Bzgl. der Trainings - ja, wir sind dran. Als allererstes war's notwendig, überhaupt eine Vertrauensbasis zu schaffen, dass die Hunde, vor allem der Fussel den notwendigen Bezug zu mir hergestellt hat. Die körperliche Nähe, den Menschen als Vertrauens- und Bezugsperson überhaupt anzunehmen, war doch die Schwierigkeit. Der alte Mann ist da im Rudel als "Mitglied" mit rumgesprungen, hatte Kontakt zu seinen jeweiligen Leittieren in den Rudeln und die haben letztendlich das gemacht, was die Alphas denen gesagt haben. Der nächste Kontakt mit Menschen war der, dass da viele unbekannte Personen plötzlich auf dem Grundstück waren und die Hunde aus allem gerissen hatten, was sie bisher kannten. <= das ist definitiv nichts positives und dann folgte ein ¼ Jahr purer Stress im Tierheim... Also definitv schwerstens traumatisiert!
Aktuell möchte ich deshalb die Hunde auch nicht voneinander trennen. Wir hatten's ne ganze Weile, dass ich früh nach der gemeinsamen Runde mit einem von beiden zwei Straßen weiter zum Bäcker gelaufen bin - das fand der jeweils allein gebliebene gar nicht gut und diese Trennungsangst ist Teil des Traumas. In das muss ich sie nicht jeden Früh auf's neue stürzen. Ich kann gehen, auch für einige Stunden weg bleiben, solange die beiden sich haben, ist alles bestens. Sie liegen unterm Küchentisch und kuscheln miteinander, machen keinerlei Dummheiten und freuen sich mittlerweile, wenn ich wieder nach Hause komme.
Autofahren geht mittlerweile, Tierarzt, d.h. jemand Fremden an sich ran lassen paßt, so ich dabei bin, die Wege durch's Dorf passen ganz gut, auch mit Mülltonnen, die Einkaufswege zum Supermarkt in der nächsten Stadt die wir zu Fuß regelmäßig üben gehen mittleweile ganz gut, Autos auch - also die haben in den 21 Monaten wirklich wahnsinnige Fortschritte gemacht. Ich war neulich mal mit den beiden im Tierheim auf der dortigen Waage wegen der Barferei, die Leute dort konntens kaum glauben wie weit die beiden sind. Und dann kommen ja solche Sachen dazu, dass bspw. der Fussel nie Emotionen wie Freude oder Vorfreude kannte, oder zeigen konnte. Der hat im Januar angefangen, ganz eigenartig auf dem Hof rumźuhüpfen - nach 1½ Jahren (!!!), wenn ich das Futter vorbereitet habe. der konnte bisher nie seine Freunde zum Ausdruck bringen. Der hüpft völlig eckig auf dem Hof rum, wie bei nem funkferngesteuertem Auto, wenn die Battarien alle sind und die Servos mit dem Reststrom noch so'n bissel rucken. Bis ich begriffen hatte, dass das Ausdruck seiner Vorfreude zur bevorstehenden Mahlzeit ist, hat ne Weile gedauert. Das sind so viele Kleinigkeiten, wo's wirklich nur mit Fingerspitzengefühl und Beobachtung weiter geht, da sind Wascbären im Leinenradius definitiv aktuell kein Thema, was wir bearbeiten müßten, auch wenn das weder ein schöner Anblick, noch eine schöne Sache ist!