Neuer Welpe und Fragen zum Management

@Hermann Man muss sich entscheiden, denke ich:
Ein Hund in Wolfsoptik, der auch entsprechende Verhaltensweisen an den Tag legt, oder ein Hund, der wie ein "normaler Haushund" aussieht und sich auch wie gewünscht wie ein Hund verhält.

Dazu gibt es ein Experiment mit Silberfüchsen bei denen deutlich wurde, dass die Füchse, die anfingen, sich "zahm" zu verhalten, auch ein verändertes Äußeres hatten:


Zitat: "In der zahmen Linie sind so die über Generationen ausgewählten Tiere verspielter sowie kontaktfreudiger geworden und entwickelten allmählich Eigenschaften wie das Schwanzwedeln oder den Augenkontakt in Gegenwart vertrauter Personen. Zudem veränderte sich das Äußere der Hausfüchse. Sie zeigen eher welpentypische Schlappohren, eingerollte Schwänze und eine Fleckenfellzeichnung – spannenderweise alles äußerliche Eigenschaften, die bei ganz anderen domestizierten Arten ebenfalls auffallen, etwa bei Schweinen, Kühen und Hunden."




Sorry fürs OT. Aber so einfach scheint es ja nicht zu sein, auf der einen Seite die Optik zu erhalten und auf der anderen Seite "passendes Verhalten" dem Menschen gegenüber zu etablieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Hermann Man muss sich entscheiden, denke ich:
Ein Hund in Wolfsoptik, der auch entsprechende Verhaltensweisen an den Tag legt, oder ein Hund, der wie ein "normaler Haushund" aussieht und sich auch wie gewünscht wie ein Hund verhält.

Dazu gibt es ein Experiment mit Silberfüchsen bei denen deutlich wurde, dass die Füchse, die anfingen, sich "zahm" zu verhalten, auch ein verändertes Äußeres hatten:


Zitat: "In der zahmen Linie sind so die über Generationen ausgewählten Tiere verspielter sowie kontaktfreudiger geworden und entwickelten allmählich Eigenschaften wie das Schwanzwedeln oder den Augenkontakt in Gegenwart vertrauter Personen. Zudem veränderte sich das Äußere der Hausfüchse. Sie zeigen eher welpentypische Schlappohren, eingerollte Schwänze und eine Fleckenfellzeichnung – spannenderweise alles äußerliche Eigenschaften, die bei ganz anderen domestizierten Arten ebenfalls auffallen, etwa bei Schweinen, Kühen und Hunden."
Ja, dieses sind aber nicht nur die Folgen einer Domestikation, sondern wohl auch die Folgen der fortschreitenden Inzucht bei diesen Füchsen.
Unsere Hunderassen zeigen auch längst nicht alle diese Merkmale, welche bei diesen Füchsen mit Ringelschwanz, der Flecken Fellzeichnung
oder den Hängeohren beschrieben werden.

Aber auch das scheue, misstrauische Verhalten bei Wölfen, gehört nicht zwingend zu den Merkmalen dieser Tiere,
sondern ist wahrscheinlich durch die lange Selektion, in Folge der ständigen Verfolgung durch den Menschen entstanden,
welche diese Tiere dadurch schon fast ausgerottet haben.

Vorher gab es durchaus auch Wölfe, welche auch freiwillig und wenig scheu, die Kooperation mit den Menschen gesucht haben,
zum gegenseitigen Nutzen sind daraus die Lagerwölfe und einige haben sich dann sogar, zu den Haushunden entwickelt.
 
Ich denke, hier kann der neue Ansatz und die Retrospektive, der guten Eigenschaften bei den Vorfahren unseres Hundes nur positiv gesehen werden.
Ich weiß nicht, ob man das "nur" positiv sehen kann. Wenn man z. B. an die bradycephalen Rassen denkt, da ist eine Rückbesinnung auf die ursprüngliche und gesunde Kopfform natürlich begrüßenswert.

Ich habe mehrere Berichte über Hybriden gesehen/gelesen und in allen klang an, dass diese Tiere eigentlich nur schwer glücklich zu machen sind. Sie sind weder Wolf noch Hund, gehören zu keiner der beiden Gruppen. Eine Haltung von Wolfshunden wurde immer nur in äußerst großen Gehegen empfohlen, keine Zwinger- oder gar Wohnungshaltung.

Wie es sich jetzt hier bei dem angesprochenen Marxdorfer Wolfshund verhält, weiß ich nicht. Auf der Internetseite war für mich jetzt nicht erkennbar, wieviel Wolfsanteil im jeweiligen Tier so im Durchschnitt steckt. Wenn man sich aber die Schilderungen hier im Thema so durchliest, dann steht doch die Wahrscheinlichkeit eher deutlich im Raume, dass eine Haltung im städtischen Bereich mit hoher Reizdichte z. B. durch Straßenverkehr, als mindestens ungünstig zu bezeichnen ist. Daraus folgert dann doch eher eine egoistische Einstellung seitens des Menschen, es eben doch zu tun.
 
ich frage mich einfach, wieso ein Mensch so ein Risiko eingeht.
Es gibt tausende von Hunden, die ein zu Hause suchen.

Und dann wird noch drauf gezüchtet, wie bei den Wolfshybriden.
Ist wie bei dem Tierschutz von Wildtieren.

Hauptsache ich kann angeben mit Stosszähnen vom Elefanten, Fell vom Schneeleoparden...
Ansonsten schütze ich ja mit meinem Geld.....
 
Ich weiß nicht, ob man das "nur" positiv sehen kann. Wenn man z. B. an die bradycephalen Rassen denkt, da ist eine Rückbesinnung auf die ursprüngliche und gesunde Kopfform natürlich begrüßenswert.

Ich habe mehrere Berichte über Hybriden gesehen/gelesen und in allen klang an, dass diese Tiere eigentlich nur schwer glücklich zu machen sind. Sie sind weder Wolf noch Hund, gehören zu keiner der beiden Gruppen. Eine Haltung von Wolfshunden wurde immer nur in äußerst großen Gehegen empfohlen, keine Zwinger- oder gar Wohnungshaltung.

Wie es sich jetzt hier bei dem angesprochenen Marxdorfer Wolfshund verhält, weiß ich nicht. Auf der Internetseite war für mich jetzt nicht erkennbar, wieviel Wolfsanteil im jeweiligen Tier so im Durchschnitt steckt. Wenn man sich aber die Schilderungen hier im Thema so durchliest, dann steht doch die Wahrscheinlichkeit eher deutlich im Raume, dass eine Haltung im städtischen Bereich mit hoher Reizdichte z. B. durch Straßenverkehr, als mindestens ungünstig zu bezeichnen ist. Daraus folgert dann doch eher eine egoistische Einstellung seitens des Menschen, es eben doch zu tun.
Warum kommt Ihr schon wieder mit den Wolfshybriden, welche so problematisch sein können?

Bei dem Marxdorfer Wolfshund, geht es darum, einen Hund mit dem Aussehen eines Wolfes zu züchten.
Der genetische Anteil vom Wolf ist bei diesen Hunden nur noch sehr gering und Tiere, welche charakterlich auffällig sind,
werden von der weiteren Zucht ausgeschlossen.

Zuchtausschließende Fehler:

- fehlen von mehr als 3 Zähnen inkl. P1 und M3
- Aggressivität
- Rückbiss, Vorbiss oder Kreuzbiss
- Zangengebiss
- blaue Augen
- fehlende Unterwolle
- lichte oder fehlende behaarung der Ohren oder Hoden
- schwarzer Sattel
- Knick- oder Hängeohren sowie zu tief angesetzte Ohren
- Ringelrute
- mittlere bis schwere HD und ED
- PRA
- Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden
- Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Skrotum befinden
 
Zuletzt bearbeitet:
Vorher gab es durchaus auch Wölfe, welche auch freiwillig und wenig scheu, die Kooperation mit den Menschen gesucht haben,
zum gegenseitigen Nutzen sind daraus die Lagerwölfe und einige haben sich dann sogar, zu den Haushunden entwickelt.
Bitte beschäftigte dich doch Mal mit der Forschung zum Themen Unterschied Wolf/Hund, da gibt es ja sehr interessante Projekte. Dann weisst du auch, das ein Wolf nicht nur ein etwas scheuen Hund ist oder der Hund ein zutraulicher Wolf. Das ist wesentlich komplexer. Wenn ich einen ursprünglich aussehenden Hund haben will, kann man zum Beispiel bei den nordischen oder den Hunden vom Ursprung schauen. Die sind für die meisten Leute schon kompliziert genug. Aber das sind eben Hunde, und erspart die Experimente mit Wildtieren und Lebewesen zu produzieren, die für unsere heutigen Ansprüche an einen Hund einfach nicht gemacht sind.
 
Warum kommt Ihr schon wieder mit den Wolfshybriden, welche so problematisch sein können?

Bei dem Marxdorfer Wolfshund, geht es darum, einen Hund mit dem Aussehen eines Wolfes zu züchten.
Weil wir wohl nicht all zu weit davon entfernt sind. Ich habe jetzt gerade nochmal ein bisschen recherchiert. Wenn ich das richtig verstehe, ist der Saarloos Wolfhund in den 1920er Jahren entstanden aus einer direkten Kreuzung eines Wolfes mit einem Schäferhund. Herr Rupp beschreibt dann die Problematik, dass dieser "Hund" eher scheues und teilweise ängstliches Verhalten zeigt, weshalb er dann nochmal den weißen Schäferhund eingekreuzt hat.
Jetzt kann man sich überlegen, wieviel Wolfsanteil steckt jetzt noch im Marxdorfer Wolfshund. Bei den hier beschriebenen Problemen wohl nicht nur ein paar Prozent. Dazu passend der gerade geschriebene Beitrag von Zaknafein:
Dann gäbe es doch aber kaum die Probleme die der Themenersteller jetzt hat.
Auf der Seite des Saarloos Wolfhund finde ich gerade noch diesen Hinweis:
Der Saarloos Wolfhond ist kein Hund für Anfänger oder eine Wohnung oder gar eine Haltung in der Stadt. Er braucht ein Haus idealerweise am Waldrand mit weitem Auslauf, der gut eingefriedet ist.
Laut Internetpräsenz von Herrn Rupp ist die Geschichte seiner Züchtung gerade einmal 20 Jahre alt. Und er sagt selber:
Trotzdem kommt es auch hin und wieder vor, daß einer unserer Marxdorfer ein zurückhaltendes Wesen besitzt.
Man mag diese Aussage frei interpretieren, da er ja seine Hunde gewerblich züchtet und verkaufen will!
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann gäbe es doch aber kaum die Probleme die der Themenersteller jetzt hat.
Natürlich unterscheiden sich die unterschiedlichen Hunderassen, aber es gibt auch individuelle Verschiedenheiten einzelner Hunde.
Leider ist es meistens so, dass alle Hundewelpen, welche nicht gut sozialisiert werden, Probleme bekommen,
hier kann man nicht gleich davon ausgehen, dass dieses nur irgendwie an der besonderen Art einer bestimmten Hunderasse liegt.

Ich denke, wir sollten uns besser zunächst einmal damit beschäftigen,
wie im Allgemeinen eine gute Sozialisierung von Hundewelpen gelingen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, dieses sind aber nicht nur die Folgen einer Domestikation, sondern wohl auch die Folgen der fortschreitenden Inzucht bei diesen Füchsen.
Und das weißt Du woher nochmal? Kann man das mit der fortschreitenden Inzucht bei diesem "Forschungsprogramm" irgendwo nachlesen oder gehst Du einfach davon aus?
Vorher gab es durchaus auch Wölfe, welche auch freiwillig und wenig scheu, die Kooperation mit den Menschen gesucht haben,
zum gegenseitigen Nutzen sind daraus die Lagerwölfe und einige haben sich dann sogar, zu den Haushunden entwickelt.
Klar gabs die. Aber "wenig scheu" hieß da wohl eher, dass sie sich überhaupt den Menschen genähert haben um an Futter zu kommen. "Wenig scheu" hieß sicher nicht, dass sie sich an den Menschen rankuschelten und am Lagerfeuer gemeinsam Liederchen trällerten.
 



Hundeforum.com - Partnerseiten :
Heilkundeforum.com | Veggieforum.de | Herrchen-sucht-Frauchen.de

Hundeforum.com ⇒ Das freie & unabhängige Hundeforum unterstützen:

Zurück
Oben