Allerdings meinte auch alle wenn ein Hirntumor zu Anfällen und aggresivem Verhalten führt, geht das nur noch in eine Richtung.
Das wurde mir auch gesagt...ich hatte aber sozusagen noch das "Glück im Unglück",dass die Aggressivität meines Hundes solange händelbar blieb,bis ich ihn erlösen lassen musste,weil sich sein Gesundheitszustand von jetzt auf nachher so "eskaliert"ist(Schlaganfall in Form von Hirnblutung durch den Tumor)st,dass mir nur noch blieb,ihn erlösen zu lassen.
Was die Aggressivität anging,muss ich ehrlich sagen,ich habe damals gar nicht daran gedacht,wie lange es für mich händelbar sein würde...ich habe eher daran gedacht,wie lange es für ihn händelbar sein würde...er war ein extrem anhänglicher,verschmusster Hund,der am liebsten jede Sekunde um mich herum war.Immer und überall dabei sein wollte,er hat trotz seiner Grösse (bis zum Schluss)bei mir im Bett geschlafen,er war immer mittendrin,statt nur dabei
...das war sein Leben...
Dass es mit der beginnenden Aggressivität Einschränkungen geben musste,war klar,gerade draussen,wo er hätte andere Menschen und Hunde hätte gefährden können.
Auch mitnehmen war in vielen Situationen nicht mehr möglich,oder er musste,wenn es das Wetter zuliess,eben im Auto warten,aber das war ihm egal,hauptsache dabei.
Zuhause gab es diese Einschränkungen aber nicht,zumindest nicht für ihn.Ich persönlich musste mich umstellen,neu lernen ihn zu" lesen",und mich entsprechend verhalten,bzw.mit ihm umgehen.
Wäre die Aggression so schlimm geworden,dass dieses enge Zusammenleben zuhause nicht mehr möglich gewesen wäre,hätte ich ihn auch dann gehen lassen,wenn der Gesundheitszustand uns noch mehr Zeit gegeben hätte.
Denn in dem Moment,wo er nicht mehr so eng mit uns hätte zusammen leben können,hätte er psychisch
mehr als gelitten...und das hätte ich meinem Hund niemals antun können,nur um das hinaus zu zögern,was sowieso unausweichlich war.
Dann hätte lieber ich früher Abschied genommen,um ihn dafür so gehen lassen,wie er neun Jahre lang gerne gelebt hat...
Hinterher betrachtet,dachte,bzw.denke ich oft,eigentlich war es wahnsinnig riskant,was ich damals gemacht habe.Er war ein grosser Hund,mit einem mächtigen Gebiss,er hatte mich nie wirklich schlimm gebissen,und immer nur in die Hände,aber was wäre gewesen,wenn er nachts,während ich schlief,das erste mal richtig"ausgetickt"wäre,und mir an Kehle oder Kopf gegangen wäre?
Aber daran habe ich damals nie gedacht(oder nie denken wollen),es war einfach nach wie vor mein Hund,dem ich vertraute...rein vom Verstand her betrachtet,weiss ich heute natürlich,dass man das bei einem Hirntumor eigentlich nicht mehr kann...aber das Herz ist halt oft soviel stärker als der Verstand,wenn man weiss,dass man seinen Hund nicht mehr lange hat...