätte gar keine Bindung zu meinem Hund..... was mich echt etwas getroffen hat. Im Alltag war er da ganz anders. Da klappte so ziemlich alles. Dann hab ich auch beschlossen, und weil es von der Uhrzeit/Arbeit nicht mehr passte, nicht mehr hin zu gehen.

Ich wäre auch froh, wenn er irgendwann einfach schön vorbeiläut. Aber ich hoffe jetzt einfach mal das Beste :D Im Moment habe ich ein gutes Gefühl.
 
Genau so ist es gewollt. Mir wurde gesagt, im alltäglichen Leben, sollen wir das nicht machen, sondern so eine Situation wenn möglich umgehen. Auf dem Hundeplatz ist es aber sinnvoll um trainieren zu können.
Der Ansatz an sich ist ja auch richtig,man muss die Situation ja auch haben,um daran arbeiten zu können,aber die Umsetzung in dieser Hundeschule ist einfach katastrophal :(...

Ich drück Dir die Daumen,dass Du das mit Deinem Felix hinbekommst :)
 
Ich habe dieses Thema (und das Ausgangsthema dazu) gerade eben sehr interessiert gelesen, und kann über diesen Ansatz der Hundeschule nur den Kopf schütteln. Was bitte soll das bringen?

Ganz einfach gesagt: Felix findet diese bestimmten anderen Hunde offenbar doof, wieso auch immer. (Und das wäre eine durchaus interessante Frage, auch in Hinblick auf das weitere Vorgehen.) Er will sie also auf Abstand haben und drückt das sehr deutlich aus. Durch den Ansatz, ihn absitzen zu lassen bis der andere vorbei ist, hat er wohl gelernt: Die kommen immer näher, vor allem wenn ich brav bin - mache ich aber Randale, entfernen sie sich wieder. Dass die auch so weiter gegangen wären, kann er ja nicht wissen. Zumal viele Hundehalter auch wirklich erst dann zumindest ein wenig beschleunigen oder ausweichen, wenn es ernsthaft eskaliert.

Nun wird er in der Hundeschule mit weiteren doofen Hunden direkt konfrontiert, und wenn er sie "wegmachen" will, wird sein Mensch auch noch ungemütlich. Was auch immer er dabei lernt - jedenfalls nicht, die Sache entspannter zu sehen. Im Gegenteil. Natürlich kann man Hunde mit genügend Druck dazu bringen, sich zusammenzureißen und die Klappe zu halten. Das geht halt leider nur so lange gut, bis irgendwann der Kessel platzt. Und das braucht ja nun keiner.

Mit meinem Terrorkrümel, der hoch reaktiv auf beinahe alle anderen Hunde war, habe ich das deshalb komplett anders angegangen. Ich wollte, dass er lernt, ausweichen ist eine wesentlich zielführendere Möglichkeit. Ok, er war wirklich extrem, und so hat es lange gedauert und viele unendlich kleine Schritte erfordert. Aber es funktioniert, inzwischen kann er schon Situationen entspannt meistern an die früher nicht ansatzweise zu denken war. Wichtig ist dabei aber vor allem, möglichst immer an der Grenze dessen zu bleiben, was der Hund auch noch leisten kann. Und an dieser Grenze immer wieder dafür zu sorgen, dass das Grundgefühl entspannter und besser wird. Nicht jedoch, dem Hund noch zusätzlichen Druck zu machen und durch eigene Einwirkungen zusätzliche Spannung aufzubauen. Zumindest mein Ansatz...
 
Ganz kurz:Nein,diese Art des Trainings ist nicht sinnvoll.
Schürt eher Unsicherheiten und Aggressionen.
Jimmy verbellt auch zum Teil andere Hunde,mit dem gehe ich soweit möglich auf die Seite,kündige ihm die Hunde an,und für jeden Blickkontakt den er mir schenkt gibts ein Leckerli.Also erst Hund und dann mich angucken.Manchmal reicht da auch eine echt geringe Distanz.
 
kündige ihm die Hunde an

Schön dass das bei Dir und Deinem Hund so gut funktioniert :)
Ich kenne auch viele Hunde,denen es hilft,wenn der Besitzer den anderen Hund vorher ankündigt,bzw."schön redet"(ist nicht negativ gemeint,ich wusste nur nicht,wie ich es anders ausdrücken soll;)).

Es sei aber dazu gesagt,es gibt auch Hunde,die das noch weiter hoch fährt,so nach dem Motto"Oh,Herrchen/Frauchen reagiert auf den anderen Hund,da muss ich erst recht reagieren"-muss man ausprobieren,wie es auf den eigenen Hund wirkt...
 
Das kommt auch ein wenig auf den jeweiligen Stand des Trainings an. Anfangs macht es oft Sinn, den direkten Blick zum anderen Hund zu clicken/füttern/loben, was auch immer, Hauptsache es kommt eine neue und bessere Verknüpfung zu stande. Bei diesem Schritt sollte man sich aber meiner Erfahrung nach nur so lange aufhalten wie unbedingt nötig. Hat man es geschafft, den Hund beim Anblick eines anderen wieder in einen "denkfähigen" Zustand zu bekommen, dann würde ich möglichst sofort dazu übergehen, nicht mehr das anschauen, sondern das Abwenden zu fördern und belohnen. (Wobei Belohnung bei den meisten Hunden mit dieser Problematik durchaus auch heißt, dabei die Entfernung zum anderen Hund wieder zu vergrößern! In der übrigens sehr empfehlenswerten Buchreihe "Ich halte dich! Ein Wegweiser für ungehaltene Hunde" wird dafür auch der schöne Begriff "wegloben" verwendet, finde ich sehr treffend.)
 
hört sich eigentlich ganz gut an. In unserem Fall ist es aber so, dass Felix langsam wird, sich erst aufbaut und danach den anderen Hund, dann wieder etwas geduckt, schon auch fixiert. Auf gleicher Höhe möchte er dann rüber springen und "steht" sogar in der Leine, schnauft dabei wild und knurrt zum Teil auch. Richtig verbellen macht er nicht, wobei bellen auch nicht Eurasiertypisch ist. Er bellt sehr selten. Wenn ich jetzt eines der Dinge loben würde wäre das wohl der falsche Schritt??!

Ich könnte mir aber vorstellen, ihn zu loben, wenn ich sehe, das kleine Hunde kommen. Da verhält er sich freundlich. Er stellt sich auch auf, Ohren schön nach vorne, wedelt freudig und vorher schon bzw. auf gleicher Höhe fängt er zu quicken an :D weil er gerne hin möchte also wirklich komplett freundlich das Ganze. Selbst wenn es ein kleiner Wadenbeißer dabei ist, der uns ankläfft und der meinen großen Hund eigentlich doof findet, bleibt Felix total freundlich.
 
Langsamer werden ist also seine erste Reaktion? Dann macht es Sinn, da schon anzusetzen - denn das ist der Moment, in dem er beginnt es doof zu finden. Hast du denn irgendein Signal, dass er sich zu dir orientieren soll? Würde er sich beispielsweise dir zuwenden, wenn du seinen Namen sagst? Dann wäre das wohl mein erster Ansatz: In dem Moment, wo ich merke, dass er anfängt zu verlangsamen, ihn ansprechen und für das Orientieren in meine Richtung belohnen. Und zwar weg vom anderen Hund!

Je nach Hund und Heftigkeit des Problems muss man manchmal sogar für den Anfang kleine Ansätze einfangen. Ok, so wie du es beschreibst scheint Felix kein richtig schwieriger Fall zu sein und eskaliert ordentlich abgestuft. Beim Krümel habe ich anfangs (nachdem ich ihn endlich so weit hatte, dass er ein erkennbares Freeze gezeigt hat) schon ein kleines Drehen des Ohres in meine Richtung belohnt und mich von da an weiter vorgearbeitet. So mühsam wird es mit Felix eher nicht werden.

Wichtig finde ich aber, da schon am Anfang der Sequenz ein Alternativverhalten aufzubauen. Denn so, wie du es schilderst, macht er immer wieder die Erfahrung, dass all die frühen Warnsignale nichts nutzen. Er verlangsamt, bringt nix. Er imponiert, bringt nix. Er fixiert, was schon eine klare Drohung ist, bringt nix. Erst wenn er richtig massiv wird, dann passiert was. Klar, dass er dann eben dieses massive Vorgehen immer weiter ausbaut.

Ich würde mir also überlegen, was als Alternative für ihn besser geeignet wäre. Klar kenne ich ihn nicht, da bist du also gefragt: Ausweichen, Bögen laufen? Deeskalieren, etwa durch schnüffeln? (Was ich nach deiner Beschreibung eher nicht glaube.) Fiddlen, also eher ins spielerische umlenken? Manchen helfen auch Kopf- und Konzentrationsaufgaben, weil denen dann der Job wichtiger ist - das gilt meist nur für sehr selbstbewusste Hunde, wenn Unsicherheit im Spiel ist wollen sie die potentielle Gefahr meist nicht aus dem Auge lassen. Aber was auch immer zu ihm passt, diese Strategie sollte er schon in frühem Stadium als erfolgreich erleben.
 



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