Neuer Welpe und Fragen zum Management

Natürlich unterscheiden sich die unterschiedlichen Hunderassen, aber es gibt auch individuelle Verschiedenheiten einzelner Hunde.
Leider ist es meistens so, dass alle Hundewelpen, welche nicht gut sozialisiert werden, Probleme bekommen,
hier kann man nicht gleich davon ausgehen, dass dieses nur irgendwie an der besonderen Art einer bestimmten Hunderasse liegt.

Ich denke, wir sollten uns besser damit beschäftigen, wie im Allgemeinen eine gute Sozialisierung von Hundewelpen gelingen kann.
ich denke auch, wenn wir helfen können, dann nicht mit Verurteilung.
Nur darauf hinweisen und dann wieder weiter machen.
Nun ist Welpe da und findet hoffentlich eine gute Zukunft.
 
ich denke auch, wenn wir helfen können, dann nicht mit Verurteilung.
Nur darauf hinweisen und dann wieder weiter machen.
Na ja...
Wir enthalten uns jeglicher Wertung, helfen wo wir können und in einem halben Jahr oder so liest dieses Thema der nächste und denkt sich: "Och guck, geht doch.", und der nächste "Hund" wird in solche Verhältnisse verkauft. Etc.
 
Und das weißt Du woher nochmal? Kann man das mit der fortschreitenden Inzucht bei diesem "Forschungsprogramm" irgendwo nachlesen oder gehst Du einfach davon aus?

Klar gabs die. Aber "wenig scheu" hieß da wohl eher, dass sie sich überhaupt den Menschen genähert haben um an Futter zu kommen. "Wenig scheu" hieß sicher nicht, dass sie sich an den Menschen rankuschelten und am Lagerfeuer gemeinsam Liederchen trällerten.
Ich habe über Züchtung der Füchse in Russland gelesen, dort wurden immer nur die zutraulichsten und zahmsten Füchse bei der weiteren Zucht selektiert, und dieses ist wohl eine züchterische Maßnahmen, welche zur Inzucht führen muss.

Doch laut den zur Zucht ausschließenden Fehlern, werden bei den Marxdorfer Wolfshunden, die das Aussehen eines Wolfes behalten sollen,
Tiere mit Ringelschwänze, Flecken, oder den Hängeohren von der Zucht ausgeschlossen.

Hier geht es aber nicht um Hundezucht, sondern um die Erziehung und Sozialisierung eines einzelnen Welpen .
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann man das mit der fortschreitenden Inzucht bei diesem "Forschungsprogramm" irgendwo nachlesen oder gehst Du einfach davon aus?
Ausdrücklich gesagt wurde es vielleicht nicht, aber nach dem, was ich über das Experiment gelesen habe, gehe ich auch davon aus, dass da nur mit der von Anfang an begrenzten Anzahl von Tieren und deren Nachkommen gezüchtet wurden. Meine Vermutung wäre, dass durch Einkreuzen wilder Füchse sowohl Aussehen als auch Charakter wieder in Richtung "wild" gingen...
 
Dann gäbe es doch aber kaum die Probleme die der Themenersteller jetzt hat.
Ich bin ebenfalls ohne Wenn und Aber der Ansicht, dass die beschriebene "Rasse" keineswegs eine sinnvolle Züchtung ist und dass weder dem Hund noch dem Halter damit ein Gefallen getan wurde.

Aber die beschriebenen Probleme (die meiner Ansicht nach aktuell noch gering sind im Vergleich zu dem was noch kommen wird) hatte ich sowohl bei Kira als auch bei Murphy.
Beide hatten Angst vor der Straße, vor Autos, vor fremden Menschen.
Beide fanden es gruselig auf den Arm genommen zu werden, besonders draußen.

Gut, Kira war ein Feld, Wald,- Wiesenhund aus dem Ausland, die weder Wohnung noch Straße kannte, bereits 1,5 Jahre alt und von der Rasse relativ ursprünglich.

Murphy dagegen, der angeblich problemlose Begleithund schlechthin, war bei Einzug 14 Wochen alt, war vom Züchter ausschließlich Garten und Haus in ländlicher Umgebung gewöhnt, inmitten eines Rudels von 6 Hunden, die ebenfalls nur im Garten und Haus waren und somit bei jeder ungewöhnlichen Begegnung Gefahr witterten und anschlugen.

Das erste Mal ein paar Meter vor die Haustür gehen war eine Katastrophe.
Weder an der Leine, oder, noch schlimmer, auf dem Arm.
Der ganze Hund hat gezittert und war panisch.
Glücklicherweise haben wir einen großen eingezäunten Garten am Waldrand, wo er sich von Anfang an wohl fühlte und auch sehr schnell Pipi und sein Geschäft machte, das kannte er ja.

Dadurch konnten wir ohne Druck das "Draußen" mit ihm üben.

Ich bin an der Leine mit ihm die 5 Meter bis zum Mäuerchen am Vorgarten gegangen, dahinter saß er dann etwas geschützt. Die Mauer ist etwa 40 cm hoch, von der Zufahrt unterbrochen, so dass er durchaus etwas von der Straße mitbekam.
Ist allerdings eine Sackgasse, nur Anwohner Betrieb, aber für den Anfang reichte das.

Wir sind dann mehrmals täglich raus gegangen, anfangs ein paar Minuten, dann langsam gesteigert.

Als er etwas entspannte und selbst aktiver wurde, sind wir dann ein paar Meter den Gehweg rauf und runter.
Es dauerte nicht lange, da war der Knoten geplatzt und wir konnten uns in unserer Straße frei bewegen.

Dann das Gleiche nochmal an der Hauptstraße, mehrere Tage üben, auch mit ihm saß ich dann an der Bushaltestelle an der Dorf Durchgangsstraße und habe beobachtet. Wie mit Kira 10 Jahre zuvor.
Anfangs mit zitterndem Hund ein paar Minuten, dann langsam gesteigert.

Nach einigen Wochen hatte er keine Probleme dahingehend mehr.

Das mussten wir aber für viele Situationen üben, jede Art andere Tiere, fremde Menschen, Kinder, Stadt.

Er hat alles gelernt, hat heute mit all diesen Dingen keine Probleme mehr, auch Neues wie z.B. Flughafen, Hotel und dergleichen klappt auf Anhieb ohne Schwierigkeiten.

Mit einer großen Ausnahme, sämtliche anderen Hunde, die nicht gut bekannt sind.

Im Grunde ängstlich will er sie aus seiner Nähe vertreiben, bellt und geht nach vorn.
Das wird sich wohl nie ändern und liegt daran, dass wir bei unserem Training dahingehend immer wieder durch frei laufende Hallosager bedrängt wurden/ werden, was seinen Eindruck von der Gefährlichkeit aller anderen Hunde immer wieder bestätigt.

Ist durch Management mit einem kleinen Havaneser allerdings gut händelbar und ich mache mich dahingehend nicht mehr verrückt.
Wenn ein großer Prozentsatz der HH meint, der eigene Hund darf jeden anderen begrüßen und bedrängen, dann müssen sie im Gegenzug halt mit kläffenden Kleinhunden und abwehrbereiten Frauchen leben. 🙂

Mit einem Wolfshund könnte ich mir diese Einstellung allerdings nicht leisten.
 
Marxdorfer Wolfshund

Vom Züchter:

Marxdorfer Hunde sind freundliche, ruhige, aufmerksamer, offene Wesen, die gerne eine enge Bindung zu ihrem Rudel haben. Sie gelten als intelligente, arbeitsfreudige Vierbeiner, die viel Beschäftigung und Auslauf benötigen.

Jagdverhalten hat dieser Wolfshund kaum bis gar nicht ausgebildet. Wie alle Hunderassen benötigt er eine konsequente und liebevolle Erziehung, weil er in manchen Situationen sensibel und zurückhaltend ist. Fremden gegenüber ist er meistens reserviert. Sein Grundstück bewacht er, reagiert dabei aber nicht aggressiv.

Der MWH bellt so gut wie nie, heulen kann er dafür aber umso ausdrucksstärker, wenn man ihn zum Beispiel alleine lässt.

Marxdorfer Wolfshund arbeiten durch ihre hohe Intelligenz sehr gerne, sie sollten deshalb nicht unterfordert werden. Sollte er sich aber Unterfordert fühlen, dann kann er zerstörerisches Verhalten an den Tag legen. Diese Fellnasen eignen sich gut für Hundesportarten, wie Mantrailing und Zielobjektsuche. Zudem lassen sie sich gut als Therapie-, Schutz-, Fährten- oder Schlittenhund einsetzten. Zu Dingen die er als sinnlos ansieht, lassen sich diese Vierbeiner allerdings, genauso wie andere Wolfshundearten schwer überreden. Deshalb eignen sich diese Tiere nicht als Anfängerhund und sollten nur in hundeerfahrene Hände gelangen.
 
Kann man bei, laut Homepage 550 Marxdorfer Wolfshunden weltweit und erst seit 2004 gezüchtet schon von einer gefestigten Rasse reden?
 
Kann man bei einer Kreuzung eines Saarloos Wolfshund und eines weissen Schäferhundes, Anfang 2004, noch von Wolfshybriden sprechen?
Der letzte und erste Wolf wurde 1942 in den Saarloos Wolfshund eingekreuzt.
 
Kann man bei einer Kreuzung eines Saarloos Wolfshund und eines weissen Schäferhundes, Anfang 2004, noch von Wolfshybriden sprechen?
Der letzte und erste Wolf wurde 1942 in den Saarloos Wolfshund eingekreuzt.
Ernsthaft? DAS ist der Ursprung der Rasse und deshalb ereifert man sich hier?

Meine "Erfahrung" mit Wolfshunden beschränkt sich auf die Erzählungen eines ehemaligen Kollegen und gelegentliche Begegnungen auf Ausstellungen. Der Tscheche am Sonntag drei Boxen weiter war völlig unauffällig. Seb hat eine unsozialisierte Hündin, auch tschechisch) erwachsen aus dem Tierheim übernommen, die ist praktisch ein Wildtier.

Daher mein Rat @Lilium : Jetzt bloß nichts versäumen, sondern nach allen Regeln der Kunst den Welpen sozialisieren und habituieren. Rika war als Welpe auch ängstlich, aber ich habe sie absolut überall mit hingenommen und ihr die LKWs am Straßenrand sitzend "schön gefüttert".
 
Weiss man denn ob da nicht noch Wolf eingekreuzt wurde? Ist das beim saarloos so gesichert?
Wir haben 2004/06 Hunde dieser Rasse kennen lernen dürfen. Die waren immer noch auffallend scheu und ängstlich. Wenn man mit solchen Hunden züchten würde, hätte man das auch weiterhin drin.
Ist die Frage, wie selektiert wird. Wenn das Hauptaugenmerk das wolfsähnliche aussehen ist, kann man sich den Rest doch auch denken.
 



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