Naturavetal - Oder wie schlimm ist der böse Mais?

Erster Hund
Sirius (BePi)
Zweiter Hund
Chili (Sheltie)
Dritter Hund
Amber (EpPi)
Ich hatte ja die Tage eine Tierheilpraktikerin hier, die sich Sirius Füße angeschaut hat.
Während der Anamnese sprach man natürlich auch über das Lieblingsthema aller Hundehalter: Das Futter.
Sie legte mir, wenn es schon Trockenfutter sein muss, Naturavetal ans Herz.
Ich habe mir natürlich interessiert die Flyer und Proben durchgelesen. Prinzipiell gefällt mir das Futter ganz gut.

Was mich aber etwas skeptisch stimmt ist der Mais in den Standard Sorten enthalten ist. Habe doch hier im Forum schon einiges kritisches im Bezug auf Hundefutter und Mais gelesen.
Habe nun ein wenig die Suchmaschine angeworfen. Mais hat Auswirkungen auf das Verhalten. Mais enthält wenig von einem Stoff welchen der Hund aber zur Freisetzung von Serotonin braucht. Hier schrieb mal eine Userin, dass Mais beim Verdauen irgendwelche Gase bildet, die eine Magendrehung begünstigen.

Nun, wie böse ist Mais wirklich?
Und wie gut damit Naturavetal?

Hier mal Inhaltsstoffe des CanisPlus Geflügel:

Geflügelfleischmehl 24% (entspricht mehr als 60% Frischfleischanteil)
aufgeschlossener, ungeschälter Vollkornreis
aufgeschlossener, geschälter Hafer
gedämpfter Mais
Johannisbrot
Lachsöl 2%
Karotten, Bananen, Kalk aus Meeresalgen, Malzkeime, Bierhefe, Kieselgur, Keimlinge aus Nackthafer und Braunhirse 0,5%, Brennnessel, Knoblauch, Petersilie, Artischocken, Fenchel, Bärlauch, Löwenzahn.

Analytische Bestandteile:
Rohprotein 20,70%
Fettgehalt 8,40%
Rohfaser 3,10%
Rohasche 6,40%
Calcium 1,39%
Phosphor 0,91%
Magnesium 0,13%
Natrium 0,14%
Kalium 0,45%
Kupfer 3,84 mg/kg
Zink 35,20 mg/kg
Eisen 184,00 mg/kg
Mangan 33,60 mg/kg
pH-Wert 6,36
https://www.naturavetal.de/shop/de/canis-plus-hund/trockenfutter/canis-plus-gefluegel-15kg
Was mich stört ist, dass nicht zu allem eine Prozentangabe gegeben ist. Da Mais ja eventuell böse ist, würde ich gerne wissen, wie viel da jetzt drin ist.
Sonst finde ich den Inhalt sehr ansprechend und, es gibt keine zugesetzten Vitamine. Auch hier scheiden sich ja die Geister. Prinzipiell finde ich es aber sympathischer, wenn ein Futter ohne den Zusatz auskommt

Nun, was denken die Futterkenner hier im Forum? Jemand sich mit Naturavetal auseinander gesetzt?
Was denkt ihr zu Mais? Füttert jemand Futter mit Mais und kann davon berichten?

Liebe Grüße
Laura
 
Zuletzt bearbeitet:
Mais oder auch Weizen - gern auch allgemein "Getreide" - wird häufig als Allergieauslöser kritisiert. Ob da was dran ist, weiss ich nicht. Dies deshalb nicht, weil ich mich als Barfer damit nie beschäftigen musste.

Ich fange mal anders an.

Futter besteht aus Eiweiss/Protein, Fett, Kohlenhydraten, Wasser, zugesetzten Vitaminen und Mineralien - jedenfalls so im Durchschnitt.
In den Analysedaten der Futterhersteller werden zwar u.a. Eiweiss/Protein, Fett, Wasser und alles mögliche angegeben, Kohlenhydrate dagegen in der Regel schamhaft verschwiegen.

Der Hund bezieht seine Energie zunächst aus Fett, ist dies nicht hinreichend (sollte so 20% der Ration sein) vorhanden bezieht er sie aus Kohlenhydraten. Dabei entspricht in der Wertigkeit 1 Teil Fett ca. 4 Teilen Kohlenhydrat.

Wenn ich die Bestandteile der Analysedaten des Naturavetal zusammenrechne, komme ich auf rd.
52%. Da ein Produkt aus 100% "irgendwas" bestehen muss, ist der Rest zu 100 Kohlenhydrat, in diesem Falle 48% (bei angenommener 10% Restfeuchte, was dem Feuchtehalt der weitaus meisten Trockenfutter entspricht).

Nehme ich ein anderes Futter - in diesem Falle Platinum Adult Chicken - (ebenfalls mit Mais)

http://www.platinum.com/de/platinum...dult-chicken/inhaltsstoffe-adult-chicken.html

komme ich auf 71,4 % Protein, Fett etc. - mithin 28,6% Kohlenhydrate.

Wir erinnern uns an das (grobe) Wertigkeitsverhältnis Fett ./. Kohkenhydrat von 1 : 4

Hat das Naturavetal 8,4% Fett braucht es hinreichend viele Kohlenhydrate um Energieleistungen erbringen zu können. Dies wird durch die 48% Kohlenhydrate erreicht.

Platinum hat aber 16% Fett, entsprechend weniger Kohlenhydrate braucht es. Daher kommt Platinum mit 28,6% aus.

Ich bin ein Gegner von kohlenhydratreicher Fütterung von Hunden, deren Bauchspeicheldrüse ist auf die daraus umgewandelten Mengen Zucker nicht ausgerichtet. Zwar können Hunde Kohlenhydrate/Zucker verwerten - sonst würden sie ja bei Trockenfutter "verhungern", aber auf Dauer...

Platinum ist nach meiner Ansicht also das "natürlichere" Futter und das Naturavetal würde ich nicht füttern.

Die meisten Trockenfutter enthalten übrigens um die 50% Kohlenhydrate, ausgesprochen billige Sorten meist noch mehr.
 
Die ewige Frage der Hundehalter: Welches unnatürliche Futter ist das Beste? :nachdenklich1:
Wie wäre es mit Fertigbarf? Da müsstest Du Dir keine Gedanken um Weizen, Mais und Konservierungsstoffe machen.
 
Die ewige Frage der Hundehalter: Welches unnatürliche Futter ist das Beste? :nachdenklich1:
Wie wäre es mit Fertigbarf? Da müsstest Du Dir keine Gedanken um Weizen, Mais und Konservierungsstoffe machen.

Gute Idee. Meine bekommen das von Bellami. Das ist auch preislich machbar (Viel Fertigbarf ist ausgelegt auf Minihunde, wenn man Große davon satt bekommen möchte, braucht man ein extra Monatseinkommen).
 
Danke an Dieter, der meine Frage sehr ausführlich behandelt hat.
Die THP meinte, dass vermutet wird, dass Mais häufig Allergien auslöst, weil dort oft Schimmelpilze enthalten sein können. Hier testet Naturavetal aber ob Ruckstände zu finden sind.

Witzig, dass du das auch tust. Ich habe nämlich auch mit Platinum verglichen, sowie mit dem Wolfsblut das ich ja jetzt füttere (was er auch noch weiter bekommt. Das hier ist kein ich will Futter wechseln Thread). Und ich muss sagen, ich als Laie sehe nicht, warum das Naturavetal jetzt so viel besser sein soll. Außer für die, die keine zugesetzten Vitamine wollen.


Danke an zwei, die vom Thema abschweifen. BARF war hier nicht gefragt. Kann mir einer von euch etwas über Mais und seine Auswirkungen erzählen?
Gehe trotzdem mal auf diesen Vorschlag ein: einige hier wissen das weil ich mich selbst darüber aufrege. Ich würde gerne Barf füttern, wollte ich von Beginn, aber leider hat meine Mutter ein Problem damit und stellt sich dagegen. Werde das aber langsam unterschieben, um Zweifel auszuräumen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dieter, hast du da Quellen?
Nicht, dass ich dir nicht glaube, aber ich würde das gerne so weiterleiten und bräuchte dafür zuverlässige Quellen wo das alles auch so oder so ähnlich erklärt ist.
 
Wo soll ich für die Kohlenhydratberechnung eine Quelle herkriegen:nachdenklich1:?
Im Grunde ist das ja nur reine Rechnerei.
Ein Lebens- oder Futtermittel enthält in der Regel Fett, Eiweiss, Kohlenhydrate, Ballaststoffe und Wasser. Zugesetzte Mineralien oder Vitamine lasse ich aussen vor.
Also addiert man die genannten Inhaltsstoffe und das, was nicht genannt ist, aber bis 100% fehlt, sind z.B. Kohlenhydrate oder eben ein anderer Stoff.
Vor mir liegt die Verpackung eines Antipasti-Fertigproduktes. Das Zeugs pressen sich mit wachsender Begeisterung derzeit meine Mädels im Büro rein.
Da steht unter "durchschnittliche Nährwerte" (pro 100 g):

Eiweiss: 2 g
Kohlenhydrate 13 g (davon Zucker 12 g):jawoll:
Fett: 13 g
Ballaststoffe: 2 g - mithin zusammen: 30 Gramm

Nicht deklariert wurde Wasser. Da aber 100 g aus mehr als 30 g bestehen müssen, enthält dieses Produkt 70 g Wasser.

Zur u.a. Fett- und Energieversorgung ist dies

http://mashanga-burhani.blogspot.de/2012/07/mein-hund-frisst-mir-die-haare-vom-kopf.html

eine ausgezeichnete und fundierte Seite, an der ich mich auch in Zweifelsfällen orientieren würde.

Zur Kohlenhydratverwertung ist die o.a. Quelle ebenfalls hilfreich

http://mashanga-burhani.blogspot.de/2009/12/mein-lieblingshuhn-waldi.html

Oder z.B. auch diese:

http://www.bmt-tierschutz.de/diabetes-bei-hund-und-katze/

So als Überblick diese:

http://www.zeitenschrift.com/artikel/ernaehren-sie-ihren-hund-als-waere-er-ein-wolf#.VIh_8mfjgeg
 
Was mich aber etwas skeptisch stimmt ist der Mais in den Standard Sorten enthalten ist. Habe doch hier im Forum schon einiges kritisches im Bezug auf Hundefutter und Mais gelesen.
Habe nun ein wenig die Suchmaschine angeworfen. Mais hat Auswirkungen auf das Verhalten. Mais enthält wenig von einem Stoff welchen der Hund aber zur Freisetzung von Serotonin braucht. Hier schrieb mal eine Userin, dass Mais beim Verdauen irgendwelche Gase bildet, die eine Magendrehung begünstigen.

Nun, wie böse ist Mais wirklich?

Geordi ist allergisch gegen Mais und deshalb verfüttere ich keinen Mais mehr (auch keinen frischen).
Ich kenne eine Podenco Hündin die nach der Aufnahme von Mais starke Verhaltensänderungen zeigt.
Hier ist ein Zitat aus der SitzPlatzFuß Ausgaben Nr. 14. Der Text ist von Sophie Strodtbeck.

Mais im Hundefutter?

Immer wieder findet man in Hundeforen einen wahren Feldzug gegen Mais im Hundefutter. Aber ist Mais wirklich so schlecht wie sein Ruf? Ein klares Jein ist die Antwort. Mais hat zwei entscheidende Eigenschaften, die im Zusammenhang mit der Verhaltensbeeinflussung durch die Nahrung zu beachten sind. Zum einen hat er in der Tat einen extrem niedrigen Gehalt an Tryptophan, was bei instabilen, gestressten oder ängstlichen Hunden problematisch ist, weil – wie wir eben gehört haben – der relative Gehalt an Tryptophan unter allen anderen Aminosäuren entscheidend ist. Wenn man sich nun für ein Trockenfutter entscheidet, bei dem Mais einen großen prozentualen Anteil ausmacht, ist klar, dass der Hund, der den Gegenspieler zum Stresshormon Cortisol so dringend benötigen würde, von so einem Futter keinesfalls profitiert. Dasselbe gilt übrigens auch für die Senioren unter den Hunden, die in der Regel auch ein leichter erregbares Cortisolsystem besitzen. Für diese Hunde ist also Mais im Futter tatsächlich kontraindiziert.

Aber Mais besitzt eine weitere Eigenschaft, die man sich durchaus zunutze machen kann: Er enthält ein Enzym, das bei der Bildung der sogenannten Katecholamine geschwindigkeitsbestimmend ist. Die Gruppe der Katecholamine sind Hormone aus dem Nebennierenmark. Dazu gehören das sogenannte Fluchthormon Adrenalin, das sogenannte Kampfhormon Noradrenalin und die „Selbstbelohnungsdroge“ Dopamin. Die Katecholamine wirken anregend und bewirken aktives Verhalten. Durch dieses im Mais enthaltene Enzym wird also die Bildung der Katecholamine verlangsamt, was zu einem ruhigeren Verhalten führt. Bei beispielsweise hyperaktiven Hunden oder Balljunkies, die durch Dopamin gesteuert sind, kann Mais somit durchaus nützlich sein. Bei Hunden, die gleichzeitig instabil sind, ist aber unbedingt sicherzustellen, dass die Versorgung mit ausreichend Tryptophan trotzdem gewährleistet ist.
 



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